Wenn die Stille deine Wunden heilt. Thomas Krasicki
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„Du lachst, weil du nicht weinen kannst,
doch das bringt mich zum Weinen,
weil ich darüber nicht lachen kann!“
Vorwort
Mit einem klaren Ziel die Vergangenheit endgültig hinter mir zu lassen, versuche ich einen neuen Abschnitt meines Lebens zu eröffnen. Zu tief sind die Wunden, verursacht durch die Trennung meiner Freundin, mit der ich meine erste tiefe gefühlsintensive Beziehung erleben konnte. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem mein Körper durch einen operativen Eingriff niedergerungen wurde. Mein ewig währender Traum von einer Profikarriere als Fußballer, der Antrieb meiner Jugendjahre der mir in vielen Lebenslagen wie ein treuer Freund zur Seite stand, war abrupt zu Ende. Das einzige was ich bewusst spüre, ist das Gefühl von Orientierungslosigkeit. Wie ein Blinder der sich mühsam Schritt für Schritt durch die Straßen vorwärts tastet, versuche auch ich gegen meine Lethargie anzukämpfen. Ob es mir gelingt die verlorene Freude im Herzen wiederzufinden wird sich auf meiner Reise durch die Welt zeigen!
Kapitel 1
Die Tage vor meiner Hüftoperation waren sehr hart und die letzten Minuten noch viel schlimmer. Es gehen einem viele Dinge durch den Kopf, wenn man kurz davor steht, unters Messer zu kommen. Mir war natürlich nicht wohl bei der Sache, bereits in jungen Jahren operiert zu werden. Doch es sollte sich als die einzige Möglichkeit erweisen, um meine Schmerzen zu lindern.
Ich hatte seit über einem Jahr Beschwerden am linken Hüftgelenk.
Die letzten Monate verhielt es sich so schlimm, dass ich dadurch teilweise nachts nicht mehr schlafen konnte. Die Ärzte erklärten mir ausführlich meine Situation. Durch Röntgenaufnahmen wurde mir veranschaulicht, wie mein Hüftknochen aus der Hüftpfanne herausragte und somit immer wieder mit meinen Muskeln in Berührung kam. Die Reibung von Knochen und Muskeln führte letztendlich zu meinen Schmerzen. Nach langem Überlegen und weiteren ärztlichen Diagnosen entschied ich mich für die Operation.
Operation
Die letzten Minuten vor meiner OP,
es ist das erste Mal, dass ich vor dieser Hürde steh.
Das Warten bereitet mir Bauchschmerzen,
es geht vom Magen hin bis zum Herzen.
Es ist schwer, sich zu fixieren in diesem Moment,
vielleicht gibt es jemanden, der diese Situation auch kennt.
Jede Sekunde kommt einem sehr lang vor
und der Schweiß schießt richtig aus der Haut hervor.
Über was denkt man zu so einem Zeitpunkt nach?
Man liegt im Bett und ist eigentlich auch wach.
Doch wahrscheinlich hat man schon abgeschaltet,
denn jetzt gibt es jemanden, der über deine Zukunft waltet.
Es ist sehr wichtig, dass du ihm vertraust,
denn er ist der letzte Mensch, dem du in die Augen schaust.
Dann wird es dunkel und eine Nacht beginnt,
bis es wieder hell wird und dieses Schwarz verschwindet.
Nur noch die Erinnerung gibt es für dich dann,
denn ab diesem Zeitpunkt fängt ein neues Leben an.
Nach einem zweistündigen Eingriff mir wurde nämlich ein Teil meines Hüftknochens weggefräst und weiteren sechs Stunden im Reich der Schlafenden kam ich allmählich wieder zu mir.
Es dauerte seine Zeit bis ich die Orientierung wiederfand. Ich fühlte mich wie weggebeamt, so als ob ich gerade von den Toten auferstanden wäre, denn obwohl ich geschlafen hatte, war es nicht wie ein gewöhnlicher Schlaf. Für gewöhnlich träumte ich im Schlaf, doch diese Situation war so, als ob man dich in ein Zimmer einsperrt, das völlig dunkel ist, dir innerhalb von kurzer Zeit die Luft wegbleibt und du dich danach an gar nichts mehr erinnern kannst. Trotz allem ist die Operation erfolgreich verlaufen.
