Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship

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Trotze Nicht Dem Herzen - Amy Blankenship


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er zurückgekommen war, war Toya in einer Höhle nicht weit weg geblieben. Der Kampf mit Shinbe tat ihm nicht leid, aber er hatte ihn nicht so schwer verletzen wollen, wie er getan hatte. Aber würde Kyoko ihm glauben? Seine goldenen Augen beobachteten sie von den Spitzen der Bäume herab. Er wusste, er würde mit ihr sprechen müssen, ehe sie zu Shinbe zurückging.

      Kyoko sah hoch und erkannte, dass sie schon beim Herzen der Zeit war. Sie war so in Gedanken verloren gewesen, dass sie gar nicht auf den Weg geachtet hatte. Sie seufzte, dann hob sie ihr Kinn ein paar Zentimeter an und sammelte ihren Mut, entschied, dass sie mit Shinbe sprechen würde müssen, wenn sie zurückkam.

      Kyoko hielt im Schritt inne, als sie eine verschwommene Bewegung aus ihrem Augenwinkel sah. Bevor sie auch nur mit der Wimper zucken konnte, stand Toya zwischen ihr und dem Schrein. Er sah sie gespenstisch an, durch die Haarsträhnen, die in sein Gesicht gefallen waren und seine Augen verdeckten. Sein Haar und seine Kleider flatterten noch von seiner schnellen Landung.

      Wie kam es, dass er die merkwürdigsten Dinge tun konnte, und ihr ganzer Körper aufleuchtete als wäre eine elektrische Schockwelle durch sie gefahren? Die Handvoll Schmetterlinge, die durch ihren Magen tanzten, schienen in einen Paarungsrausch zu verfallen. Sie wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte, versuchte noch immer seinen Gesichtsausdruck zu lesen. Sie konnte alle Arten von Gefühlen sehen, alles von Schuld bis Zorn… sogar ein leises Anzeichen von Depression.

      Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, obwohl sie sogar in ihren eigenen Ohren verängstigt klang, sagte sie: „Ich… Toy-ya?“ Ihre Augen wurden groß als sein Gesicht sich ruckartig hob und sich ihre Blicke trafen. Kyoko wollte keinen Schritt zurück machen, aber sie tat es ohne zu denken. Als sie sah, dass sich seine Augen zusammen zogen, als er sah, wie sie vor ihm zurückwich, blieb sie stehen und sah ihn fest an. Schüchtern machte sie einen Schritt auf ihn zu um zu zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte.

      Toya beobachtete sie still, fühlte die Angst in ihr. Als sie vor ihm zurückwich machte ihn das wütend genug, sodass er tatsächlich fühlte, wie sein Blut zu kochen begann. Er wartete um zu sehen, was sie tun würde, und beruhigte sich wieder, als sie wieder näher kam und die Entfernung, die sie zwischen sie gebracht hatte, wieder verringerte. Er wollte nicht, dass sie vor ihm Angst hatte.

      â€žKyoko“, seine Stimme war gleichmäßig und ernst, „du weißt, dass ich dich nie verletzen würde.“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten an seinen Seiten. „Ich weiß, dass du das weißt.“ Seine Stimme war fordernd.

      Kyoko biss sich auf die Unterlippe als sie die Anspannung in seiner Stimme hörte. Ja, sie wusste, dass er sie nie absichtlich verletzen würde… aber sie erinnerte sich auch daran, dass Hyakuhei etwas mit seinem Blut gemacht hatte, das ihn sehr gefährlich machte, wenn er wütend wurde. Sie atmete ruhig ein und begann langsam auf ihn zu zu gehen. „Wo warst du?“

      Toya konnte Sorge in ihrer Stimme hören und seine Augen wurden groß als er sich darüber wunderte. War sie um ihn besorgt gewesen? Er hatte gedacht, dass sie ihn nur noch hassen würde, nach dem, was er getan hatte. Er hatte sich selbst verrückt gemacht, als er nur daran gedacht hatte.

      â€žWie geht es… Shinbe?“, er fletschte die Zähne über den Namen.

      Kyoko runzelte die Stirn. „Er überlebt es. Aber es wird eine Weile dauern, ehe es ihm gut genug geht, um zurückzukommen. Ich hatte noch nicht einmal die Gelegenheit, ihn zu fragen, was passiert ist, also wieso erzählst du es mir nicht? Wieso hast du… das getan?“ Ihre Stimme verstummte einen Moment, dann flüsterte sie: „Suki und die anderen dachten, dass er tot war.“ Ihre Stimme wurde wieder ein paar Stufen lauter und beschuldigend: „Du hättest ihnen zumindest sagen können, wo er war.“

      Sie sah hinter ihn auf den Jungfernschrein und wich seinem Blick aus. Die Rohheit seiner Augen war in diesem Moment zu viel für sie.

