Himmel Der Zauber . Морган Райс
Читать онлайн книгу.lächelte und schickte die Liane mit Schwung zurück über den Fluss.
Elden griff danach und streckte sie Indra hin.
„Damen zuerst.“, sagte er.
Sie schnitt eine Grimasse.
„Ich lasse dir gerne den Vortritt. Du bist groß und schwer. Bring es hinter dich und fall nicht rein. Sonst müsste ich dich retten.“
Elden verzog das Gesicht und hielt sich an der Liane fest.
„Ich wollte nur nett sein“, sagte er.
Mit einem Schrei sprang auch er hoch und stolperte am anderen Ufer neben Centra. Er schickte die Liane zurück und nacheinander schwangen sich auch O’Connor, Serna, Indra und Conven hinüber.
Nur noch Reece und Krog waren übrig.
„Damit sind nur noch wir zwei hier.“, sagte Krog zu Reece. „Geh und rette dich“, sagte Krog als er ängstlich einen Blick über seine Schulter warf. „Die Faws sind zu nah. Wir können es nicht beide schaffen.“
Reece schüttelte den Kopf.
„Wir lassen niemanden im Stich.“, sagte er. „Wenn du nicht gehst, gehe ich auch nicht.“
Sie standen am Ufer und sahen einander stur an. Krog sah immer nervöser aus und schüttelte den Kopf.
„Du bist ein Narr. Warum sorgst du dich so sehr um mich. Wenn ich an deiner Stelle wäre, wäre es mir gerade egal ob du lebst oder stirbst.“
„Ich bin jetzt euer Anführer, und das macht mich verantwortlich“, sagte Reece. „Du bist mir gleich, aber meine Ehre nicht. Und meine Ehre gebietet es mir, niemanden zurückzulassen.“
Sie fuhren herum, als die ersten Faws sie erreichten. Reece hieb mit seinem Schwert auf sie ein und tötete einige von ihnen.
„Wir gehen zusammen!“, rief Reece.
Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden nahm Reece Krogs Arm über die Schulter, griff die Liane und beide schrien als sie genau in dem Augenblick losflogen, als die nächste Gruppe von Faws sie erreichte.
Sie flogen dicht über dem Wasser durch die Luft.
„HILFE!“, schrie Krog.
Krog rutschte von Reeces Schulter ab und griff nach der Liane; doch sie war feucht von der Gischt und vom Nebel und sie rutschte durch seine Hand während er fiel. Reece griff nach ihm, doch es geschah zu schnell. Reece musste geschockt mitansehen, wie Krog in den reißenden Fluss fiel.
Reece landete am Ufer und rollte ab. Er sprang auf und wollte zurück ins Wasser laufen, doch bevor er reagieren konnte war Conven schon mit dem Kopf voran ins Wasser getaucht.
Reece und die anderen sahen atemlos zu. War Conven wirklich so mutig? Oder war er suizidal?
Conven schwamm durch die schäumenden Fluten. Aus irgendeinem Grunde wurde er nicht von den Kreaturen angegriffen, erreichte Krog, der Wild um sich schlug, und zerrte ihn gegen die Strömung zurück in Richtung des Ufers.
Plötzlich schrie Krog auf: „Mein Bein!“
Krog bäumte sich vor Schmerzen auf als ein Fouren sich in seinem Bein festbiss. Seine glänzenden gelben Schuppen waren bis an die Oberfläche zu sehen.
Conven schwamm bis sie endlich das Ufer erreichten. Reece und die anderen griffen nach ihren Armen und zogen sie heraus. Ein Schwarm von Fouren sprang an die Oberfläche und schnappte nach ihnen, doch Reece und die anderen schlugen sie weg.
Krog schlug um sich und Reece sah, dass der Fouren immer noch an seinem Bein hing. Indra zog ihren Dolch. Sie beugte sich über ihn, hebelte vorsichtig mit der Schneide die Kiefer von Krogs Bein bis es losließ, über das Ufer hüpfte, und zurück ins Wasser sprang.
„Ich hasse dich!“, zischte Krog.
„Gut. Ich mag dich auch nicht.“, sagte Indra unbeeindruckt.
