Radtouren am Wasser Ruhrgebiet. Linda O'Bryan

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Radtouren am Wasser Ruhrgebiet - Linda O'Bryan


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Am Kulturkanal zwischen GE und OB 13 Rhein-Herne-Kanal, Rhein und Emscher 20 Am Dattelner Meer 23 Zwischen Rhein und Lippe 25 Um die Bislicher Insel 28 Am Reeser Meer und mehr image Schwere Touren 9 Von der Ruhr zur Emscherquelle

      Herzlich Willkommen im Ruhrgebiet!

      Früher war ein Urlaub im Ruhrpott oder Revier, wie das Ballungsgebiet zwischen Lippe und Ruhr im täglichen Sprachgebrauch oft bezeichnet wird, kaum vorstellbar, ebenso wenig, wie die Region mit dem Rad zu erkunden. Der Ruf damals war schlecht, die Luftverschmutzung im Vergleich mit dem bundesweiten Durchschnitt hoch und die Industrie um das »schwarze Gold« bestimmte den Alltag. Doch die Zeiten haben sich positiv geändert. Zwischen Lippe, Emscher und Ruhr vollzog sich ein Strukturwandel, der eine einzigartige Mischung aus Industrie, Kultur und Natur hervorbrachte. Ehemalige Hochöfen dienen heute als Aussichtstürme, aus Industrieanlagen wurden Kletterparks und Abenteuerspielplätze, aus Bergwerkstollen interessante Museen, aus Maschinenhallen Veranstaltungsorte und die Halden gestaltete man in Freizeitgelände um. Beste Beispiele für den Wandel sind unter anderem der Landschaftspark Duisburg Nord, der Nordsternpark in Gelsenkirchen, der Gasometer in Oberhausen und das Weltkulturerbe Zeche Zollverein mit dem Ruhrmuseum in Essen.

      Das Revier ist grün geworden, attraktiv und überaus lohnenswert per Rad zu erkunden. Ab 2017 wurde damit begonnen, das Radwegenetz neu zu gestalten, auszubauen und ausführlich zu beschildern. Heute umfasst dieses Netzwerk rund 1200 Radkilometer, die kreuz und quer zwischen Zechenromantik und leuchtenden Industriedenkmälern, zwischen pulsierenden Städten und stillen Naturschutzgebieten verlaufen.

      Drei Tage, vier Tage oder doch eine ganze Woche radeln? Im Ruhrgebiet lässt es sich tagelang aushalten, denn es gehört zu den interessantesten und abwechslungsreichsten Ecken Deutschlands. Dazu tragen zuallererst die Geschichte und die Hinterlassenschaften der Kohleförderung wesentlich bei. Aber auch die Mischung aus kreativen Spots, Naturschutzgebieten und rund fünf Millionen Einwohnern aus unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften – ein Schmelztiegel, den man bei jedem Tritt in die Pedale erleben wird.

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      Aussichtspunkt am Bergerfurther Baggersee (Tour 28)

      Wissenswertes

      Die Touren in diesem Radführer begleiten die Flüsse Ruhr, Emscher, Lippe und einen Teil des Niederrheins. Viele Radkilometer verlaufen zudem an den vier wirtschaftlich bedeutenden Wasserstraßen: Dortmund-Ems-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal, Rhein-Herne-Kanal und Datteln-Hamm-Kanal. Egal an welchem Kanal- oder Flussufer Sie gerade radeln werden, jeder Radkilometer im Ruhrgebiet bietet eine interessante und sehr abwechslungsreiche Mischung aus Industriearchitektur, Bergbaugeschichte, Natur, Kunst und Kultur. Der Name Ruhrgebiet bürgerte sich für die ganze Region übrigens erst ab den 1920er-Jahren ein. In den Anfangsjahren des Kohleabbaus war damit lediglich das Ruhrtal gemeint.

