Blutsbande. Amy Blankenship

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Blutsbande - Amy Blankenship


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zuckte zusammen, als eine Stimme ihn aus seinen Gedanken riss.

      â€žIch habe dich gerade zum stolzen Besitzer eines der ältesten Häuser von LA gemacht“, verkündete Storm, als er auf dem langen Landesteg erschien, der sich vor der Insel erstreckte. Er grinste, als er sah, dass Ren vor Schreck fast aus der Haut fuhr.

      â€žVerdammt, kannst du vielleicht ein Geräusch machen, wenn du so aus dem Nichts springst?“ Ren drehte sich um und lehnte sich an das Geländer, während er den zufriedenen Ausdruck auf Storms Gesicht betrachtete.

      â€žHast du jemand anders erwartet?“ Storm lachte.

      Ren schenkte ihm nur einen bescheuerten Blick, denn kein anderer hatte je einen Fuß auf die Insel gesetzt. „Okay, ich beiße an. Wieso hast du mir eine alte, heruntergekommene Hütte gekauft? Es ist noch nicht einmal mein Geburtstag.“

      Ohne Vorwarnung griff Storm nach Rens Schulter und der Ozean kippte weg und plötzlich standen sie auf einem Rasen direkt vor einem Gebäude, das als eine moderne, gotische Villa aus dunklem Stein durchgehen könnte. Als er Wellenschlag hörte, sah Ren nach rechts und erkannte das Meer. Er drehte sich einmal im Kreis und runzelte die Stirn, als er erkannte, dass die Zufahrt so weit war, wie er sehen konnte, und auf der linken Seite war nichts als dichter Wald.

      â€žNicht so schlecht für eine heruntergekommene Hütte.“ Storm nicke in Richtung des Hauses. „Zwanzig Hektar am Meer und mit jedem modernen Luxus ausgestattet. Es ist schwer zu glauben, dass dies früher ein kleines Schloss war.“

      â€žNicht so schwer.“ Ren wandte sich Storm zu. „Wo ist der Haken?“

      â€žLA braucht dich.“ Storm zuckte die Schultern und ging los. „Kannst du es nicht fühlen?“

      Ren antwortete nicht, als er Storm ins Gebäude folgte. In Wahrheit sagte ihm sein Spinnensinn, dass er so schnell er konnte davonrennen sollte. Los Angeles… bisher klang es mehr wie ein aufgezwungener Urlaub.

      Einmal drinnen fand er sich in einem riesigen, runden Raum mit einer offenen Wendeltreppe wieder, die zur nächsten Etage führte, die in zwei Flügel unterteilt war. Storm ging auf die große Doppeltür auf der rechten Seite zu, also seufzte Ren und folgte ihm.

      â€žNa, das ist mehr mein Stil“, meinte Ren erleichtert, als er die Überwachungsmonitore sah, die die gesamte Wand bedeckten und einen Glasschreibtisch, in den ein Computer eingebaut war.

      â€žIch dachte mir, dass dir das gefallen würde.“ Storm machte es sich auf dem Sofa gemütlich, das einsam in einer leeren Ecke des riesigen Zimmers stand. Er beobachtete Ren, als dieser sich an den Schreibtisch setzte und begann, die Steuerungselemente zu erforschen. „Niemand kann dich hier aufspüren, außer dir… und zum Glück zählst du nicht.“

      Storm sah, wie die Augen seines Freundes leuchteten, als Rens Finger über der Tastatur schwebten. Es war eine merkwürdige Macht, die er hatte, und er kannte sonst niemanden, der es tun konnte, aber so konnte Ren die Schutzwände des TEP durchbrechen, die noch hundert Jahre moderner waren, als die der Regierung. Er saugte buchstäblich all die Information aus diesem Computer und wer weiß, vielleicht fütterte er ihm sogar noch mehr.

      Es war lustig, denn Ren sah nicht wie ein üblicher Computer-Nerd aus… sein Aussehen war recht auffällig. Er hatte gesehen, wie Frauen beinahe über ihre eigenen Füße stolperten, wenn sie ihn erblickten.

      Sein Haar war ein wenig mehr als schulterlang, nachtschwarz mit blauen Strähnen, wenn die Sonne es im richtigen Winkel traf. Aber sogar ohne die Sonne konnte man die dicken, silbernen Strähnen nicht übersehen, die Ren mehr wie ein wildes Kind aussehen ließen. Dazu kam das Kreuz, das von seinem Ohr baumelte und die Tatsache, dass er immer schwarz gekleidet war, was eine ziemlich beeindruckende Kombination ergab. Um den Effekt noch zu verstärken, waren Rens Iris wie poliertes Silber mit blauen Flecken und ein pechschwarzer Ring umgab sie. Er hatte aufgrund dieser Besonderheit immer Sonnenbrillen bei sich.

