Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton


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höchstem Druck stehen, werde ich versuchen, mich der Angelegenheit Andromeda anzunehmen. Ich werde zumindest für kurze Zeit mit einer Flotte terranischer Schiffe zurückkehren, mich militärisch den Fremden entgegenstellen und den Völkern von Andromeda beistehen.«

      Der Tefroder ließ sich nicht das Geringste anmerken. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er schließlich nickte. »Genau das habe ich von dir erwartet, Resident. Alle anderen Entscheidungen wären unsinnig. Allein kannst du hier nichts ausrichten. Und ich muss nicht eigens betonen, dass die Tefroder den Terranern für ihre Hilfe dankbar sind ... falls es noch nicht zu spät ist, wenn diese Hilfe eintrifft.«

      Rhodan nickte ernst. »Vielleicht können wir mit der Milchstraße Funkkontakt aufnehmen, sobald wir Andromeda verlassen haben. Das würde die reine Flugzeit um die Hälfte verkürzen. In zehn Tagen könnte Hilfe hier sein.« Falls es der terranischen Flotte überhaupt gelingt, die Barriere um Andromeda zu durchbrechen.

      »In zehn Tagen kann viel passieren«, meinte Kethmero.

      »Ich weiß.« Rhodan legte dem Admiral eine Hand auf die Schulter. »Aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Wir starten morgen früh, sobald die Arbeiten an der JOURNEE abgeschlossen sind. Haltet durch, Kethmero.«

      »Wir werden es versuchen. So ernst die Lage auch ist, ich würde dich und deine Besatzung trotzdem gern zu einem kleinen Bankett heute Abend einladen. Im Raumhafen-Kasino, ein zwangloses Beisammensein zum Informationsaustausch.«

      Rhodan ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken. »Wir kommen gern.«

      Der Admiral nickte, drehte sich um und verließ die Zentrale.

      Raye war in der JOURNEE gewesen!

      Zim November konnte es nicht fassen. Sie hatte Admiral Kethmero in den Spürkreuzer begleitet, und er hatte unter der SERT-Haube gesessen und sie zuerst nicht bemerkt und dann nicht reagieren können, weil der Probedurchlauf der Simultanen Emotio- und Reflex-Transmission in die entscheidende Phase getreten war.

      Dank der SERT-Haube entfiel bei der herkömmlichen Reiz-Reaktions-Ablauffolge – Wahrnehmung, Interpretation der Wahrnehmung, gedankliche Reaktion, körperliche Reaktion, Aktion einer Maschine – die zeitraubende motorische Umsetzung eines Gedankens in eine Tat. Der Emotionaut sah, dachte und handelte im gleichen Augenblick über die SERT-gesteuerte Apparatur, doch das funktionierte nur, wenn die Abstimmung mit den Schiffssystemen nahezu perfekt war, und an dieser Justierung hatten sie gearbeitet.

      Und dann hatte Raye die Zentrale der JOURNEE verlassen, während der Admiral sich noch mit Perry unterhalten hatte.

      Warum?

      Zim wagte den Gedanken kaum zu denken.

      Hatte sie ihn etwa gesucht? Wollte sie ihn sprechen?

      Unsinn!, redete er sich ein. Sie musste ihn doch in der Zentrale gesehen haben.

      Aber vielleicht wusste sie nicht, dass er Emotionaut war, und hatte ihn unter der Haube nicht erkannt ...

      Und nun würde die JOURNEE in die Milchstraße zurückkehren, und er würde sie nie wieder sehen.

      Dazu war er nicht bereit.

      Zim spielte keine Sekunde lang mit dem Gedanken, einfach in Andromeda zu bleiben, bei Raye. Er hatte noch nichts über sie herausfinden können, wusste nur, dass er sie liebte, aber das hieß nicht, dass sie seine Gefühle auch erwiderte. Außerdem konnte er die JOURNEE nicht allein fliegen lassen. Er war der einzige Emotionaut an Bord, und Rhodan konnte nicht auf ihn verzichten.

      Aber er würde sich auf jeden Fall von Raye verabschieden. Der Bordtransmitter war wieder einsatzbereit und befand sich nur ein Deck über der Zentrale ...

