Not macht erfinderisch: Der Klopapier-Unternehmer. Mike Michalowicz

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Not macht erfinderisch: Der Klopapier-Unternehmer - Mike Michalowicz


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Kampf gemeldet, weil er sein Land über alles liebt, der andere wurde für diesen Kampf ordentlich entlohnt. Auf welchen der beiden würdest Du setzen?

      Du solltest immer auf den setzen, der seiner Berufung folgt – nicht auf den, der es nur wegen des Geldes tut. Derjenige, der seinem Lebenssinn folgt und seinem Herzenswunsch, wird sein Unternehmen durch gute und schlechte Zeiten steuern. Jene, die ihrem eigenen Weg folgen, werden unablässig durch alle Höhen und Tiefen marschieren, während andere aufgeben und sich anderen Dingen zuwenden. Sie bleiben dran, auch wenn die bezahlten Typen sich abwenden. Wenn Du versuchst, dadurch reich zu werden, dass Du die nächste große Sache angehst, dies aber nicht Deiner Leidenschaft entspricht, dann wird Dich Dein Konkurrent, der voller Leidenschaft arbeitet, durch den Fleischwolf drehen. Leidenschaft führt zu Durchhaltevermögen. Und Durchhaltevermögen führt zu Erfolg.

      KPU-Tipp

      Das Unternehmen – Obwohl eine Einzelfirma nicht den besten rechtlichen Schutz bietet, ist sie ein billiger Weg, zu gründen, denn das kostet nur eine minimale Gebühr. Auch die Gründung einer UG, einer „kleinen GmbH“ ist in Deutschland mittlerweile eine günstige Startvariante. Es ist teurer, andere Kapitalgesellschaften auf den Weg zu bringen. Natürlich musst Du Steuern zahlen, sobald Geld reinkommt, wie alle anderen auch. Und Du möchtest (oder musst) im Laufe der Zeit in eine andere Geschäftsform umwandeln. Lass Dich von einem qualifizierten und zertifizierten Experten zu diesen Themen beraten. Die GmbH wird häufig als die wirtschaftlichste und effektivste Gesellschaftsform angesehen.

      [24]Folge dem Ruf

      Um ein starkes Unternehmen gründen zu können, musst Du zunächst wissen, wonach es Dich gelüstet. Ich habe Jahre gebraucht, um das herauszufinden. Anfangs glaubte ich, Unternehmer müssten tun, was sie gelernt haben, nicht was sie tun möchten. Ich kannte mich mit Computern aus und arbeitete gern damit, also gründete ich ein Unternehmen in diesem Bereich. Allerdings liebte ich Computer nicht. Es war mein Beruf, nicht aber meine Berufung. Meine ersten beiden Unternehmen waren erfolgreich – aber nicht, weil ich für Computertechnik brannte. Ich lebte nicht Tag und Nacht für die Technik.

      Unternehmertum aber liebte ich. Ich konnte den ganzen Tag von Unternehmen erzählen, ich las jede Zeitschrift, besuchte jedes Seminar und war noch immer nicht zufrieden. Ich habe einige Jahre gebraucht, um zu verstehen, was die ganze Zeit direkt vor meiner Nase gelegen hatte: Ich liebte Unternehmensgründungen. Nachdem ich einmal verstanden hatte, dass es das Aufsetzen und Voranbringen von Unternehmen war, was ich liebte, wusste ich, dass ich den Pfad gefunden hatte, den meine Zukunft einschlagen würde.

      Du musst nicht Jahre dafür brauchen, um zu verstehen, was Dich wirklich antörnt. Der Schlüssel liegt darin, darüber nachzudenken und sich jetzt die Zeit dafür zu nehmen – und nicht zu versuchen, es durch Versuch und Irrtum herauszufinden.

      Wofür würdest Du Dich freiwillig melden, nur weil Du es so gerne tust? Welche Aktivitäten bringen Dir die meiste Freude, Energie und Befriedigung? Wann vergisst Du die Zeit völlig, erledigst Aufgaben nahezu ohne Anstrengung und bist am Ende sogar noch energiegeladener? Wenn Du Dich mit Deinen Freunden unterhältst, über welches Thema sprichst Du ohne Unterlass, bis Deine Freunde anfangen, die Augen zu verdrehen? Wenn Du diese Fragen beantwortest, findest Du, was Dein Herz begehrt. Und wenn Du diesen unstillbaren Durst, Deine Leidenschaft gefunden hast, dann hast Du den wichtigsten Schritt getan, ein Unternehmen zu gründen, das herausragend sein wird.

      Vielleicht hast Du flüchtig darüber nachgedacht, ein Unternehmen zu gründen, oder Du hast eine Vielzahl an Ideen und bist bereit, sofort loszulegen. So oder so solltest Du anfangen, indem Du innehältst. Nein, das ist kein Druckfehler. Die beste Reaktion auf eine wahre Lawine von Träumen über „Was-wäre-wenn“ ist es, einen tiefen, Gedanken auslösenden Atemzug zu tun. Eine erfolgreiche Gründung dreht sich mehr um Dich und das, was Du glaubst, als um irgendetwas anderes. Sich einem Unternehmen zu verschreiben, ohne sich selbst gut zu kennen, ist dumm.[25] Mit einem schlechten Blatt auf der Hand alles auf eine Karte zu setzen, ist ein dummer Zug – genauso dumm, wie sich auf ein Unternehmen einzulassen, ohne zu wissen, was Du auf der Hand hast.