      Toya war gleichzeitig heiß und kalt. Das Gefühl alleine war schon verstörend. Alles, woran er denken konnte, war, dass sie ihn hassen würde, und das war die eine Sache, die er nicht ertragen würde. Und der Gedanke daran, dass sie alleine mit Shinbe in ihrer Zeit sein würde, war auch zu viel für ihn zu schlucken. Besonders nach dem, was sein Bruder gesagt hatte. Es war dasselbe als würde er sie bedrohen.

      Kyoko beobachtete die Emotionen, die durch seine goldenen Augen jagten, die sich nun gedankenverloren verdunkelten. Er war tödlich ruhig, was sie langsam beängstigte. Sie machte ein paar Schritte, als wollte sie an ihm vorbei zum Schrein gehen, aber er machte einen Schritt zur Seite und stellte sich ihr in den Weg und das verunsicherte sie nur noch mehr.

      â€žSchau, wenn du nichts sagst, dann werde ich zurückgehen um nach dem Schaden zu sehen, den du bei deinem Bruder Shinbe angerichtet hast“, rief sie.

      Toya konnte nicht mehr. Im Handumdrehen hatte er sie, hielt sie gefangen in seinen Armen, alle seiner Instinkte sagten ihm, dass er sie nicht durch das Herz der Zeit gehen lassen durfte… zurück zu dem Beschützer, dem nicht zu trauen war.

      â€žKyoko, warte.“ Seine Stimme war immer noch etwas barsch und er versuchte, ruhiger zu werden, als er fühlte, wie sie sich von ihm weg drückte. „Kyoko, du weißt nicht, wieso wir gekämpft haben. Du weißt nicht, was er gesagt hat. Du kannst ihm nicht vertrauen. Ich vertraue ihm nicht. Er hat sich verändert, und es gefällt mir nicht.“

      Kyoko fühlte, wie sich seine Arme noch fester um sie schlossen und sie wusste, dass er es ernst meinte. Toya hatte sie nie belogen… aber es machte einfach keinen Sinn. Sie versuchte, sich in seinen Armen zurück zu lehnen, sodass sie seine Augen sehen konnte. „Was meinst du? Er ist derselbe wie immer.“

      Toya knurrte tief in seiner Kehle. „Nein, Kyoko, er versteckt es vor dir. Da geht etwas mit ihm vor und ich weiß nicht, was es ist, aber ich kann es fühlen. Er versteckt etwas.“ Toya hoffte, dass sie auf seine Worte hören würde, und nicht nur denken würde, dass er eine Ausrede erfand, weil er ihn verprügelt hatte.

      Kyoko runzelte die Stirn. Sie hatte kleine Dinge an Shinbe bemerkt. Aber für sie waren die Veränderungen nicht schlecht gewesen, doch sie wusste, dass Toyas Instinkte sehr gut waren, also würde sie es nicht einfach verwerfen. Nur um sicher zu gehen, seufzte sie: „Du sagst das nicht alles nur wegen dem Kuss, nicht wahr?“ Sie fühlte, wie Toyas Brust gegen ihre pochte.

      â€žDieser Kuss“, knurrte Toya und hob eine Hand um ihr Kinn zu ergreifen und ihr Gesicht dem seinen zuzuwenden. Es gab da eine Frage, die ihn innerlich auffraß. „Kyoko, wieso würdest du ihn dafür küssen, dass er dich rettet, aber mich nicht? Ich verstehe es nicht.“ Seine Augen senkten sich auf ihre schmollenden Lippen und ehe sie ihn zurückweisen konnte, senkte er seine Lippen auf ihre, fühlte zum ersten Mal ihre seidigen Lippen auf seinen.

      Als sie bei dem plötzlichen Angriff auf ihre Gefühle schreien wollte, vertiefte Toya den Kuss und suchte nach ihrer Reaktion. Er konnte hören, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte und er konnte fühlen, wie sich ihr Körper erhitzte.

      Kyoko bekam den Kuss, den sie immer haben wollte, aber irgendwo, weit hinten in ihrem Kopf konnte sie nicht verhindern, dass sie dachte, dass es nur aus völligen falschen Gründen war. Küsste er sie, weil Shinbe es getan hatte? 'Nein, das ist falsch.' Sie drückte eine Hand gegen seine Brust auch aus anderen Gründen als nur, dass sie zu Luft kommen musste.

      â€žWarte Toya“, keuchte sie. „Hör auf, ich kann nicht denken.“

      Toya grinste, ließ seine Arme lockerer, aber ließ sie nicht ganz frei. „Das ist ein gutes Zeichen, Kyoko.“ Er hatte bei dem Kuss etwas gefühlt und er fühlte sich besser, weil er wusste, dass sie es auch gespürt hatte. Vielleicht würde er sie doch nicht an Shinbe verlieren. Er erinnerte sich an die Drohung mit der Shinbe ihn geärgert hatte.

      â€žShinbe


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