Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond Braun

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Irland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralph Raymond Braun


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      Khan Spices, gediegene, et­was altbackene Ein­richtung, ein aufmerksamer Chef, exzel­len­te Kü­che mit vegetarischen und vega­nen Optio­nen bei gutem Preis-Leistungs-Ver­hältnis, auch Take-away. Hauptgericht 15-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 14 Uhr. Em­met St, Tel. 046 9437696, www.khanspicestrim.ie.

      Pubs McCormack’s, für Fußballbeses­sene gibt es in der Bar gleich drei Fernseh­schir­me, wäh­rend sich die weniger sport­be­geis­terte Ju­gend in der Lounge bei den jüngs­ten Hits amü­siert. Am Wochen­ende ge­le­gent­lich Livemusik. Castle St, ge­genüber der Burg.

      The Bounty, ein aufwendiges Modell des Seglers Bounty thront im Fenster, Spinn­rä­der, aus­gediente Regenschirme und wei­te­rer alter Plun­der beherrschen die Gast­stube. Im Som­mer ab und an irische Volks­mu­sik. Bridge St.

Angriff auf St Mary’s Abbey

      Angriff auf St Mary’s Abbey

      Die Grafschaft westlich von Dublin ist das Zentrum der irischen Pferdezucht und gehört zu den reichsten und am dichtesten be­sie­del­ten Gebieten der In­sel. Viele Pendler ziehen nach Feierabend die ländliche Idylle der hekti­schen Hauptstadt vor.

      Highlights

      ◊ Larchill Arcadian Gardens - ein Garten im Stil der ferme ornée mit Mr. Wat­sons Fuchsbau und anderen Torheiten.

      ◊ Castletown House - Irlands größter Landsitz, dessen Bauherr von Ita­lien träumte Link.

      ◊ Kildare - edles Blut im Nationalgestüt und bei der Hatz auf dem Rennplatz.

      ◊ Bog of Allen Nature Centre - im Naturschutzzentrum das Moor und flei­scheslüsterne Pflanzen kennenlernen.

      Angelockt durch das kalziumreiche, besonders nahrhafte Gras und die den Züch­tern eingeräumten Steuervergüns­ti­gun­gen leben in Kildare vermutlich mehr Pferde als Menschen. Auf den zahl­reichen Rennplätzen trifft man den gan­zen Sommer über die bizarre Mi­schung aus High Society, Pferde­narren und berufsmäßigen Zo­ckern. Auf Auk­tio­nen wechseln die edlen Tiere für Sum­men den Besitzer, mit denen ohne wei­teres auch ein Mittelklasseauto zu er­stehen wäre - mit einem Vielfa­chen an Pferdestärken und Platz für fünf. Kil­dare war das Stammgebiet der Fitz­ge­ralds, die seit dem Mittelalter von ihrem Familiensitz Maynooth aus das Land im Griff hatten. Nach der Re­for­ma­tion traten sie zum Protestantismus über und konn­ten so auch unter der eng­lischen Herrschaft ihren Einfluss be­wahren. We­gen der Nähe zu Dublin gibt es im County eine ganze Reihe lu­xu­riöser Landsitze. Castle­town House ist der prächtigste dieser Palazzi im ge­o­r­gianischen Stil. Grand Ca­nal und Ro­yal Canal, auf denen vor dem Ei­sen­bahn- und Autozeitalter die Wa­ren von Dub­lin ins Landesinnere ge­bracht wur­den, sind heute z. T. wieder ge­öffnet und ein Re­vier der Frei­zeit­ka­pi­täne. Spa­ziergänger finden in den al­ten Trei­del­pfa­den am Ufer be­que­me Wan­der­wege.

      Das Straßendorf entstand für die Pächter und Landarbeiter von Car­ton House, des Landsitzes der Fitzgeralds und später der Gra­fen von Leinster.

      Der Ort ging durch die „Gnade von May­nooth“ in die Geschichte ein, bei der Silken Tho­mas Fitzgerald und seine fünf Onkel von den Engländern hinge­rich­tet wurden, ob­wohl sie sich ihnen ge­gen die Zusicherung auf freien Ab­zug ergeben hatten.

