Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond Braun

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Irland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralph Raymond Braun


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örtlichen Gas­tro­im­pe­riums, ­zentral in der Ortsmitte, tadellos ein­ge­richtet und professionell geführt. Der auch von den Pub­gästen benutzte Park­platz könnte am Wo­chen­ende für nächt­li­chen Lärm sorgen. DZ 110-140 €. Square, Tel. 045 810 016, www.lordedwardkildare.ie.

      B&B Castleview, der Bauernhof der Fitz­patrick-Familie mit Milchwirtschaft und Vieh­zucht liegt etwa 5 km westlich von Kil­dare ab­seits der Landstraße. Es riecht nach Stall und der Besucher muss sich die Blicke neugieriger Käl­ber gefallen lassen. Die klei­nen Zimmer sind mit TV, Kaffeekocher, Bad und allerlei Stoff­tie­ren ausgestattet, für die Gäste gibt es einen ei­ge­nen Gartensitz. Das alte reetgedeckte Cottage hinter dem neuen Haus wird als Fe­rien­wohnung ver­mie­tet. Vom Castle - der Burg der Earls of Kildare - sieht man nichts mehr - es wurde im 17. Jh. zerstört. DZ 80 €. Lackagh, Tel. 045 521 816, www.kildarebandb.com.

      Essen & Trinken Silken Thomas, die Bar ist mit Anklängen an den Jugendstil etwas ex­zentrisch eingerichtet, das Restaurant „Chapter 16“ modern und nüchtern. Auf dem Spei­se­zet­tel hauptsächlich Fleischge­richte (Lamm, Steak u. Ä.). Hauptgericht bis 25 €, auch Pubfood. Market Square, Tel. 045 522 232, www.silkenthomas.com.

      Hartes of Kildare, moderne irische Küche auf hohem Niveau und eine edle Al­ternative zum Platzhirsch „Silken Tho­mas“. Hinter ei­ner tra­ditionellen, blumengeschmückten La­den­front erwartet den Gast ein Gas­tro­pub in ge­lun­gener Kombination von Alt und Neu mit offenem Kaminfeuer, Pferdesport-Me­mo­ra­bilia und freundlichem Personal. Haupt­gericht mit­tags 15-20 €, abends 20-30 €. Mo-Sa Lunch, Di-Sa Dinner, So durch­gehend. Market Square, Tel. 045 533 557, www.harteskildare.ie.

      Macari’s Fish & Chips, frittiert Kabeljau und ser­viert an Hausmannskost auch Steak-and-Kid­ney-Pie. Claregate St, gegenüber dem Buch­macher.

      Die zweitkleinste Grafschaft wird landschaftlich durch die Black­stair-Berge und die Täler von Slaney und Barrow bestimmt. Schwer­ge­wichtige Sehens­wür­digkeit ist der Browneshill-Dolmen.

Geisterschloss Duckett’s Grove

      Geisterschloss Duckett’s Grove

      Die Gegend ist ein überaus fruchtbares Ackerland. Schwergewichtige Kühe las­sen sich auch durch energisches Hu­pen nicht aus der Ruhe bringen, neben der Straße war­ten aufgehäufte Zucker­rü­ben auf den Abtransport. Bis zu Crom­wells Irland-Feld­zug waren Car­low und die hier herrschenden Könige von Leinster ein aufsässi­ger Stachel am Rande des Pale, des eng­lisch be­herrsch­ten Umlandes von Dub­lin. 1394 und 1399 setzte Richard II. eigens mit einem Heer von England über, um das Land zu befrieden. Beim zweiten Feld­zug holte er sich eine blutige Nase und wur­de bei seiner Rückkehr in London ab­gesetzt und umgebracht.

      Highlights

      ◊ Browneshill-Dolmen - Hinkelsteine, diesmal ohne die Hilfe von Obelix zum fotogenen Hünengrab getürmt.

      ◊ Altamont Gardens - 250 Jahre lang mühseliges Planen, Pflanzen, Stut­zen, Schneiden, Hacken, Jäten.

      ◊ Duckett’s Grove - ein Spukschloss mit grotesken Fratzen, Pick­nick­wiese und Küchengarten.

      Der quirlige Marktort (20.000 Einwohner) am Zusammenfluss von Barrow und Burren kann mit einer guten Musikszene und einem gewaltigen Justiz­pa­last aufwarten.

