Das Ende der Weltmafia. Rolf Nagel

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Das Ende der Weltmafia - Rolf Nagel


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Papa, ich verspreche, es wird nie wieder vorkommen. Bist du jetzt wieder glücklich?“ Marian schaute ihren Vater wie ein kleines, süßes Mädchen bittend an.

      „Ja, meine Kleine. Natürlich bin ich glücklich und freue mich. Ich schlage vor, dass du mir den Kerl mal nach eurem schönen Urlaub persönlich vorstellst.“

      „Aber Papa, Kerl, er heißt Karl! Bitte nenne ihn nicht Kerl. Aber, meinst du wirklich, dass du ihn erst in einigen Wochen persönlich kennenlernen willst? Weißt du, ich bin mir schon ganz sicher mit ihm!“

      Don Rosso schaute seine Tochter etwas verwundert an und antwortete: „Es ist noch nicht an der Zeit, mir Karl vorzustellen, und außerdem habe ich noch dringende Geschäfte in Südamerika. Also in ein paar Wochen!“ Die Worte des Vaters waren nicht zu hinterfragen, das hatte Marian schon gelernt. Immer, wenn er nach seinem Satz keine weitere Antwort zuließ, war jedes dagegen reden vollkommen sinnlos und führte garantiert nicht zum Erfolg.

      Beide saßen wie ein altes Ehepaar noch eine ganze Weile zusammen und diskutierten über Gott und die Welt, bis sich die Sonne verzog und es ein wenig kühler wurde. Don Rosso ließ seinen Wagen vorfahren und seine Tochter zum Flughafen bringen.

      Als Marian und Karl um 20 Uhr im Hotelrestaurant zusammensaßen, berichtete er ihr seine Erlebnisse des Tages in der Bank.

      Marian meinte überschwänglich: „Mein Liebster, lass uns ein paar schöne Urlaubswochen in Palermo, der Stadt meiner Kindheit, verbringen. Ich möchte dir so gerne die Sehenswürdigkeiten zeigen. Wir könnten in unserem Familiensitz wohnen und Ausflüge auf der Insel machen. Oh, mein Liebling, das wäre wunderbar.“ Gleichzeitig, sozusagen als kleine Erpressung, gab Marian ihrem Liebsten die kleine Goldkette, die sie zuvor in Paris für ihn gekauft hatte und sprach ganz nebenbei: „Du bist doch jetzt freigestellt von deiner Bank. Und in ein paar Wochen wirst du meinen Vater persönlich kennenlernen. Er brennt darauf, mit dir zu reden. Vater hat noch ein paar dringende Geschäftstermine zu erledigen und kommt anschießend auch nach Palermo.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht und niemand, erst recht nicht Karl, hätte ihr diesen Wunsch abschlagen können. Somit war es beschlossene Sache. Nachdem Karl am nächsten Tag seine Koffer gepackt hatte, flogen sie nach Palermo.

      Das verliebte Paar zog in die Villa in Palermo ein

      Karl und Marian fuhren in einer edlen Limousine auf ein verziertes Gittertor zu. Nachdem die Wachleute das Tor geöffnet hatten, bewegte sich der Wagen die Allee hinauf, bis sie am prächtigen Eingangsportal ankamen. Die stilvolle Villa mit Ihrem eindrucksvollen Gesamtbild und ihren grünlich schimmernden Dächern, glich einem kolonialen Gründerhaus.

      Die Schar der Bediensteten stand vor dem weißen Eingang Portal und Karl sah sich um 100 Jahre zurückversetzt. Ja, hier war die Zeit ausgeblendet worden und stehen geblieben. Von der Eingangsfront aus waren die rückseitigen Anlagen wie Pool und Terrasse nicht einsehbar. Hochgewachsene Palmen zierten eine säuberlich gepflegte Parkanlage.

      Entzückt führte Marian ihren Schatz über das Anwesen und durch die zahlreichen Räumlichkeiten, mit den grün verspiegelten Fenstern. Anschließend besichtigten sie die Parklandschaft, wo blühende Blumen um die Wette ihre Farbenpracht entfalteten. Der süßliche Duft der Flora war betörend. Sehr geeignet, um ein junges Liebespaar in einer romantischen Woge zu verschlingen. Tag und Nacht versüßte der Blumenduft das gesamte Areal, einschließlich aller Räumlichkeiten der Villa.

      Die gesamte Anlage war von bewaffneten Bediensteten rund um die Uhr streng bewacht, sodass sie zweifellos einer der sichersten Orte auf diesem Planeten war. Auch die Kameraanlagen waren so ausgezeichnet getarnt, dass sie in der Natur keinerlei Makel hinterließen.

      Verzaubert verbrachten die beiden Liebenden die erste Nacht und nahmen am darauf folgenden Morgen auf der Terrasse, dass großartige Frühstück ein. Als sie anschließend gemeinsam durch den Park streiften, tollten und lachten sie zusammen. Karl fragte sich, was diesem Glück etwas anhaben konnte.

