Die Chefin. Sonja Becker
Читать онлайн книгу.Stimmung ist und wie sich einzelne zu anderen verhalten und mit ihnen kommunizieren. Dieser Tatbestand beschäftigt heute die Manager fast mehr als die Umsatzzahlen. Kein Wunder: Jeder weiß, dass diese nur mit einem guten Team in die schwarzen Zahlen kommen. Da ist die Chefin gefragt, mit ihrem untrügerischen Blick für alles, was zwischen Menschen funktioniert.
Wenn Sie sich heute entschließen, Ihr eigenes Leben zu führen und in Aktion zu gehen, werden zu bestimmten Zeitpunkten Dinge auf Sie einprasseln, die Sie sich teilweise gar nicht erklären können, die aber im Konzept des mentalen Wachstums geschehen. Wir erklären diese Dinge für Sie und zeigen Ihnen, wie Sie weiterkommen. Das sollte Sie neugierig machen. Wie wir ein Leben leben, das uns zu unserer Brillanz führt, haben wir in „Lebe deinen Traum“ von Martin Sage dargestellt. Hier ist nun die „Chefin“ angesprochen - die Frau, die ihre Brillanz in die Hand nimmt und sich damit selbständig macht, um aus ihrem Leben eine Karriere zu machen. Die Zeit ist reif. Noch nie konnten Frauen so einfach und so selbstbewusst ihre eigene Organisation gründen und ein Geschäft machen wie heute. Nicht zuletzt Programme wie die Serie „Sex and the City“ hat zu einem Paradigmenwechsel geführt. Plötzlich orientieren sich Frauen nicht mehr an Männern, sondern drehen sich lieber um ihre eigene Achse. Was dann passiert, wenn man den Kompass neu ausrichtet, kann man nicht voraussehen - nur erleben. Das ist Neugier.
Meistens wird die Neugier im Laufe eines Lebens unterdrückt: Desillusionierung, Enttäuschung, vor allem aber das Bedürfnis nach Sicherheit bringt die meisten Menschen davon ab, ihre „Hauptbeschäftigungen“ in den Vordergrund zu stellen oder zum Lebensziel zu machen. Wenn Sie das tun, was Sie schon immer tun wollten, oder sich nun dazu entschlossen haben - Glückwunsch! Dieses Buch ist eine Anleitung für all jene, die diesen Schritt hinaus in die weite Prärie des selbständigen Unternehmertums wagen. Und es werden immer mehr. Vor allem immer mehr Frauen.
Freiheit. Andersheit. Brüderlichkeit.
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an’t live with you, can’t live without you: Liebesbeziehungen sind Indikatoren für menschliche Energie. Liebe ist die höchste Energieform - was tut man nicht alles aus Liebe? Zu was ist man plötzlich in der Lage, wozu einem sonst die Energie fehlt? So etwa muss man sich den Neugier-Faktor vorstellen, der uns auf dem Weg durch dieses Buch immer wieder antriebt, bevor alles zur Gewohnheit wird.
Männer und Frauen können oft nicht mit- und auf keinen Fall aber ohne einander. Ihre Unterschiede sind ihr Kapital. In der Evolution war das schon immer so. Nur die Rollen waren anders verteilt.
Im Business liegt in den unterschiedlichen Qualitäten die Formel für eine erfolgreiche Zukunft. Unsere These: Die erfolgreichsten Teams sind jene mit einem ausgeglichenen Anteil zwischen Männern und Frauen und der Fähigkeit, ihre Unterschiede zu zelebrieren und zu einer gemeinsamen Strategie zu nutzen.
Männer und Frauen begegnen sich in Wirtschaft und Management auf gleicher Höhe. Nach Beendigung des „Geschlechterkampfes“ und dem Einzug der Frauen in die Wirtschaft sind sie wirklich gleichberechtigt und sorgen für frischen Wind im Unternehmertum.
Dort entsteht eine neue Energie zwischen Frau und Mann. Zum ersten Mal vergessen beide ihre gelernte Binnenperspektive auf das andere Geschlecht. Man wird neugierig aufeinander. Zahlreiche Bücher haben in der jüngsten Zeit die charmanten Unterschiede zwischen Männer- und Frauensichten herausgearbeitet - und gefeiert. Auch im „daily business“.
In der Tat gibt es eigentlich wenig, was Frauen nicht komplett anders machen und betrachten würden als Männer. Die „kleinen Unterschiede“ sind eines der spannendsten und unterhaltsamsten Themen unserer Zeit. Frauen sind nicht länger „auf dem Vormarsch“. Sie sind angekommen. In den Führungsetagen, als Spitze ihres eigenen Unternehmens, auch in der Politik wird weiblicher Einfluss hoch geschätzt.