Nun begann für mich nun eine lange Zeit auf Krücken. Ich musste mich umstellen, war teilweise auf die Hilfe anderer angewiesen. Erst ein halbes Jahr später war ich wieder in der Lage Dinge zu tun, die für einen gesunden Menschen alltäglich waren. Sogar Fußballspielen wäre für mich wieder eine Option gewesen. Die Ärzte machten mich allerdings darauf aufmerksam, dass ich mein Hüftgelenk nicht durch häufiges Trainieren erneut belasten sollte. Für zwei Trainingseinheiten in der Woche hätte ich die Erlaubnis bekommen. Doch diese Einheiten durften auch nicht zu belastend sein. Auf niedrigem Niveau zu spielen war das Einzige, was die Ärzte mir nicht verboten hätten. Doch diese Option war alles andere, als das, was ich mir vorstellte!
Ich war immer ein Fußballer, der sich mit den besten Spielern gemessen hatte. Ich blickte immer nach oben. Mein Ziel war es, so gut zu werden, wie meine Vorbilder. Da das für mich in weite Ferne gerückt war, beschloss ich vorerst, meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Vielleicht würde sich meine Meinung eines Tages ändern, doch dazu müssten schon besondere Dinge passieren. Vielleicht eine Begegnung mit einem Menschen, der die ähnliche Leidenschaft für diesen Sport besitzt, wie ich sie einst hatte.
Ich musste mir allerdings zunächst Gedanken über meine Zukunft machen, denn immerhin hatte ich jetzt viel mehr Freizeit. Der erste Schritt in meinen Plänen, war mich an der Berufsoberschule für Wirtschaft anzumelden.
Da ich nun im Sport nichts mehr erreichen konnte, wollte ich mir wenigstens die Möglichkeit für ein späteres Studium offen halten. Es war die beste Entscheidung, die ich zu diesem Zeitpunkt treffen konnte. Immerhin war ich durch die Operation mehrere Monate krankgeschrieben und hatte somit viel Zeit, um mich vorzubereiten.
Bis zum Schulbeginn waren es noch einige Wochen. Mittlerweile fiel mir zu Hause die Decke auf den Kopf. Zu sehr hatten mich die letzten Ereignisse mitgenommen. Ich dachte viel über die Vergangenheit nach, aber ich wusste auch, dass ich nichts mehr rückgängig machen konnte.
Besonders von meiner Ex-Freundin war ich sehr enttäuscht. Immer wieder tauchte sie in meinen Gedanken auf. Einige Wochen nach unserer Trennung nahm ich für sie im Tonstudio einen Song auf. Er sollte das symbolisieren, was in unserer Beziehung im Vordergrund stand - nämlich Vertrauen und gegenseitige Unterstützung, auch in schwierigen Zeiten. Das Lied war als Versöhnungsgeschenk zu ihrem Geburtstag gedacht. Doch alle Mühe sollte umsonst gewesen sein.
Ihr Herz schlug nicht mehr für mich, viel schlimmer noch, sie hatte sich neu orientiert, mich quasi von einem Tag auf den anderen ausgetauscht. Von einem Menschen verletzt zu werden, von dem man es am wenigsten erwartet, schmerzt ungemein. Mein Herz wurde in Stücke gerissen.
Ich fühlte mich leer und hoffnungslos. Mein Mädchen hatte mich in dem Moment verlassen, in dem ich sie am meisten gebraucht hätte. Ich musste mich damit abfinden, sollte allerdings aus diesen Situationen für die Zukunft lernen.
Ich wollte die letzten Wochen vor Schulbeginn nicht in meiner gewohnten Umgebung verbringen. All das erinnerte mich zu sehr an die Vergangenheit. Nach kurzer Absprache mit meiner Mutter beschlossen wir, in den Urlaub zu fahren. Meinen jüngsten Bruder Julian nahmen wir kurzer Hand mit.
Der