G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner


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Brendans Colt herunter.

      »Nun?« fragt Brendan scharf, als Fenter mit erhobenen Armen und bleichem Gesicht an die Außenwand zurückweicht. »Die Stricke, Mister, binde ihn! Oder willst du ihm helfen?«

      »Ich – ich bin doch nicht verrückt, Selbstmord zu begehen«, japst Fenter bestürzt. »Schon gut, Brendan, in Ordnung, ich binde ihn. Was – was hat er getan im Krieg?«

      »Er war ein Verräter!« erwidert Brendan kurz. »Angeblich zerriß ihn die Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Wagens. Mann, ich sage die Wahrheit, du wirst sie in Ogallala bestätigt finden. Genügt dir das?«

      »Dann bist du im Auftrag der Armee hinter ihm her?«

      »Ungefähr das«, gibt Brendan kühl zurück. »Also, was ist nun, willst du den Kerl binden?«

      »Sicher!« sagt Fenter seufzend. »Ich will keinen Ärger mit dem Gesetz oder der Armee. Du brauchst mich nicht dauernd über den Lauf des Revolvers anzusehen, Mann.«

      Kaum hat er Dweller hinter dem Tisch herausgezerrt und gebunden, als Brendan mit dem Revolver wedelt und Fenter in die linke Raumecke schickt. Dort bleibt Fenter kopfschüttelnd stehen und sieht zu, wie Brendan die Fesselung kontrolliert.

      »Fest genug!« stellt Brendan fest. »Fenter, pack dir den Kerl auf den Rücken und bringe ihn hinaus auf den Wagen. Du wirst fahren, und ich reite. Wir fahren zur Bahn, bringen Dweller in den nächsten Zug und schaffen ihn zur Stadt, verstanden?«

      »Mein Gott, hier sind fünfzig Männer beschäftigt. Sie werden alle ihre Arbeit verlieren, wenn Carter – eh, ich meine, wenn Dweller ins Jail fliegt. Mister, es gibt nur noch Missis Scott, und sie kann keine Befehle geben. Großer Gott, wir werden alle die Arbeit verlieren.«

      Er kommt heran, wuchtet Dweller hoch und legt ihn sich auf den Rücken. Brendan steckt die Listen Dwellers ein, deutet dann auf die Tür und sagt ruhig:

      »Vielleicht übernimmt die Bahngesellschaft die Linie und euch alle, wir werden sehen. Jetzt bring den Hundesohn auf den Wagen, Mann. Ich habe ihn lange genug gesucht.«

      »Die Bahn – vielleicht?« schnauft Fenter unter der Last Dwellers. »Herr im Himmel, es wird die anderen wie ein Schlag treffen. Ich wußte nicht mal, daß Carter – Dweller – bei der Armee war. Das ist eine verdammte Geschichte, Mr. Brendan. Nun gut, auf welcher Seite hat er gekämpft?«

      »Er hat den Südstaatlern eine Menge Nachschubtransporte verraten«, sagt Brendan. »Wieviel Männer durch seinen Verrat gestorben sind, wird man nie genau feststellen können, aber sicher sind es zusammen beinahe hundert.«

      »Was?« keucht Fenter und geht durch den Gang. »Hol ihn der Satan, hundert unserer braven Burschen hat der Kerl auf dem Gewissen? Mann, ich schlage ihm die Zähne ein. Er hat unsere Jungens den Rebellen ausgeliefert. Wenn ich jemals etwas gehaßt habe, dann Verrat.«

      Er flucht laut und wild, während er Dweller ins Freie schafft. Seine Flüche schallen durch den Gang. Dann geht Fenter zum Wagenende, dreht sich um und schleudert Dweller unter einer wilden Verwünschung auf die Äxte und Sägen.

      »Da, du dreckiger Verräter! Man sollte den Kerl zwischen zwei Bäume spannen und…«

      Brendan hört das Klirren und Singen der Werkzeuge, auf die Dweller hart schlägt. Er ist in der Tür, als er hinter sich das Fauchen vernimmt und noch versucht, ruckhaft den Kopf herumzunehmen.

      Die Tür, die Seitentür, schießt es Brendan jäh durch den Kopf, jemand ist hinter meinem Rücken aus der Tür gekommen!

      Nichts als das Fauchen ist hinter ihm. Er sieht, wie Fenter urplötzlich einen Satz um den Wagen macht und dabei in seine Hosentasche greift. Brendans Colt zeigt zu Boden. Und es ist zu spät, irgend etwas mit der Waffe zu tun.

      Der Hieb des dritten Mannes, der aus der vor vier Minuten noch verschlossenen Tür gesprungen ist, trifft Brendans Nacken. Die Wucht des Schlages schleudert Brendan nach vorn. Es gelingt ihm nicht mehr, abzudrücken.

