Franken Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer

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Franken Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer


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zum Bistum Bamberg. Die Bam­berger Bischöfe prägten und för­der­ten Herzogenaurach, das unter ihrer Herrschaft im 14. Jahrhundert zur Stadt aufstieg und wenig später ummauert wurde. Noch heute flankieren zwei mar­kante Tortürme das Ortszentrum. Die aus dem 14. Jahr­hun­dert stam­men­de Pfarrkirche Maria Magdalena mit ihrer barocken Holz­ton­nen­wöl­bung er­in­nert an die Zeit, als Her­zo­gen­au­rach ein katholischer Vorpos­ten in an­sons­ten pro­tes­tantischem Territorium war. Mehrere Fachwerkhäuser, der 28 Meter hohe Fehn­turm, das Rathaus und das ehemalige Amtsschloss tragen zum Flair des altfränkischen Städt­chens bei, das mit seinen knapp 25.000 Ein­woh­nern ei­nen sehr lebendigen Ein­druck macht. Die Hauptstraße ist ver­kehrs­beruhigt und wurde zur Fuß­gän­ger­zone samt Wasserspielen um­ge­wan­delt. Am Kirchplatz befindet sich das Stadtmuseum, das über Zunft­we­sen und Handwerk, bäuerliche Ge­brauchs­gegenstände sowie Wohnkultur des 18. und 19. Jahr-hunderts infor­miert (Sa und So 14-17 Uhr, Do 17-20 Uhr. Ein­tritt 2 €, erm. 1,50 €).

      Mittelaltermarkt in Herzogenaurach

      Erwähnt werden sollte noch, dass Herzogenaurach seit Jahrzehnten ein beliebter In­dustriestandort ist. Die meis­ten denken vor allem an Adidas und Puma (die Fac­tory-Outlets - auch Nike ist vertreten - befinden sich an der nördlich der Stadt vor­bei­führenden Umgehungsstraße), doch Her­zo­gen­aurach ist auch der Firmensitz der INA Schaeffler AG.

      Information Tourist-Information, Markt­platz 11, 91072 Herzogenaurach, Tel. 09132/901120. www.herzogenaurach.de.

      Verbindungen Häufige Busverbindungen mit Erlangen.

      Veranstaltungen Großer mittelalterlicher Markt am letzten Juliwochenende.

      Outlets Adidas, Olympiaring 3, Mo-Fr 9-20 Uhr, Sa 9-18 Uhr. Puma, Pumaway 1, Mo-Mi 9-19 Uhr, Do und Fr 9-20 Uhr, Sa 9-18 Uhr.

      Schwimmen Atlantis, Freizeitwellenbad mit 110-Meter-Wasserrutsche, Wildwasser­kanal, Sau­nalandschaft, Dampfbad und Whirl­pool. Tgl. 10-22 Uhr. Erw. ab 5 €, Kin­der ab 3,50 €. Würz­burger Str. 35, Tel. 09132/4446. www.atlantis-bad.de. Freibad mit 25-m-Sport­be­cken, 5-m-Sprungturm und Breit­rutsche in der Tuch­machergasse 1. www.freibad-herzogenaurach.de.

      Essen/Übernachten Gästehaus in der Engelgasse, nette Herberge mit hellen, ge­pflegten Zimmern. EZ 49-65 €, DZ 79-109 € (inkl. Frühstück). Engelgasse 2, Tel. 09132/78690. www.engelsschlaf.de.

      Mein Tipp Hotel Impala, ein sehr mo­der­nes, hervorragend ausgestattetes Design-Hotel mit nur 18 Zimmern. Vor allem ein Tipp für Lieb­ha­ber klarer Formen und be­wusst gesetzter, far­bi­ger Akzente. Alle Zim­mer haben eine kom­plett eingerichtete Kü­che. Leihfahr­rä­der vor­han­den. EZ 95 €, DZ 120 €. Hans-Sachs-Straße 2a, Tel. 09132/750320. www.hotel-impala.eu.

      Osteria Fratelli, ansprechender Italiener, des­sen vielfältiges Angebot durchaus gas­tro­nomische Ambitionen erkennen lässt. Güns­tige Mittagsgerichte (ab 6,50 €). Schöne Garten­ter­rasse. So Ruhetag. Marktplatz 10, Tel. 09132/8362260. www.fratelli-osteria.de.

      Das am Reißbrett geplante Fränkische Seenland und das angrenzende Altmühltal gehören zu den attraktivs­ten Feriengebieten Frankens. Und mit der Reichsstadt Weißenburg und der barocken Deutsch-ordens­stadt Ellin­gen hat die Region auch kulturelle Highlights zu bieten.