Reece sah Conven an, der triefend nass vor ihm stand und wunderte sich über seine Kühnheit. Conven sah ihn ausdruckslos an und Reece bemerkte erschrocken, dass sich ein Fouren in seinem Arm festgebissen hatte. Reece konnte nicht fassen, wie ruhig Conven war: er griff langsam mit der anderen Hand danach, riss ihn los und warf ihn zurück ins Wasser.
„Tut das nicht weh?“
Conven zuckte mit den Schultern.
Reece machte sich mehr Sorgen denn je; auch wenn er Convens Mut bewunderte, konnte er nicht glauben, dass er so leichtsinnig war. Er hatte sich mit dem Kopf voran in einen Schwarm dieser gefährlichen Kreaturen gestürzt ohne auch nur darüber nachzudenken.
Auf der anderen Seite des Flusses standen hunderte von Faws. Sie klapperten wütend mit ihren Zähnen, schimpften und ballten ihre Fäuste.
„Wir sind in Sicherheit“, sagte O’Connor.
Centra schüttelte den Kopf.
„Nur für den Moment. Diese Faws sind schlau. Sie wissen, wo der Fluss eine Biegung macht. Sie werden den langen Weg nehmen und auf unsere Seite kommen. Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen uns beeilen.“
Sie folgten Centra als er weiter durch die Schlammfelder rannte, vorbei an kochenden Geysiren, und einem Weg folgte, den nur er sah.
Sie rannten immer weiter, bis sich endlich der Nebel etwas lichtete und Reece mit Freuden die glänzende Canyonwand vor sich sah.
Er blickte hinauf, und sie war furchteinflößend hoch. Er hatte keine Ahnung, wie sie es nach oben schaffen sollten.
Reece und die anderen standen vor der Felswand und blickten sorgenvoll nach oben. Von hier unten wirkte sie noch bedrohlicher als sie schon auf dem Weg herunter auf sie gewirkt hatte. Er sah sich um, sah wie mitgenommen sie alle waren und fragte sich, ob sie es schaffen konnten. Sie waren erschöpft, hatten alle irgendwelche Blessuren und waren vollkommen außer Atem. Ihre Hände und Füße waren wund. Wie sollten sie an der senkrechten Wand hochklettern, wenn es schon fast alles von ihnen verlangt hatte, daran herunterzuklettern?
„Ich kann nicht mehr“, sagte Krog mit erstickter Stimme.
Reece fühlte sich genauso, doch er wagte nicht, es auszusprechen.
Sie saßen fest. Sie waren den Faws für eine Weile entkommen. Bald würden sie sie finden, und töten. All die Anstrengungen, all die Mühen – umsonst.
Reece hatte keine Lust zu sterben. Nicht an diesem Ort. Wenn er schon sterben musste, wollte er es dort oben tun, auf seinem Land, mit Selese an seiner Seite. Wenn ihm doch nur die Chance zur Flucht gewährt werden würde.
Reece hörte ein Geräusch, fuhr herum und sah die Faws, die sich vielleicht hundert Meter entfernt durch das Dickicht anschlichen, tausende von ihnen. Sie hatten den Fluss offensichtlich schon umgangen und kamen schnell näher.
Reece und seine Freunde zogen ihre Waffen.
„Es gibt keinen Ausweg mehr“, sagte Centra.
„Dann werden wir bis zum letzten Atemzug kämpfen.“, rief Reece fest entschlossen.
„Reece!“, hörte er eine Stimme.
Reece blickte an der Felswand hinauf, und als sich die Nebelschwaden für einen Augenblick verzogen, sah er sie. Zuerst dachte er, dass er es sich nur einbildete. Es konnte nicht sein. Dort oben, nicht weit von ihm, war die Frau, die zu sehen er sich in den letzten Minuten am meisten gewünscht hatte.
Selese.
Was machte sie hier? Wie war sie hierher gekommen? Und wer war die Frau neben ihr? War das Illepra, die königliche Heilerin?
Die beiden hingen an einem langen, dicken Seil, das sie sich um ihre Hüften gewickelt hatten. Sie kamen schnell herunter und Selese warf ihm das Ende des Seils zu. Der erhoffte Ausweg landete direkt vor seinen Füssen.
Sie zögerten keinen Augenblick, und binnen weniger Augenblicke kletterten sie an dem Seil hoch. Reece ging zuletzt und zog das Ende des Seils mit sich, damit die Faws es nicht greifen konnten.
Als er nur wenige Meter über dem Boden in der Felswand hing erschienen die