Die Ehebrecherin. Geri Schnell

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Die Ehebrecherin - Geri Schnell


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sie sich besser steuern, respektive beherrschen, lassen. Das Sexleben ist zu einem Grossteil an den Entscheidungen, die jedes Lebewesen trifft, beteiligt. Vom kleinen Käfer, bis zu den grossen Elefanten bestimmt das Sexleben den grössten Teil ihrer Handlungen. Dieser Trieb wird bei den meisten Tieren, nur noch vom Mutterinstinkt übertroffen und ist wie der Mutterinstinkt genetisch bedingt, wobei sie nicht weiss, was genetisch genau bedeutet.

      Auf jeden Fall gibt sie Darwin eher recht, als den Religionsführern. Die werden aus ihrer Sicht durch ihren Egoismus gesteuert. Sogar Masa hat davon profitiert, dass man bei Ausgaben für das Seelenheil nicht knausrig sein darf. Masa weiss am besten, dass sie die Körbchen zu einem überhöhten Preis verkauft hatte, tröstet sich aber damit, dass die Kunden freiwillig zahlten.

      Inzwischen hat sich in ihrem Kopf eine grobe Theorie festgesetzt. Sie merkt aber selber, dass da noch grosse Lücken bestehen. Sie sucht weiter. Manchmal muss sie von Saira ermahnt werden, dass es Zeit ist, den Tisch zu decken. Saira ist grosszügig und versteht den Wissensdurst ihres Kindermädchens. Unter dem Strich ist das Zusammenleben für beide ein Gewinn.

      Masa muss lange suchen, bis sie die einfachste Formel des Lebens findet. Zwei ähnliche Lebewesen, eines männlich, das andere weiblich, vereinigen sich. Ihre Gene werden dabei vermischt. Das Ergebnis ist ein neues Lebewesen, allgemein als Kind bekannt. Dieses Kind muss sich nun bewähren. Nur wenn es eine gewisse Zeit überlebt hat, kann auch das Kind weitere Kinder zeugen. Dieser Kreislauf funktioniert seit Millionen von Jahren so. Ein Paar erzeugt ein neues Lebewesen. Ist das Kind lebensfähig, kann es neues Leben zeugen.

      In unzähligen Paarungen werden Unmengen an Varianten erzeugt. Danach erfolgt die Auslese, entweder das neue Leben stirbt, oder pflanzt sich weiter fort. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Paarung rein zufällig, oder nach einer ausgeklügelten Strategie erfolgte.

      Anfänglich bestimmte eher der Zufall, wer sich paarte, doch mit zunehmender Komplexität der Lebewesen, entwickelten sich Strategien, mit denen erfolgreichere Paarungen zu erzielen waren.

      Bei den höher entwickelten Lebewesen entschieden die Weibchen, mit welchen Partnern sie sich paaren. Weibchen suchten gezielt einen Partner, welcher dem Nachwuchs bessere Überlebenschancen auf den Weg gibt. Es kam also ein neues Kriterium dazu, die Weibchen achteten auf spezielle Merkmale, welche sie als vorteilhaft erachteten. Das Prinzip hat sich bestens bewährt.

      Dabei machten die Weibchen unbewusst den Fehler, dass sie nur die stärksten Männchen zur Fortpflanzung nutzten. Über die Jahrtausende wurden die Männchen immer stärker. Bei einigen Tieren sind die Weibchen den Männchen so unterlegen, dass diese sich einen Harem leisten können und so ihre Leaderstellung zurückerobern konnten.

      Entscheidend war, dass sich die Lebewesen kontinuierlich an die wechselnden Lebensbedingungen anpassten. Wer nicht mit ihnen klar kam, konnte sich nicht Fortpflanzen. So einfach war das Konzept. Das Einzige was es brauchte, war ausreichend Nachwuchs und Zeit.

      Könnte das der Grund sein, warum Männer begannen Regeln aufzustellen, wie sich Weibchen zu verhalten hatten? Wollten sie so die Evolution in eine für sie günstigere Richtung lenken und ihre Dominanz zurückerobern? War das die erste Forderung nach Gleichberechtigung? Das erste Auflehnen gegen festgefahrene Rituale, welche damals noch genetisch diktiert waren?

      Waren die männlichen Menschen die ersten, welche sich bewusst gegen die Dominanz der Weibchen stellten? Gegen genetisch vorgeschrieben Rituale, war es schwer anzukämpfen. Es brauchte etwas, welches eine starke Wirkung erzeugte. Da bot sich das Leben nach dem Tod als starkes Kriterium an. Man muss den Leuten genügend Angst einjagen, dann werden sie sich anpassen. Niemand weiss, wie das Leben nach dem Tod weiter geht. Es kann auch niemand beweisen, wie es wirklich ist, oder eben wie es nicht ist. Doch die Männer waren sehr kreativ. Sie erfanden die Hölle, das Fegefeuer, die Unterwelt und zahlreiche Abarten. Damit machten die Führer den Leuten Angst oder konnten sie zumindest verunsichern. So konnten sie sie besser steuern und kontrollieren. Das Prinzip wurde laufend erweitert und perfektioniert. Bald setzte der Gruppenzwang noch weitere Eckpfeiler. Die erwiesen sich als so stark, dass sie nicht mehr unberücksichtigt blieben. Die Religion hatte ihren festen Platz erobert. Erfolgreiche Systeme sprechen sich schnell herum und Nachahmer, setzten lokale Varianten ein, um noch bessere Kontrollmöglichkeiten zu erhalten. Wer mit dem System angefangen hat, konnte Masa nicht herausfinden. Die ersten Versuche gab es schon zu Zeiten, als es noch keine Schrift gab. Die Geschichten wurden von den ältesten Männern, an die jüngere Generation weitergegeben. Die Geschichten wurden immer grusliger und geheimnisvoller. Durch dauerndes Widerholen wurden sie auch glaubwürdiger. Die Menschen begannen zu Glauben.

      Jetzt ist Masa vorerst mit ihrem Weltbild zufrieden. Sie muss sich nur mit den verschiedensten Tierarten befassen. Es ist unglaublich, welche Wege die Natur findet, um zu überleben. Je härter die Lebensbedingungen, umso ausgefallener die Lösungen, welche die Natur gefunden hatte.

      Dass der Mensch ein besonderes Lebewesen darstellt, ist offensichtlich. Wie es dazu kam, spielt nun auch keine Rolle mehr, es ist einfach so. Die Menschen sind flexibel und passen sich jeweils den gestellten Anforderungen an.

      Welche Schlüsse Masa aus dieser Erkenntnis zieht, ist noch offen. Sie muss sich nicht entscheiden, sie ist immer noch eine Suchende.

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