      Als die tefrodischen Techniker weitere Justierungen vornahmen, bei denen seine Mitwirkung nicht erforderlich war, ging er zum Antigravschacht und ließ sich ein Deck höher tragen. Auch dort nahmen tefrodische Techniker letzte Einstellungen vor. Sie erkundigten sich gar nicht nach seiner Nutzungsberechtigung – die er als Erster Pilot natürlich vorweisen konnte –, sondern fragten ihn nach seinem Ziel.

      »Äh ... ins Krankenhaus«, sagte er.

      »In welches Krankenhaus?«

      »In das, in dem Raye Corona arbeitet.«

      »Raye Corona? Wer soll das sein?«

      »In das Krankenhaus in Athreel, in dem der Resident und ich behandelt wurden. Dort gibt es einen Transmitter. Wir haben ihn benutzt, um möglichst schnell an Bord zu kommen.«

      »Warum sagst du das nicht gleich?«, versetzte der Techniker kopfschüttelnd, gab das Ziel ein und machte sich wieder an die Arbeit.

      Zim trat in das Entmaterialisierungsfeld und tauchte im gleichen Augenblick in der Gegenstation wieder auf.

      Weil ich nicht mehr klar denken kann, warf er sich vor. Weil ich völlig durcheinander bin. Fast schon liebeskrank. Ich weiß nicht einmal, ob Raye hier ständig arbeitet oder dem Krankenhaus nur zugeteilt wurde, weil plötzlich so viele Patienten eingeliefert wurden.

       Und was, wenn sie tatsächlich hier arbeitet, aber gerade Freischicht hat? Wie soll ich herausfinden, wo sie wohnt?

      Er würde es herausfinden. Irgendwie.

      Der Pilot erkannte die Gegenstation sofort wieder. Und fand mühelos auch den Weg in die Station, in der er behandelt worden war, sie zum ersten Mal gesehen hatte. Niemand hielt ihn auf, niemand sprach ihn an, was er hier wollte. Ungestört konnte er sich überlegen, was er zu ihr sagen würde.

      Ihm fielen nur Plattitüden ein.

      Ich liebe dich? Lächerlich. Sie würde ihn auslachen. Er kannte sie erst seit ... seit wie viel Tagen? Seit einer Ewigkeit.

       Ich will mich verabschieden ...

      Auch nicht gut. Sie wusste, dass er morgen zurück in die Milchstraße aufbrechen würde.

       Warum warst du an Bord der JOURNEE?

      Noch schlechter. Vielleicht würde sie glauben, er kontrollierte sie, schnüffelte ihr hinterher.

      Abschied nehmen tut weh, dachte Zim. Aber das traf es nicht einmal annähernd. Es tat nicht weh, es zerriss ihn fast. Er hatte die Frau kennen gelernt, die ihm schon nach zwei Tagen mehr bedeutete als irgendjemand sonst in diesem Universum. Aber er hatte auch als Erster Pilot die Verantwortung für die JOURNEE und ihre Besatzung. Um diese Position hatte er hart gekämpft, und er durfte Perry Rhodan nicht enttäuschen.

      Sonst würde er vielleicht die Frau seines Lebens gewinnen, aber den Sinn seines Lebens verlieren. Er war Emotionaut.

      Was soll nur aus uns werden?, dachte er. Sie in Andromeda, ich in der Milchstraße ...?

      Aber er hatte einen Entschluss gefasst. Er musste ihn nur noch in die Tat umsetzen.

      Als Zim vor der Station stehen blieb, wusste er noch immer nicht, was er Raye sagen sollte.

      Aber das schien plötzlich völlig unwichtig zu sein. »Raye Corona ist nicht hier«, sagte die Medikerin, bei der er sich nach ihr erkundigte.

      »Und wo ist sie?«

      Die Tefroderin zuckte mit den Achseln.

      Zim fluchte leise.

      »Ach, warte«, sagte die Medikerin. »Ich glaube, sie ist in der Ambulanz. Irgendein Notfall.«

      Er wusste noch sehr gut, wo die Ambulanz war. Erst vor ein paar Tagen war er dort erwacht und hatte zum ersten Mal Raye gesehen, bevor man ihn dann in die Innere verlegt hatte.

      Die Erinnerung an ihre erste Begegnung stieg in ihm empor.

      Er seufzte. Es würde noch schlimmer werden, als er befürchtet hatte.

      Schon von weitem erkannte er ihre schlanke Gestalt, die wie immer in einem Overall steckte.

      Sie ist wunderschön, dachte er.

      Sie


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