      Die Welt geht für Brendan in einem blendenden Blitz unter.

      *

      »Wach auf, du Satan, wachst du auf?« Er hört sich selbst stöhnen und spürt den Schmerz in den Rippen wieder. Tritte fahren ihm in die Seite.

      »Wachst du auf, Hund?«

      Etwas wuchtet ihn herum und reißt ihn empor. Er schwebt plötzlich, bis er irgendwo hinknallt und blinzelnd und verschwommen die Decke aus Stangen über sich erkennt.

      »Er kommt zu sich!« hört er Fenter sagen. »Es ist soweit, Boß. Der Narr hat es verdammt schnell geschafft. Muß ganz schön zäh sein, der Bursche. Na, Mann, willst du noch etwas Wasser?«

      Es klatscht ihm ins Gesicht und macht ihn ganz munter. Nur der bohrende, nagende Schmerz in seinem Hinterkopf und Nacken bleibt. Durch Wasserschleier sieht er das Gesicht über sich, Dwellers höhnische Fratze.

      »Hund!« knirscht Dweller voller Haß. »Hast du geglaubt, mich zu haben? Ich habe dich, und du wirst bald in die Hölle sausen, das verspreche ich dir. Antworte, weiß die Armee davon, daß du hergeritten bist? Wer weiß es außer dir, wer? Du sollst antworten!«

      »Sie – sie wissen es nicht!« stöhnt Brendan. »Nur der Marshal weiß, daß ich heraufgeritten bin – aber er weiß nichts von der Sache.«

      »Wie hast du es erfahren, du Hund – wie? Rede, gib Antwort, sonst erwürge ich dich. Brendan, gib dir keine Mühe zu lügen, du trickst mich nicht. Ich habe dich getrickst, ich, hörst du? Der schlaue Brendan, der jede Fährte findet, mir ist er in die Falle gelaufen! Ich bekomme alles heraus, alles, hörst du? Wie bist du Satan auf die Idee gekommen?«

      Hinhalten, denkt Brendan verzweifelt, reden und antworten, ihm alles sagen, nur etwas nicht. Der bringt mich um, aber er ist eitel, er wird mir alles erzählen wollen, um sich groß und klug vorzukommen. Das könnte helfen, Zeit zu gewinnen, nur Zeit.

      »Im Hospital«, sagt er stockend. »Ich lag wochenlang mit der Verwundung und konnte viel nachdenken. Sie gaben mir die Schuld, sie verdächtigten mich, weil ich die Kolonne von der Nachschubroute gebracht hatte, ein Verräter zu sein. Aber ich war keiner, und irgendwer mußte die Rebellen auf unsere Spur gehetzt haben. Da war James Mitchell, der Mann der Rebellen, der starb und das Geheimnis seiner Leute mit ins Grab nahm. Sie verdächtigten mich, mit Mitchell gearbeitet zu haben.«

      »Weiter, weiter, Brendan…«

      Er redet, er erzählt alles von seinen Nachforschungen, von dem verschwundenen Militärpaß, von dem Beginn seiner Suche und von Captain Gordon Bennet, der nichts wußte.

      »Allein!« knirscht Dweller endlich. »Hund, allein heraufgekommen? Gut, du sollst auch allein sterben! Verschollen irgendwo, weitergeritten bist du, wenn mich jemand fragt. Du Narr, du verdammter, man kann dich suchen, aber finden wird dich niemand.«

      »Wer weiß«, sagt Brendan heiser und sieht den Verräter schmaläugig an. »Die Sonne bringt alles an den Tag, Dweller. Du wirst keine Ruhe mehr haben und immer denken, daß eines Tages doch jemand kommen könnte. Ich habe es auch geschafft, warum nicht andere?«

      »Mensch, es kommt nie mehr einer! Mich machst du nicht verrückt, mich nicht. Ich habe schon ganz andere Dinge gemacht!«

      »Ja«, erwidert Brendan und sieht zu den beiden Männern hin. »Scott ist doch auch nicht durch einen Unfall umgekommen, was? Damals ist Mansfield von dir erstochen oder erschossen worden, was?«

      »Mansfield – mein Fahrer, richtig«, sagt Dweller. »Er merkte nichts, ich schoß ihm in den Rücken, es ging ganz schnell für ihn. Der Trick mit dem Sprengstoff war gut, was? Und Scott, ich habe ihn nicht umgebracht.«

      »Die beiden da?« fragt Brendan. »Du hast nie teilen wollen, Dweller, denke ich. Dein Geld steckte in Scotts Unternehmen, aber den Gewinn mußtest du mit ihm teilen, wie? Wer von den beiden da hat ihn für dich umgebracht?«

      Fenter verzieht das Gesicht und spuckt aus. Dann tritt er an die Bank, auf der Brendan liegt.

      »Was soll


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