1975. Wolfram Hanel
Читать онлайн книгу.Joint wechselte von Didier zu Jean oder Pierre. Und zurück.
»Acheter«, sagte Lepcke.
»Genau«, sagte Kerschkamp. »Ordentlichen Stoff für unterwegs. - Combien?«, fragte er Jean oder Pierre und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
Didier griff sich unters Hemd. Er nestelte einen schmierigen Brustbeutel hervor. Mit einem schönen, großen Piece. Schön sorgfältig in Stanniolpapier eingewickelt.
Ratte pfiff durch die Zähne.
»One hundred«, sagte Didier.
»Hundert Francs?«, fragte Kerschkamp. »Ist das jetzt gut oder was?«
»Special off er«, nickte Didier und gab den Joint an die Blonde weiter.
»Ist gebongt«, sagte Ratte und fummelte eine Rolle Francs-Scheine aus seiner Jeanstasche.
Die Blonde zog, bis die Jointspitze knisternd aufflammte. Plötzlich drückte sie sich an Appaz und presste ihren Mund auf seine Lippen. Als er sie küssen wollte, blies sie ihm den Rauch in den Mund. Er musste husten.
»Don’t forget me«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Sie schienen es plötzlich eilig zu haben. Didier streckte jedem die Hand hin. Jean oder Pierre grinste benommen in die Runde. Dann waren sie auch schon weg. Den Joint nahmen sie mit. Didier hatte seinen Arm um die Hüfte der Blonden gelegt.
»He, die haben uns nicht mal ziehen lassen«, stellte Kerschkamp empört fest.
Der Ami kicherte.
Ratte überlegte, wo er das Piece am besten verstecken konnte.
»Im Aschenbecher vom Bus«, schlug Lepcke vor.
Sie bauten das Zelt ab. Der Ami beanspruchte wieder seinen Platz auf dem Bett. Und holte den Steppenwolf raus.
»Los, Leute, auf geht’s. Ans Meer!«, brüllte Kerschkamp, bevor er den Kassettenrecorder auf volle Lautstärke drehte. Gong. Flying Teapot. I am, you are, we are … crazy!
Dass der Kasettenrecorder plötzlich wieder problemlos funktionierte, irritierte keinen von ihnen.
Ratte saß vorne. Als sie auf die Landstraße einbogen, sagte er: »Das war bescheuert von dir. Du hättest sie mit ins Zelt nehmen und bumsen sollen. Genau deshalb ist sie gekommen, glaub mir!«
Appaz schaltete vom zweiten in den dritten Gang. Vierzig, fünfzig, sechzig. Bei zweiundsechzig im vierten war ein leises Summen über dem Motorgeräusch zu hören. »Der Motor singt«, hatte Appaz’ Vater früher immer gesagt, wenn sie mit dem alten, grauen Käfer in die Ferien gefahren waren. Appaz griff nach der Dose mit der Autofahrerschokolade. I am, you are, we are … crazy!
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