Kampf der Ehre . Морган Райс
Читать онлайн книгу.nach vorn, griff ihn beim Helm, und versetzte ihm einen Stoß, der ihm die Nase brach. Dann trat er ihn so hart, dass er wie von einer Kanonenkugel getroffen nach hinten umfiel und dabei zehn andere Männer mit umriss.
Thor schrie mit einer neu entdeckten Wut, als er einen anderen Krieger packte. Er hob ihn hoch und warf ihn in die Menge, wobei ein weiteres Dutzend Krieger zu Boden ging. Thor riss dann einem anderen Krieger einen Morgenstern mit einer drei Meter langen Kette aus den Händen schwang ihn über seinem Kopf, wieder und wieder, bis sich Schreie um ihn herum erhoben, und mähte alle Krieger in Reichweite der Kette um. Dutzende von ihnen.
Thor spürte, wie seine Kraft weiter anwuchs und ließ sich von ihr leiten. Während einige Männer auf ihn zustürmten, streckte er seinen Arm nach hoch über seinen Kopf, und fühlte wie seine Handfläche anfing zu prickeln und ein kühler Nebel aus ihr hervortrat. Seine Angreifer blieben plötzlich stehen, bedeckt von einer dicken Eisschicht. Sie standen erstarrt, zu Eis gefroren.
Thor streckte seine Hände in jede Richtung, und rings um ihn herum gefroren die Krieger zu Eis. Es sah aus als hätte es riesige Eisblöcke geregnet.
Thor wandte sich seinen Waffenbrüdern zu und sah, wie mehrere Krieger zu tödlichen Schlägen auf Reece, O’Connor, Elden und die Zwillinge ausholten. Er hob seine Hand und deutete auf die Angreifer. Auch sie froren sofort zu Eis. Seine Freunde drehten sich zu ihm um und sahen ihn an. Erleichterung und Dankbarkeit in ihren Blicken.
Die Krieger in McClouds Armee bemerkten, was vor sich ging, und versuchten nicht weiter, Thor Nahe zu kommen. Sie begannen, einen sicheren Abstand zwischen Thor und sich zu bringen. Zu verängstigt, sich auch nur zu nähern, nachdem sie gesehen hatten, wie dutzende ihrer Kameraden auf dem Schlachtfeld zu Eis gefroren waren.
Doch dann erhob sich ein wildes Getöse und ein Riese trat vor, fünfmal so groß wie alle anderen. Er musste vier Meter groß gewesen sein, und trug ein Schwert, das grösser war als jedes das Thor bisher gesehen hatte. Thor erhob seine Hand um auch ihn einzufrieren – doch es schien bei ihm nicht zu wirken. Er schien dem Strom, der von Thors Hand ausging wie lästige Insekten wegzuschlagen, und stürmte weiter auf ihn zu. Thor begann zu erkennen, dass seine neue Kraft unvollkommen war. Er war überrascht und konnte nicht verstehen, warum er diesen Mann nicht aufhalten konnte.
Der Riese erreichte Thor in drei langen Schritten und schlug ihn mit seinem Handrücken nieder. Thor war überrascht von seiner Geschwindigkeit. Thor schlug hart auf dem Boden auf, und bevor er sich aufrappeln konnte war der Riese schon wieder über ihm und hob ihn hoch über seinen Kopf. Er warf ihn weit von sich und die Krieger um ihn herum schrien triumphierend als Thor durch die Luft flog. Er flog fast zehn Meter, schlug hart auf und rollte noch ein Stück weiter, bis er endlich liegen blieb. Thor fühlte sich, als ob alle seine Rippen gebrochen waren. Er blickte auf und sah wie sich der Riese auf ihn stürzte. Dieses Mal gab es nichts mehr, was er tun konnte. Was auch immer diese Kraft war, die in ihm aufgestiegen war, war erschöpft.
Er schloss die Augen.
Bitte Gott, hilf mir.
Als sich der Riese auf ihn stürzte, hörte Thor plötzlich ein gedämpftes Surren in seinem Kopf, das anschwoll und mit einem Mal von außen, vom Universum zu kommen schien. Er fühlte etwas, was er noch nie zuvor gefühlt hatte. Er fühlte sich im Einklang mit der Materie der Luft, dem Wiegen der Bäum, der Bewegung der Grashalme. Er fühlte ein Pulsieren aus der Mitte kommen, und als er eine Hand hob, schien sich dieses Pulsieren aus allen Enden des Universums in ihr zu sammeln und ihm zu Willen zu sein.
Thor öffnete seine Augen und hörte ein enormes Summen über sich, und überrascht beobachtete er, wie sich ein gigantischer Bienenschwarm am Himmel materialisierte. Sie kamen aus allen Richtungen, und als er seine Hände hob, wusste er, dass er sie lenkte. Er wusste nicht wie, aber er wusste, dass sie seinem Befehl folgten.
