Typisch!. Simone May

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Typisch! - Simone May


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Verkäufer kennengelernt haben, ist, auch wenn er nicht arbeitet, „typisch 3“: Wenn er einkaufen geht, erledigt er seine Besorgungen systematisch, zeitsparend und effizient. Im Baumarkt geht er zielorientiert zum Regal, um den einen Gegenstand zu holen, den er braucht. Beim Essen ist er als Erster fertig, damit er sich schnell wieder seiner Aufgabe widmen kann.

      Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Typ herauszufinden. In einigen Büchern, auch in diesem, sind Typentests enthalten. Auch im Internet gibt es Tests, zum Beispiel auf der maypaula®-Webseite (www.may-paula.de). Nachteilig bei selbst ausgefüllten Fragebögen kann die eigene Interpretation der Fragen sein. Jedes Testergebnis kann nur abbilden, inwiefern der Testende sich selbst gegenüber offen und ehrlich genug ist, um sich selbst ein bestimmtes Verhalten einzugestehen.

      Ich empfehle Ihnen die Typbestimmung anhand eines typdiagnostischen Interviews, das zertifizierte Enneagrammlehrer anbieten. Der Vorteil eines Interviews ist nicht nur die umfassende Enneagramm- und Selbsterfahrung des Interviewers, sondern auch, dass er neben den Antworten auf die Fragen zu den jeweiligen Typen das gesamte Erscheinungsbild des Klienten, seine Körpersprache und die Interaktion mit ihm als Interviewer, die emotionale Relevanz und energetische Präsenz wahrnimmt und in seine Auswertung einbezieht. Bei Uneindeutigkeiten stellt der Enneagrammlehrer vertiefende Fragen und reflektiert im Dialog mit dem Klienten, welches Typmuster er – bedingt durch seine persönliche Biografie – angenommen hat.

      Letzten Endes ist nicht entscheidend, welches (Test-)Ergebnis Ihnen durch einen Typentest oder ein Interview präsentiert wird. Sie sind und bleiben der Experte Ihrer eigenen Persönlichkeit! Das Entscheidende für Ihre Typbestimmung und die weitere Arbeit mit dem Enneagramm ist stets das Bejahen der eigenen Persönlichkeit. Das letzte, finale „Ja“ zu „Ich habe tatsächlich Typ X“ liegt bei Ihnen.

      Ihre darin enthaltene Chance besteht darin, dass Sie sich auf dieser Basis weiterentwickeln, Ihre Arbeitsbeziehungen reflektieren und/​oder Ihre Karriere unter einem neuen Aspekt sehen können.

      Mit meinen Trainings, Coachings und diesem Buch zu maypaula® möchte ich Sie einführen in das Enneagramm, indem ich es Ihnen in dem Kontext erläutere, in dem die meisten Menschen täglich die meisten Stunden verbringen: dem Arbeitsleben. Das Akronym „paula“ steht für: Persönlichkeit, Arbeitsstile und Leistungs-Aktivierung. maypaula® befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Arbeitsverhalten der neun Enneagrammtypen. Es zeigt den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Kompetenzen und regt an, das Verhalten der Menschen, die mit Ihnen zusammenarbeiten, als Ausprägung ihres Persönlichkeitstyps zu sehen und wertzuschätzen. Es geht nicht darum, jemanden mit dem Wissen, welcher Typ er ist, unethisch zu manipulieren, sondern mit einem tieferen Verständnis für Persönlichkeiten sich selbst und andere authentisch und verantwortlich zu führen.

      Ein bestimmter Typ mit einem bestimmten Arbeitsstil zu sein, befähigt nicht zwangsläufig dazu, eine bestimme Aufgabe zu übernehmen oder Position auszufüllen. Grundsätzlich kann jeder Enneagrammtyp jeden Beruf ausüben. Der Typ sagt weniger über die Eignung als viel mehr über die Art und Weise aus, wie derjenige seiner Arbeit nachgeht, wo er Schwerpunkte setzt, was ihm Spaß macht und was ihn stört. Beispielsweise verhält sich eine Assistentin von Typ 1, 2 oder 8 mit ihren persönlichen und sozialen Kompetenzen in vergleichbaren Situationen doch jeweils typspezifisch und individuell anders. Vergleichen Sie dazu die Interviews mit Assistentinnen der Typen 1, 2 und 8 in den zugehörigen Typenkapiteln.

