Blutsbande. Amy Blankenship

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Blutsbande - Amy Blankenship


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      Zachary schüttelte die Bilder aus seiner Erinnerung ab und sah von dem Stadtplan zu Angelica. „Was hast du gemeint, als du sagtest, es war das Grab?“

      Angelica runzelte die Stirn. „Das war alles, was ich von der Leiche fühlen konnte. Die Wunden waren fast zu alt, sodass ich sie kaum spüren konnte. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll, als, dass das Grab ihn getötet hat.“

      Zachary trat an den Kaffeetisch, wo sein Laptop stand. Er stellte eine Verbindung mit dem TEP-Netzwerk her und schickte Storm eine Nachricht, in der er die letzten Vorfälle beschrieb… die Antwort kam sofort.

      â€žEs scheint, dass Storm die großen Spieler des TEP in den Fall holt“, erzählte Zachary den anderen, dann hielt er inne, ehe er zu seinen Kollegen hochsah. „Er hat den fabelhaften Ren hergeschickt… er ist schon hier.“

      Trevor erzitterte sichtbar, als Rens Name erwähnt wurde. Ren war schon immer das Phantom der Gruppe gewesen… mehr eine Legende als eine echte Person, denn Storm war der einzige, der ihn je getroffen hatte. Er hatte Storm einmal gefragt, wer das mächtigste Mitglied des TEP war, und Storm hatte keine Sekunde mit seiner Antwort gezögert. Aber wenn Storm seinen Stellvertreter schickte, dann bedeutete das, dass er direkt dahinter eine Armee sandte.

      Zachary und Trevor wussten beide, was das bedeutete… der Krieg begann.

      Kapitel 3

      Während seiner Jugendjahre hatte Ren es sich angewöhnt, sich in die Datenbank des Teams für Ermittlungen über Paranormales einzuloggen, um am Laufenden zu bleiben. Er war auch klug genug, um dann den Computer, den er verwendet hatte, zu zerstören, damit sie ihn nicht aufspüren konnten. Es war ein Nervenkitzel gewesen, die Schutzschilde zu durchbrechen, die eine Abteilung der Regierung errichtet hatte, die angeblich nicht einmal existierte.

      Das Team für Ermittlungen über Paranormales, auch genannt T.E.P., wusste, dass Ren ihre Fälle verfolgte und ihre verschlüsselten Informationen heraussaugte, aber sie hatten ihn nie schnappen können und sie hatten keine Schutzschilde gefunden, die dicht genug gewesen wären, um ihn aus ihrem privaten System draußen zu halten. Er stahl nicht nur ihre Daten, sondern Ren ließ noch Daten von seinen eigenen paranormalen Ermittlungen zurück.

      Nach mehreren Jahren, hatte der Chef des TEP begonnen, Ren Nachrichten hinter den dicksten, am besten verschlüsselten digitalen Schutzmauern zu hinterlassen, die Ren je gesehen hatte. Hinter diesen Wänden hatte Ren sich im Geheimen dem so schwer aufspürbaren TEP-Team angeschlossen, aber nur zu seinen eigenen Bedingungen… dass er alleine arbeitete.

      Wer auch immer hinter dieser Mauer war, wusste nicht nur seinen Namen, sondern auch einige andere Dinge über ihn, die sonst niemand wusste… etwa die Tatsache, dass er nicht ganz menschlich war. Erst nachdem er einen Dämon der Klasse sieben angegriffen hatte, der einen menschenfressenden Kult im Kongo initiiert hatte, wobei er schwer verletzt worden war, hatte der Chef des TEP ihn schließlich aufgespürt.

      Ren war mitten im Kampf gegen den Haut-Dämon, und zwar gerade dabei, zu verlieren, als eine Hand seine Schulter packte… und ehe er sich’s versah, war er auf einer kleinen, privaten Insel mitten im Meer. Ren hatte sich umgedreht und war dem Mann, der hinter den verschlüsselten Schutzschilden stand, von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden… Storm.

      Ren schüttelte seinen Kopf, als er sich an diese ersten kurzen Augenblicke erinnerte. Storm sah aus, als hätte er der Sänger einer Rockband aus den Achtzigern sein sollen und nicht das Gehirn hinter der geheimnisvollsten Gruppe der Welt.

      Storm hatte nur gelächelt und die Hand zurückgezogen, die noch immer Rens Schulter festhielt. „Versuchst du, auf die grobe, schnelle Art aus dem TEP auszusteigen? Wieso bleibst du nicht noch eine Weile? Ich würde es richtig schade finden, meinen besten Freund zu verlieren, bevor wir auch nur die Chance bekommen, Freunde zu werden.“

      â€žWas?“ Ren zog den Kopf ein und hielt seine Hand über seine Brust, wo der Dämon versucht hatte, sein Herz herauszukrallen.

