Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship

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Trotze Nicht Dem Herzen - Amy Blankenship


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euch zu sagen, dass er in Ordnung ist, aufgewacht.“ Schuldgefühle machten sich in ihr breit. „Außerdem fühle ich mich, als wäre es meine Schuld, dass ihr gekämpft habt, also werde ich mich um ihn kümmern, bis es ihm besser geht und dann bringe ich ihn zurück.“ Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen: „Und wir müssen zusammenhalten um den Rest des Talismans zu finden.“

      Sie stach mit einem Finger in seine Brust und machte nun doch einen Schritt zurück, heraus aus seiner Umarmung, „Das bedeutet kein Kämpfen mehr, verstanden? Du hättest ihn beinahe umgebracht.“ Ihre Augen suchten in den seinen nach der Wahrheit.

      â€žDann komme ich mit dir zurück“, sagte Toya angespannt, verschränkte seine Arme in seinen Ärmeln und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Shinbe stinkt nach Schuldgefühlen und ich weiß nicht wieso.“ Insgeheim war er froh, dass sie noch keine Zeit alleine mit ihm verbracht hatte, angesichts dessen, dass er eben erst aufgewacht war. „Ich vertraue ihm nicht alleine mit dir zu sein.“

      Kyoko blinzelte: „Es kommt gar nicht in Frage, dass du im Moment auch nur in Shinbes Nähe gehst. Er hat immer noch starke Schmerzen und du bist derjenige, der ihn so zugerichtet hat.“ Sie wollte nicht gemein sein… sie wollte die beiden für jetzt einfach getrennt halten. „Machen wir einen Deal. Ich komme morgen zurück und erzähle euch allen, wie es aussieht, wenn du versprichst, dass du zur Gruppe zurückgehst.“

      Als sie sah, wie seine Dickköpfigkeit in seine Augen kroch, schaute sie kurz zu Boden und flüsterte schwerfällig: „Wir sind doch noch eine Gruppe… nicht wahr? Wir müssen immer noch den Talisman finden, bevor Hyakuhei es tut.“

      Toyas Augen glitzerten gefährlich. „Wenn er etwas tut, und ich bin nicht da… kann ich dich nicht beschützen, und“, seine Stimme wurde ein paar Stufen lauter, „ich bin dein Beschützer, nicht er!“

      Kyokos Kopf kam bei seinen Worten ruckartig wieder hoch. Toya zeigte nicht oft sein Herz, aber in den seltenen Momenten, wo seine Abwehr unten war, konnte sie es so deutlich sehen.

      Sie lächelte und versuchte, ihn zu beruhigen: „Sieh her, Shinbe ist viel zu schwach um etwas zu versuchen, also mach dir keine Sorgen. Ich werde morgen zurück sein.“ Sie machte ein paar Schritte auf das Herz der Zeit zu und sah, wie er sich bewegte, um sie aufzuhalten.

      â€žToya!“, rief sie, hob ihre Hand und sprach den Zähmungszauber.

      Mit weicher Stimme sagte Kyoko: „Schau, ich weiß, dass du Shinbe nicht vertraust, aber vertrau wenigstens mir. Ich werde morgen Abend zurückkommen. Alles wird gut werden… du wirst sehen.“ Damit berührte sie die Hand der Jungfer und verschwand. Sie konnte noch seine Flüche hören, als das Herz der Zeit sie auf die andere Seite brachte.

      Kyoko runzelte gedankenverloren die Stirn als sie wieder im Schreinhaus war. Sie konnte noch den Schaden sehen, den der Kampf angerichtet hatte. Als sie sich umdrehte, legte sie einen Sperrzauber auf die Hände der Jungfer als sie entschied, lieber auf Nummer sicher zu gehen.

      Kapitel 7 "Fragen"

      Kyoko machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Haus, das nun schon im Dunklen lag, und fand Shinbe dort schlafend vor. Sie fragte sich im Stillen, ob sie ihm von ihrem Treffen mit Toya erzählen sollte. Sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch um die zerrissenen Kleider fertig zu flicken, aber die Gedanken an Toya machten sie langsam.

      Er hatte sie überrascht, als er sie küsste. Sie hatte früher davon geträumt, wie sie einander küssten… sie hatte es sich gewünscht. Sie musste zugeben, dass der Kuss genau so war, wie sie ihn sich immer vorgestellt hatte… es war der Zeitpunkt, der sie so verwirrte. Vielleicht wollte Toya sie einfach nur von ihrer Wut ablenken. Er hatte früher nie versucht, sie zu küssen, also wieso sollte er es jetzt sonst tun?

      Sie dachte an seine Lippen auf ihren und hob instinktiv ihre Finger zu ihrem Mund, weil sie sich darüber wunderte… dann kam ihr ein anderer Kuss in Erinnerung. Als sie gemächlich ihre Lippen an Shinbes gestreift hatte, war es gewesen, als wäre ein elektrischer Schlag durch sie gefahren. Wäre Toya nicht in dem Moment aufgetaucht… hätte sie gerne noch mehr mit dem Kuss herum experimentiert.

