Die Göttliche Mutter. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Читать онлайн книгу.Kräfte und Prozesse, treibt die Natur zu ihren Werken an und bewegt sich verborgen oder offenbar in allem, was gesehen oder erfahren oder im Leben ausgedrückt werden kann. Jede dieser Welten ist nichts anderes als ein Spiel der Mahashakti dieses Weltensystems oder Universums, die dort die kosmische Seele und Persönlichkeit der transzendenten Mutter ist. Eine jede hat sie in ihrer Vision gesehen, in ihr Herz der Schönheit und Macht aufgenommen und in ihrem Ananda erschaffen.
Doch es gibt viele Ebenen ihrer Schöpfung, viele Stufen der Göttlichen Shakti. Auf dem Gipfel dieser Offenbarung, von der wir ein Teil sind, gibt es Welten unendlichen Daseins und Bewusstseins, unendlicher Kraft und Seligkeit, über denen die Mutter als die unverschleierte ewige Macht thront. Alle Wesen leben und bewegen sich dort in einer unbeschreiblichen Vollkommenheit und in unveränderlichem Einssein, denn sie trägt sie auf ewig sicher in ihren Armen. Uns näher sind die Welten einer vollkommenen supramentalen Schöpfung, wo die Mutter die supramentale Mahashakti ist, eine Macht von göttlich allwissendem Willen und allmächtigem Wissen, immer sichtbar in ihren unfehlbaren Werken und spontan vollkommen in jedem Vorgang. Dort sind alle Bewegungen Schritte der Wahrheit; dort sind alle Wesen, Seelen, Mächte und Körper des göttlichen Lichtes; dort sind alle Erfahrungen Meere, Fluten und Wogen eines intensiven und absoluten Ananda. Hier aber, wo wir existieren, sind die Welten der Unwissenheit, Welten des Mentals, des Lebens und des Körpers, die im Bewusstsein von ihrem Ursprung getrennt sind und für die die Erde ein bedeutsamer Mittelpunkt und deren Entwicklung ein kritischer Vorgang ist. Auch diese werden mit all ihrer Dunkelheit, ihrem Mühen und ihrer Unvollkommenheit von der All-Mutter aufrechterhalten, auch sie werden von der Mahashakti angetrieben und zu ihrem verborgenen Ziel geführt.
Die Mutter als die Mahashakti dieser dreifachen Welt der Unwissenheit steht auf einer Vermittlerebene zwischen dem supramentalen Licht, dem Wahrheitsleben und der Wahrheitsschöpfung, die hierher herabgebracht werden müssen, und dieser empor- und niedersteigenden Hierarchie von Bewusstseinsebenen, die wie eine doppelte Stufenleiter in das Nichtwissen der Materie hinabführt und aus ihr durch das Erblühen des Lebens, der Seele und des Mentals wieder in die Unendlichkeit des Geistes emporklimmt. Durch das, was sie sieht und fühlt und aussendet, alles bestimmend, was im Universum und in der irdischen Entwicklung sein soll, steht sie dort über den Göttern, und all ihre Mächte und Persönlichkeiten stehen zum Handeln vor ihr bereit. Sie sendet Emanationen von ihnen in diese niederen Welten, um einzugreifen, zu herrschen, zu kämpfen und zu erobern, um ihre Zyklen einzuleiten und voranzutreiben und die Richtungen ihrer Kräfte insgesamt und im Einzelnen festzulegen. Diese Emanationen sind die vielen göttlichen Formen und Persönlichkeiten, in denen die Menschen sie in allen Zeitaltern unter verschiedenen Namen verehrt haben. Durch diese Mächte und deren Emanationen bereitet sie aber auch das Mental und den Körper ihrer Vibhutis vor, so wie sie das Mental und den Körper für die Vibhutis des Ishwara vorbereitet und formt, damit sie in der physischen Welt und in der Verkleidung des menschlichen Bewusstseins einige Strahlen ihrer Macht und Qualität und Gegenwart offenbaren kann. Alle Szenen auf dieser Erdenbühne sind wie ein Schauspiel von ihr entworfen, geplant und aufgeführt worden, mit den kosmischen Göttern als Helfern und ihr selbst als verschleierter Darstellerin.
Die Mutter lenkt nicht nur alles von oben her, sondern steigt auch in diese niedere dreifache Welt herab. Alle Dinge, sogar die Bewegungen der Unwissenheit, sind hier auf unpersönliche Weise sie selbst in verhüllter Macht und ihre Schöpfungen in verminderter Substanz, ihr Natur-Körper und ihre Natur-Kraft, und sie existieren, weil sie – veranlasst durch das geheimnisvolle „Es werde“ des Höchsten, etwas von den Möglichkeiten des Unendlichen herauszuarbeiten – in das große Opfer eingewilligt und sich die Seele und Formen der Unwissenheit wie eine Maske angelegt hat. Aber auch persönlich hat sie sich herabgelassen, hierher herabzusteigen in die Dunkelheit, um sie in das Licht zu führen, in die Falschheit und den Irrtum, um sie zur Wahrheit zu bekehren, in diesen Tod, um ihn in ein gottgleiches Leben zu wandeln, in diesen Weltschmerz und seine widerspenstigen Sorgen und Leiden, um ihnen ein Ende zu setzen in der alles verwandelnden Ekstase ihres erhabenen Ananda. In ihrer tiefen und großen Liebe zu ihren Kindern hat sie eingewilligt, den Deckmantel dieser Dunkelheit umzulegen, hat sie es auf sich genommen, Angriffe und quälende Einflüsse der Mächte der Finsternis und Falschheit zu ertragen, durch die Tore der Geburt zu gehen, die ein Tod ist, hat die Schläge und Schmerzen und Leiden der Schöpfung auf sich genommen, da es schien, dass sie nur auf diese Weise in das Licht, die Freude, die Wahrheit und das ewige Leben hinaufgehoben werden könnten. Das ist das große Opfer, das mitunter das Opfer des Purusha genannt wird, das aber zutiefst der Holocaust der Prakriti ist, das Opfer der Göttlichen Mutter.
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