Der sonnenhelle Pfad. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Der sonnenhelle Pfad - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter


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      Es ist nicht notwendigerweise jemand mit Erfahrung der am meisten fortgeschrittene. Es fehlt ihm ein Element von Schlichtheit, Bescheidenheit und die Formbarkeit, die daher rührt, dass man noch nicht vollständig entwickelt ist. Während man wächst, nimmt etwas im Kopf feste Form an; es wird immer starrer, und wenn man nicht sein Äußerstes versucht, endet man versteinert. Genau das geschieht Leuten gewöhnlich, vor allem solchen, die bis zu einem gewissen Grad nach Realisation gestrebt haben und darin erfolgreich waren oder solchen, die schließlich glauben, ihr Ziel erreicht zu haben. In jedem Fall war es ihr persönliches Ziel. Sie haben es geschafft, sie sind angelangt. Es ist vollbracht, sie bleiben stehen. Sie lassen sich nieder, sie sagen: „Das ist es!“ Und sie tun nichts mehr. Deshalb werden sie sich auch nach vielleicht zehn oder zwanzig oder dreißig Jahren nicht von der Stelle rühren. Dort sind sie, dort werden sie bleiben. Solchen Leuten fehlt jede Formbarkeit der Substanz, die notwendig ist, um weiterzukommen und Fortschritte zu machen. Sie hängen fest. Sie eignen sich sehr gut als Objekte für eine Ausstellung im Museum, aber nicht, um Arbeit zu leisten. Sie sind wie Musterstücke, die beweisen, was getan werden kann, aber sie sind nicht von dem Stoff, aus dem mehr entsteht. Ich persönlich gestehe, dass ich für meine Arbeit jemanden bevorzuge, der sehr wenig weiß, sich nicht zu sehr abgemüht hat, aber über ein beträchtliches Maß an Sehnsucht und einen starken guten Willen verfügt und der in sich diese Flamme fühlt, dieses Bedürfnis voranzukommen. Er mag sehr wenig wissen und vielleicht noch viel weniger realisiert haben, wenn er das jedoch in sich trägt, dann ist das ein sehr gutes Material, mit dem man sehr weit kommen kann, viel weiter.

      *

      Was du tun solltest ist, die Türen deines Wesens weit für das Göttliche aufzustoßen. In dem Augenblick, in dem du etwas verbirgst, läufst du direkt in die Falschheit. Die geringste Verheimlichung von deiner Seite zieht dich unmittelbar hinunter in die Unbewusstheit. Wenn du voll bewusst sein willst, stelle dich immer der Wahrheit – öffne dich vollkommen und versuche dein Äußerstes, um ihr zu erlauben, tief in dich hineinzublicken, in jeden Winkel deines Wesens. Das allein wird Licht und Bewusstsein in dich hineinbringen, und all das ist in höchstem Maße wahr. Sei vollständig bescheiden – das heißt, wisse um den Unterschied zwischen dem, was du bist und dem, was sein soll, indem du nicht zulässt, dass die grobe physische Mentalität glaubt, sie wisse, wenn sie nicht weiß, sie könne urteilen, wenn sie es nicht kann. Bescheidenheit bedeutet, dass du dich mit ganzem Herzen dem Göttlichen hingibst, dass du um Hilfe bittest und durch Unterwerfung die Freiheit und das Fehlen von Verantwortung gewinnst, was äußerste geistige Ruhe verleiht. Auf keine andere Weise kannst du hoffen, Einheit mit dem Göttlichen Bewusstsein und dem Göttlichen Willen zu erlangen.

      * * *

      Kapitel 5

      AUFRICHTIGKEIT, SCHWÄCHE, WILLENSKRAFT

      Aufrichtigkeit

      Welche grundlegende Tugend muss herangebildet werden, um sich für ein spirituelles Leben vorzubereiten?

      Ich habe es viele Male gesagt, aber dies ist eine Gelegenheit, es zu wiederholen: es ist Aufrichtigkeit.

      Eine Aufrichtigkeit, die allumfassend und absolut sein muss, denn Aufrichtigkeit allein ist dein Schutz auf dem spirituellen Pfad. Wenn du nicht aufrichtig bist, wirst du mit Sicherheit beim allernächsten Schritt fallen und dir den Schädel einschlagen. Alle Arten von Kräften, Willen, Einflüssen, Wesenheiten sind da und halten Ausschau nach dem kleinsten Riss in dieser Aufrichtigkeit, und sie dringen unmittelbar durch diesen Spalt und beginnen, dich in Verwirrung zu stürzen.

