Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo

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Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis - Sri Aurobindo


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Luft wogte um die Flotten der Götter,

      Unvertraute Schätze segelten ihm zu vom Ungesehenen;

      Herrlichkeiten der Ein-Sicht erfüllten die Leere des Denkens,

      Erkenntnis sprach zu den unbewussten Stillen,

      Flüsse strömten herab von Seligkeit und leuchtender Kraft,

      Besuche der Schönheit, Sturmböen der Wonne

      Regneten vom allmächtigen Mysterium hoch oben.

      Von dort schossen die Adler der Allwissenheit herab.

      Ein dichter Schleier ward zerrissen, ein starkes Flüstern gehört;

      Wiederholt in der Einsamkeit seiner Seele,

      Sang ein Weisheitsruf von verzückten Transzendenzen

      Auf den Bergen einer ungesehenen Welt;

      Die Stimmen, die ein inneres Lauschen hört,

      Übermittelten ihm ihre prophetischen Äußerungen,

      Und flammenumhüllte Ausbrüche des unsterblichen Wortes

      Und Blitze eines okkulten offenbarenden Lichts

      Nahten aus unerreichbarer Verborgenheit.

      Ein inspiriertes Wissen thronte im Inneren,

      In Sekunden mehr erleuchtend als in Jahren die Vernunft:

      Ein Iktus offenbarenden Glanzes fiel

      Wie ein pointierter Akzent auf die Wahrheit hin,

      Und wie ein Wetterleuchten, das alle Erde aufhellt,

      Schien ein schnelles intuitives Erkennen auf.

      Ein einziger Blick vermochte wahr und falsch zu trennen,

      Oder sein rasches Fackelfeuer im Dunkel zu erheben,

      Um die Forderer zu prüfen, drängend durch Geistes Tore,

      Gedeckt von gefälschten Göttersignaturen,

      Die Zauberbraut in ihrer Verkleidung zu entdecken

      Oder das Scheinantlitz von Gedanken und Leben zu erforschen.

      Inspiration mit ihren Blitzesfüßen,

      Eine plötzliche Botin von den allsehenden Gipfeln,

      Durcheilte oft die stillen Flure seines Geistes

      Und brachte ihr rhythmisches Empfinden verborgener Dinge.

      Eine Musik sprach, die sterbliche Rede transzendierte.

      Wie aus einer goldenen Schale der All-Wonne

      Floss eine Freude des Lichts, eine Freude plötzlicher Schau,

      Eine Verzückung des bebenden unsterblichen Wortes

      In sein Herz wie in einen leeren Kelch,

      Eine Wiederholung der ersten Seligkeit Gottes,

      Erschaffend in junger jungfräulicher Zeit.

      In einem kurzen Moment erfasst, in kleinem Raum,

      Plazierte Allwissen, in große wortlose Gedanken gepackt,

      In der wartenden Stille seiner Tiefen

      Einen Kristall des letztlichen Absoluten,

      Einen Teil der unausdrückbaren Wahrheit,

      Durch Stille offenbart der stillen Seele.

      Die starke Schöpferin wirkte in seiner Ruhe;

      Ihre Kraft, sprachlos geworden, war inniger noch;

      Sie blickte aufs Gesehene und Unvorhergesehene,

      Machte ungeahnte Sphären zu ihrem angestammten Land.

      All-Schau sammelte sich in einem einzigen Strahl,

      Wie wenn die Augen einen unsichtbaren Punkt fixieren,

      Bis durch die Intensität eines leuchtenden Flecks

      Eine Offenbarung einer Welt von Bildern

      In das Königreich des Sehers eintritt.

      Plötzlich erhob sich ein großer nackter Arm der Herrlichkeit;

      Er zerriss die trübe Gaze der Unwissenheit:

      Ihres gehobenen Fingers feine undenkbare Spitze legte

      Mit einem Flammenstich das verschlossene Jenseits bloß.

      Ein Auge wach in stummen Trance-Höhen,

      Ein Geist, der nach dem Unvorstellbaren greift,

      Übersprang mit einem einzigen gewagten Sprung

      Die hohe schwarze Mauer, die Überbewusstsein verbirgt,

      Brach mit der Sense inspirierter Sprache herein

      Und plünderte des Unerkennbaren riesiges Gut.

      Eine Sammlerin unendlich kleiner Körper der Wahrheit,

      Eine Bündlerin unendlicher Erfahrung,

      Durchdrang sie die behüteten Mysterien der Weltkraft

      Und ihre tausendfach verhüllten magischen Verfahren;

      Oder sie las die verlorenen Geheimnisse auf, fallengelassen von Zeit,

      Im Staub und in Ritzen seines aufsteigenden Weges

      Inmitten alter und vergessener Träume hastenden Geistes

      Und vergrabener Überbleibsel vergessenen Raums.

      Eine Reisende zwischen Gipfel und Abgrund,

      Verband sie die fernen Enden, die unsichtbaren Tiefen,

      Oder streifte entlang den Pfaden von Himmel und Hölle,

      Verfolgte alles Wissen wie ein Jagdhund auf der Fährte.

      Eine Berichterstatterin verborgenen Weisheitsgesprächs,

      Übertrugen ihre glänzenden Berichte himmlischer Sprache,

      Durch das verhüllte Amt des okkulten Geistes gelassen,

      Dem Propheten und dem Seher

      Das inspirierte Corpus der mystischen Wahrheit.

      Aufzeichnerin der Erforschung der Götter,

      Sprecherin der stillen Sichtungen des Höchsten,

      Brachte sie unsterbliche Worte sterblichen Menschen.

      Über den leuchtenden, schmalen Bogen der Vernunft,

      Freigesetzt wie glitzernde Luft, die einen Mond verdüstert,

      Schwammen weite Räume einer nicht umgrenzten Schau

      Ins Gesichtsfeld seines Spirits.

      Meere des Seins trafen seine reisende Seele

      Und riefen auf zu unendlicher Entdeckung;

      Zeitlose Sphären von Freude und absoluter Kraft

      Erstreckten sich vor ihm in ewiger Stille;

      Die Wege, die führen zu endlosem Glück

      Durchliefen wie Traumeslächeln andächtige Weiten:

      In eines goldenen Augenblicks Leuchten

      Traten weiße Sonnensteppen im pfadlosen Unendlichen hervor.

      Entlang einer kahlen Krümmung im grenzenlosen Selbst

      Beschatteten die Punkte, die durch das verschlossene

      Herz der Dinge laufen, die unbestimmbare Linie,

      Die das Immerwährende durch die Jahre trägt.

      Die magische Ordnung des kosmischen Geistes

      Bedrängte die Freiheit der Unendlichkeit


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