Mika und Co: Hallo, ich bin Mika! (Sonderedition). Jürgen Stahlbock
Читать онлайн книгу.Mika in der Küche. Er schmiert sich sein ‚Reisebrot’. Außerdem füllt er sich Orangensaft in seine Trinkflasche, die er sonst immer mit zur Schule nimmt.
„Mensch, Mika, was machst du denn jetzt schon? Es ist doch erst sechs!“, stöhnt Mikas Mutter verschlafen.
„Och, das macht nichts. Ich pack' schon mal meine Futtertasche.“, antwortet Mika.
„Hast du dich denn schon gewaschen?“, möchte die Mutter wissen.
„Na klar! Alles fertig!“, antwortet Mika stolz.
„Na, super! Dann kannst du ja jetzt den Kaffeetisch vorbereiten. Koch bitte auch Kaffee und Tee für uns und hol' noch schnell Brötchen von Suhl. Das schaffst du noch!“
Nach dem Frühstück drängelt Mika seinen Vater.
„Nun beeil' dich doch bitte. Malte wartet auch schon!“
Doch sein Vater lässt sich nicht drängeln. Er isst in Ruhe zu Ende. Dann verabschieden sich alle und schnappen ihre Rucksäcke:
„Heute Abend um halb zwölf sind wir wieder da!“
„Viel Spaß!“, ruft ihnen Mikas Mutter noch nach, aber das hören sie schon nicht mehr.
Die Zugfahrt vergeht schnell. Malte und Mika amüsieren sich über ein paar Reisende, die nicht genau wissen, wo sie aussteigen sollen. Immer wieder fragen sie:
„Ist hier schon Rothenburg?“
Ein anderer Reisender sagt ihnen, dass sie beim nächsten Stopp aussteigen müssen. Doch das ist falsch! Der Zug muss auf einem kleinen Bahnhof anhalten, weil er zu schnell war. Die Reisenden glauben nun endlich in Rothenburg zu sein und steigen aus. Gerade noch rechtzeitig bemerken sie ihren Irrtum und springen schnell auf den schon wieder leicht rollenden Zug auf.
In Bremen auf dem Bahnsteig werden die Reisenden von Till bereits erwartet. Der Zug hat leichte Verspätung. Überall auf dem Bahnhofsgelände sind schon ‚Werder-Fans’ zu sehen. Sie tragen grün-weiße Schals und Trikots und viele von ihnen auch lustige Mützen. Till begrüßt alle und führt sie hinaus. „Jetzt gehen wir zuerst in die Stadt. Ich möchte euch etwas von Bremen zeigen.“ sagt Till.
Eigentlich haben Mika und Malte gar keine Lust dazu. Sie möchten viel lieber sofort ins Stadion. Till muss sie bremsen: „Die Stadiontore werden frühestens um halb zwei geöffnet. Und jetzt ist es gerade Viertel vor elf!“
Das sehen unsere Freunde ein. Also geht es ab in die Stadt. Sie benutzen die Straßenbahn für die zwei Stationen. Till führt sie in die Fußgängerzone.
„Kuck mal, Mika, überall ‚Werder-Fans‘!“, staunt Malte.
Sogar ein paar Anhänger von Kaiserslautern sind schon zu sehen und zu hören. Till bleibt vor einem Geschäft stehen. Die Augen von Mika und Malte fangen an zu strahlen: Sie stehen vor einem ‚Werder-Fan-Shop’.
„Mann, hier gibt's aber viel zu sehen!“
Also nichts wie rein. Für seinen Roller kann Mika von seinem Vater einen ‚Werder-Aufkleber’ abstauben. Malte bekommt von Till ebenfalls einen Aufkleber und einen Wimpel. Mikas Vater kauft sich für sein Auto einen kleinen Wimpel, den will er an den Innenspiegel hängen.
Es wird langsam Zeit für das Mittagessen. Till erklärt, dass er in einer Brauereigaststätte in der Nähe vom Rathaus einen Tisch reserviert hat.
„Da gehen wir auch immer hin, wenn ich mal in Bremen bin.“, freut sich Mikas Vater. Mika und Malte essen Spaghetti, Till und Mikas Vater einen Auflauf. Dazu trinken die Männer ein Bier, die Kinder Cola.
Nach diesem köstlichen Mahl drängeln die Jungs, dass sie nun aber endlich zum Stadion wollen.
„Da können wir bestimmt noch sehen, wie die Spieler ankommen und sich dann warm machen“, freut sich Malte.
Vor der Fahrt mit der Straßenbahn hat Till noch etwas mit den Jungs vor: Er malt ihnen mit Schminkstiften die grün-weiße ‚Werder-Raute’ auf die Wangen.
