Über das Priestertum. Johannes Chrysostomus

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Über das Priestertum - Johannes Chrysostomus


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13. [^70]: „Μηδὲ ἀνάσχη πρὸς γοῦν τὸ βραχύτατον ἡμᾶς ἀπολιπεῖν, ἀλλὰ νῦν μᾶλλον ἤ πρότερον κοινὰς ποιεῖσδαι τὰς διατριβάς.“ [^71]: De sacerd. lib. I, 4. [^72]: Dies auch, die Interpretation von Hasselbach, S. LXII. LXIII und Anmerkung. [^73]: So urteilt auch S. Colombo, 1. c. S. 41: „Ma io ritengo non provata ed impossibile a provarsi la storicità del personaggio in questione, e per consequenza, del fatto narrato dal Crisostomo nel prologo del περὶ ἱερωσύνης.“ [^74]: So z. B. erinnert hom. V in Illud: Vidi Dominum (Migne, P. Gr. 56, 130. 131) an De sacerdotio III, 1 u. 5. [^75]: Siehe Bardenhewer, Patrologie³, S. 271 und Altkirchliche Literaturgeschichte III, S. 329. [^76]: Alle diese Autoren sind in ihrer Eigenschaft als Geschichtsquelle für das Leben des Chrysostomus am besten gewürdigt bei Chr. Baur, S. 38 ff. [^77]: Daß Sokrates (hist eccl. VI, 3) die historisch unhaltbare Behauptung aufstellt, Chrysostomus habe vertrauten Umgang mit Basilius dem Großen von Cäsarea gepflogen, ist bereits Seite 10 Anm. 3 erwähnt. Sonst findet sich der Name Basilius in Beziehung mit Chrysostomus bei keinem dieser Historiker. [^78]: Siehe z. B. Tillemont, tom. XI, 551 Note VII, der circa 372 annimmt; Stilting, Acta SS. Boll., Sept. IV, 422. 695: circa 374; Montfaucon, Joan. Chrysostomi opera omnia, Parisiis 1718, Bd. I, 361, circa: 372—374; ebenso Migne, P. Gr. 48, 622; Cramer, Bd. I, S. 14; Seltmann, S. 5. 24; Cognet, S. 16. Bardenhewer, Patrologie³, S. 308 und Altkirchl. L. G. III, S. 325. 347: um 373; ebenso Martin I, 104; J. Chr. Mitterrutzner, Ausgewählte Schriften des hl. Chrysostomus, Kempten 1869, S. 2; Puech, S. 15; Preuschen (Realencyklopädie IV³, S. 103); Kihn, II, 217; Nairn, S. XI. Rauschen, Jahrbücher, S. 572: vor 375. [^79]: Palladii Dialogus historicus de vita et conversatione beati Joannis Chrysostomi, cap. 5 (Migne, P. Gr. 47, 18). [^80]: Ausgangspunkt für die Berechnung des Jahres 375 ist 381, in welchem Jahre Chrysostomus von Meletius in Antiochien zum Diakon geweiht wurde, nachdem er aus seiner sechsjährigen Zu¬rückgezogenheit und Einsamkeit wieder in die Stadt zurückgekehrt war. Das Jahr 381 als Zeitpunkt der Diakonatsweihe ist folgendermaßen zu bestimmen: Nach Sokrates (Hist. eccl. VI, 2 bei Migne, P. Gr. 67, 664) wurde Chrysostomus Bischof von Konstantinopel am 26. Febr. 398, vorher war er nach Marcellinus Comes (Chronicon ad annum 398 bei Migne, P. Lat. 51, 921) und Palladius (l. c. S. 19) 12 Jahre Priester und 5 Jahre Diakon. Demgemäß fällt seine Diakonatsweihe in das Jahr 381. Siehe Rauschen, Jahrbücher, S. 115 Anmerk. 1 und S. 566; Preuschen (Realencyklopädie IV³, S. 103); Baronius, l. c. ad annum 382, tom. IV, 540; Martin, tom. I, 597; Chrys. Baur in Bibliothek der Kirchenväter, Bd. 23, S. IV. V, VII. [^81]: Zum Lektor war Chrys. wohl schon im Jahre 871 geweiht worden. (Siehe Rauschen, Jahrbücher, S. 566) [^82]: De sacerd. I, 4 und I, 7: „Μειράκια χδὲς καὶ πρώην ἔτι ταῖς του βίου μερίμναις ἐγκαλινδούμεν.“ [^83]: Siehe K. J. Hefele, Konziliengeschichte I², S. 590. 591. [^84]: Allerdings ist zuzugestehen, daß diese Bestimmungen manchmal nicht eingehalten wurden. Beispiele hierfür bei J. Bingham, Antiquitates ecclesiasticae, lib. II, cap. X, S. 152 ff.,

      Magdeburg 1751. [^85]: Die Angaben von Baronius und Savilius, die bis 355, bzw. 352 heruntergehen, verdienen keine Beachtung. [^86]: Mémoires, tom. XI, S. 547. 548. [^87]: Acta SS. Boll., Sept. IV, S. 409. 410. 422. [^88]: Bd. I, 597—599. [^89]: Siehe Hefele I², S. 249. [^90]: Siehe z. B. Bingham, I. c. S. 145—147 [^91]: Die betreffenden kirchlichen Bestimmungen und päpstlichen Aktenstücke siehe bei Bingham, lib. II, cap. X, S. 147 ff. [^92]: Migne, P. Gr. 48, 626: „Καὶ τοῦ μέλλοντος ἡμας χειροτοήσειν ἐλδόντος.“ [^93]: Siehe Hefele I², 381 ff. [^94]: Ebendort, S. 519. Weitere Belege für die praktische Handhabung dieser Bestimmung siehe Bingham, lib. II, cap. XI, S. 162 ff. [^95]: Kanon I. [^96]: Lib.III, 20 und VIII, 4, 27. Allerdings heißt es in beiden Sammlungen: Der Bischof soll von zwei oder drei Bischöfen die Handauflegung erhalten. [^97]: Lib. I, cap. 6. [^98]: Ähnlich auch S. Colombo (Didaskaleion 1912, S. 44). Doch sind andere Momente, welche Colombo zur Verteidigung seiner Hypothese gegen die Historizität des fraglichen Vorgangs vor¬bringt, weniger stichhaltig.

