Revenge. Fritz Dominik Buri

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Revenge - Fritz Dominik Buri


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an und auch das Räuspern und Kratzen im Hals waren verschwunden.

      Er schüttelte den Rest Wasser von seinen Händen und strich sie dann an seinen Jeans trocken, dann streckte er sie wieder tief in seinen Manteltaschen, durch das kalte Wasser waren sie ganz beklommen geworden, in seinen Manteltaschen würden sie schnell wieder warm werden, so dass die Zirkulation wieder fliessen konnte.

      Der Wind frischte auf und es begann zu dämmern, Herb machte sich auf den Heimweg.

      Nach seinem Spaziergang, bei dem er leicht gefroren hatte, würde ihm nun ein Kaffee mit Whisky schnell warm werden, Herb hatte seine Jacke ausgezogen und brühte nun in einem Wasserkocher heisses Wasser auf, das er zusammen mit etwas löslichem Sofortkaffee, Zucker und Scotch Whisky vermengen würde.

      Genau das Richtige um sich zu wärmen und auch um sich Gedanken zu machen, was ihm heute Nachmittag widerfahren war!

      Eine logische Erklärung für all das was er erlebt hatte, gab es nicht, nicht in seinen Augen, bestimmt würden ihm Forscher erklären können, was er erlebt hatte.

      Noch funktioniere sein Internet, es war noch nicht abgestellt worden, doch das wäre auch nur noch eine Frage von Tagen, dann war er aufgeschmissen, etwas mehr das ihm genommen werden würde.

      Etwas mehr das ihm genommen werden würde, seinen Kontakt zu Aussenwelt, im Grunde den einzigen Kontakt den er zur Aussenwelt wollte im Moment, im Internet stellte niemand dumme Fragen und er musste keine Rechenschaft ablegen über seine Lage, ein Trost für Herb.

      Deshalb er wollte keine Zeit verlieren, um bei Google mehr herauszufinden, was es mit seinem Erlebnis auf sich hatte, doch, so überlegte er sich, bezeichnete man das, was er erlebt hatte?

      Das Wasser im Kocher sprudelte und heisser Dampf strömte durch die Öffnung der Klappe, Herb nahm eine grosse Henkeltasche aus dem Schrank über sich, gab in einem Teelöffel etwas löslichen Kaffee und zwei volle Löffel Zucker hinein.

      Dann goss er das heisse Wasser des Kochers hinein und rührte einige Male, der Kaffeelöffel erzeugte ein hohes Geräusch während er umrührte.

      Der Kaffee tat gut, brauchte seine Lebensgeister zurück, er lächelte bei dieser Feststellung, als er über dem Boden geschwebt hatte, hatte er dabei gefroren?

      Herb versuchte sich zurück zu erinnern und ihm schien, dass er nicht gefroren hatte, im Gegenteil er hatte sich frei und unbeschwert gefühlt, und er hatte seinen leiblichen Körper unter sich auf der Strasse stehen gesehen, dabei hatte er sich keineswegs unwohl gefühlt.

      Es war einfach unglaublich gewesen, er hatte so viele Stimmen und Geräusche gehört, Geräusche die weit entfernt waren und ihm doch so nahe schienen, seine ganze Wahrnehmung war anders gewesen, anders als wie man sich im eigenen Körper fühlt.

      Neuartig!

      Dann tauchte eine andere, eine weitaus interessantere Frage in seinen Überlegungen auf?

      Wie war das geschehen, einerseits und ob er dies wiederholen konnte auf der anderen Seite?

      Würde er sich so im Jenseits fühlen, war das was Menschen von Nahtoderfahrungen berichteten, dann, wenn sie ihren Körper unter sich sahen und wenn sie sich dessen bewusstwurden.

      Würde es ihm gelingen, dies bewusst und willentlich zu verursachen, fragte sich Herb während er an seinem Kaffee mit Whisky schlürfte und dabei eine Zigarette rauchte, dass er so unbewusst tat, dass es ihm nicht auffiel.

      Vielleicht würde er Antworten im Internet finden, dann überkam ihn ein unkontrolliertes Zucken, so wie einem der Körper befällt, wenn man sich einer sonderbaren Erkenntnis bewusstwird, etwas das ausserhalb der Norm lag und dass man selbst erlebt hatte, einem widerfahren war!

      Herb setzte sich an seinen Computer und während er darauf wartete, bis dieser hochgefahren war, ging er zurück in die Küche, der Spaziergang und die Kälte draussen hatten ihn hungrig gemacht.

      Er würde wieder Spaghetti essen, er wusste bereits wie sie schmecken würden, er ass fast nur noch Spaghetti die letzte Zeit, nicht, weil er zu faul zum Kochen wäre, sondern weil er nichts anders zum Essen hatte.

