Er, Sie und Es. Marge Piercy

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Er, Sie und Es - Marge Piercy


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früh nach Hause gekommen?« Shira las die Zeit auf ihrer inneren Uhr ab. Es war 14:35:11. Bald musste sie Yod ins Labor zurückbringen.

      Malkah lehnte sich in ihrem Sessel zurück, erschöpft oder von etwas bedrückt. »Yod informierte mich über die Datenleitung, dass er hier ist.«

      »Du bist sehr schnell«, sagte Shira zu ihm. Sie hatte es überhaupt nicht gemerkt.

      Er nickte, immer noch strahlend. »Der Schnellste.«

      »Wir hatten heute Vormittag wieder einen Unglücksfall«, sagte Malkah und rieb sich heftig die Augen. »Aviva Emet.« Sie seufzte, ihre Hände umklammerten die Armlehnen ihres Sessels.

      »Was meinst du damit, wieder ein Unglücksfall?«, fragte Shira.

      »Im letzten Jahr wurden fünf unserer Programmierer getötet und zwei weitere zu menschlichem Gemüse reduziert. Es passiert, während sie in die Basis eingestöpselt sind und arbeiten. Überdies wird uns unser Zeug gestohlen. Wir nehmen an, dass es Piraten sind. Sie morden, und dann stehlen sie.«

      Plötzlich verstand Shira. »Und Yod soll darauf vorbereitet werden, sich in die Basis zu begeben und diese Bedrohung zu bekämpfen?«

      Malkah nickte. »Unter anderem.«

      »Ich kannte Aviva Emet gar nicht. War sie eine Freundin?«

      »Sie war jünger als du, Shira, und hochintelligent. Sie kam letzten Herbst her und hat sich alles selber beigebracht. Das, wofür sie sie umbrachten, um es zu stehlen, war etwas, was wir zu einem sehr guten Preis verkaufen wollten. Es war für den Verkauf noch nicht vollständig genug, aber offensichtlich genügte es, um gestohlen zu werden.«

      Shira fragte Yod: »Verstehst du, was sie mit dir vorhaben?«

      »Ich wurde geschaffen, um zu dienen.« Yod zuckte die Achseln. »Ich bin besser dazu geeignet, diese Überfälle zu untersuchen als irgendjemand sonst. Vielleicht bald.« Er stand auf und schaute sich nach etwas um, worauf er sitzen konnte. Da kein passender Stuhl vorhanden war, hob er einen Granitblock auf, eine alte Pferdetränke, die im Garten stand, und stellte ihn beiläufig neben Malkahs Sessel, zu einer Gesprächsrunde. Malkah warf Shira einen amüsierten Blick zu. Sie nahm sich sichtlich zusammen, wie sie es immer nach einem seelischen Schock tat. Malkah hatte Shira in dem Glauben aufgezogen, dass die richtige Antwort auf einen Schicksalsschlag ist, sich aufzurichten und voranzuschreiten. Falls Malkah der getöteten Frau nahe gestanden hatte, so würde Shira das nur nach und nach herausfinden, denn sie trauerte langsam und nur dann und wann.

      Shira beobachtete immer noch Malkahs Verhalten gegenüber Yod. Es war fast kokett. Es schockierte sie etwas. Malkah reagierte auf Yod eindeutig wie auf ein männliches Wesen. Shira hatte erlebt, wie Malkah mit Katern flirtete, aber mit einer Maschine?

      Wie Shira befürchtet hatte, war Avram wütend. Er wies Yod an, in das innere Labor zu gehen, aber Yod setzte sich still in die Ecke.

      »Ich habe dir befohlen hinauszugehen.«

      »Es wäre aber nicht vernünftig für mich, es zu tun. Das hier betrifft mich, Vater.«

      Avrams Augen glitzerten vor Zorn. Es gibt Menschen, die vor Zorn anschwellen, dachte Shira, aber Avram schien davon heller zu strahlen. »Wie kannst du es wagen, ihn aus dem Labor rauszubringen?«

      Sie zwang sich, nicht zu katzbuckeln und möglichst ruhig zu klingen. »Er braucht mehr Erfahrung, mehr Anregung, als er sie eingesperrt hier drin erhält. Es wird Zeit für ihn, unter Menschen zu kommen. Er muss lernen, in Gesellschaft zu funktionieren. Avram, wir müssen irgendwo anfangen. Wenn wir zusammen sind, werden die meisten Leute sich damit beschäftigen, dass ich zurück bin und welchen Klatsch sie gehört haben. Yod wird ein wenig geschützt sein.«

      »Wo hast du ihn hingebracht?«

      »Nur in mein Haus und dann zurück.«

      »Wir haben Malkah gesehen«, gab Yod unaufgefordert von sich. »Sie kam nach Hause. Ich war sehr froh darüber, mit ihr zu reden.«

      Wie Shira auffiel, erwähnte er nicht, dass er Malkah gerufen hatte.

      Avram wandte sich wieder ihr zu. »Hast du sie allein gelassen?«

      »Nein«, sagte sie. »Ich war die ganze Zeit mit Yod zusammen. Wovor hast du Angst?«

      »Lass sie ja nie allein zusammen. Ich traue Malkah nicht.«

      »Ich schon«, sagte Yod leise. »Sie ist meine Freundin.«

      Avram schnaubte. »Wie auch immer, ich gebe zu, dass er schon Fortschritte gemacht hat. Aber sei außerordentlich vorsichtig. Lass ihn vorläufig noch mit niemand reden und gib keine komplizierten Erklärungen ab. Sollen wir uns auf eine Tarnung einigen? Wir werden sagen, er ist mein Vetter, wie du vorgeschlagen hast, und er ist gekommen, um als mein Laborassistent zu arbeiten. Alle wissen, dass ich seit Davids Unfall keinen hatte.«

      Sie war erleichtert, dass Avrams Zorn besänftigt war. Es machte sie zuversichtlicher für die Zusammenarbeit mit ihm. Hinter Avrams Rücken schrieb Yod etwas in die Luft: den hebräischen Buchstaben Chet, die Ursache von Davids tödlichem Unfall.

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