Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman - Günter Dönges


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nicht, Dickson, noch nicht. Lassen Sie ihn schmoren. Er wird ja ohnehin von Ihren Leuten überwacht. Entwischen kann er also auf keinen Fall. Je länger er sich im Apartment einschließt, desto nervöser und unsicherer wird er werden. Er wird ganz von selbst zu reden beginnen. Dieser Zeitpunkt ist nicht mehr fern.«

      »Na schön, soll er weich werden«, entschied Lt. Dickson. »Die beiden Giftgrünen sind übrigens eifrig dabei, sich chemisch reinigen zu lassen.«

      »Wie soll ich das verstehen?« Rander sah den Leutnant interessiert an.

      »Haie und Larry sind Dauergäste in einer Sauna. Sie wollen sich die giftgrüne Farbe herausschwitzen. Wird das so ohne weiteres klappen, Parker?«

      Der Butler schüttelte den Kopf.

      »Selbst bei solch intensiver Behandlung ist mit einem Verschwinden der Farbe nicht vor vier bis sechs Tagen zu rechnen. Diese Versicherung ließ ich mir von einem Chemiker zusätzlich geben.«

      »Haben die Schußprobenvergleiche etwas ans Tageslicht gebracht, Dickson?« fragte Mike Rander.

      »Die Waffe, mit der Susan Dalby erschossen worden ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Wir konnten die Waffen von Haie, Larry, von Harris und von Landers vergleichen. Alles jungfräuliche Schießeisen. Das Geschoß, das Susan Dalbys Tod verursachte, muß aus einer anderen Schußwaffe stammen.«

      »Vielleicht aus der, die dieser geheimnisvoll Chef besitzt, von dem Mr. Landers Ihnen berichtete, Sir.« Parker füllte die Gläser auf und zog sich wieder hinter Mike Randers Sessel zurück.

      »Damit sind wir wieder beim Kern der Sache«, meinte Lt. Dickson. »Wir wissen, daß es diesen Chef im Hintergrund gibt. Landers hat davon gesprochen. Auch Haie und Larry. Aber wo können wir diesen Mann finden?«

      »Landers war der Verbindungsmann zu ihm. Und er telefonierte nur mit seinem Chef. Immer von Fall zu Fall unter einer anderen Nummer.«

      »Ob dieser Killer Stan Harris inzwischen mehr weiß? Er dürfte zum Vertrauensmann dieses Chefs geworden sein.«

      »Das bleibt abzuwarten, Rander. Stan Harris ist im Moment nicht greifbar. Er ist nach seinem Intermezzo mit Parker wie vom Erdboden verschwunden. Und er wird sich so schnell auch nicht wieder zeigen. Er weiß, was dann auf ihn wartet.«

      »Die Fahndung nach ihm läuft bereits auf Hochtouren«, berichtete Lt. Dickson. »Ich werde mir den Chefmonteur Steve Morris vorknüpfen. Wie gesagt, er allein wußte, wohin sie, Rander und Parker, fahren wollten.«

      »Es könnte in der Tat nicht schaden«, mischte Parker sich höflich ein. »Wenn Sie erlauben, Sir, möchte ich mich gern mit Mr. Brett Radner unterhalten.«

      »Dem steht absolut nichts im Wege, Parker«, gab Lt. Dickson zurück. »Vermeiden Sie aber alle Schießereien, wenn’s sich eben einrichten läßt!«

      »Das wird stets mein ehrliches und aufrichtiges Bestreben sein, Sir. Ich bin nur das, was man ein Opfer der mißlichen Verhältnisse nennt.«

      »Bleibt die letzte große Schwierigkeit«, sagte Lt. Dickson. »Wie kommen wir an die Leute heran, deren Gespräche abgehört wurden, die man mit dem Inhalt dieser Gespräche wahrscheinlich erpreßt?«

      »Schwierig«, gestand Mike Rander. »Die Erpreßten werden sich kaum melden, selbst wenn sie nichts zu befürchten haben. Um schmutzige Wäsche handelt es sich in jedem Fall.«

      »Ich wüßte eine Möglichkeit, Sir …!« Parker ließ sich in seiner höflichen, aber auch bestimmten Art vernehmen.

      »Und die wäre?« Lt. Dickson sah auf.

      »Man müßte eine Anzeige in die Zeitungen einrücken. Oder vielleicht einen entsprechenden Artikel lancieren.«

      »Kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Lt. Dickson.

      »Ich glaube, ich weiß, wohin Parker steuern will.« Rander grinste. Er hatte bereits verstanden.