      Ob Sie eine kurze Tour mit Stadtbesichtigung planen, eine mehrstündige Tagestour vor Augen haben oder gleich eine Mehrtagestour unternehmen möchten, wir haben für Sie 30 interessante und abwechslungsreiche Touren zusammengestellt, die Sie unter anderem zu den Monumenten und Highlights der Kohleindustrie, zu interessanten Museen, historischen Arbeitersiedlungen und wertvollen Naturschutzgebieten bringen. Unsere Touren sind zwischen 20 und 50 Kilometer lang und können auch einfach kombiniert werden, wodurch Sie mehrere Radtouren von einem Standort aus unternehmen können. Auch ist es möglich, in Etappen entlang eines Flusses zu radeln, wodurch längere Tagestouren oder mehrtägige Radwanderungen machbar sind. Unterkünfte sind in fast jedem größeren Ort und für jeden Geschmack und Geldbeutel vorhanden. Bei den Preisen gilt in der Regel: an Wochenenden und Feiertagen sind die Unterkünfte um einiges teurer als an Wochentagen.

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      Unterwegs in Flaesheim (Tour 19)

      Planung und Infrastruktur

      Unsere Radrouten sind als Rundtouren angelegt. Dabei verlassen die Routen auch ab und an das Wasser bzw. den Uferbereich für die Rückstrecke, sodass Sie nicht immer den gleichen Radweg zurückradeln müssen. Es lässt sich aber nicht vermeiden, dass auf der Rückfahrt auch öfters Abschnitte auf dem gleichen Radweg verlaufen. Bei den Touren wurde aufgrund der geografischen Gegebenheiten auf die Angabe von Höhenmetern verzichtet. Ein Vorteil unserer Rundtouren ist auch die An- und Rückreise mit dem Auto. Damit können Sie mit dem Fahrrad an fast jedem Punkt der Tour beginnen, was wiederum die oft lästige Suche nach freien und kostenlosen Parkplätzen in Städten vereinfacht. Bei fast allen Routen kann auch mit der S-Bahn (S), der Regionalbahn (RB) und/oder dem Regional-Express (RE) angereist werden. Die Mitnahme des Rads ist in der Regel problemlos, kostet ein paar Euro zusätzlich und an Bahnhöfen gibt es öfters Aufzüge, damit man das Rad nicht hinunter- bzw. hinauftragen muss. Im Internet finden Sie die aktuellen Tarife, Fahrpläne und Strecken der Bahnen. Sogenannte Radbusse gibt es im Ruhrgebiet derzeit noch nicht.

      Radwege und Einkehr

      Die Radwege sind generell betrachtet gut unterhalten und zu 90 Prozent mit Kies befestigt oder asphaltiert. Es kommt aber schon öfters vor, dass es Schäden an der Asphaltdecke gibt wie etwa durch Baumwurzeln, die die Decke anheben, oder durch Frostschäden, die Löcher in der Decke hinterlassen haben. In Naturschutzgebieten gibt es verständlicherweise keine geteerten Wege, auch größtenteils entlang der künstlichen Wasserstraßen. Außer auf ausgewiesenen Radwegen verlaufen unsere Touren auch häufig auf verkehrsarmen Nebenstraßen und Wirtschaftswegen. Entlang eines Kanals sind die sogenannten Versorgungsstraßen, die für den Unterhalt des Kanals angelegt wurden, oft besser als der Radweg direkt am Kanalufer.

      Die beste Reisezeit für das Ruhrgebiet sind der Frühling und der Frühsommer. Die Naturschutzgebiete, Obst- und Blumenwiesen erwachen dann zu neuem Leben, die Temperaturen zum Radfahren sind angenehmer als in den heißen Sommermonaten und wenn die Wochenenden und Feiertage gemieden werden, hält sich der Andrang auf den Radwegen in Grenzen.

      Gasthöfe, Cafés, Imbissbuden, Konditoreien – in den Dörfern und Städten entlang der Radwege gibt es gute Einkehrmöglichkeiten. Und im Zuge der Erweiterung und Erneuerung des Radnetzwerks im Ruhrgebiet wurden auch vielerorts Bänke und Tafeln aufgestellt, wo man eine Pause einlegen und sein Mitgebrachtes in aller Ruhe verzehren kann.

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      An der Anlegestelle der Radfähre in Rees (Скачать книгу