Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Tier pflicht­schul­dig zü­gel­te, um zu hö­ren, sag­te der alte Pat:

      »Und was auch im­mer ge­schieht, nimm dich vor den Wei­bern in acht. Wei­ber be­deu­ten Tod und Ver­dam­mung, ver­giss das nicht. Wenn du aber die eine, die ein­zi­ge fin­dest, dann las­se sie nicht. Sie wird mehr für dich sein als Geld und Ruhm.

      Aber zu­erst musst du dei­ner Sa­che si­cher sein, ganz si­cher, und wenn du das bist, dann las­se sie nicht wie­der aus den Fin­gern. Hal­te sie fest mit bei­den Hän­den und lass nicht lo­cker. Halt sie fest, und wenn die Welt zu­sam­men­stürzt.

      Pat, mein Jun­ge, eine gute Frau ist … nun eben eine gute Frau. Das ist mein ers­tes Wort und mein letz­tes.«

      III

      Kaum wa­ren sie in San Fran­zis­ko, so be­gan­nen auch schon die Schwie­rig­kei­ten für Sam Stu­be­ner. Nicht, dass der jun­ge Pat un­freund­lich oder trä­ge ge­we­sen wäre, wie sein Va­ter ge­fürch­tet hat­te. Im Ge­gen­teil, er war un­sag­bar mil­de und sanft. Aber er hat­te Heim­weh nach sei­nen ge­lieb­ten Ber­gen, und dann stieß die Stadt ihn im ge­hei­men ab, wenn er auch ihre lär­men­den Stra­ßen mit der Uner­müd­lich­keit ei­nes In­dia­ners durch­streif­te.

      »Ich bin hier­her­ge­kom­men, um zu bo­xen«, ver­kün­de­te er nach Ablauf der ers­ten Wo­che. »Wo ist Jim Han­ford?«

      Stu­be­ner stieß einen lei­sen Pfiff aus.

      »Ein großer Cham­pi­on wie der sieht Sie gar nicht an«, lau­te­te die Ant­wort. »›Geh erst, und schaff dir einen Na­men‹, wür­de er sa­gen.«

      »Ich kann ihn be­sie­gen.«

      »Aber das weiß das Pub­li­kum nicht. Wenn Sie ihn be­sieg­ten, wür­den Sie Welt­meis­ter sein, und das ist noch kei­ner bei sei­nem ers­ten Kampf ge­wor­den.«

      »Ich kann es.«

      »Aber das weiß das Pub­li­kum nicht. Es wür­de nie­mand kom­men, um sich den Kampf an­zu­se­hen. Und die Zuschau­er sind es doch, die das Geld und die großen Bör­sen brin­gen. Das ist auch der Grund, dass Jim Han­ford nicht eine Se­kun­de dar­an den­ken wür­de, mit Ih­nen zu kämp­fen. Bei ei­nem sol­chen Kampf könn­te er nichts ver­die­nen.

      Au­ßer­dem ver­dient er jetzt ge­ra­de drei­tau­send wö­chent­lich an ei­nem Va­rieté. Glau­ben Sie, dar­auf wür­de er ver­zich­ten, um mit ei­nem Mann zu kämp­fen, den kein Mensch kennt?

      Zu­erst müs­sen Sie mal was ge­leis­tet ha­ben, eine Re­kord­lis­te auf­wei­sen. Sie müs­sen mit den klei­nen lo­ka­len Grö­ßen an­fan­gen, die die wei­te­re Öf­fent­lich­keit nicht kennt, Vo­gel­scheu­chen wie Klemp­ner-Col­lins, Kitt­chen-Kel­ly und dem Flie­gen­den Hol­län­der.

      Wenn Sie die er­le­digt ha­ben, dann ste­hen Sie erst auf der un­ters­ten Spros­se der Lei­ter. Aber dann wer­den Sie auch stei­gen wie ein Luft­bal­lon.«

      »Ich will mit den drei­en hin­ter­ein­an­der im sel­ben Ring an­tre­ten«, sag­te Pat. »Ar­ran­gie­ren Sie die Sa­che nur.«

      Stu­be­ner lach­te.

      »Wa­rum la­chen Sie? Glau­ben Sie nicht, dass ich mit de­nen fer­tig wer­de?«

      »Das weiß ich, dass Sie das kön­nen«, ver­si­cher­te Stu­be­ner ihm. »Aber so lässt sich das nicht ma­chen. Sie müs­sen sich im­mer einen zur Zeit vor­neh­men. Ver­ges­sen Sie nicht, dass ich das Ge­schäft ver­ste­he. Es muss al­les ge­nau zu­recht­ge­legt wer­den, und ich weiß, wie. Wenn al­les klappt, kön­nen Sie in ei­nem Jahr oben sein, Welt­meis­ter wer­den und Geld schef­feln.«

      Pat seufz­te über die­se Aus­sicht, dann aber klär­te sich sein Ge­sicht auf. »Und dann kann ich mich zu­rück­zie­hen und wie­der nach Hau­se zu dem Al­ten ge­hen.«

      Stu­be­ner woll­te ant­wor­ten, be­sann sich aber. War die­ser An­wär­ter auf die Meis­ter­schaft auch recht son­der­bar, so war er doch da­von über­zeugt, dass der jun­ge Mann, wenn er das Ziel erst er­reicht hat­te, ge­nau so wer­den wür­de wie die an­de­ren, die es so weit ge­bracht hat­ten, wie sie konn­ten. Au­ßer­dem wa­ren zwei Jah­re eine lan­ge Zeit, und un­ter­des­sen konn­te viel ge­sche­hen.