      â€žTut mir leid“, seufzte Storm und griff wieder nach ihm. Sie waren plötzlich in der Einrichtung, die halb unter Grund und halb unter Wasser, tief unter der Insel war. „Es ist niemand mit der Macht zu heilen hier, aber ich kann dich jederzeit zu jemandem bringen, wenn dir das lieber ist.“

      â€žNein“, knurrte Ren praktisch. „Wenn du mir eine Nadel und einen Faden gibst, glaube ich, dass ich es ertragen kann, für ein paar verdammte Minuten an einem Ort zu bleiben.“ Er lehnte sich zurück gegen einen Tisch, um Storms Hand auszuweichen. „Und wenn du mich noch einmal anrührst, wirst du deine Hand verlieren.“

      Storm lachte und öffnete einen der oberen Schränke, dann zeigte er mit der Hand auf all die medizinischen Utensilien dort. Sein Lächeln verschwand, als Ren sein Hemd aufknöpfte und Storm die tiefen Wunden sah, die der Haut-Dämon hinterlassen hatte. Nur wenige Sekunden später und Ren wäre verloren gewesen.

      â€žIch denke, nachdem du so auf Dämonen stehst, dass du vielleicht noch ein wenig mehr über sie lernen solltest, bevor du den nächsten zum Kampf herausforderst.“ Storm schaute von den Wunden weg, wissend, wie die Narben aussehen würden. Er kannte Ren schon lange… die Freundschaft war nur einfach noch nicht entstanden.

      Ren streckte die Hand nach dem offenen Schrank aus und nahm etwas heraus, das ihm nach einem sterilisierten Nähköfferchen aussah, dann ging er zu dem Spiegel an der Wand. „Wenn du einen Dämon getroffen hast, hast du sie alle getroffen… nicht wahr?“ Er konnte den Sarkasmus nicht aus seiner Stimme verdrängen, während er innerlich versuchte, den Schmerz zu ignorieren… es funktionierte nicht.

      â€žFalsch“, korrigierte Storm. „Du weißt nur, was ich in die Datenbank hochladen habe lassen.“ Er setzte sich auf das Krankenbett in der Mitte des Zimmers.

      Ren sah durch den Spiegel auf den Mann hinter ihm. Die Dinge, die in der Datenbank versteckt waren, genügten, um die Welt in Flammen aufgehen zu lassen… es war genug, sodass es schon gefährlich war, die Datenbank überhaupt zu haben. Es war schwer zu glauben, dass da noch mehr war… aber andererseits: er wusste einige Dinge, die nicht einmal in der Datenbank waren.

      â€žIch höre.“ Und er hörte zu… wochenlang.

      Storm hatte recht damit, die Information, die er mit Ren teilte, nicht in die Archive zu lassen, aus denselben Gründen, weshalb der Vatikan das Zeug in ihren geheimen Kellern versteckte. Wenn auch nur ein Teil dieser Information die normale Bevölkerung erreichen sollte, würde das das Ende der Welt, wie wir sie kennen, bedeuten.

      Ren wusste ohne jeglichen Zweifel, dass ihm der Mann noch immer Informationen vorenthielt, denn welche Götter ihm auch die Macht gegeben hatten, in Raum und Zeit zu springen, hatten es auch gefährlich für ihn gemacht, jemandem etwas zu erzählen, was über das Jetzt hinausging. Er könnte der beste Geschichtslehrer der Welt sein… aber wenn Storm versuchen würde, jemandem von der Zukunft zu erzählen, könnte das die Raum-Zeit-Verbindung zerreißen… und diese Verbindung war Storm selbst.

      Er hatte auch recht, was ihre Freundschaft betraf. Sie waren vom ersten Tag an Freunde gewesen und das sagte viel, denn sie beide waren nicht die Art Person, die jemandem vertraute. In Wahrheit… ähnelten sie einander in vielfältiger Art und Weise.

      Storms kleine Erholungsinsel war tatsächlich irgendwo in der Vergangenheit, aber Storm hatte sie mit allen Annehmlichkeiten einer modernen Villa ausgestattet. Eine Seite des Gebäudes erzeugte in Ren ein Gefühl, als wäre er in einer riesigen Glasschüssel, während die andere Seite in das harte Gestein der Insel gebaut worden war. Das Beste daran war die völlige Einsamkeit. Dies war der eine Ort, an den Ren kommen konnte, wo nichts Paranormales ihn berühren konnte, abgesehen von Storms Fähigkeit in der Zeit zu reisen.


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