      IV.

      Angesichts dieser und anderer, zum Teil unlösbaren Schwierigkeiten und Bedenken, gewinnt um so mehr die Hypothese an Glaubwürdigkeit und Wahrscheinlichkeit, es sei bei der geschilderten Freundschaft mit Basilius nicht an eine bestimmte historische Persönlichkeit zu denken und es sei überhaupt der ganze Vorgang bezüglich der Bischofsberufung der zwei jugendlichen Freunde, wie er nach der Darstellung des Chrysostomus die Unterlage für das Zwiegespräch zwischen beiden bildet, und der Dialog selbst nichts anderes als eine schriftstellerische Fiktion.

      Es liegt in der Tat die Annahme nicht allzufern, daß unser Kirchenvater gleich anderen christlichen Schriftstellern, in Nachahmung der antiken, namentlich der platonischen Dialog schriftstellerei, sich dieser literarischen Form bediente, um vermittelst der Einkleidung in ein fingiertes, rhetorisch gehaltenes Zwiegespräch die ihm sehr am Herzen liegende Auseinandersetzung über eine der sowohl von rein theologischen wie praktischen Gesichtspunkten wichtigsten Fragen, über das Priestertum, ungleich lebendiger und eindringlicher zu gestalten, als dies in einer geschlossenen Abhandlung oder in einer zusammenhängenden Rede möglich gewesen wäre. Durch die freie Erdichtung von seiner und seines Freundes Wahl zum Bischofstum und durch die bekannten, daran sich knüpfenden Verwicklungen, wie sie infolge der angeblichen Annahme der Bischofsweihe seitens des Basilius und seiner eigenen Flucht von selbst sich ergaben, durch eine überaus anschauliche und lebenswarme Schilderung der ganzen Szenerie, hatte Chrysostomus sich eine ungemein geschickt gewählte und außerordentlich geeignete Unterlage geschaffen, um in wechselseitiger Rede und Gegenrede sein Thema möglichst erschöpfend zu behandeln, durch die Einwände des Freundes angeregt, gerade jene Punkte in den Vordergrund zu stellen, auf die es ihm vor allem ankam und so auch der ganzen Darlegung über das Priestertum die bei ihm so sehr beliebte persönliche und praktische Note zu geben. Auch hierin, bei der Erfindung des seinen eigentlichen Ausführungen vorausgehenden Proömions, wobei nicht geleugnet sein soll, daß nicht auch wahrheitsgetreue Züge eingeflochten seien, konnte Chrysostomus das Beispiel Platons wie der sokratischen Dialogschriftstellerei überhaupt vor Augen geschwebt haben.

      Denn wie R. Hirzel in seinen die einschlägigen Fragen aufs gründlichste bearbeitenden Untersuchungen60feststellt, „sind wir im Einzelnen nicht imstande, innerhalb der sokratischen Dialoge, soweit sie uns erhalten sind genau die Grenzlinie des Historischen und des bloß Erdichteten zu ziehen“. Insbesonders gilt dies von der Arbeitsweise Platons. „Immer mehr ließ er im Laufe der Zeit seinem dichtenden Geiste die Zügel schießen. Während er früher wenigstens die Personen seiner Dialoge der historischen Überlieferung oder eigener Erinnerung entnahm und erst wenn er daran ging, sie im Gespräch zu vereinigen und ihren Verkehr zu schildern, sich mehr oder minder von der wirklichen Geschichte unabhängig machte, hat er in den späteren Werken selbst jenen dünnen Faden fallen lassen, der seine Dialoge noch an die Geschichte knüpfte und nicht bloß die Szene derselben, sondern auch die Personen so, wie er sie brauchte, sich selber geschaffen…. Dieser poetische Charakter seiner Dialoge, je mehr er im Laufe der Zeit in denselben hervortrat, mußte in dem gleichen Maße ihm selber immer klarer werden und aus der gewohnten Praxis eine bewußte Theorie entstehen, die dann wieder auf jene fördernd einwirkte…. Am wenigsten war es nötig, auf diesem Standpunkt historische Treue in der Angabe des Tatsächlichen zu beobachten, da Plato solche niemals unter die Pflichten eines Dichters gerechnet hat…. Nun erscheinen die bekannten Anachronismen der platonischen Dialoge, deren man mit den Jahren immer mehr entdeckt, in einem ganz anderen Lichte als in dem von Verstößen gegen die Zeitrechnung, wie sie Plato beim Niederschreiben seiner Dialoge entschlüpft seien… Die Schranken der Zeit werden absichtlich übersprungen. … Das Historische an sich hat für Plato keinen Wert, sondern nur solange es anderen Absichten dient… Wie über die zeitlichen Schranken, so sind die platonischen Personen auch über diejenigen des Raumes und anderer äußeren Verhältnisse erhaben…. In den Eingängen seiner Dialoge pflegt uns Plato mit den Teilnehmern des Gespräches und überhaupt mit den Anwesenden bekannt zu machen… Er kennt keine andere Rücksicht, als wie er die begonnene Erörterung zu Ende führt; ob in der Wirklichkeit ein so langes Gespräch sich mit den geistigen und körperlichen Kräften der Teilnehmer vertragen würde, das kümmert


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