Kampf der Ehre . Морган Райс
Читать онлайн книгу.in den letzten Tagen lieb gewonnen, hatte den Bruder, den sie nie richtig gekannt hatte, entdeckt, und es schmerzte sie, daran zu denken, dass er sterben könnte.
Gwen rappelte sich auf und eilte an Godfrey’s Seite. Ihr Herz klopfte und sie fragte sich ob er noch am Leben war. Ein Teil von ihr war sich sicher, dass er, wenn er heute aufwachen sollte, überleben würde. Würde er nicht aufwachen, wäre alles vorbei. Illepra richtete sich langsam auf. Sie musste irgendwann im Laufe der Nacht eingeschlafen sein. Gwen konnte es ihr nicht verübeln.
Die beiden knieten neben Godfrey, während sich das kleine Haus langsam mit Licht füllte.
Gwen legte eine Hand auf seinen Arm und schüttelte ihn sanft, während Illepra eine Hand auf seine Stirn legte. Sie schloss die Augen und atmete ruhig und plötzlich schlug Godfrey die Augen auf. Illepra zog überrascht ihre Hand zurück.
Auch Gwen war überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass er seine Augen öffnen würde. Er drehte seinen Kopf und sah sie an.
„Godfrey?“, fragte sie.
Er blinzelte, schloss die Augen und öffnete sie wieder; dann, sehr zu ihrer Verwunderung stützte er sich auf einen Ellenbogen und schaute sie an.
„Wie spät ist es?“, wollte er wissen. „Und wo bin ich?“
Seine Stimme klang hellwach und gesund und Gwen fühlte eine unglaubliche Erleichterung. Sie lächelte Illepra an und sie lächelte zurück.
Gwen sprang auf, umarmte ihren Bruder und richtete sich wieder auf.
„Du lebst!“, rief sie verzückt.
„Natürlich.”, antwortete er. „Warum sollte ich nicht am Leben sein? Und wer ist sie?“, wollte er mit einem Nicken in Illepras Richtung wissen.
„Das ist die Frau, die dein Leben gerettet hat.“, entgegnete Gwen.
„Mein Leben gerettet?“, echote er.
Illepra senkte den Blick.
„Ich habe nur ein Wenig geholfen“, sagte sie demütig.
„Was ist passiert? Was war mit mir?“, fragte er aufgeregt. „Das letzte, woran ich mich erinnern kann ist, dass ich in der Taverne getrunken habe, und dann...“
„Man hat versucht, dich zu vergiften.“, erklärte Illepra. „Mit einem sehr starken und seltenen Gift. Es ist mir jahrelang nicht begegnet. Du hast Glück, dass du am Leben bist. In der Tat bist du der einzige, der es je überlebt hat. Jemand muss eine schützenden Hand über dich gehalten haben.“
Und als sie die Worte hörte, wusste Gwen, dass sie Recht hatte. Sofort musste sie an ihren Vater denken. Die Sonne schien in die Fenster, stärker nun, und sie fühlte die Präsenz des Vaters. Er wollte, dass Godfrey lebte.
“Geschieht dir ganz Recht”, sagte Gwen mit einem Lächeln. „Du hattest versprochen, nicht mehr zu trinken. Nun schau, was passiert ist.“
Er wandte sich ihr zu und lächelte sie an. Als sie sah, dass das Leben in sein Gesicht zurückgekehrte, war sie unglaublich erleichtert. Godfrey war wieder bei ihr.
„Du hast mein Leben gerettet.“, sagte er ernst.
Er wandte sich an Illepra.
„Ihr beide.“, fügte er hinzu. „Ich weiß nicht, wie ich es je wieder gutmachen kann.“
Als er Illepra ansah, bemerkte Gwen etwas – etwas in seinem Blick. Etwas das über Dankbarkeit hinausging. Sie sah Illepra an und bemerkte, wie sie sanft errötete und ihren Blick senkte. Sie mochten sich.
Illepra wandte sich schnell um und ging zur anderen Seite des Raumes, um einen Trank zu mischen.
Godfrey sah Gwen an.
„Gareth?“, fragte er, plötzlich sehr ernst.