      Einige Zeit später gingen sie zum Pool, Karl machte einen gewaltigen Satz und sprang ins Schwimmbecken. So stellte er seine mutige Manneskraft heraus und das Wasser spritze mit einem riesigen Schwall auf die Umrandung des Beckens. Gerade so, dass Marian wie ein begossener Pudel dastand.

      „Na warte, das wirst du mir büßen.“ Marian ließ sich ebenfalls ins Becken fallen, um ihren Raufbold unter Wasser zu tauchen. Karl war nicht wiederzuerkennen. Er lebte völlig auf und genoss bereitwillig seine männliche Rolle.

      In den nächsten Wochen lernte Karl jede Ecke der Villa und des Parks kennen, jedoch nicht die geheimen Arbeitsräume, die sich hinter einer verschlossenen und unscheinbaren Tür verbargen. Diese sollte er erst zu einem späteren Zeitpunkt persönlich aufsuchen dürfen.

      Das verliebte Paar verlebte eine herrliche Zeit mit Strandspaziergängen und Besichtigungen der schönsten Plätze in Palermo. Sie genossen die sizilianische Küche, den trockenen Rotwein und die idyllische Umgebung.

      Jedoch wurde das Liebesglück durch einen Telefonanruf der Uniklinik überschattet. Als Karls Mobiltelefon an einem Nachmittag klingelte, meldete er sich wie gewohnt mit: „Karl Grosser, guten Tag.“ Am anderen Ende des Telefons sprach eine Dame: „Universitätsklinik zu Köln, Westfal mein Name. Herr Grosser, sind sie der Sohn von Frau Silvia Grosser?“

      Beunruhigt antwortete Karl: „Ja, das ist meine Mutter, was ist geschehen?“ Er setzte sich auf den Stuhl, den Marian ihm heran schob, als sie Karl ansah, dass etwas Schwerwiegendes in der Luft lag.

      „Es tut mir sehr leid, Herr Grosser, ihre Mutter wurde heute Nachmittag mit Herzschwäche in unsere Klinik eingeliefert.“ Die Frauenstimme unterbrach kurz. „Ihre Frau Mutter ist leider vor zwei Stunden an Herzversagen verstorben.“ Wieder eine Pause: „Es tut mir sehr leid, Herr Grosser.“

      Karl sank vor Schreck in den Stuhl: „Wie konnte das geschehen? Mutter verstorben? Ich komme sofort!“ Er beendete das Telefongespräch, um sich zu sammeln, und Marian nahm den sichtlich Schockierten in ihre Arme, um ihn zu trösten.

      Am selben Tag noch flogen Karl und Marian nach Köln. Karl bedauerte sehr, seiner Mutter Marian zuvor noch nicht vorgestellt zu haben. Jetzt war es zu spät. Sie hätte sich sehr gefreut, dass er nun endlich die richtige Frau gefunden hatte.

      Marian kümmerte sich rührend um ihren Liebsten und begleitete ihn bei der Ausrichtung der Trauerzeremonie. Die Beerdigung fand im kleinsten Kreis statt. Damit Karl seine Trauer besser überwinden konnte und nicht in Erinnerungen verweilen musste, flogen sie zwei Tage nach der Bestattung wieder zurück nach Palermo.

      Es dauerte einige Tage, bis der Trauernde seinen Verlust überwunden hatte. In der schmerzlichen Zeit stand ihm Marian ständig zur Seite, was ihre Gefühle zueinander noch weiter vertiefte. Mit Marians Hilfe konnte Karl seine Trauer dann doch einigermaßen überwinden.

      Es waren einige Wochen vergangen, als Karl an einem Montag seiner Liebsten sagte: „Heute möchte ich einmal alleine in die Stadt fahren, ich möchte etwas besorgen. In 3 bis 4 Stunden bin ich sicher zurück.“

      Marian schaut ihn fragend an, akzeptiert jedoch, dass eine Erklärung ausblieb.

      Alle Bediensteten in der Villa und die Fahrer verfügten über eine höhere Bildung und sprachen ein ausgezeichnetes Englisch, sodass Karl mit ihnen keine Verständigungsprobleme hatte. Er fuhr mit einem Chauffeur in die Stadt und bat darum, ihn zu einem guten Juwelier zu bringen.

      Der Chauffeur hielt bei einem erstklassigen Juwelier an und betrat mit Karl gemeinsam das Ladenlokal. „Ich möchte einen geschmackvollen Ring mit Diamanten für eine junge Dame, erwerben. Es sollte aber etwas ausgefallenes sein“, erklärte Karl seinem Fahrer, der dies dem Goldschmied in Italienisch übersetzte. In der Stadt hatte sich schon längst herumgesprochen, dass Karl in der Villa Rosso residierte und überall wurde er freundlichst und zuvorkommend bedient. Allerdings verfügte der Juwelier nicht über einen Ring, der seinen Vorstellungen entsprach. Gleiches wiederholte sich noch mehrmals. Schon wollte Karl aufgeben, da brachte im letzten Geschäft der Maestro ein besonders edles und sehr ausgefallenes Stück. Der Ring wirkte nicht zu protzig für eine junge


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