Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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mit ihm werde ich sie wohl auch wieder loswerden. Dann habe ich auf jeden Fall wesentlich bessere Chancen, als normaler Daila durchzukommen, als in meinem jetzigen Zustand.

      Eigentlich bleibt mir nichts anderes zu tun, als darauf zu warten, dass ein Raumschiff landet. Meine Erregung wird von Minute zu Minute größer. Ist es Einbildung, oder spüre ich wirklich, dass Angehörige unseres Volkes sich bereits im Orbit um Tirspun befinden?

      *

      Sie waren überraschend da. Die drei tropfenförmigen Gebilde kamen scheinbar aus der Mittagssonne, und erst als sie auffächerten und mit heulenden Triebwerken über die Ausläufer des Gebirges hinwegjagten, wurden sie für Aksuum und Tolden sichtbar. Das war der Moment, in dem der Oberste Rat eine Zusatzschaltung an seinem Funkgerät aktivierte und damit einen regelmäßigen Peilimpuls auslöste.

      Zwei der Beiboote gingen in der Nähe der verlassenen Rettungskapsel nieder, das dritte kehrte in einer engen Schleife zurück.

      »Wir empfangen das Signal«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Erbitten Identifizierung.«

      Aksuum nannte einen Kode, wie er nur von Regierungsmitgliedern benutzt wurde. Minuten später schwebte das knapp fünfzehn Meter messende Beiboot an der Höhle vorbei und landete, nur von seinen Antigravfeldern getragen, am Fuß des Geröllfelds.

      Seltsam. Jetzt, da es soweit war, verspürte Aksuum keine Erleichterung. Verstohlen musterte er Tolden, der nicht gerade vor Freude überschäumte.

      »Du hältst dein Wort?«

      »Verlass dich drauf. Ich vergesse nicht, wer mich vor den Ligriden bewahrt hat.«

      »Dann ist es gut«, nickte Tolden. Sobald er sich unbeobachtet glaubte, nestelte er an der Kette um seinen Hals, und endlich ließ er sie in einer Tasche seines Overalls verschwinden.

      Täuschte Aksuum sich, oder wirkte Tolden tatsächlich gelöster? Als hätte er etwas hinter sich gebracht, wozu es größter Überwindung bedurfte.

      Zwei Bewaffnete salutierten, als sie das Beiboot erreichten. Aksuum winkte unwillig ab. »Lasst den Unsinn. Welches Schiff steht über Tirspun?«

      »Die USCHRIIN, Oberster Rat.«

      »Ortungen?«

      »Keine.«

      Aksuum zog die Stirn in Falten. »Dann sollten wir so schnell wie möglich verschwinden. Es ist zwar geraume Zeit her, dass wir Besuch von den Ligriden hatten, doch ich traue ihnen nicht über den Weg.«

      »Wir sind über die Bewegungen des Neuen Konzils in diesem Sektor informiert, Oberster Rat. Andernfalls wären wir schon eher gelandet.«

      Tolden, der eben noch die Hände in den Taschen vergraben hatte, verschränkte nun die Arme vor der Brust. Sein starrer Blick stand ganz im Gegensatz zu dem fast schon spöttisch zu nennenden Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte.

      Aksuum ahnte, dass der Verbannte den Moment genutzt hatte, in dem er abgelenkt gewesen war.

      »Worauf warten wir noch?«, fragte einer der Bewaffneten.

      »Ja, worauf eigentlich?«, pflichtete Tolden bei. »Sehen wir zu, dass wir diese ungastliche Welt verlassen. Bitte, Aksuum, nach dir.«

      »Seit wann so förmlich?«, erwiderte der Oberste Rat. »Geh schon zu.« Dabei ließ er Tolden und den anderen geschickt den Vortritt. Während sie nacheinander in der engen Schleusenkammer verschwanden, blickte er suchend um sich. Es war nicht schwer, die Kette und den daran befestigten roten Kristall zu finden; sie lag keine zwei Meter von der Stelle entfernt, wo Tolden gestanden hatte, unmittelbar neben dem Teller einer Landestütze.

      Aksuum nahm beides an sich und beeilte sich dann, an Bord zu gehen.

      *

      Die USCHRIIN nahm Fahrt auf, kaum dass die drei Beiboote eingeschleust waren. Mit höchsten Beschleunigungswerten schickte sie sich an, das Tirspun-System zu verlassen.