      Nach mehr als hundert Jahren Pause bekam Carlow 1998 wieder eine Brau­erei. Für den Giganten Guinness dürfte die Carlow Brewing Company allerdings keine Kon­kur­renz darstellen, be­schränkt sich der Absatz doch weit­ge­hend auf die Re­gion. Im­mer­hin wurde das nach dem Reinheitsgebot gebraute O’Hara’s Stout schon als welt­bestes Bier seiner Klasse prämiert, und auch das Wei­zen­bier Curim wird von Ken­nern gerühmt. Die in einem alten Lagerhaus beim Bahnhof ein­ge­rich­tete Klein­brau­erei kann im Sommer (Mai bis Sep­tem­ber) nach Anmeldung be­sichtigt wer­den.

      ♦ Carlow Brewing Company: The Goods Store, Führung Fr 14 Uhr nur nach Vor­an­mel­dung, mit Bierprobe 10,50 €. Station Road, Tel. 059 572 0509, www.carlowbrewing.com.

      Ein anderer, schon etwas länger zu­rück­liegender Höhepunkt der Stadt­geschichte, so erfuhren wir einst beim Rund­gang durch das County Museum, war die Elek­tri­fi­zie­rung - Carlow be­kam nach Dublin als zweite irische Stadt elektrischen Strom. Das in einem frü­heren Konvent unter­gebrachte Mu­se­um wurde völlig umgebaut und neu ein­gerichtet, doch es bleibt ein Heimat­mu­seum und damit für Besucher oh­ne Lokal­bezug nur mäßig interessant.

      ♦ Mo-Sa 10-16.30 Uhr, Juni-Aug. auch So 14-16.30 Uhr. Eintritt frei. College St, carlowcountymuseumblog.wordpress.com.

      Vorbei an County Museum, der Kathe­drale und durch einen kleinen Park vor dem College kommt man zum Visual Centre, einer der größten Ga­le­rien im Land. Das Gebäude erinnert mit seinen klaren Kanten und der hell­grauen, halbtransparenten Glasfassade an einen Eiswürfel. Die Kunsthalle hat keine eigene Sammlung, sondern zeigt wech­selnde Ausstellungen zeitge­nös­sischer Kunst.

      ♦ Di-Sa 11-17.30 Uhr, So 14-17 Uhr. Old Dublin Rd, www.visualcarlow.ie.

      Das Gerichtsgebäude soll, anders wis­sen es die Einheimischen heute nicht zu er­klä­ren, aufgrund eines Irr­tums entstanden sein, weil der zer­streu­te Archi­tekt Wil­liam Vi­truvius (!) Mor­rison zwei Baupläne verwechselte. So wuchs um 1830 der klas­si­zis­ti­sche, dem Athe­ner Parthenon nach­emp­fun­dene Bau, der eigentlich Cork zu­ge­dacht war, hier in Carlow, während das un­scheinbare, für Carlow vor­ge­se­he­ne Ge­richt in Cork entstand; die ei­nen bemerkten den Irr­tum erst, als es zu spät war, die anderen ent­deckten den Fehler frühzeitig, hielten aber wohl­weis­lich den Mund. Dem Bau­meis­ter war die Vorliebe für antike Vor­bilder schon in die Wiege gelegt wor­den, denn sein un­ge­wöhn­li­cher Vor­name Vitru­vius erinnert an einen rö­mi­schen Ar­chi­tekten.

      Die Festung des Städtchens geht bis auf die Normannen zurück, die gleich nach der Er­oberung einen Holzturm und 1210 eine steinerne Burg anlegten. Sie hielt so­gar Crom­well stand, wurde aber 1814 von einem Dr. Middletown in die Luft gejagt, der im Castle eine Ner­ven­heilanstalt einrichten wollte und sich bei Um­bau­arbeiten in der für die Sprengung einer Mauer erforderlichen Menge Schwarz­pulver gründ­lich ver­rech­nete. Die Reste der Burg, zwei Tür­me und eine Ver­bindungsmauer, lie­gen auf einer kleinen Anhöhe nahe der Brü­cke.

      Ein schöner Spaziergang führt auf dem alten Treidelpfad am River Barrow flussab. Bald weicht die Stadt einer Park­landschaft. Angler ziehen fette Fische aus dem Fluss, manchmal tu­ckert ein Touristenkahn vorüber, und nach einem Inselchen er­reicht man die Mil­ford Mill, die einst den Strom für Carlows Laternen lieferte.

      Übernachten

       1 Greenlane House 6 Barrowville


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