      Touristeninformationen

      „Das Neue Fränkische Seenland“, Hafnermarkt 13, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831/500120. www.fraenkisches-seenland.de.

      „Naturpark Altmühltal“, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Tel. 08421/9876-0, www.naturpark-altmuehltal.de.

      Das Fränkische Seenland ist sozusagen das angenehme „Nebenprodukt“ poli­ti­schen Grö­ßenwahns: Im Juli 1970 be­schloss der Bayerische Landtag, Teile des südlichen Mit­telfrankens in eine Seen­platte zu verwandeln. Grund für die­se Entscheidung war vor allem, dass da­durch dem umstrittenen Rhein-Main-Donau-Kanal auf dem Teil­stück zwi­schen Nürnberg und Kehlheim ge­nü­gend Wasser eingespeist werden konn­te, gleichzeitig wurden die Ge­gen­sätze zwischen dem wasserarmen Fran­ken und dem wasserreichen Süd­bayern ausgeglichen. Hierzu wurde die eu­ropäische Hauptwasserscheide zwi­schen Donau und Rhein an zwei Stel­len überwunden und Altmühl- sowie Do­nauwasser in die neu ge­schaffenen Stau­seen übergeleitet. Man hoffte fer­ner, auf diese Weise den Hochwassern der Altmühl sowie dem Niedrigstand der Rednitz entge­gen­steuern zu kön­nen und eine Ver­bes­se­rung der Was­ser­qua­lität zu erlangen.

      Mehr als 2000 Hektar Wasserfläche sind seit den 1980er-Jahren neu ent­stan­den. Der Freizeit- und Erho­lungs­wert des Fränkischen Seen­lan­des ist beachtlich; sehr gelungen ist die Um­set­zung einer touristischen Infra­struk­tur, von der die gesamte Region wirt­schaft­lich enorm profitiert. Bade-, Se­gel- und Cam­pingplätze wurden ge­schaf­fen, zahl­reiche Ferien­woh­nun­gen ge­baut, 370 Kilo­meter Radwege an­ge­legt.

      Gleich­wohl hat der Bau sol­cher Stau­seen auch seine Schattenseiten: Wert­volle Biotope und Feuchtwiesengebiete, aber auch tra­di­tions­reiche Bauernhöfe und alte Mühlen liegen un­ter den Was­ser­mas­sen be­gra­ben. Längst hat die Na­tur die landschaftli­chen Wunden vernar­ben lassen, und man kann da­her leicht denken, das Frän­kische Seen­land hätte es schon im­mer gegeben.

      Die obere Hälfte der 225 Kilometer lan­gen Altmühl fließt durch Franken, als ihr Ur­sprung wird eine Quelle bei der Sied­lung Erlach angesehen. Im frän­ki­schen Teil des Naturparks Alt­mühl­tal, der mit knapp 3000 Qua­drat­kilometern der größte Na­tur­park der Bun­des­re­pu­blik ist, liegen jedoch nur noch die Städte Treuchtlingen und Pap­penheim. Die träge fließende Alt­mühl ist nicht nur für gemütliche Boots­wan­derungen her­vorragend ge­eig­net, ihr Tal bietet sich auch für bequeme, stei­gungs­freie Rad­touren an. Bis zu ihrer Mündung be­trägt das Gefälle gerade einmal 100 Meter. Dafür strahlt die Re­gion viel Ru­he und Gemütlichkeit aus. Die Kel­ten erach­teten die Altmühl als hei­lig. Sie gaben ihr den Namen Alkmuna oder Alkmona. Der Name bedeutet ent­we­der „stiller, heiliger Fluss“ oder lei­te­te sich von den Wörtern alc (Elch) und mona (Fluss) ab, denn bis ins frühe Mit­telalter sollen noch Elche im Alt­mühl­tal gelebt ha­ben.

      Wolf­rams-Eschenbach: Eine Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch samt voll­kom­men erhaltener Stadtmauer - Ro­then­burg ob der Tauber en miniature. → Link

      Römische Zeugnisse in Weißenburg: Das Römerkastell Briciana, die ein­zig­ar­tigen Römerthermen und der fas­zi­nie­rende, im Römermuseum aus­ge­stell­te Schatzfund laden zu einer Zeit­reise in die Antike ein. → Link

      Karlsgraben: Beim Weiler Graben ha­ben sich noch Spuren von dem ers­ten Versuch, eine Wasserstraße vom Main zur Donau zu errichten, erhalten. → Link

      Ellingen: Der Ort besitzt ein stilreines spät­barockes Stadtbild samt einem mo­nu­mentalen


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