Gwen nickte. Sie wusste was er meinte.
„Du hast Glück, dass du am Leben bist.“, sagte sie. „Firth ist tot.“
„Firth?“ Godfrey’s Stimme klang überrascht. “Tot? Aber wie?”
“Er hat ihn hängen lassen.”, sagte sie. „Und du solltest der nächste sein.“
„Was ist mit dir?“, wollte Godfrey wissen.
Gwen zuckte die Schultern.
„Er will mich verheiraten. Hat mich an die Nevaruns verschachert. Angeblich sind sie schon auf dem Weg hierher.“
Godfrey setzte sich auf, außer sich.
„Ich werde das niemals zulassen!“ rief er aus.
„Ich auch nicht“, sagte sie fest. “ Ich werde einen Weg finden.“
„Doch ohne Firth haben wir keine Beweise.“, sagte er. „Ohne ihn können wir Gareth nicht zu Fall bringen. Er wird frei sein.“
„Wir werden einen Weg finden“, entgegnete sie. “Wir werden –“
Plötzlich war der Raum taghell als Akorth und Fulton die Tür öffneten und eintraten.
„Mylady“, begann Akorth, und dann sah er Godfrey.
„Du alter Hurensohn!“, entglitt es Akorth vor Freude. „Ich wusste es! Du hast alles was geht im Leben über den Tisch gezogen, und jetzt hast du auch noch den Tod betrogen!“
“Ich wusste, dass ein Krug Bier dich nicht umbringen würde!”, fügte Fulton hinzu.
Akorth und Fulton gingen zu ihm hinüber, und Godfrey sprang auf um sie zu umarmen.
Dann wandte sich Akorth ernst Gwen zu.
„Mylady. Es tut mir Leid Euch zu stören, doch wir haben Soldaten am Horizont gesehen. Sie kommen in unsere Richtung.”
Gwen sah sie alarmiert an und rannte nach draußen. Die anderen folgten ihr und sie hob ihren Arm, um ihre Augen vor der starken Sonne zu schützen.
Sie standen vor dem Haus, Gwen blickte in Richtung des Horizonts, und sah wie eine kleine Gruppe von Silver auf das Haus zugeritten kam. Ein halbes Dutzend Männer ritten mit vollem Tempo auf Illepras Haus zu, und ohne Zweifel kamen sie wegen Gwen.
Godfrey griff nach seinem Schwert, aber Gwen legte beruhigend ihre Hand auf seine.
„Das sind nicht Gareths Männer. Sie gehören zu Kendrick. Ich bin mir sicher, dass sie in Frieden kommen.“
Die Soldaten erreichten das Haus und sprangen von ihren Pferden. Sie knieten vor Gwendolyn nieder.
„Mylady.”, sagte ihr Anführer. “Wir bringen gute Nachrichten. Wir haben die McClouds in die Flucht geschlagen. Euer Bruder Kendrick ist in Sicherheit, und er hat uns geschickt, um Euch diese Nachricht zu bringen: Thor geht es gut.“
Gwen brach in Tränen aus über die Nachricht. Überwältigt von Dankbarkeit und Erleichterung umarmte sie Godfrey. Sie fühlte sich, als ob das Leben auch in sie zurückkehrt wäre.
„Sie werden heute noch zurückkehren.“, fuhr der Bote fort. „Und es wird ein großes Fest in King’s Court geben!“
„Das sind wahrliche gute Nachrichten!“, rief Gwen.
„Mylady.“, hörte sie eine andere Stimme sagen und Gwen sah Srog. einen Lord und wohl bekannten Krieger. Srog war gekleidet im markanten Rot des Westens. Er war ein Mann, den sie von Kindheit an kannte, und von dem sie wusste, dass er ihrem Vater nahe gestanden hatte. Auch er kniete vor ihr nieder, und sie schämte sich.
„Bitte Sir“, bat sie „bitte kniet nicht vor mir nieder.“
Er war ein berühmter Mann, ein mächtiger Lord, dem tausende von Soldaten folgten, und er herrschte über seine eigene Stadt, Silesia, das Bollwerk im Westen,