      Von Tolden gefolgt, suchte Aksuum zuerst die Zentrale auf. Die überschwängliche Begrüßung des Kommandanten ließ er über sich ergehen, um den Mann nicht zu verärgern.

      »Wie sieht es aus?«, unterbrach er schließlich dessen Redeschwall.

      »Was meinst du?«

      »Ligriden. Bestimmt lauern sie irgendwo auf uns.«

      »Du kannst beruhigt sein. Wir haben das System abgetastet. Das einzig denkbare Versteck, das noch in Frage käme, wäre innerhalb der Sonnenkorona. Da wir uns aber im Moment von der Sonne entfernen, kann uns kein noch so schnelles Schiff mehr einholen.«

      Aksuum blieb skeptisch. »Deine Meinung?«, wandte er sich an Tolden.

      »Meine?«, machte der überrascht.

      »Natürlich. Oder sollte ich in deinen handgeschriebenen Zeilen etwas Falsches gelesen ...?«

      »Schon gut«, wehrte Tolden ab. »Ich fürchte, wir werden Ärger bekommen.«

      »Ist dein Freund Hellseher?«, wandte der Kommandant ein.

      »Vielleicht«, sagte Aksuum nur. »Es wird sich herausstellen. Wann können wir in den Linearraum gehen?«

      »Noch acht Minuten.«

      Mit stetig wachsender Geschwindigkeit näherten sich die USCHRIIN dem äußeren Planeten des Systems, den sie in einer Entfernung von weniger als drei Lichtsekunden passieren würde. Noch schwiegen die Ortungen. Doch schon Augenblicke später war das anders. Energieemissionen wurden angemessen.

      »Das sind sie!«, behauptete Tolden spontan.

      Zwei Schiffe lösten sich aus dem Ortungsschatten des Planeten. Ihre Länge betrug mehr als 1000 Meter und ihre Form mit den drei schlanken Auslegern war unverkennbar. Ligridische Kampfschiffe.

      Die USCHRIIN war gezwungen, auf Ausweichkurs zu gehen. Schnell holten die Verfolger auf, setzten die ersten Warnschüsse.

      »Schirmfelder aktivieren!«, befahl der Kommandant.

      »Sind aktiviert.«

      Aksuum legte ihm die Hand auf die Schulter. Als der Mann fragend aufblickte, schüttelte er den Kopf. »Lass die Schutzschirme«, sagte er. »Wir benötigen sämtliche verfügbare Energie auf dem Antrieb. Auch wenn danach nur noch Schrott bleibt.«

      »Die Ligriden werden uns vernichten.«

      »Das könnten sie auch so. Aber sie wollen mich, und sie werden sich hüten, denselben Fehler ein zweites Mal zu begehen. Das ist unsere Chance.«

      Die Verfolger verstanden es ausgezeichnet, die USCHRIIN wieder in den planetennahen Raum abzudrängen, wo ein Linearmanöver kaum noch möglich war. Aksuum kam nicht umhin, die Erfahrung und Geschicklichkeit der Ligriden zu bewundern. Immer wieder streiften die Ausläufer schwerer Explosionen den dailanischen Kreuzer. Die Ausfälle peripherer Elektronik häuften sich.

      Ein erschreckter Ausruf kam von den Ortungen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen materialisierten insgesamt 30 Einheiten nur wenige Millionen Kilometer vor der USCHRIIN. Ihnen auszuweichen war unmöglich.

      Gleißende Strahlbahnen woben ein tödliches Netz. Blendend grell sprang ihr Widerschein von den Bildschirmen herab, als sämtliche Schiffe das Feuer eröffneten.

      Aksuum versteifte sich unwillkürlich und musste Sekunden später erleichtert feststellen, dass die USCHRIIN nicht einen einzigen Treffer erhalten hatte. Sie durchstieß den Sperrriegel der fremden Schiffe, ohne behindert zu werden.

      »Sie greifen die Ligriden an!«, jubelte jemand.

      Die so unerwartet zu Hilfe gekommenen Schiffe waren vergleichsweise winzig zu den beiden Kolossen, mit denen sie sich anlegten. Doch ihre Feuerkraft und der Todesmut ihrer Besatzungen machten diesen Nachteil bei weitem wett.

      Aksuum schüttelte den Kopf, als das Abbild und die Messdaten eines dieser scheibenförmigen Raumer auf einem Monitor erschienen. Am ehesten erinnerten sie ihn an angriffslustige Insekten, die ihre


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