Not macht erfinderisch: Der Klopapier-Unternehmer. Mike Michalowicz

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Not macht erfinderisch: Der Klopapier-Unternehmer - Mike Michalowicz


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Und ich wette, dass Du bereits alle Fähigkeiten hast, die Du brauchst, um loszulegen – vermutlich musst Du einfach nur genauer erkennen, was Du bereits hast, und brauchst einen raschen Tritt in den Hintern. Das ist meine Aufgabe.

      Es ist an der Zeit, dass Du die Wahrheit hörst und nicht irgendwelchen mit Zucker glasierten Blödsinn oder die großartige Formel für den schnellen Erfolg. Ein Unternehmen zu gründen und aufzubauen, ist verdammt hart. Es ist beängstigend, zeitintensiv, frustrierend, und manchmal laugt es Dich völlig aus. Und, ganz ehrlich, es ist möglich, dass Du Mist baust und Dich finanziell ruinierst. Aber finanzieller Ruin ist unwahrscheinlich, wenn Du Dich ohne Unterlass Deinem Erfolg verschreibst. Wenn Du Deine Stärken nutzt, kannst Du ein Unternehmen aufbauen, das Deine Brieftasche genauso füllt, wie es Deine Seele erfüllt, ein Unternehmen, das Dich begeistert und befreit. Wenn dies Dein Ziel ist, dann ist dieses Buch Deine Landkarte.

      Was ich nicht tun kann, ist, die Reise für Dich anzutreten. Du musst bereit sein, etwas Neues auszuprobieren, Deine wahrgenommenen Grenzen überwinden und wachsen. Die Verantwortung für Deine unternehmerischen Erfahrungen liegt auf Deinen ureigenen Schultern. Die Sanftmütigen mögen eines Tages die Erde erben, aber sie werden mit Sicherheit keine Unternehmer.

      [15]Ich bin selbst diesen Weg gegangen, habe drei eigene Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut, war Partner bei der Gründung zahlreicher weiterer Unternehmen und habe Hunderte Startups untersucht. So bin ich auf Gemeinsamkeiten erfolgreicher Unternehmensgründungen gestoßen, die ich in diesem Buch darstelle. Eines kann ich Dir jetzt schon sagen: Gewöhnliches Denken gehört mit Sicherheit nicht dazu. Vergiss das, was Du in der Business School gelernt hast, vergiss, was Du über Startups zu wissen glaubst, und wirf die Finanzmanagement-Methode Deines Vaters über Bord. Es gibt eine neue Generation des Unternehmertums, und es ist Zeit für eine neue Vorgehensweise.

      Bist Du bereit, loszulegen?

      Meine Drei-Blatt-Geschichte

      Facebook, Google und YouTube sind schneller zu unglaublichem Erfolg gejagt, als Du „ach Du Sch*…!“ sagen kannst. Sie sind Hunderte Millionen Wert oder Milliarden oder Hunderte Milliarden. Das Überraschende daran ist, dass ihre Gründer alle in ihren Zwanzigern waren, als sie loslegten UND ihr Kohle machten. Heilige Sch*…! Ihre Erfolge sind faszinierend, und dafür bekommen sie den Großteil an medialer Aufmerksamkeit. Sie werden als die Besten der Besten gefeiert und als Begründer der New Economy.

      Meine Erfahrung verlief anders. Ganz anders. Und der größte Unterschied zwischen meiner Geschichte und jener der Medienlieblings-Unternehmer (MLU) ist die Art und Weise, wie wir unsere Unternehmen gegründet und aufgebaut haben. Doch dazu kommen wir später. Der Erfolg von Klopapier-Unternehmern wird selten diskutiert oder gar in den Medien verkündet. Und doch sind es diese „Alltags-Unternehmer“, die langsam, aber sicher voranschreiten, faszinierende Unternehmen aufbauen und bemerkenswerte Erfolge erzielen.

      Google ist nicht „real“, weil es keine typischen Erfahrungswerte repräsentiert. Der Erfolg von Google ist jedoch auch für Dein Unternehmen realisierbar, wenn Du wirklich daran glaubst (mehr dazu später). Doch sollte Google nicht als der Pfad zum Erfolg gesehen werden, es ist lediglich ein Pfad.

      Es gibt viele andere Pfade, die von Bekannten wie auch von Unbekannten gegangen werden. Dies sind die Pfade der KPUs. Einige von ihnen sind sehr bekannt, wie zum Beispiel Bill Hewlett und David Packard, die ihr Unternehmen mit 538 US-Dollar in einer Garagen-Werkstatt gründeten, was letztlich zu dem heutigen 100-Milliarden-Dollar-Konzern wurde. Einige von ihnen sind weniger bekannte Unternehmer, wie Brian[16] Scudamore von 1-800-GOT-JUNK?, der aus einem Sommertraum einen Schrotthandel mit fast 200 Millionen US-Dollar Umsatz machte. Dave Packard, Bill Hewlett und Brian Scudamore sind alle drei Klopapier-Unternehmer. Wie auch ich. Und, so vermute ich, auch Du. Ich bin hier, um Dir ihre Geschichten zu erzählen und die Geschichten von anderen – und was wir daraus lernen können. Ich bin da, um Dir zu erklären, was erfolgreiches Unternehmertum wirklich ausmacht. Es ist voller Misserfolge, angefüllt mit Fortschritt, von Fehlern beeinträchtigt und mit großartigen Erfolgen gewürzt.