      Die maypaula®-Typen entsprechen durchgängig den Enneagramm-Persönlichkeitstypen. Im maypaula®-Modell differenzieren wir die neun Typen zusätzlich nach deren Arbeitsstilen. Außerdem haben wir jeden Typ mit einer weiblichen und einer männlichen Karikatur illustriert. Die Karikaturen bilden typspezifische Aspekte ab und laden ein, sich selbst und andere mit einem Augenzwinkern zu sehen. Unsere neun Protagonistinnen und Protagonisten sehen Sie in Arbeitssituationen, die Sie vermutlich auch schon einmal selbst erlebt haben. Dadurch lassen sich die neun Typen sogar beim Querlesen und Durchblättern dieses Buchs recht schnell lernen und unterscheiden. Bereits das Grundwissen über die neun Typen ermöglicht mehr Empathie und Toleranz und erleichtert Ihnen die Zusammenarbeit.

       1 - Perfektionist

       Einsen wollen, dass die Dinge richtig gemacht werden, und mögen Disziplin und Ordnung. Sie haben einen Sinn für Details und tun sich schwer, Lücken und Fehler stehen zu lassen. Sie haben sehr hohe Ansprüche an sich und andere und leben nach ihren Prinzipien.

       Einsen ist Vollkommenheit wichtig. Sie nehmen ihre Umgebung als einen Ort voller Unzulänglichkeiten wahr, die es in Ordnung zu bringen gilt. Sie kritisieren und korrigieren deutlich mehr als andere und zeichnen sich durch einen genauen Arbeitsstil auf.

       2 - Helfer

       Zweien stehen ihren Kollegen mit Rat und Tat zur Seite und bringen sich unterstützend ein. Damit es anderen gut geht, stellen sie ihre Bedürfnisse zurück. Sie sind kommunikativ, kontaktfreudig, warmherzig und gute Netzwerker und Beziehungsmanager.

       Bei Zweien stehen die Belange anderer im Mittelpunkt. Sie sehen ihre Welt als einen Ort voller Bedürftiger, für deren Wohlergehen sie zu sorgen haben.

       Sie sind da, wenn sie gebraucht werden, und sind an ihrem hilfeorientierten Arbeitsstil erkennbar.

       3 - Macher

       Dreien sind voller Tatendrang und immer auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel. Sie wissen, worauf es ankommt, um erfolgreich zu sein, und setzen alles daran, die Nummer eins zu werden. Sie stehen gerne im Rampenlicht und glänzen mit ihren Leistungen.

       Dreien bedeutet Erfolg außerordentlich viel. Da sie faktisch immer die Besten sind, nehmen sie die Menschen um sie herum als unfähig im Vergleich zu ihnen wahr.

       Sie gehen bedarfsorientiert vor, erfüllen die Erwartungen anderer und sind an ihrem ehrgeizigen Arbeitsstil erkennbar.

       4 - Individualist

       Vieren sind anders als andere. Sie lieben Besonderes und Ausgefallenes. Mit ihrer künstlerischen Ader setzen sie gerne individuelle Akzente. Als ausgesprochen gefühlvolle Menschen sind sie empathisch und stimmungsanfällig; sie neigen zur Melancholie.

       Vieren fühlen sich im Vergleich zu der Mehrzahl der Menschen in ihrer Umgebung, die sie als gewöhnlich oder durchschnittlich empfinden, einzigartig und besonders.

       Sie neigen dazu, zu dramatisieren und zu inszenieren und unterscheiden sich durch ihren unkonventionellen Arbeitsstil von anderen.

       5 - Beobachter, analytischer Arbeitsstil

       Fünfen sind wissbegierige Menschen, die sich in Ruhe und mit Tiefgang mit ihren Themen befassen. Sie halten sich gerne im Hintergrund, mögen es, zu beobachten und Informationen aufzunehmen und Zusammenhänge zu analysieren. Ihre Gefühle halten sie zurück.

       Wissen gibt Fünfen ein sicheres Gefühl. Zur Abgrenzung von der wahrgenommenen Unwissenheit anderer häufen sie Informationen an, um sich den Durchblick zu verschaffen.

       Sie recherchieren gerne, informieren sich gründlich und gehen Aufgaben analytisch an.

       6 - Skeptiker

       Sechsen haben ein Gespür für mögliche Gefahren und Probleme und ergreifen Vorsorgemaßnahmen, um sich und andere zu schützen. Sie prüfen und hinterfragen kritisch und fordern Beweise ein. Wenn sie sich mit einer Sache oder Person identifizieren,


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