      Was ihn an Ren am meisten verwunderte, war, dass Computer eine Sache waren, die Ren glücklich machten, was seine Macht betraf. Ren war auf jede Art ein Sukkubus. Wenn er in der Nähe eines Computers war, dann ernährte er sich von der Energie des Computers, fast als würde er sie herunterladen… aber seine Art von Sukkubus erlaubte es ihm auch, jedermanns Macht zu nehmen und sie für sich selbst zu nutzen.

      Zum Beispiel… wenn er in der Nähe eines Formwandlers war, konnte er sich verwandeln. Wenn er in der Nähe eines Dämons war, hatte er jede Macht, die diese Art von Dämon hatte, aber der Nachteil davon war, dass es war, als würde er einen Spiegel verwenden. Er konnte dem Dämon seine Macht nicht wegnehmen. Beide Seiten hatten dann dieselbe Macht, und das war nicht immer eine Situation, von der beide Seiten profitierten… vor allem, wenn dein Gegner die Macht schon länger hatte, und besser wusste, wie er sie verwenden konnte.

      Eine Art, auf die Ren dies zu seinem Vorteil nutzen konnte, war, wenn es mehr als eine paranormale Macht in der Reichweite seines Sukkubus gab… denn musste man sich in Acht nehmen, denn er konnte sie alle zu seinem Vorteil verwenden.

      Ein weiterer Nachteil war, dass Ren kein guter Teamspieler war, also weigerte er sich, mit anderen zusammenzuarbeiten, was ewig schade war. Storm hätte ihn gemeinsam mit mächtigen Leuten arbeiten lassen können, und er hätte all ihre Mächte nutzen können. Selbst jetzt, wenn Ren sich um die halbe Welt und fünfzig Jahre in die Vergangenheit teleportieren wollte, dann könnte er es. Zum Glück hatte er kein Interesse an derartigen Dingen. Er beobachtete, wie das Licht in Rens Augen erlosch, als er aus der Welt des Cyberspace zurückkam.

      Ren blinzelte und zog seine Hände von der Tastatur zurück, als er sich in seinen Drehstuhl zurücklehnte. „Niemand weiß, dass ich hier bin?“

      â€žNur Zachary“, gab Storm zu, obwohl er wusste, dass er hierüber eine schwere Diskussion mit Ren führen würde müssen. „Ich werde Zachary die meisten derjenigen, die schon hier sind, beaufsichtigen lassen.“

      â€žWieso gefällt mir nicht, wie das klingt?“ Rens Augen wurden schmal, aber er hatte das Gefühl, dass er diesmal verlieren würde. „Was ist mit der Villa und all dem hier? Wieso willst du mich bestechen?“

      Storm hob eine Augenbraue. „Es ist irgendwie schwierig, jemanden zu bestechen, der zu jedem beliebigen Geldautomaten gehen und Geld herausholen kann.“

      â€žDu weichst meiner Frage aus“, bemerkte Ren.

      â€žIch habe bisher zugelassen, dass du dich vor den Teams für paranormale Ermittlungen versteckst, und verdammt… ich habe deine Einsamkeit öfter mit dir verbracht, als ich es tun hätte sollen.“ Storm hob seine Hand, als Ren ihm widersprechen wollte. „Du hast immer behauptet, dass du mir etwas schuldest… ich bitte dich jetzt, deine Schuld zu bezahlen.“

      â€žUnd zwar wie?“ Rens Stimme hatte aus Respekt ihre Schärfe verloren. Storm hatte recht… er schuldete ihm sein Leben und Storm würde ihn nicht für eine Kleinigkeit holen.

      Storm ging vor dem Schreibtisch auf und ab. „Die einzige echte Antwort, die ich dir im Moment geben kann, ist, dass du hier bist, um mir im Kampf zu helfen. Ich fordere hier eine Menge Schuldzahlungen ein. Ich hole die besten TEP-Teams in die Stadt und du bist nun zu meinem Stellvertreter befördert worden.“

      â€žVielen Dank.“ Die Tatsache, dass dies ohne jegliche Emotion gesagt wurde, wurde von beiden ignoriert.

      â€žZachary wird die Verantwortung haben, wenn uns etwas zustößt“, fügte Storm betont hinzu. „Und früher oder später werdet ihr beide Informationen austauschen müssen… besonders, wenn ich nicht erreichbar bin.“

      â€žNa, das klingt nicht gut.“ Ren runzelte still die Stirn und fragte sich, wieso Storm


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