Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso


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Beschützer aller Wesen,

      Großer Zerstörer von Dämonenscharen,

      Bitte, o Gesegneter, Allwissender,

      Komme an diesen Ort mit deinem Gefolge.

      Von den Herzen aller heiligen Wesen strahlt Licht aus, das alle Buddha Länder erreicht und die Weisheitswesen in unsere Gegenwart bringt, wo sie mit dem visualisierten Feld für die Ansammlung von Verdiensten untrennbar eins werden.

      Buddha Shakyamuni sagte: «Immer wenn jemand Vertrauen in mich entwickelt, bin ich anwesend.» Deshalb ist es sicher, dass die Weisheitswesen kommen werden, wenn wir das Gebet der Einladung mit Vertrauen rezitieren. Dann können wir alle Zweifel, dass die heiligen Wesen wirklich anwesend sind, aufgeben.

      Zu der Zeit Buddha Shakyamunis lebte eine junge Frau namens Magadhabhatri, die sehr großes Vertrauen in Buddha Shakyamuni und seine Schüler hatte. Sie verließ ihr Land, um mit ihrem nichtbuddhistischen Ehemann und seiner Familie zu leben. Obwohl sie oft von ihrem ehrwürdigen nichtbuddhistischen Lehrer besucht wurden, war Maga­dhabhatri nie richtig zufrieden und sprach immer wieder über die guten Eigenschaften ihres eigenen Lehrers Buddha Shakyamuni. Die Schwiegermutter entwickelte dadurch großes Vertrauen in Buddha und bat Magadhabhatri, ihn zu einem Besuch einzuladen. Als Magadhabhatri den Familienmitgliedern versprach, dass Buddha und sein Gefolge am nächsten Tag ankommen würden, konnten sie ihr kaum glauben. Sie sagten, selbst wenn Buddha bereits unterwegs wäre, wäre es unmöglich für ihn, so schnell dorthin zu gelangen. Magadhabhatri begab sich mit Blumen und Weihrauch auf das Dach des Hauses und bat Buddha zu kommen, indem sie ein Gebet zur Einladung des Feldes für die Ansammlung von Verdiensten rezitierte.

      Kraft seiner Hellsicht hörte Buddha ihre Bitte und versammelte seine fünfhundert Feindzerstörer, wobei er ihnen sagte, dass diejenigen, die Wunderkräfte hätten, am nächsten Tag mit ihm kommen könnten. Ein Schüler, der nicht zurückgelassen werden wollte, meditierte die ganze Nacht, um die nötigen Wunderkräfte zu erlangen, damit er Buddha auf seinem Flug begleiten konnte!

      Magadhabhatris Schwiegermutter erzählte inzwischen allen Leuten in der Umgebung, dass Buddha Shakyamuni an diesem Tag mit fünfhundert Schülern eintreffen würde: «Magadhabhatri sagte mir, dass sie auf wundersame Weise aus dem Land ihres Vaters hierher geflogen kämen!» Es herrschte große Überraschung und Aufregung. Viele Menschen versammelten sich auf den umliegenden Hügeln und schauten in den Himmel, um zu sehen, aus welcher Richtung Buddha kommen würde. Für das Wohl der Menschen strahlte Buddha achtzehn Formen eines ihm ähnlichen Aspekts an jedem der achtzehn Stadttore aus. Obwohl nur ein Buddha Magadhabhatris Haus betrat, sah ein jeder in der Stadt und in der Umgebung Buddha und entwickelte sehr starkes Vertrauen in ihn. Von jener Zeit an verpflichteten sie sich ganz der Praxis des Dharma.

      DAS ANSAMMELN VON VERDIENSTEN UND DAS REINIGEN VON NEGATIVITÄT DURCH DAS DARBRINGEN DER SIEBENGLIEDRIGEN PRAXIS UND DES MANDALAS

      DIE SIEBENGLIEDRIGE PRAXIS

      Die sieben Glieder sind:

      (1) Verbeugung

      (2) Darbringung

      (3) Bekenntnis

      (4) Sicherfreuen

      (5) Die Buddhas und spirituellen Meister inständig bitten nicht hinzuscheiden

      (6) Die Buddhas und spirituellen Meister bitten das Rad des Dharma zu drehen

      (7) Widmung

      Durch die Praxis der Verbeugung, der Darbringung, des inständigen Bittens und des Bittens sammeln wir Verdienste an; die Praxis des Sicherfreuens und der Widmung vervielfacht Verdienste, und die Praxis des Bekenntnisses reinigt negatives Karma. Diese sieben Übungen werden ‹Glieder› genannt, weil sie unsere Meditation unterstützen, wie Glieder einen Körper unterstützen. Ohne die Gliedmaßen zu benutzen, können wir bei körperlichen Handlungen nicht viel erreichen. Ähnlich können wir in der Meditation ohne die Glieder des Ansammelns von Verdiensten und des Reinigens von Negativität nicht viel erreichen.

