DECEMBER PARK. Ronald Malfi

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DECEMBER PARK - Ronald  Malfi


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      Gewinner des Beverly Hills international Book Awards in 2015 - Kategorie Suspense (Spannungsliteratur)

      Für Grandpa, der das Kommando führte

      Und für Madison – meine Tochter, meine Schülerin, meine Lehrerin

      Copyright © 2014 by Ronald Malfi

      Die Originalausgabe erschien 2014 bei Medallion Press, Inc., USA, unter dem Titel „December Park“.

      Dieses Buch wurde vermittelt von der Literaturagentur erzähl:perspektive, München (www.erzaehlperspektive.de), in Zusammenarbeit mit Gloria Goodman.

      The original edition was published in 2014 at Medallion Press, Inc., USA, under the title “December Park”.

      This book was arranged by erzähl:perspektive Literary Agency, Munich (www.erzaehlperspektive.de), in cooperation with Gloria Goodman.

      Impressum

      Zweite überarbeitete Ausgabe

      Originaltitel: DECEMBER PARK

      Copyright Gesamtausgabe © 2019 LUZIFER Verlag

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Cover: Michael Schubert

      Übersetzung: Ilona Stangl

      ISBN E-Book: 978-3-95835-033-5

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Danksagungen

      In jedem guten Schriftsteller steckt mindestens eine gute Geschichte über seine Kindheit. Diese hier ist meine. Danke an D.G., D.S., S.S., J.T. und C.S. für eine großartige Kindheit und ein Leben voller wunderbarer Erinnerungen.

      Danke an meine liebenswürdige und engagierte Lektorin Lorie und alle Mitarbeiter bei Medallion Press. Danke auch an meine Familie und Freunde, die mir während der Arbeit an diesem Buch mit Geduld zur Seite standen; ich weiß, welch eine Herausforderung das manchmal sein kann. Zuletzt möchte ich besonders meiner Frau und meiner Tochter danken, die mir jeden Tag neue Erinnerungen zu den ganzen wundervollen alten schenken.

      Während ich dieses Buch schrieb, ging mein Großvater von uns. Ich habe ihn sehr geliebt, weshalb mir die Passagen über den Großvater meines Protagonisten besonders schwer fielen. Grandpa legte mir aber seine Hand auf die Schulter und begleitete mich ohne von meiner Seite zu weichen bis ans Ende der Geschichte, genauso, wie er mich im wirklichen Leben begleitet hatte. Er gab mir die Kraft, dieses Buch zu vollenden.

      – RM

      06.09.2013

      Arnold, Maryland

      ERSTES BUCH

      Willkommen in Harting Farms

      (Oktober 1993 – Januar 1994)

      Im Herbst 1993 legte sich ein dunkler Schatten über Harting Farms. Die Zeitungen nannten ihn den Piper – wie den Rattenfänger aus dem Märchen der Gebrüder Grimm, den Barden, der all die Kinder weglockte. Es gab jedoch auch düsterere Namen. Namen, welche man die Kinder in den Gängen der Stanton School flüstern hörte und die sie in die Holzstühle der Bibliothek wie schmutzige, schauderhafte Geheimnisse ritzten. Die Schulkantine brodelte nur so vor Gerüchten über entflohene Geisteskranke aus Sheppard Pratt und verrückte, nach Kinderblut dürstende Seeleute, die in Baltimore an Land gingen und den Weg in unser verschlafenes Küstenstädtchen fanden.

       Im Klassenzimmer zeichnete Michael Sugarland Bilder von Werwölfen mit triefenden Reißzähnen und Klauen wie Bajonette, bis ihn Mr. Johnson kopfschüttelnd und mit resigniertem Blick ermahnte, es sei respektlos gegenüber den Vermissten. Man sprach von den Kindern nicht als Die Toten, denn keines von ihnen wurde gefunden – zumindest anfangs nicht; sie waren Die Vermissten oder Die Verschwundenen. Von den Ersten dachte man sogar, sie wären lediglich von Zuhause weggelaufen.

      Doch all das sollte sich bald ändern, und meine Freunde und ich waren mittendrin.

      KAPITEL EINS

      Der Winter kam früh in diesem Jahr

      Wir standen an der Kreuzung von Point und Counterpoint, ließen uns lässig die Zigaretten aus dem Mundwinkel hängen, als wollten wir cool unsere Neugier überspielen, und fröstelten im Wind. Etwas weiter die Counterpoint Lane hinauf hüllten Blinklichter von Polizeiwagen die Bäume abwechselnd in roten und blauen Schein.

      Es war erst Anfang Oktober, doch eine vorzeitige Kältewelle war über die Chesapeake Bay in die Stadt gekommen und hatte das Wasser um die Fischerboote unten an den Docks gefrieren lassen. Die Topfpflanzen und Farne an den Blumenständen entlang der Straße waren buntem Mais und leuchtend orangefarbenen Kürbissen gewichen, und obwohl es zu dieser Jahreszeit noch viel zu früh für Schnee war, sah der Himmel bereits mehr als verdächtig danach aus.

      Es war Peters Idee gewesen, nach der Mittagspause abzuhauen. Und wir hatten uns direkt zu Solomon’s Field aufgemacht, um ein paar Zigaretten zu rauchen und Steine über den Drunkard’s Pond hüpfen zu lassen. Die Kinder der Gegend hatten dem Weiher diesen Namen wegen der Obdachlosen verpasst, die nicht selten unter der Überführung der Solomon’s Bend Road Whiskey tranken. Richtig hieß er eigentlich Deaver’s Pond, benannt nach einem ehemaligen Polizisten aus den 1970ern laut meinem Vater, der solche Dinge wusste.

      Peter, Scott und ich beobachteten die lange Schlange von Streifenwagen, die sich nach und nach auf der Counterpoint Lane gebildet hatte. Auf der anderen Seite der Leitplanke fiel eine Böschung bis in den dichten Wald ab, der die Straße vom Rand des weitläufigen Parks aus unterhalb säumte. Dieser Wald war auch als Satan’s Forest bekannt und man munkelte, dass es dort spukte. Ein Großteil der Bäume hatte bereits sein Laub verloren, doch strahlte der Teil der Blätter, der noch an den Ästen hing, in einem solch leuchtenden Orange, als stünden die Baumwipfel in Flammen.

      Ein Krankenwagen kam mit erloschenen Lichtern auf den Seitenstreifen gefahren. Zwei Absperrböcke mit orangenen Blinklichtern zwangen alle anderen Fahrzeuge, der Counterpoint Lane auszuweichen. Ein einzelner Polizeibeamter stand hinter den Absperrungen und starrte zutiefst gelangweilt auf den umgeleiteten Verkehr.

      »Wir sollten hier nicht rumhängen«, merkte ich an. »Sieht so aus, als wäre hier irgendwas Größeres am Laufen.« Was auch bedeutete, dass mein Dad hier sein konnte, und ich wollte alles andere, als mich von ihm erwischen zu lassen, wie ich auf dem Gehweg herumlungerte und rauchte.

      »Glaubt ihr, da ist schon wieder ein Auto runter?«, fragte Peter und fixierte prüfend die auseinanderklaffenden Reste der Leitplanke und tiefen Spuren im Schlamm, die von schlingernden Reifen


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