      Halt, nichts Anderes zum Essen hatte war falsch, kein Geld um sich etwas Anderes zu kaufen traf es besser und entsprach der Wahrheit.

      Gelegentlich konnte er sich bei Aldi ein Hähnchen kaufen, dies war für Herb ein richtiges Festessen, dabei schlang er das weisse Fleisch in sich hinein und ass dazu Brot, doch meistens, so wie jetzt, gab es nur Spaghetti.

      Ihm reichte das Geld nicht mal aus, um sich eine Fleischsauce zu machen, bei diesem Gedanken lief ihm das Wasser im Gaumen zusammen während er einen Topf mit Wasser aufsetzte, um die Spaghetti zu kochen, dann ging er zurück an seinen Computer, der würde in der Zwischenzeit hochgefahren sein.

      Als erstes gab der den Begriff Nahtoderfahrungen ein, dann schaute sich Herb die Suchergebnisse an, an dritter Stelle las er etwas sehr Interessantes:

      «Ein irrsinnig schönes Gefühl» in der NZZ, also der neuen Züricher Zeitung.

      Er klickte darauf und begann den dazugehörigen Artikel zu Lesen, in dem es sich um eine junge Frau handelte, die mit 17 Jahren einen allergischen Schock erlitten hatte, aufgrund der Medikamente die ihr verschrieben worden waren.

      Darin beschrieb die junge Frau, wie sie sich plötzlich über ihrem Körper schweben gesehen hatte, sie hatte auch ein helles Licht gesehen, alles war gemäss ihrer Aussage, ein irrsinnig schönes Gefühl, ein Ankommen in der Einheit?

      «Ein Ankommen in der Einheit» murmelte Herb den letzten Satz, aha, meinte sie damit dasselbe was er erlebt hatte, als er all die vielen Stimmen und Geräusche hatte wahrnehmen können, wozu er vorher noch nie in der Lage gewesen war?

      Bestimmt würde die Dame das gemeint haben, dann hatte er ein Nahtoderlebnis gehabt heute Nachmittag auf seinem Spaziergang fragte sich Herb verwundert?

      Nein, er überlegte, er hatte ja keinen allergischen Schock oder etwas Ähnliches erlebt und niemand musste ihn wieder reanimieren, so wie Ärzte und Rettungsleute das machen, wenn jemand dabei ist, den Absprung zu machen und sich ins Jenseits zu verabschieden!

      Doch egal, was die Frau in dem Artikel angetönt und geschildert hatte, kam seinem Erlebnis sehr nahe.

      Und vielleicht musste man ja nicht erst einen Sprung oder Blick ins Jenseits zu erhaschen hoffen, um solche Erfahrungen zu machen, bei ihm jedenfalls war nichts davon die Rede gewesen.

      Oder, er zuckte zusammen als ihm ein Gedanke aus seinen Untiefen seines Bewusstseins erwischte, eine Art Gedankenblitz der einem wie einen leichten Stromstoss trifft, oder vielleicht hatte es damit zu tun, dass er einen Plan hatte und dieser Plan zielte genau in diese Richtung?

      Sollte ihm irgendein Wesen, ein Geist oder sonst wer einen Wink gegeben haben, damit er sehen konnte, sozusagen einen ersten Einblick nach drüben zu erhalten, um ihm klar zu machen, dass er nichts zu befürchten hatte?

      Möglich, wieder zuckte sein Körper unkontrolliert und ein Schauer lief ihm über den Rücken.

      Scheisse das Wasser dachte Herb und sprang wie eine Sprungfeder von seinem Stuhl auf, auf dem er eben noch gedankenverloren und nach hinten gelehnt, gesessen hatte.

      Die Dampfabzugshaube in der Küche war in einen weissen Dampfnebel verhüllt durch das kochende Wasser, er liess die Abzugshaube laufen und nach wenigen Sekunden hatte sich der Dampf verzogen.

      Herb gab die Spaghetti in das kochende Wasser und schaltete die Herdplatte etwas runter, das kochende Wasser aus dem Topf schwappte über und verdampfte unter zischenden Geräuschen auf und neben der Herdplatte.

      Er beschloss in der Küche zu bleiben und seine Gedanken weiter zu verfolgen während er ein Auge auf die kochenden Spaghetti hielt, andernfalls würde er es riskieren, dass sie verkochten und das wollte Herb unter allen Umständen vermeiden.

      Was er also erlebt hatte, waren ähnliche oder zumindest gleiche Erlebnisse wie die von Personen die Nahtoderfahrungen gemacht hatten!

      Weiter unten im Artikel wurde


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