      Jede der Übungen hat eine unterschiedliche Funktion: Verbeugung überwindet Stolz; Darbringung überwindet Geiz; Bekenntnis überwindet alle drei Ursprungsverblendungen – begehrende Anhaftung, Hass und Unwissenheit; Sicherfreuen überwindet Eifersucht; inständiges Bitten überwindet unsere falschen Sichtweisen und das negative Karma, das wir durch negative Handlungen gegenüber den Buddhas und spirituellen Meistern erschaffen haben; Bitten überwindet die negative Handlung, Dharma aufzugeben; und Widmung verhindert, dass die Kraft unserer Wut die Verdienste all der guten Handlungen zerstört, die wir widmen.

      VERBEUGUNG

      Die Praxis der Verbeugung wurde von Buddha Shakyamuni gelehrt und war eine der Hauptübungen Naropas und Je Tsongkhapas. Es gibt drei Arten der Verbeugungen: körperliche, sprachliche und geistige. Wir machen körperliche Verbeugungen, indem wir durch eine physische Handlung unseres Körpers Respekt erweisen, zum Beispiel indem wir volle oder halbe Verbeugungen machen, unseren Kopf neigen oder unsere Hände falten. Wir machen sprachliche Verbeugungen, indem wir mit unserer Rede Respekt erweisen, zum Beispiel indem wir den Lobpreis der Buddhas und Bodhisattvas rezitieren. Wir machen geistige Verbeugungen, indem wir geistig Respekt erweisen, zum Beispiel indem wir Vertrauen in die Drei Juwelen entwickeln. Wir können alle drei Arten von Verbeugungen zusammen ausführen, indem wir voller Vertrauen körperliche Verbeugungen machen, während wir Lobpreisungen oder Mantras rezitieren.

      Um körperliche Verbeugungen zu machen, legen wir unsere Handflächen zusammen, wobei die Daumen zwischen den Handflächen sind, und berühren dann der Reihe nach zuerst unseren Scheitel, dann den Punkt zwischen unseren Augenbrauen, dann unseren Hals und dann den Punkt auf der Höhe unseres Herzens. Dann legen wir uns auf den Boden, entweder in einer halben Verbeugung, indem wir mit unseren Handflächen, unseren Knien und unserer Stirn den Boden berühren, oder in einer vollen Verbeugung, indem wir unseren ganzen Körper mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden ausstrecken. Den Scheitel und die Stirn zu berühren ist die Ursache, den Körper eines Buddha zu erlangen. Im Besonderen ist das Berühren unseres Scheitels die Ursache, die Scheitelerhebung eines Buddha zu erlangen und das Berühren des Punktes zwischen unseren Augenbrauen ist die Ursache, die Haarlocke eines Buddha zu erlangen. Den Hals zu berühren ist die Ursache, die Rede eines Buddha zu erlangen und den Punkt auf der Höhe unseres Herzens zu berühren ist die Ursache, den Geist eines Buddha zu erlangen.

      Nach dem Geheimen Mantra beginnen wir, indem wir unsere Hände auf der Höhe unseres Herzens halten, wobei die Handflächen sich berühren. Die fünf Finger der rechten Hand repräsentieren die fünf Ursprungswinde und die fünf Finger der linken Hand repräsentieren die fünf Zweigwinde. Die Hände zusammenzulegen symbolisiert das Sammeln dieser subtilen Energiewinde im Zentralkanal. Die Stelle auf der Höhe des Herzens zu berühren symbolisiert das Auflösen der Winde im unzerstörbaren Tropfen beim Herzen. Wenn dies tatsächlich durch Meditation erreicht wird, erhalten wir die höchsten Erlangungen des Geheimen Mantra, wie die Verwirklichungen des beispiel- und des sinnklaren Lichts.

      Wenn wir während unserer körperlichen Verbeugungen das folgende Mantra rezitieren, wird die Kraft jeder Verbeugung tausendfach vermehrt:

      OM NAMO MANJUSHRIYE

      NAMO SUSHRIYE

      NAMO UTAMA SHRIYE SÖHA

      NAMO bedeutet «Huldigung» und MANJUSHRIYE bedeutet der «Glorreiche Friedvolle». Der Geist eines Buddha ist friedvoll, weil er vollkommen frei von den zwei Behinderungen ist: den Verblendungsbehinderungen, das heißt den Verblendungen und ihren Samen, sowie den Behinderungen zur Allwissenheit, das heißt den Prägungen der Verblendungen. Jedes Wesen, das völlig frei davon ist, ist ein Buddha. SU bedeutet «edel» oder «gut» und SHRI bedeutet «glorreich» und bezieht sich auf die Eigenschaften des Dharma Juwels. UTAMA SHRIYE bedeutet «glorreich und unübertroffen» und bezieht sich auf das Sangha Juwel. Somit ist die Bedeutung des ganzen Mantras:

      Ich huldige dem Buddha Juwel.

      Ich huldige dem Dharma Juwel.

      Ich


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