      Als Pat sich in der Ge­gend her­um­zu­trei­ben be­gann und un­auf­hör­lich Ge­dicht­bü­cher und Ro­ma­ne las, die er sich aus ei­ner öf­fent­li­chen Biblio­thek hol­te, schick­te Stu­be­ner ihn auf eine Ranch auf der an­de­ren Sei­te der Bucht, wo er un­ter der Auf­sicht von Spi­der Walsh le­ben soll­te.

      Aber nach ei­ner Wo­che kam Spi­der und er­klär­te, der Auf­ga­be nicht ge­wach­sen zu sein. Sein Zög­ling war von mor­gens bis abends ver­schwun­den, war über alle Ber­ge, an­gel­te Fo­rel­len in den Ge­birgs­bä­chen, schoss Wach­teln und Ka­nin­chen und schoss den ein­sa­men Reh­bock, der Dut­zen­den von Jä­gern, die es auf ihn ab­ge­se­hen hat­ten, ent­gan­gen war.

      Spi­der saß faul her­um und wur­de dick, wäh­rend sein Zög­ling gut in Form blieb.

      Es ging, wie Stu­be­ner er­war­tet hat­te. Die Ma­na­ger der Box­klubs lach­ten, wenn er mit sei­nem neu­en Mann kam. Wa­ren die Wäl­der nicht voll von Un­be­kann­ten, die sich plötz­lich für die Meis­ter­schafts­kämp­fe mel­de­ten? Ei­nen Kampf auf vier Run­den, um das Pro­gramm zu fül­len ja, dar­über ließ sich re­den. Aber als Haupt­num­mer – nie.

      Stu­be­ner hat­te sich in­des­sen in den Kopf ge­setzt, dass der jun­ge Pat ge­ra­de als Haupt­num­mer an­fan­gen soll­te, und durch das Ge­wicht sei­nes ei­ge­nen Na­mens setz­te er es schließ­lich durch. Nach vie­lem Hin und Her wil­lig­te der Mis­si­ons­klub ein, Pat Glen­don auf fünf­zehn Run­den ge­gen Zucht­haus-Kel­ly zu stel­len, und zwar um eine Bör­se von hun­dert Dol­lar.

      Es war et­was ganz Üb­li­ches, dass jun­ge Bo­xer die Na­men der al­ten Hel­den des Rings an­nah­men, und des­halb kam kei­ner auf den Ge­dan­ken, dass der jun­ge Pat ein Sohn des großen Pat Glen­don sein könn­te. Stu­be­ner sag­te auch nichts da­von. Es konn­te spä­ter gut als Sen­sa­ti­on für die Pres­se ge­braucht wer­den.

      Ei­nen Mo­nat muss­ten sie war­ten, dann kam end­lich der Abend, an dem der Kampf statt­fin­den soll­te. Stu­be­ner war sehr ner­vös. Er hat­te sei­nen Na­men da­für ein­ge­setzt, dass sein Schütz­ling eine Se­hens­wür­dig­keit wäre, und zu sei­nem Ent­set­zen sah er jetzt, dass Pat, als er kaum fünf Mi­nu­ten in sei­ner Ecke des Rin­ges ge­ses­sen hat­te, die Far­be ver­lor und ganz fahl wur­de.

      »Kopf hoch, mein Jun­ge«, sag­te Stu­be­ner und klopf­te ihm auf die Schul­ter. »Es ist im­mer ein ko­mi­sches Ge­fühl, wenn man das ers­te Mal im Ring steht, und Kel­ly hat den Trick, dass er sei­nen Geg­ner war­ten lässt, in der Hoff­nung, dass er Lam­pen­fie­ber kriegt.«

      »Das ist es nicht«, ant­wor­te­te Pat. »Es ist der Ta­ba­krauch. Ich bin ihn nicht ge­wohnt, und er macht mich ganz krank.«

      Der Ma­na­ger at­me­te er­leich­tert auf. Wenn es nur der Ta­ba­krauch war – an den wür­de sich der Jun­ge schon ge­wöh­nen.

      Der Ein­tritt des jun­gen Pat in den Ring er­folg­te un­ter all­ge­mei­nem Schwei­gen, wäh­rend Zucht­haus-Kel­ly mit oh­ren­be­täu­ben­dem Bei­fall be­grüßt wur­de, als er un­ter den Sei­len hin­durch­klet­ter­te.

      Er war ein Mann von wirk­lich furcht­ein­flö­ßen­dem Aus­se­hen, dun­kel­häu­tig, stark be­haart und mit ge­wal­ti­gen Mus­keln,


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