Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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dem Rücken eine nasse Fläche bekommen, und kleine Wassertropfen rannen seinen Hals hinab. Wieder erstarrte er zu vollkommener Unbeweglichkeit, und plötzlich schrie er laut:

      »An alle Schiffe! Sofort zurückziehen. Formation nach Plan 2!«

      Ganno schrie auf. Er eilte zu Doppohl und riss ihn an der Schulter. Es war seltsam, aber der kleine Daila reagierte kaum. Es war, als sei er auf seinem Schemel festgewachsen.

      »Plan 2 bedeutet die Abschottung Aklards!«, schrie Ganno. »Was soll das?«

      »Da!«, schrie Trom. »Seht doch!«

      Sie brachen aus dem Hyperraum. Es waren über zweihundert Echos. Bei ihrem Anblick begriffen die drei Daila, dass Doppohl richtig reagiert hatte. Einer solchen Übermacht hatten sie nichts entgegenzusetzen. Sie konnten nichts anderes mehr tun, als sich um Aklard zu versammeln und die Heimatwelt so gut wie möglich zu verteidigen. Ohne Kampf würden sie Aklard nicht übergeben.

      »Plan Null«, verkündete Doppohl, während der sonst so leicht aufbrausende Ganno sich erneut bis zur Tür zurückzog. »Mallosh, an die Waffen. Keine Kampfhandlungen. Ligridische Schiffe, die nach Aklard durchbrechen wollen, sind jedoch aufzuhalten!«

      Er redet wirr, dachten die drei Daila. Jetzt hat er endgültig den Verstand verloren.

      Dasselbe mochten auch viele der Daila in den anderen Schiffen denken. Dennoch befolgten sie ohne Ausnahme die Anweisung. Plan Null dezentralisierte die gesamte Streitmacht über den interplanetaren Raum und bildete einen weitmaschigen Vorhang gegen den Pulk der Ligriden, der nun ebenfalls in Auflösung geriet. Aber in was für eine. Trom schrie auf, weil er sah, was sich da draußen abspielte. Gleichzeitig begann der Entzerrer der Funkanlage zu arbeiten. Befehle trafen ein und wurden übersetzt, die einwandfrei von den Neuankömmlingen stammten.

      Doppohl steckte rasch den Beutel ein und sprang von seinem Schemel.

      »Ein Handtuch«, verlangte er. Keiner der Daila rührte sich, und so nahm sich der Kommandant die nächstbeste Jacke, die herumhing, und wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. Gannos Protest verhallte ungehört.

      »Du hast es gewusst«, sagte Trom. »Du hast es immer im Voraus gewusst! Was ist in dem Beutel?«

      Doppohl grinste und holte ihn heraus. Er öffnete ihn und zeigte ihnen den Glücksstein.

      »Ein Mutant!«, stieß Ganno hervor. »Mir wird übel!«

      »Kein Mutant!«, erklärte die ruhige Stimme von Urlysh aus den Lautsprechern. »Aber Doppohl ist einer der ersten normalen Daila, die mit einem Glücksstein umgehen können. Was geschieht draußen im Raum?«

      »Die Neuankömmlinge greifen die Ligriden an!«, stellte Mallosh fest. »Und der Funk hat sie bereits identifiziert. Es sind Schiffe vom Traykon-Typ, der uns bekannt ist!«

      »Dann hat Aksuum sich geirrt«, sagte Urlysh. »Er vertrat die Ansicht, dass diese Schiffe nicht mehr eingreifen würden, da sie durch einen Vorfall in den Weiten Manam-Turus daran gehindert würden!«

      Die Ligriden hatten erkannt, welche Übermacht sich auf sie warf. Sie stoben nach allen Seiten davon, aber die Traykon-Schiffe hatten sie fast vollständig eingekreist. Doppohl fluchte und sagte etwas von einer vollständigen Vernichtung. Von den siebenundvierzig ligridischen Schiffen existierten nach kurzer Zeit nur noch zwölf. Und auch sie befanden sich in großer Bedrängnis. Ihr Ende war abzusehen.

      Das Schicksal schien jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit in seiner Handlungsweise zu besitzen. Plötzlich stellten die Traykon-Schiffe ihre Angriffe ein und formierten sich. Sie verschwanden so überraschend, wie sie gekommen waren. Die Meldung wurde nach Aklard gegeben, wo man ebenfalls die Ortungsgeräte überbeanspruchte.

      »Hier spricht Aksuum«, vernahmen sie dann die bekannte Stimme des Obersten Rates. »Es gibt für den Vorgang nur eine vorläufig mögliche Erklärung. Die Traykons, die soeben eingegriffen haben, sind Nachzügler, die nichts von den sie betreffenden Vorgängen wussten bis zu dem Zeitpunkt, als sie ebenfalls verschwanden. Es ist ein Wunder geschehen, dass Aklard ein zweites Mal gerettet wurde. Das Große Feuer muss wissen, welche Konsequenzen sich daraus für die Zukunft ergeben!«

      Er schwieg, und Doppohl nahm den Faden auf und setzte sich mit den sechs noch funktionsfähigen Ligridenschiffen in Verbindung. Er verzichtete darauf, die Kommandanten persönlich zu sehen. Es genügte ihm, wenn sie seine Worte empfingen.

