Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland

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Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland


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besser aus. Außerdem hatte er hier einen guten Überblick. Der Kellner brachte Delmonte gerade seinen Drink.

      Steve bestellte ein Bier und wartete. Delmonte war mit Sicherheit kein Stammgast in diesem Lokal. Er schien herbestellt worden zu sein, und Steve wollte gerne wissen, mit wem sich der junge Mann hier treffen wollte.

      Steve McCoy brauchte nicht lange zu warten. Er hatte gerade den ersten Schluck von seinem Bier genommen, als die Tür aufging und zwei weitere Gäste das Lokal betraten.

      Es waren zwei Gangstervisagen. Sie sahen sich kurz um und gingen dann zielstrebig auf Delmonte zu, der ihnen ein wenig ängstlich entgegensah. Steve konnte zwar nicht hören, was gesprochen wurde, aber das, was er sah, sprach für sich selbst.

      Das Päckchen, das Delmonte bei sich hatte, wurde geöffnet. Eine grüne Mappe kam zum Vorschein. Einer der beiden Neuankömmlinge blätterte darin herum, zog dann einen Zettel aus der Tasche und verglich damit irgendetwas. Steve lächelte. Man hatte dem Mann offenbar aufgeschrieben, worauf er achten sollte.

      Die Prüfung fiel offensichtlich befriedigend aus. Die Mappe wurde wieder eingewickelt und wechselte ihren Besitzer. Anschließend zog einer der beiden einen Umschlag aus der Tasche und schob ihn über den Tisch. Delmonte griff gierig danach und riss ihn auf.

      Durch die heftige Bewegung wurden einige der Geldscheine, die darin waren, über den Tisch verstreut. Schnell sammelte Delmonte sie wieder ein, zählte sie hastig durch und schob sie in seine Tasche. Er nickte. Das Geschäft war zur beiderseitigen Zufriedenheit abgewickelt worden.

      Die beiden Ganoven standen auf. Delmonte blieb sitzen und nippte ein weiteres Mal an seinem Glas.

      Steve warf ein paar Dollar auf den Tisch und stand ebenfalls auf. Die beiden anderen Typen waren jetzt wichtiger als Delmonte. Der Vorgang, den er eben verfolgt hatte, ließ keinen Zweifel zu. Material hatte gegen Bezahlung seinen Besitzer gewechselt. MacLarens Assistent war käuflich. Steve würde sich mit ihm noch näher befassen müssen.

      Er sah sich um. In der Kneipe achtete immer noch niemand auf ihn. Delmonte stierte vor sich hin. Die beiden Ganoven waren bereits wieder draußen.

      Schnell drückte er die Tür auf und atmete gierig die frische Luft ein. Die beiden waren noch keine zehn Schritte entfernt. Er hatte sich die Gesichter gut eingeprägt und würde sie jederzeit wiedererkennen. Langsam folgte er ihnen.

      Plötzlich verschwanden sie in einer dunklen Toreinfahrt. Steve zögerte. Sie hatten sich nicht umgedreht, dennoch schien der Richtungswechsel unmotiviert. Aber Steve hatte keine Wahl. Er ging auf die Einfahrt zu.

      Obwohl er mit einer Falle rechnete, kam der Angriff überraschend. Eine massige Gestalt stürzte sich auf ihn, und ein gewaltiger Hieb in die Herzgegend nahm ihm den Atem. Er taumelte zurück.

      Schon tänzelte der andere heran und versetzte Steve einen Schlag gegen die Schulter. Steve wurde herumgeworfen. Der Erste hatte darauf gewartet. Steve glaubte, von einer Dampframme getroffen zu werden, als ihn der Hieb voll erwischte.

      Er knurrte wütend, kam wieder auf die Beine und ging in Abwehrstellung. Die beiden wollten ihn fertigmachen. Aber Steve war entschlossen, jetzt die Initiative zu ergreifen.

      Er wich dem nächsten Schlag durch einen Sidestep aus und schlug selbst zu. Der Angreifer lief direkt in seine Faust und heulte auf, als ihn der rechte Haken am Ohr erwischte. Der andere warf sich auf Steve McCoy. Er war größer und schwerer – aber auch unbeherrschter.

      Steve hatte keine Schwierigkeiten, ihm auszuweichen. Er tänzelte zur Seite. Sein gestrecktes rechtes Bein schoss vor und traf die Kniescheibe des anderen. Zugleich fuhr seine Handkante gegen den Hals des Gegners. Er wurde gegen die Hauswand geschleudert, wo er wimmernd stehenblieb und seine Knie umklammerte.