      Wer also bin ich, dass ich von all dem erzählen kann? Ich bin ein Klopapier-Unternehmer. Meine Reise war ein Kampf an der Front, aber ich habe gelernt, dort herauszukommen und richtig erfolgreich zu werden. Mein Abenteuer als Unternehmer war häufig witzig, manchmal ein Kampf, aber alles andere als glanzvoll. Ich bin sogar mit meiner Frau und unserem Baby in eine Seniorensiedlung gezogen, um Geld zu sparen – nicht sonderlich grandios, das kannst Du mir glauben. Es sei denn, Du magst langweilige Brettspiele und den Geruch von Kölnisch Wasser.

      Ein-, zweimal steckte ich auf dem Klo fest. Ich habe 48 Stunden am Stück gearbeitet, weil ich musste, und ich habe in den Konferenzräumen meiner Kunden übernachtet, um das Geld fürs Hotel zu sparen. Und während ich dies niederschreibe, sitze ich an einem Schreibtisch, den ich gebraucht aufgetrieben habe, um Geld zu sparen; obwohl ich mehr als genug Geld habe, um beim Möbelmarkt vorbeizufahren.

      Die Chancen stehen gut, dass Dein Weg eher wie meiner sein wird als der von Mark Zuckerberg von Facebook. Doch möchte ich, dass Du weißt, dass Erfolg möglich ist, egal welchen Weg Du einschlägst. Du brauchst keine „volle Rolle“, um als Sieger hervorzugehen – Du schaffst das auch mit gerade mal drei Blatt KP. Und egal, welchen Weg Du wählst, Du brauchst starke Überzeugungen, absoluten Fokus und jede Menge Einsatz.

      [17]Hier ein rascher Blick auf meine Drei-Blatt-Geschichte im Vergleich zu MLUs:

Medien-LieblingsunternehmerMikes „Drei-Blatt-Weg“
6 Jahre – Gründet ein RasenmäherUnternehmen und rekrutiert Teenies aus der Nachbarschaft. Kauft Eltern ein Haus.6 Jahre – Noch in den Windeln.
12 Jahre – Sitzt in der Geschäftsführung einer großen Spielzeugfirma.12 Jahre – Notaufnahme im Krankenhaus, weil er ein Spielzeug verschluckt hat.
18 Jahre – Wird von Elite-Universitäten umworben, lehnt aber ab, um ein mit Venture-Capital finanziertes Unternehmen zu starten.18 Jahre – Sucht sich eine Universität mit Mädchenüberschuss. Mädchen finden ihn bei Semesterbeginn sofort doof.
19 Jahre – Extrem erfolgreich als Manager eines Unternehmens mit mehreren Millionen Umsatz.19 Jahre – Extrem erfolgreich am Zapfhahn.
21 Jahre – Geht an die Börse.21 Jahre – Geht nach Hause.
24 Jahre – Geht in Rente.24 Jahre – Trinkt zu viel und gründet ein eigenes Unternehmen, weil „jeder Idiot das kann“.
24 Jahre und 1 Tag – Verlässt den Ruhestand. Jubel bricht aus.24 Jahre und 1 Tag – Gründet und stellt fest, dass das nicht jeder Idiot kann. Panik bricht aus.
27 Jahre – Erreicht den nächsten großartigen Erfolg, weil es von ihm erwartet wird.27 Jahre – Das Unternehmen ist erfolgreich, weil es keine Alternative gibt.
30 Jahre – Ist nicht mehr in den Medien, weil der nächste 18-jährige Superstar in den Headlines ist.30 Jahre – Entdeckt seine Leidenschaft, gründet das nächste Unternehmen, das wächst schnell und gut.
33 Jahre – Sucht sich einen Psychiater, um sich „selbst zu finden“.33 Jahre – Hat sich selbst gefunden! Lebt seine Leidenschaft. Unternehmen und Leben großartig.
36 Jahre – Schreibt seine Lebensgeschichte. Verkauft sich schlecht. Entschließt sich, für einen KPU zu arbeiten.36 Jahre – Ist die Inspiration einer neuen Sorte von Unternehmern – den KPUs. KPUs geben gescheiterten MLUs Arbeit.

      Was also sind meine Erfolge? Ich habe eine Liste mit Dingen, die ich unbedingt erreichen will, aber wichtiger noch: Ich habe meine Leidenschaft gefunden und lebe sie! Ich liebe es, Startups zu gründen, sie groß herauszubringen und das schnell. Ich liebe den Außenseiter, den nicht gefeierten Helden, diejenigen, die sich ihren Zielen verschrieben haben, aber möglicherweise keine echte Chance hatten. Ich liebe es, Menschen zu helfen, deren Sterne nicht gut stehen, ihnen zu zeigen, wie sie ihre eigenen[18] Stärken nutzen können, um sich auf den Weg zu machen und wirklich etwas zu erreichen. Mein Lebenssinn liegt darin, Hand in Hand mit Unternehmern zu arbeiten, die gerade erst anfangen, ihre Konzepte umzusetzen und zu Branchenführern zu werden.


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