      »Dies war die letzte Warnung«, sagte er. »Aklard ist kein lohnendes Objekt für euch. Sagt es den Hyptons. Wir werden uns um sie und um eure Artgenossen in den noch verbliebenen Verstecken kümmern. Verschwindet und kehrt nie wieder zurück. Wir Daila wünschen keinen Krieg in unserem Lebensbereich. Wir haben etwas, womit wir alle eure Übergriffe in Zukunft im Keim ersticken können!«

      Wie ein Triumphator wandte er sich vom Mikrofon ab und maß die drei Anwesenden mit leuchtenden Blicken.

      »Norgis wird eines Tages in die GHYLTIROON zurückkehren«, verkündete er. »Dann, wenn alles vorbei ist. Wenn es wirklich keinen einzigen Ligriden mehr in der Hundert-Lichtjahre-Raumkugel gibt. Das ist mein Wort, und mein Wort ist Gesetz, solange ich das Kommando über unseren Schiffsverband besitze!«

      »Jawohl, großer Doppohl!«, spottete Ganno, und die beiden anderen Daila lachten. Sie verstummten erst, als sie merkten, dass Doppohl mitlachte. Er lachte sogar am lautesten von allen, und er schmunzelte selbst eine Stunde später noch über den gelungenen Scherz. Ganno, Trom und Mallosh verstanden die Welt nicht mehr, denn Doppohl stand nicht auf einem seiner Schemel. Er saß darauf und schnitt sich seine Fingernägel.

      *

      Die drei Tage waren vergangen und noch mehr. Die Ligriden hatten keinen Nachschub gebracht. Aus abgehörten Funksprüchen war hervorgegangen, dass weitere ihrer Verstecke von den Konzilsjägern entdeckt und ausgehoben worden waren. Ein von den Ligriden mit eigener Verantwortung durchgeführter Angriff gegen Aklard war von erneut hinzugekommenen Traykon-Schiffen des Erleuchteten vereitelt worden. Die Lage der Ligriden und Hyptons war dadurch alles andere als rosig. Sie spitzte sich mit jeder Stunde zu.

      Wieder einmal hatte Susu die Position des Diskussionsführers übernommen. Diesmal hatten sich die Hyptons in vier kleine Trauben gespalten, ein Zeichen für ihre Erregtheit. Sie warteten nicht auf Einwürfe Susus, sondern gaben ihren Gedanken freien Lauf.

      »Es muss ein Grund vorliegen, dass der Erleuchtete die Schiffe in beiden Fällen so rasch zurückgerufen hat«, sagte der Sprecher der Licht-Traube. »Irgendwo sind wichtige Dinge geschehen, von denen wir mangels Kontakten noch nichts wissen.«

      »Oder aber der Erleuchtete befindet sich in Not und benötigt alle Kräfte zu seinem eigenen Schutz«, überlegte die Sieg-Traube. »Wo bleibt die Funkverbindung mit den Ligriden in ihren Stationen?«

      »Es ist zu gefährlich. Wir würden unseren Aufenthaltsort verraten«, stellte die Verdammnis-Traube fest. Und die kleine, lediglich aus sechs Hyptons bestehende Klarheit-Traube ließ verlauten, dass die eigene Sicherheit noch immer besser war als eine vage Information über einen Gegner.

      »Und das alles genügt euch?«, schrillte Susu. »Der kurze Augenblick des Atemholens reicht? Wie verblendet ihr seid! Wir haben Meldungen abgehört, dass überall in der Hundert-Lichtjahre-Kugel der Daila Ligriden dabei sind, ihre Positionen zu räumen. Nur in wenigen Fällen stellen sie vernichtete Stützpunkte wieder her. Wie lange kann es noch dauern, und die Daila werden ein vollwertiges Hilfsvolk des Erleuchteten sein. Wir haben versagt!«

      Protest kam auf. Die Hyptons bewegten sich raschelnd, und Susu fuhr fort: »Wir wissen ebenso wie die Ligriden, dass etwas geschehen muss. Wir müssen Stahlmänner auf den Weg schicken. Sie müssen die Ligriden zwingen, sich um uns zu kümmern. Notfalls müssen sie ein auf Aklard stehendes Daila-Schiff kapern, um uns in Sicherheit zu bringen!«

      »Niemals!«, verkündeten alle vier Trauben gemeinsam. »Niemals werden wir Aklard aufgeben!«

      Eine Tür öffnete sich, Licht fiel in die innerste Kammer des Quellenbunkers. Ein Stahlmann kam und brachte eine Folie, die er in eine dafür vorgesehene Positronik legte. Es knackte und


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