      Deshalb, bevor du etwas tust, irgend etwas beginnst, irgend etwas versuchst, stelle zuallererst sicher, dass du nicht nur so aufrichtig bist, wie du sein kannst, sondern auch die Absicht hast, noch aufrichtiger zu werden. Denn das ist dein einziger Schutz.

      *

      Grundsätzlich, welcher Pfad es auch immer sein mag, dem man folgt – sei es der Pfad der Hingabe, der Weihung, des Wissens – will man vollkommen sein, dann ist es immer gleichermaßen schwierig und es gibt nur einen Weg, nur einen, ich weiß nur von einem einzigen: das ist vollkommene Aufrichtigkeit, aber vollkommene Aufrichtigkeit! Weißt du, was vollkommene Aufrichtigkeit ist?...

      Niemals versuchen, sich selbst zu täuschen, niemals einem Teil des Wesens gestatten, einen Weg zu finden, um andere zu überzeugen, niemals das eigene Tun vorteilhaft darzustellen, um einen Vorwand dafür zu haben, was man tun möchte. Niemals versuchen, die Augen schließen, wenn etwas unangenehm ist, niemals etwas durchgehen zu lassen, indem man sich sagt: „Das ist nicht wichtig, das nächste Mal wird es besser sein.“

      Oh! Es ist sehr schwierig. Versuche es nur eine Stunde lang, und du wirst sehen, wie ungeheuer schwierig es ist. Nur für eine Stunde vollständig und uneingeschränkt aufrichtig zu sein. Nichts durchgehen zu lassen. Das bedeutet, alles, was man tut, fühlt, denkt, will, ist ausschließlich für das Göttliche.

      „Ich will nichts, nur das Göttliche, ich denke an nichts als das Göttliche, ich tue nichts, außer dem, was mich zum Göttlichen führt, ich liebe nichts außer dem Göttlichen.“ Versuche es, versuche es, nur um zu begreifen, versuche es nur eine halbe Stunde lang, du wirst sehen, wie schwierig es ist!

      *

      Du fühlst dich unbehaglich, sehr elend, niedergeschlagen, ein wenig unglücklich: „Die Dinge sind nicht so erfreulich heute. Sie sind genauso wie gestern; gestern waren sie wundervoll, heute sind sie unangenehm!“ – Warum? Weil du gestern in einem vollkommenen Zustand von Hingabe warst, mehr oder weniger vollkommen – heute bist du es nicht mehr. Deshalb ist das, was gestern so schön war, heute nicht mehr so. Die Freude in dir, das Vertrauen, die Zuversicht, dass alles in Ordnung ist und das große Werk vollbracht wird, diese Gewissheit – all das, verstehst du, ist verschleiert, an dessen Stelle ist eine Art Zweifel getreten und, ja, eine Unzufriedenheit: „Die Dinge sind nicht schön, die Welt ist abscheulich, die Menschen sind nicht liebenswert.“ Manchmal erreicht es dieses Ausmaß: „Das Essen ist nicht gut, gestern war es vorzüglich.“ Es ist dasselbe, aber heute ist es nicht gut! Das ist das Barometer! Du kannst dir sofort sagen, dass sich irgendwo eine Unaufrichtigkeit eingeschlichen hat. Es ist leicht zu erkennen, man braucht nicht sehr gelehrt zu sein, denn, wie Sri Aurobindo in Elements of Yoga gesagt hat: Man weiß, ob man glücklich oder unglücklich, man weiß, ob man zufrieden oder unzufrieden ist, man braucht sich nicht selbst zu erforschen, dafür komplizierte Fragen zu stellen, man weiß es! Nun, es ist sehr einfach.

      In dem Augenblick, in dem du dich unglücklich fühlst, darfst du daneben schreiben: „Ich bin nicht aufrichtig!“ Diese beiden Sätze gehören zusammen:

      „Ich fühle mich unglücklich.“

      „Ich bin unaufrichtig.“

      Nun, was ist es, das falsch ist? Dann fängt man an, nachzuschauen, es ist leicht, es herauszufinden...

      *

      So ist das Leben. Man stolpert und stürzt bei der ersten Gelegenheit. Man sagt sich selbst: „Oh! Man kann nicht immer so ernsthaft sein“, und wenn der andere Teil zurückkehrt, bereut man wieder einmal bitterlich: „Ich war ein Dummkopf, ich habe meine Zeit verschwendet, jetzt muss ich wieder von vorne anfangen.... „ Zu manchen Zeiten gibt es einen Teil, der ist übelgelaunt, in Aufruhr, voller Besorgnisse und einen anderen, der vorwärtsgerichtet ist, voller Hingabe. Alles das, eines nach dem anderen.

      Es gibt nur ein Heilmittel: ein Wegweiser muss immer da sein, ein Spiegel, angebracht an richtiger Stelle in unseren Gefühlen,


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