      Um mit der Unternehmensgründung zu beginnen oder einen mittelprächtigen Start zu verbessern, musst Du damit anfangen, Dich selbst neu zu entdecken. Du musst verstehen und akzeptieren, was Du von Herzen möchtest, Du musst Deine Haltung kennen, Deine Glaubenssätze. Du musst mit einer gedanklichen Selbstuntersuchung beginnen. Du musst lernen, worum es Dir geht.

      Wenn Du Dir nur für einen Moment vorstellst, es gäbe keine Grenzen für das, was möglich ist, welche Vorstellung hättest Du davon, was Dein Unternehmen Dir geben sollte? Das erste, was jedem einfällt, ist normalerweise finanzielle Unabhängigkeit. Dem stimme ich zu. Völlig. Doch da ist noch mehr, nicht wahr? Was wäre, wenn Dein Unternehmen Dich emotional völlig erfüllen und total glücklich machen würde? Was wäre, wenn Dein Unternehmen die Welt zu einem besseren Ort machte? Was wäre, wenn Du jeden Morgen aufwachen und begeistert zur Arbeit gehen würdest? Was wäre, wenn andere Menschen Dein Unternehmen liebten? Was wäre, wenn die Welt begeistert wäre von dem, was Du tust, und fröhlich annimmt, was Du anzubieten hast?

      Wenn Du ein Unternehmen hast, dann geht es nicht darum, Dich völlig auszupowern, um zu überleben. Es geht nicht darum, Tonnen von Geld zu erwirtschaften und dafür Tonnen von Leben zu verlieren. Es geht um ein Leben in Fülle, darum, Dein Leben und das anderer Menschen besser zu machen, was – gar nicht paradox – Deine Geldbörse füllt.

      Das beste Beispiel für diese selbstausbeuterische Unternehmerlebensweise stammt vom sprichwörtlichen Unternehmer selbst, Sam Walton, dem Gründer von Wal-Mart. Walton gründete sein Unternehmen auf der Basis eines schlichten Traums, und er wurde einer der reichsten Männer der Welt. Die Moral von der Geschicht’? „Ich hab’s versaut.“ Dies sind die Worte, die – so wird berichtet – Walton auf seinem Sterbebett sprach. Nach seinen eigenen Maßstäben hatte er versagt – ein Milliardär, der sein jüngstes Kind kaum kannte und der mit einer Frau verheiratet war, die aus Gründen bei ihm blieb, die nichts mit einer erfüllten Beziehung zu tun hatten.

      Welche letzten Worte möchtest Du von Dir geben? Ich hoffe, es sind Worte voller Zufriedenheit, Worte, die sagen, dass Du Dein Leben in Fülle gelebt, Deine Grenzen überschritten und ein Unternehmen aufgebaut hast, auf das Du stolz sein kannst, und zwar sowohl mit Blick auf das, was es erreicht hat, als auch mit Blick auf Deinen finanziellen Erfolg.

      [26]Wenn dies die Art von Erfolg ist, die Du Dir wünschst: Dann kannst Du ihn erreichen. Alles steht und fällt mit Dir. Es hängt nicht an der Richtung, in die der Markt sich bewegt. Es hängt nicht an den neusten und größten Trends. Es hängt nicht einmal an dem, von dem Du vermutest, dass Deine Kunden es wollen. Dein Unternehmen hängt in erster Linie an Dir.

      Die finanziell erfolgreichen Unternehmen von gestern waren in der Lage, mit einem schlechten Produkt durch reichlich Werbung davonzukommen. Wenn sie genügend abendliche TV-Werbespots schalteten und große, wenn auch falsche Versprechen in Zeitschriften abgaben, bekamen sie unter Garantie jede Menge Kundschaft. Enttäuschte Kundschaft, aber eben Kundschaft.

      Das war damals, und heute ist es anders. Die erfolgreichen Unternehmen von heute wachsen, weil sie wirklich großartig sind. Sie bieten unvergleichliche Dienstleistungen und Produkte, und die Nachricht verbreitet sich viral. Du kannst Dich nicht mehr allein auf ein Werbebudget verlassen, um jede Menge Kunden anzulocken. Heute musst Du unvergleichliche Dienstleistungen und Produkte anbieten. Das Marketing läuft viral – auf sommerlichen Grillpartys, in Internetforen und auf schier endlosen Blogs. So einfach ist das. Und damit Du das Beste anzubieten hast, was Du anbieten kannst, muss es sowohl aus Deinem Kopf als auch aus Deinem Herzen kommen. Wenn Dein Unternehmen Dir aus der Seele spricht, wenn Dein Unternehmen auf Dir aufbaut, dann wird es zu einer eindrucksvollen Kraft.

      Vor Jahren lud mich ein Großkonzern ein, vor einer Gruppe von etwa vierzig Marketingexperten zu sprechen, die ein Versicherungsprodukt verkauften und versuchten, in den Markt der kleinen Unternehmen zu drängen. Sie wollten lernen, mit dem Unternehmer zu „sprechen“. Der Vortrag sollte um 9 Uhr morgens beginnen, aber wir konnten erst um 9.20 Uhr anfangen, weil so viele zu spät kamen.

      Ich begann mit der Frage, wer von ihnen an diesem Morgen voll Vorfreude auf die Arbeit


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