      Doch Steve war mit ihm noch nicht fertig. Er wollte nachsetzen, um ihn endgültig auszuschalten. In diesem Augenblick erwischte ihn der andere von hinten zwischen den Schulterblättern. Steve wirbelte herum und wich dem nächsten Schlag aus. Er hörte nur das Keuchen des anderen.

      Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Erste sich wieder von der Mauer löste und auf ihn zu humpelte. So leicht gaben die beiden nicht auf. Aber auch Steve hatte noch ein paar Tricks in Reserve. Er wich zurück, als der Kleinere angriff. Sie versuchten, ihn in die Zange zu nehmen.

      Steve grinste. Solche Situationen waren ihm vertraut, sodass er mechanisch reagieren konnte. Er schlug eine Finte und drehte sich dann blitzschnell um seine Achse. Einer der beiden Gegner stöhnte laut auf, als ihn Steves Faust voll traf.

      Sofort wich Steve wieder zurück und ließ den Zweiten auflaufen. Nun hatte er von der Schlägerei genug. Er wollte gerade nach seiner Waffe greifen, um der Auseinandersetzung ein Ende zu machen, als er das Blitzen einer dünnen Klinge bemerkte. Er hatte keine Zeit mehr, die Beretta zu ziehen und ging rasch in Abwehrhaltung.

      Die scharfe Klinge zischte vor. Sie hätte ihm das Gesicht zerschnitten, wenn er nicht im letzten Augenblick zur Seite ausgewichen wäre. Er legte alle Kraft in die ausgestreckten Finger der rechten Hand, um einen Karatestoß anzubringen. Aber es gelang ihm nicht ganz. Der Gegner wich ebenfalls zurück, wechselte das Messer in die andere Hand und griff erneut an. Diesmal versuchte er es mit einem Stoß von unten.

      Steve wusste, wie gefährlich ein erfahrener Messerkämpfer war. Er blockte die Aufwärtsbewegung mit seinem Unterarm ab und spürte, dass der Stoff seines Ärmels aufgerissen wurde. Gleichzeitig hieb seine Hand durch die Luft wie eine Axt. Nun kannte er keine Rücksicht mehr.

      Er traf das Jochbein des anderen und hörte das Knirschen des Knochens. Der fürchterliche Hieb riss den Kopf des anderen herum. Der Gangster schrie laut auf. Mit einem zweiten Hieb traf Steve das Handgelenk des Gangsters, und das Messer klirrte zu Boden.

      Der Zweite blieb stehen und wich langsam zurück, als Steve auf ihn zuging. Er hob abwehrend die Hand.

      „Hören Sie, können wir uns nicht anders einigen?“, fragte er.

      Steve zog seine Pistole, und der andere starrte entsetzt auf die dunkle Mündung.

      „Sie – Sie wollen doch nicht schießen?“, stammelte er ängstlich.

      Steve ließ die Waffe kreisen, und die beiden stolperten zurück. Sie gehörten zu den kleinen Ganoven, die sich nur stark fühlten, wenn sie die Oberhand hatten. Sobald sie einem Stärkeren gegenüberstanden, waren sie feige und ängstlich. Steve kannte diesen Typ gut. Kanalratten, dachte er.

      „Wo ist die grüne Mappe?“, herrschte er sie an.

      Einer von ihnen griff unter seine Jacke. Steve hob die Pistole, aber der andere holte tatsächlich den Umschlag heraus und warf ihn mit einem ärgerlichen Grunzen auf den Boden.

      „Und jetzt verschwindet!“, sagte Steve. „Aber schnell, ehe ich es mir anders überlege!“

      „Wir sehen uns noch“, knurrte einer der beiden, ehe sie im Dunkeln verschwanden.

      Steve McCoy bückte sich und hob die Mappe auf. Dann ließ er seine Waffe wieder im Holster verschwinden und trat den Rückweg zu seinem Wagen an.

      ––––––––

      11.

      JOAN MACLAREN SAß VOR dem Spiegel und bürstete ihr Haar. Sie starrte ihr Ebenbild an und verzog das Gesicht. Die ersten Falten zeigten sich. Sie wurde nicht jünger. Es wurde Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

      Sie hielt erschrocken inne, als das Klingeln des Telefons sie aus ihren Gedanken riss. Wer konnte das jetzt noch sein? Um diese Zeit hatte früher höchstens Kevin angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er noch irgendwo aufgehalten wurde. Aber im Untersuchungsgefängnis würde man ihm das kaum erlauben. Sie lächelte.

      Sie erhob sich, schlenderte zum Nachttisch hinüber und nahm den Hörer ab. „Ja?“

      Sie erkannte die leise drängende Stimme am anderen Ende sofort.


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