Drei Dekaden. Hermann Ritter

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Drei Dekaden - Hermann Ritter


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      Für Petra

       1. Auflage Oktober 2017

      Copyright © 2017 by Edition Roter Drache.

      Edtion Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel

       [email protected]; www.roterdrache.org

      Buch- und Umschlaggestaltung: Holger Kliemannel

      Lektorat: Isa Theobald

      Titelbild: Arnold Böcklin, Die Toteninsel, 3. Version 1883, Alte Nationalgalerie, Berlin

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018

      Alle Rechte vorbehalten.

      Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

       ISBN 978-3-964260-14-7

       INHALTSVERZEICHNIS

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwort

       Der Herr des Golem

       Feuerlöscher – Feuer – Asche

       Zaubern ohne Gott?

       Das Primat des Göttlichen

       Loki, Loki, shining bright!

       Musik, Mythos, Fantasy

       Über den Abgrund der Zeit

       Von außen gestellte Fragen an die Edda

       Delling

       Hurli Harard, der hurtige Held aus Holmstedt, und Uller, der unbotmäßige Unhold aus Uppsala

       Nordische Götter und Fantasy

       Grausiger, grimmiger, gruseliger Gygax

       Das Delling-Blot

       Die geheime Weltregierung tagt in Tibet

       Extended Delling

       Die Nebel von Troja

       Anhang

       Quellenverzeichnis

       Weitere Bücher

       Anmerkungen

       VORWORT

      Vor dreißig Jahren war ich ein Student an einer evangelischen Hochschule; geprägt von meiner christlichen Erziehung, gefangen in klaren Vorerwartungen darüber, wie mein weiteres Leben verlaufen würde. Irgendwann hätte ich die Zwischenstationen des bürgerlichen Lebens absolviert – Beruf, Hochzeit, Kinder, Haus. Dann ginge alles dem Dämmerabend des Lebens entgegen. Nach dem Alter der Tod, nach dem Tod das Himmelreich.

      Zum Glück war mein Studium nicht so, wie ich mir das Studieren an einer kirchlichen Hochschule vorgestellt hatte. Zu den religiösen Überraschungen und Enttäuschungen kamen zwei Ereignisse hinzu, die mein Leben langfristig verändern sollten. Das erste Ereignis war – mehr oder weniger unvorbereitet – die Teilnahme an einem heidnischen Ritual, das zweite Ereignis war – völlig unvorbereitet – ein schwerer Autounfall. Innerhalb weniger Monate waren meine Seele, mein Geist und nicht zuletzt mein Körper durcheinandergewirbelt, zerlegt und neu zusammengesetzt worden.

      Den Weg, den ich damals begann, gehe ich noch heute. Er wirkt nicht einmal im Rückblick geradlinig, aber er ist mein Weg. Ich sehe zwar keine farbigen Backsteine vor mir, bin mir oft nicht sicher, ob ich Lotse oder Gelotster bin – aber ich gehe. Viele andere bleiben stehen oder gehen sogar zurück. Einige sind tot. Diese Zahlen werden sich verschieben, bis wir alle tot sind.

      Was bleibt mir dann? Die Gewissheit, das Richtige gemacht zu haben. Oder ehrlicher: Das, was mir zu dem Zeitpunkt als richtig erschien. Der Wille zu lernen, die Fähigkeit Fehler einzugestehen, die Neugier, immer wieder Dinge zu probieren – ohne diese drei Grundlagen wäre ich nicht so weit gekommen.

      Aber diese dreißig Jahre waren auch eine Fahrt durch das Leben und eine Achterbahnfahrt durch Magie und Okkultismus. Sprechende Pferde habe ich besichtigt, die auf hessisch in Vierzeilern sprachen. Menschen habe ich gesprochen, die vermuteten, ich sei ein Träger geheimer Informationen und wollte nur über chemtrails schweigen, weil ich Angst habe. Mit nackten Hexen stand ich auf einem FKK- Strand und führte ein Ritual durch. Im Wald zog der Nebel nach der Feier von dannen und wir waren von Skinheads und Neonazis umgeben.

      Es gibt viel zu erzählen. Einen Teil der Geschichten präsentiere ich, einen Teil halte ich geheim. Das hier ist eine Art Tagebuch von Teilen dieser Reise. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

      Viel Spaß.

       DER HERR DES GOLEM

       1. Das Leben Gustav Meyrinks

      Es ist schwierig, über Meyrink letztendlich gesicherte biographische Daten zu finden, weil er sein Leben für die Nachwelt absichtlich verhüllte (so berichtet Smit, dass Meyrink „auf jedem Brief einen Vermerk machte, ob er aufgehoben werden sollte oder nicht. […] Das führte dazu, dass immer ein geheimnisvolles Dunkel seine Gestalt umhüllte.“1).

      Meyrink wurde am 19. Januar 1868 als uneheliches Kind von Maria Wilhemine Adelaide Meyer und Baron Friedrich Karl Gottlieb Freiherr Varnbüler von und zu Hemmingen mit dem Namen Gustav Meyer im Gasthof zum Blauen Bock in Wien geboren. Einige Zeitgenossen beschimpften Meyer/Meyrink später als Juden. Offensichtlich verwechselten sie seine Mutter mit der jüdischen Schauspielerin Clara Meyer, mit der Meyrink nicht verwandt


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