„So sehen echte Fans aus!“, erklärt er.
Die beiden Freunde bestehen jetzt aber darauf, dass auch die Großen sich entsprechend schminken müssen. Dann fahren die vier ‚grün-weißen Werder-Fans’ mit der Straßenbahn zum Stadion.
Auf dem Weg von der Haltestelle wimmelt es schon von Fans. Tausende sind schon auf den Beinen. Einige erfrischen sich noch an den verschiedensten Kiosken. Überall werden von Schwarzhändlern noch teure Karten angeboten.
„Das Stadion ist schließlich lange ausverkauft. So verdienen die hier ganz gut an den Sitzplatzkarten. Man müsste viel härter dagegen vorgehen! Die ‚echten‘ Fans sind aber auf den Stehplätzen in der Ostkurve! Dort ist immer ‘ne Superstimmung. Wir stellen uns so hin, dass ihr beiden auch bestimmt etwas sehen könnt.“, verspricht Till.
Auch vor den Eingangstoren ist großes Gedränge. Mika und Malte werden ganz schön umhergeschubst. Schließlich haben sie es geschafft. Sie folgen Till über die Treppen zu den Stehplatzrängen. Zum Glück ist es noch nicht so spät, so können sie dicht neben dem Tunnel, aus dem später die Spieler kommen werden, ihre Plätze finden.
„Von hier aus kann man beide Tore gut sehen“, freut sich Mika.
Es ist jetzt knapp halb drei, und das Stadion füllt sich immer mehr.
„Wir sollten uns jetzt noch etwas zu trinken holen. Später kommen wir nicht mehr durch!“, schlägt Till vor.
Er fragt, was jeder möchte und läuft los.
Gerade als er weg ist, kommen ein paar Spieler aus Kaiserslautern und schauen sich den Platz an. Ein höllisches Pfeifkonzert von den Fans aus der Ostkurve empfängt sie. Sie haben noch Anzüge an, keine Fußballsachen. Ein paar ‚Werder-Fans’ ganz vorne am Zaun lassen sich Autogramme geben. Auf den riesigen Videowänden hinter beiden Toren beginnt jetzt ‚Fan-TV’. Hier werden Spielberichte gezeigt und vom Training berichtet. Außerdem gibt es lustige Gewinnspiele. Da werden Leute schwindelig gedreht, dann sollen sie ein paar Stangen umdribbeln und ins Tor schießen. Das sieht lustig aus, weil sie immer wieder falsch laufen. Zwei Fans der beiden Mannschaften treten in einem Computerspiel gegeneinander an. Der Sieger darf das Spiel mit nach Hause nehmen. Zwischendurch werden auch verschiedene Leute interviewt. Alle tippen darauf, dass ‚Werder’ gewinnen wird.
Auch das Schiedsrichtergespann taucht plötzlich auf. Die drei Herren laufen sich auch warm.
„Das hab‘ ich nicht gewusst, dass die sich auch warm machen müssen.“, wundert sich Mika.
So nach und nach tauchen jetzt die Spieler aus Kaiserslautern in Sportanzügen auf, um sich ebenfalls auf das Spiel vorzubereiten. Dann brandet auf einmal tosender Beifall auf: Der erste Bremer Spieler kommt durch den Tunnel. Es ist Andreas (Andy) Reinke, der Torwart. Er kommt mit dem Torwart-Trainer. „Andy! Andy! Andy!“, hallt es durchs Stadion. Etwas später kommen alle anderen auch: Claudio Pizarro, Thorsten Frings, Naldo, Mertesacker, Fritz, Prödl, Marin … Mika erkennt sie alle sofort wieder. Er hat ja alle auf Bildern.
„Claudio Pizarro hat in der Bundesliga schon über 135 Tore geschossen!“, erklärt Mika.
Malte wundert sich: „Mein Gott, wie die sich warm machen. Da wären unsere Herrenspieler ja schon kaputt, bevor das Spiel losgeht.“
Kurz vor Spielbeginn verschwinden alle Spieler wieder. Die Spieler und Spielerinnen zweier U6-Mannschaften bauen sich rechts und links vom Tunnel auf. Sie führen beide Mannschaften aufs Spielfeld. Jetzt kommen die Spieler beider Teams aufs Feld. Unter dem frenetischen Jubel der Ostkurve nennt der Stadionsprecher die Aufstellung von ‚Werder’. Bei Kaiserslauterns Aufstellung wird gepfiffen! Wie immer spielt ‚Werder’ zuerst Richtung Westkurve. Das Spiel beginnt.
Nach kurzem