      Sie schüttelte ihren Kopf und biss sich auf die Lippe. Wo zum Teufel war dieser Gedanke hergekommen? Sie schielte hinüber zu Shinbe. Wie konnte sie sich selbst je vergeben, dass sie die Ursache war, dass all dies passiert war? Sie hatte nicht gewollt, dass jemand verletzt wurde. Sie ging langsam hinüber zum Bett und beobachtete ihn als sie sich auf die Kante setzte und mit einer Hand das dunkelblaue Haar aus seinem Gesicht strich. Wenigstens schlief er friedlich.

      Ihr Blick strich über sein Gesicht und blieb an seinen Lippen hängen. In ihrem Traum waren sie so weich gewesen, das war der Grund gewesen, weshalb sie ihn küssen wollte, in dem Moment als Toya sie erwischte. Sie hatte nur wissen wollen, ob sie in Wirklichkeit ebenso weich waren, wie in ihrem Traum… und das waren sie.

      Kyoko sah hinunter auf die Decke, die hinunter gerutscht war und seine Schultern und Brust entblößte. Er hatte noch immer einen Bluterguss an einer Schulter und sie streckte unbewusst die Hand danach aus und strich mit einem Finger sanft darüber. Shinbe stöhnte im Schlaf auf und sie zuckte zurück, zog ihre Hand weg und legte sie auf ihre Lippen. Schuldbewusst drehte sie sich um und schaute weg.

      Shinbe öffnete ein Auge, ein Grinsen lag auf seinen Lippen. Er hatte ihr Gewicht am Bettrand gefühlt und so getan als würde er schlafen, aber insgeheim hatte er sie durch seine Wimpern beobachtet, hatte die Gefühle gesehen, die über ihr Gesicht spielten, als sie ihn beobachtete. Wie sehr sein Körper auch schmerzte, er konnte nicht verhindern, dass er sich durch ihre Gegenwart erregt fühlte… es war für ihn schon immer so gewesen. Er hoffte, dass sie nicht weiter nach unten sah, denn er war sicher, dass sich in den unteren Regionen ein Zelt gebildet hatte.

      Als sie seine Schulter berührte, hatte er ungewollt gestöhnt. Sobald sie sich wegdrehte, hielt er den Atem an. Er ließ die Luft langsam wieder aus und seine Lippen öffneten sich leicht als er seine Hand langsam in ihre Richtung schob. Bevor er etwas sagen konnte, stand sie auf und ihm entfuhr ein enttäuschtes Seufzen.

      Kyoko drehte sich schnell wieder um und sah, wie er sie anstarrte, und auch seine ausgestreckte Hand entging ihr nicht. „Shinbe… was machst du?“, sie starrte auf seine Hand und legte den Kopf neugierig zur Seite.

      Shinbe versuchte, seine Hand wieder unter der Decke zu verstecken und stöhnte vor Schmerzen. Kyoko war sofort an seiner Seite und strich mit ihrer Hand über seinen Arm, im Versuch, seine Schmerzen zu lindern, nicht wissend, dass das nicht die Art Schmerz war, unter der er litt.

      â€žBitte sei vorsichtig, Shinbe. Ich möchte, dass du gesund wirst, und dir nicht noch mehr Schmerzen zufügst.“ Sie sah mit mitleidigem Blick auf ihn hinunter.

      Er lächelte zu ihr hoch und genoss jeden Moment ihrer Zärtlichkeit. „Es ist schon gut, Kyoko. Mir geht es gut. Es geschieht mir recht für meine unverschämten Gedanken.“ Er versuchte zu lächeln und sie runzelte die Stirn.

      Er gab es einfach zu? In ihrem Kopf drehte sich alles, als sie sich wieder neben ihn auf das Bett setzte. Die Erinnerung daran, was Toya zu ihr auf der Lichtung gesagt hatte, suchte sie wieder heim.

      â€žShinbe, wir müssen wirklich darüber reden, worüber du mit Toya gekämpft hast. Er meint, dass du etwas versteckst, und er sagt, ich soll dir nicht trauen.“ Sie fühlte sich unbehaglich dabei, ihn das zu fragen, aber er war derjenige, der in ihrem Bett schlief… also hatte sie das Gefühl, dass sie das Recht hatte, wenigstens zu fragen. „Verschweigst du… etwas?“

      Shinbes Gedanken wanderten zurück zu der Nacht wo Kyoko betrunken durch das Herz der Zeit gekommen war. In welches Dilemma hatte er sich da gebracht. Nicht nur würde Toya ihn umbringen, sondern Kyoko würde es wahrscheinlich


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