      »Dann geben Sie mir einen Tip«, bat Dickson.

      »Aus diesem Artikel oder aus der Anzeige müßte hervorgehen, daß eine bedeutende Erfindung zum Verhindern von Telefonabhören gemacht worden ist. Man könnte von Kleinstentzerrern sprechen und möglichst viele Fachausdrücke benutzen. Aus Artikel oder Anzeige müßte eindeutig hervorgehen, wo dieser Kleinstentzerrer zu bekommen ist. Eben, wenn ich mir diesen Vorschlag erlauben darf, unter einer der Firmenadressen Mister Randers, mit anderen Worten eine Adresse, die hier im Haus zu finden ist.«

      »Und Sie glauben, daß sich ganz bestimmte Interessenten melden werden, Parker?« Lt. Dickson schüttelte ungläubig den Kopf.

      »Ganz sicher, Sir«, behauptete der Butler. »Eine Auswertung der Zuschriften wird ergeben, daß sich darunter bestimmt einige Erpreßte befinden werden.«

      »Und wie wollen Sie diese Zuschriften auswerten? Da liegt doch der Hund begraben, Parker.«

      »Das würde und müßte durch private Gespräche geschehen, Sir. Es ist eine Frage der Gesprächsführung, Sir, Vertrauen zu erwecken. Es handelt sich damit um eine Aufgabe, die ich, falls es gestattet ist, gern übernehmen würde.«

      »Versuchen wir’s also.« Lt. Dickson war einverstanden. »Ich werde solch einen Artikel schreiben lassen. Da muß unser Funklabor mitspielen. Rander, von Ihnen bekomme ich eine gute Firmenadresse. Und dann wollen wir mal sehen, ob Parker richtig liegt.«

      »Falls Sie es wünschen, Sir, würde ich mit Ihnen darauf eine Wette abschließen.«

      »Nur nicht, Dickson«, warnte Rander den Detektivleutnant, der etwas zu voreilig eine Wette placieren wollte. »Sie kennen Parkers Wetten nicht. Bisher hat er immer gewonnen. Ich kann ein Lied davon singen …!«

      *

      Brett Radner war etwa sechsunddreißig Jahre alt, breitschultrig und sah sehr massiv aus. Er trug noch seinen Overall, als er von Josuah Parker in der Kantine der Bell Company begrüßt wurde.

      »Der Chef hat gesagt, daß Sie mich wegen Cliff sprechen wollen?«

      »Sprechen Sie von Mr. Steve Morris?«

      »Nee, den meine ich nicht. Unser Chef hier im Bau ist Mr. Crashing. Er leitet den gesamten technischen Dienst.«

      »Es geht wirklich um Ihren Freund Cliff Roberts«, sagte Parker freundlich. »Wie Sie inzwischen wissen, ist er von Gangstern erschossen worden. Seine Schwester ebenfalls.«

      »Ich weiß, Sie meinen Susan Dalby, nicht?«

      »Sie sind erstaunlich gut informiert«, lobte Parker seinen Gesprächspartner. »Mr. Crashing wird Ihnen gesagt haben, daß ich Mitarbeiter einer Detektiv-Agentur bin.«

      »Ja, wirklich …?« Brett Radner konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, was Parker durchaus verständlich fand, denn schließlich sah er nicht aus wie ein Bilderbuch-Detektiv.

      »Ich werde sofort und ohne Umschweife auf den Kern der Sache kommen«, begann Parker. »Verzeihen Sie einem alten Mann, wenn er sich etwas umständlich und weitschweifig ausdrückt.«

      »Klar, jeder von uns hat ja seinen Tick.«

      »Es besteht der Verdacht, Mr. Radner, daß die Geschwister Roberts Telefongespräche abhörten oder mitschnitten, die sie dann an eine Gang weiterleiteten.«

      »Das ist doch Unsinn!« entrüstete sich Brett Radner. »Wenn es einer wissen müßte, dann doch wohl ich! Ich habe mit Cliff seit fast einem Jahr zusammengearbeitet. Das hätte ich doch merken müssen.«

      »Wie, wenn ich höflich fragen darf?«

      »’ne Leitung kann man direkt im Haus oder am nächsten Verteiler anzapfen«, erklärte Brett Radner. »Das geht nicht blitzschnell, verlassen Sie sich darauf. Glauben Sie mir, ich hätte das merken müssen.«

      »Sie besitzen doch gewiß Unterlagen über Ihren Arbeitseinsatz, oder irre ich mich da?«

      »Die können Sie von Steve Morris bekommen. Der hat die ganzen Kopien.«

      »Ein


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