Thor bewegte seine Hände in Richtung des Riesen, und während er es tat, sah er, wie der Bienenschwarm, den Himmel über ihm verdunkelte. Der Schwarm tauchte herab und umhüllte den Riesen. Er hob die Hände und schlug um sich, und schrie, während sie ihn hunderte, nein tausende Male stachen, bis er auf die Knie sank und vornüber fiel. Er war tot. Die Erde bebte von seinem Sturz.
Thor richtete seine Hand in Richtung von McClouds Armee, die auf ihren Pferden sitzend auf ihn herabstarrten und schockiert die Szene mitangesehen hatten. Sie rissen ihre Pferde herum und begannen zu fliehen – aber sie waren nicht schnell genug. Thor wies in ihre Richtung und der Schwarm ließ vom Riesen ab um die Krieger anzugreifen.
Angstschreie ertönten, und noch während sie ihre Pferde herumrissen wurden sie unzählige Male von den Bienen gestochen. Bald war das Schlachtfeld leer, denn die verbliebenen Krieger verließen es, so schnell sie nur konnten. Einige hatten nicht schnell genug geschafft, das Weite zu suchen, und einer nach dem anderen fiel. Das Schlachtfeld war übersät mit Leichen.
Während die Überlebenden davonritten, jagte sie der Schwarm über die Ebene zum Horizont, und das Summen des Schwarms mischte sich mit dem Schlagen der Hufe der Pferde und den Angstschreien der Männer.
Thor war erstaunt: innerhalb weniger Minuten war das Schlachtfeld leer und Stille breitete sich aus. Alles was blieb, war das Stöhnen der verwundeten McClouds, die in Haufen vor ihm lagen.
Thor sah sich um und sah seine Freunde – erschöpft und schwer atmend. Sie waren grün und blau geschlagen, doch bis auf ein paar leichtere Wunden schienen sie in Ordnung zu sein. Abgesehen von den drei Jungen aus der Legion, die er nicht kannte, und deren Tod er zuvor hatte mit ansehen müssen.
Er hörte ein Grollen am Horizont und als Thor sich umdrehte, sah er, wie die Armee des Königs über den Hügel auf sie zu stürmte. Allen voran Kendrick
Sie ritten auf sie zu und binnen Augenblicken hatten sie Thor und seine Freunde erreicht. Die einzigen Überlebenden auf einem blutigen Schlachtfeld.
Thor stand da, im Schock und starrte sie an, als Kendrick, Kolk, Brom und die anderen von ihren Pferden stiegen und langsam auf ihn zukamen. Sie wurden begleitet von dutzenden von Silver, alles große Krieger der königlichen Armee. Sie sahen, wie Thor und die anderen alleine dastanden, siegreich auf einem blutigen Schlachtfeld, umgeben von hunderten von toten McClouds. Er konnte die Verwunderung in ihren Blicken sehen, den Respekt und die Ehrfurcht. Er konnte es in ihren Augen sehen. Es war das, was er sich sein ganzes Leben lang gewünscht hatte.
Er war ein Held.
KAPITEL NEUN
Erec galoppierte auf seinem Pferd schneller denn je die Südliche Straße herunter, und versuchte dabei so gut wie im Dunkel der Nacht möglich den Schlaglöchern auszuweichen. Er war ununterbrochen geritten, seitdem er die Nachricht von Alistair’s Entführung und ihrem Verkauf in die Sklaverei nach Baluster gehört hatte. Er konnte nicht aufhören, sich selbst dafür zu schelten. Er war so dumm und naiv gewesen, dem Gastwirt zu vertrauen, anzunehmen, dass er zu seinem Wort stehen würde und sich an seinen Teil der Abmachung halten würde und nach dem Turnier Alistair freilassen würde. Erec’s Wort war seine Ehre, und er war davon ausgegangen, dass auch anderen ihr Wort heilig war. Ein dummer Fehler. Und Alistair hatte den Preis dafür zahlen müssen.
Erec’s Herz brach beim Gedanken an sie, und er gab seinem Pferd die Sporen. So eine schöne und feine Lady. Zuerst musste sie die Demütigung über sich ergehen lassen, für den Gastwirt zu arbeiten – und nun war sie in die Sklaverei verkauft worden, in den Handel mit sexuellen Diensten. Der Gedanke machte ihn wütend und er konnte nicht umhin sich schuldig zu fühlen: wäre er niemals in ihr Leben getreten, hätte er ihr niemals angeboten sie mitzunehmen, vielleicht hätte der Gastwirt es niemals in Betracht gezogen.
Erec stürmte durch die Nacht zum stets präsenten Klang der Hufe und dem Atems seines Pferdes. Das Pferd war erschöpft und Erec befürchtete, dass er es zu Tode reiten könnte. Er war gleich nach dem Tournier zum Gastwirt gegangen, hatte keine Pause gemacht und war so müde und erschöpft, dass er fürchtete, einfach den Halt zu verlieren und vom Pferd zu fallen. Doch er zwang sich, seine Augen offenzuhalten während er unter den letzten Spuren des Vollmonds in Richtung Süden nach Baluster ritt.
Auch