Denn die integrierenden Fähigkeiten von Frauen, wie zum Beispiel Beziehungsmanagement, sind entscheidende Elemente einer Ökonomie, in der Service die wichtigste Rolle spielt.
Nie zuvor war es Frauen in dem Maße möglich, ihre Karriere in das klassische Familienleben zu integrieren. Befand sich Frau früher im Dilemma zwischen Küche, Kindern und Karriere, kann sie schon wegen der überragenden Möglichkeiten der Telekommunikation mit Handy und Internet alle Dinge, die ihr lieb und teuer sind, miteinander verbinden. Dies ist die erste Generation, in der diese Art von „Womanagement“ möglich ist. Männer und Frauen werden nicht mehr auf Rollen fixiert. Jetzt wird geschwisterlich geteilt.
Service -wieso gerade jetzt?
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as Informations- und Medienzeitalter liegt genau so weit hinter uns wie das Industriezeitalter. Seit Beginn des neuen Jahrtausends und seinem historischen Beginn am 11. September 2001 löst die Service-Ökonomie alte kapitalistische Machtverhältnisse ab, weil sie immer weniger den Menschen und immer mehr dem Kapital dienen.
Während die alten Wirtschaftstanker mühsam Kurs halten, sich durch Entlassungen sanieren und kein Angestellter mehr seines Arbeitsplatzes sicher sein kann, entwickelt sich parallel eine Ökonomie, die auf Selbständigkeit beruht und mit brillanten Ideen und Innovationen im Bereich Service neue Lösungen, neues Kapital und neue Karrieren erwirtschaftet.
Besonders in der „Servicewüste Deutschland“ ist noch jede Menge Brachland in Oasen zu verwandeln. Zu dieser Entwicklung passt der Drang nach Selbstbestimmung, Freiheit und der Entfaltung der persönlichen Interessen und Fähigkeiten. Selbst die Regierung legt nahe, seine eigenen Interessen zu verfolgen und sich mit Ideen selbständig zu machen. Immer mehr Menschen entdecken, dass das größte Potenzial in ihnen selbst liegt: Ihr ganz persönliches Talent gilt es zu kapitalisieren. Wenn Frauen ein Unternehmen aufbauen oder führen, können sie innerhalb dieser Service-Ökonomie zum ersten Mal in der Geschichte ihr weibliches Talent einsetzen.
Dänische Forscher fanden in einer zehnjährigen Untersuchung heraus, dass Unternehmen, deren Leitung mit mehr Frauen besetzt war, rentabler arbeiteten. „In der Tat führen Frauen anders“, kommentiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (5. Juni 2005, S. 39): „Mögen sie die männliche Konkurrenz anfangs durch ihre Ruhe und Zurückhaltung in Sicherheit wiegen, in der Sache verhandeln Frauen zäh und unnachgiebig, das Ziel stets im Blick. (...) Die Führungstechniken der Frauen, die meist nicht reflektiert, sondern intuitiv eingesetzt werden, gehen auch weit über vermeintlich freundliches Zuhören hinaus.
„Durch ihre häufig sehr intuitive Art der Führung jenseits aller klassischen Führungsinstrumente schaffen Frauen ein großes Näheverhältnis zu ihren Mitarbeitern“, sagt Headhunterin Lammers. „Sie schaffen Bindungen, die Mitarbeiter verpflichten. (...) Deswegen sind sie so wertvoll.“
Eine weitere Studie aus England vergleicht männliche und weibliche Führungsstile und komme zu dem Ergebnis: „Frauen führten viel informeller, beteiligten Mitarbeiter eher an Entscheidungen und inspirierten sie. Mehr noch: Frauen vergäßen in Führungspositionen weniger schnell, wie sich Mitarbeiter fühlen. Die Mitarbeiter verehrten ihre Chefinnen dafür“, fasst Inge Kloepfer von der FAS zusammen. „Diese Art der Bindung ist ein weit differenzierteres Mittel der Machtausübung und Einflussnahme als der Druck über Hierarchien.“
Alte und neue Service-Ökonomie
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ervice hat eine neue Definition. „Service“ bedeutet nicht einfach Dienstleistung. Die Deutsche Post ist zum Beispiel ein klassisches Dienstleistungsunternehmen. Doch was wird geschehen, wenn sie im Bereich der Briefkommunikation demnächst ihren Monopolstatus verliert?
Sie bekommt eine Konkurrenz, die sie den Schrecken lehren wird: Vielleicht Postboten, die Briefe nicht nur bringen, sondern auch die Post abholen, Briefmarken verkaufen und durch andere Dienstleistungen den Weg zu den immer spärlicher