      Von der im 12. Jh. angelegten Burg ha­ben nur das Torhaus und die große Halle die Crom­wellsche Zerstörungs­wut überlebt (Juni-Sept. tägl. 10-18 Uhr, letzte Füh­rung 16.30 Uhr, Ein­tritt frei). Die Burg bildet den Ein­gangs­bereich für das katholi­sche St Patrick’s College. Es wurde 1795 para­doxerweise von den (anglikani­schen) Eng­ländern gegründet, denen es nicht recht geheuer schien, dass die an­ge­henden iri­s­chen Priester beim Erz­feind Frankreich in die Lehre gin­gen. Die weltlichen Fa­kul­tä­ten der spä­ter auch Laien offenstehenden Aka­demie wur­den 1997 ins staat­li­che Bil­dungs­system überführt, sodass May­nooth heu­te neben dem Pries­ter­se­minar und ei­ner päpstlichen Hoch­schule auch die May­nooth University als jüngste und mit fast 15.000 Stu­den­ten auch kleinste weltliche Uni­ver­sität Ir­lands zu bieten hat. Alle drei Ein­richtungen teilen sich den Campus und die verwi­ckel­ten Rechts­ver­hält­nis­se geben Ge­legenheit zu manchem Ge­rangel zwischen welt­li­cher und geist­li­cher Macht.

      Sehenswert ist die neugotische, 1875-1905 erbaute College Chapel, die ge­rade mit Mil­lionenaufwand restau­riert und wasserdicht gemacht wird - Spen­den sind will­kom­men. Ausgestat­tet ist das Gotteshaus mit einem Chor­ge­stühl für einige hun­dert geistliche Wür­den­träger und mit tollen Glas­fens­tern, von denen manche in der renom­mier­ten Mayer’schen Hofkunst­anstalt zu München gefertigt wurden.

      Das Wissenschaftsmuseum (Juni-Aug. Mi 14-16, So 14-18 Uhr, Eintritt frei, Spende er­wünscht) widmet sich v. a. dem Elektromagnetismus. Wir se­hen die Ap­pa­raturen von Nicholas Callan, einem von der Heiligen Schrift zur Elektrizität über­gelaufenen Pries­ter, der 1836 in Maynooth die In­duk­tions­spule erfand, außer­dem von Mar­coni ge­baute und benutzte Geräte zur draht­losen Telegraphie und wei­tere Ap­pa­rate. We­ni­ger interessant ist die Sammlung von liturgischen Gewän­dern und Ge­rä­ten.

      Praktische Infos

      Verbindung Von Dublin Stadtbus Nr. 66 u. 67, auch Fernbusse auf dem Weg nach Gal­way. Busauskunft: Tel. 01 836 6111. Bahn: Züge der Western Suburb Line, auch Halt der Fern­züge nach Sligo; Auskunft: Tel. 01 873 1111.

      Übernachten/Essen Maynooth Cam­pus­, vermietet Gästezim­mer und in den Se­mes­terferien (Mitte Juni bis Sept.) auch die Zimmer der Studentenwohn­hei­me. EZ oder DZ und Fe­rienwohnungen ab 45 €/Pers. Tel. 01 708 6400, www.maynoothcampus.com.

      Essen & Trinken Stone Haven, das warme und gemütliche Restaurant mit Wohn­zim­mer­atmosphäre ist nahe dem Col­lege-Areal im Keller eines uralten Gebäudes unterge­bracht. Das gedämpfte Licht und die Ni­schen lassen romantische Gefühle auf­kom­men. An klas­si­schen Gerichten gibt’s Cäsar Salat, Steaks und Hü­hnerge­richte. Ein Tipp ist der Lachs mit Seetang (nori) im Teig­man­tel. Hauptgericht 20-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 13 Uhr. Mill St, Tel. 01 629 1229, stonehavenrestaurant.com.

      Verlässt man Leixlip auf der Land­stra­ße Richtung Celbridge, er­he­ben sich vor der Brücke über die Autobahn rech­ter Hand drei bizarre Türme, die an Zu­cker­hüte oder flügel­lose Windmühlen erinnern. Der größte misst stattli­che fünf Etagen, die von außen über eine spi­ralförmige Wen­deltreppe zugänglich sind. Die ab­son­derlichen Gebilde waren Scheunen, die 1743 von den Landlords in Cas­tle­town in Auftrag gegeben wur­den, um den Pächtern Arbeit zu geben und gleich­zei­tig für Hungersnöte ge­rüs­tet zu sein. Das ungewöhnliche De­sign wurde schon damals bewundert - und nachgeahmt, wie der „Bottle Tower“ in Rathfarnam be­weist.

      ♦ Anfahrt: Autobahn M 4 Ausfahrt Nr. 5 nach Leixlip, nach dem Ortszentrum und einer Kir­che links R 404 Richtung Celbridge, am Orts­en­de Leixlip beim Spar-Einkaufsmarkt parken. Der Weg nach dem letzten Haus rechts vor der Auto­bahnbrücke führt zum Wonderful Barn.

Nur eine Scheune: Wonderful Barn

      Nur eine Scheune: Wonderful Barn


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