Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman. Carrie Fox

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Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman - Carrie Fox


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Zukunft. Ob sie auch irgendwann einmal auf diesen Seiten zu sehen wäre? Emma wusste, dass sie nichts sonderlich Großartiges erreichen konnte, aber der Gedanke an einen kleinen Erfolg in den Reihen der Profis ließ sie nicht los. Wie der Fotograf wohl aussehen mochte? War er jung und sportlich? Oder älter und erfahren? Was müsste Emma überhaupt tun? Diese Fragen beschäftigten sie nachhaltig. Wie auf der Internetseite behauptet wurde, hatte jedes Girl eine reelle Chance, egal welche Körperform sie besaß. Ob er sich die Damen nach seinem eigenen Geschmack aussuchte oder nach einer Liste vorging, die Schönheit nach dem Zeitgeschmack vorgab?

      Nach kurzer Zeit blinkte das Zeichen für eine neu eingegangene E-Mail. Die Antwort des Studios Henrys sexy Models kam prompt.

      »Hallo Emma, bitte ruf uns kurz an. Herzlichst Carina.«

      Es folgte eine Handynummer und Emma griff sofort zum Telefon. Eine seltsame Ungeduld hatte sich in ihr breitgemacht. Ihr Herz klopfte aufgeregt, als sie den Hörer des Telefons in die Hand nahm und die Nummer anwählte. Bei der letzten Zahl wartete sie gespannt auf das Tuten, das bald darauf erklang.

      »Henrys sexy Models Filmstudios, du sprichst mit Carina, was kann ich für dich tun?« Eine freundliche, junge Stimme sprach am anderen Ende der Leitung.

      »Hier ist Emma, ich sollte anrufen.«

      »Hallo Emma. Henry möchte, dass ich einen Termin mit dir ausmache.«

      »Oh, wirklich? Bin ich denn geeignet?« Emma freute sich und stieg nervös von einem Fuß auf den anderen.

      »Es ist so, dass er verschiedene Typen von Frauen sucht, es kommt nicht unbedingt auf das Alter oder die Größe an.«

      »Ach so.«

      Es klang gut, was Carina sagte. »Für Castingtermine haben wir jeden Tag von vierzehn bis achtzehn Uhr geöffnet. Du musst in den Glasturm gehen. Wir sind im fünfzehnten Stock, komm morgen einfach vorbei.«

      ***

      Emma überlegte, was sie anziehen sollte. Sie wusste nicht, was der Fotograf verlangte, aber sie konnte sich denken, dass sie in der Kategorie elegant bis sexy richtig sein würde. Sie hatte Make-up aufgetragen und das Gesicht mit losem Puder mattiert. Für unten drunter wählte sie ein verführerisches schwarzes Set, bestehend aus einem verspielten BH und einem knappen Slip. Passend zu ihrem hellblauen Etuikleid trug sie hellblauen Lidschatten und einen unauffälligen rosa Lippenstift auf. Das Kleid hatte einen Ausschnitt, der tief blicken ließ. Sie kombinierte es mit silbernem Schmuck und einem schmalen Glitzergürtel. Dazu zog sie blaue Pumps an und hängte sich eine kleine weiße Lackhandtasche über die Schulter. Noch ein Blick in den Spiegel … perfekt. Es sah gut aus, nicht zu nuttig und nicht zu brav. Genau dazwischen. Es könnte dem Fotografen gefallen.

      Die Agentur lag etwa 150 km von ihrer Wohnung entfernt. Emma gab die Adresse in das Navigationsgerät ein und kam etwa zwei Stunden später am Ziel an.

      In der Straße reihten sich Geschäfte aneinander, über jedem Eingang eines Gebäudes waren Lichtwerbungen angebracht. Der typische Großstadtlärm drang an ihre Ohren, bestehend aus fahrenden und hupenden Autos, klingelnden Radfahrern und Musik, die aus den Geschäften nach draußen drang. Der von Carina erwähnte gläserne Turm stand vor ihr wie eine riesengroße, eckige Glasvase. Emma spürte die erste echte Nervosität vor der unbekannten Situation und bestieg zögernd den Lift. Sie betätigte den obersten Knopf auf der metallenen Platte, um in den fünfzehnten Stock zu gelangen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Nie zuvor hatte sie etwas Spannenderes erlebt. Beim Hinauffahren konnte sie die immer kleiner werdenden Menschen und Autos beobachten. Es ging hoch hinauf. Am Schluss waren alle Menschen dort unten millimeterklein wie ein krabbelndes Volk von Ameisen. Als der Aufzug anhielt, sie ausstieg und mit beiden Füßen auf dem mit Teppich ausgelegten Boden stand, schloss sich die Tür automatisch hinter ihr. Plötzlich war es still. Der grau melierte, dicke Teppichboden schluckte jeden Tritt und jedes Geräusch. Auch die Wände waren zum Teil mit Teppichboden beklebt. Die oberste Etage schien schallgedämpft zu sein. Hatte das einen besonderen Grund? Ihr Herz pochte und plötzlich befiel sie das Gefühl, wie in Trance gehandelt zu haben.

      Was mache ich hier überhaupt?, fragte sie sich und überlegte, ob es richtig gewesen war, hierher zu fahren. Doch Emma hatte den weiten Weg auf sich genommen, um ihrer Neugier nachzugehen. Diese war viel zu groß, als dass sie sich noch einmal zur Umkehr hätte entschließen wollen. Zaghaft setzte sie ihren Weg fort und fand hinter der ersten Biegung eine Tür mit der Aufschrift Henrys sexy Models – Foto und Film.

      Nervös legte sie eine Hand auf die große metallene Türleiste. Sie klopfte an, öffnete die Tür einen Spalt, dann ein Stück weiter und erblickte dahinter eine Theke, wie sie auch in Hotels oder Arztpraxen zu finden war.

      »Guten Tag«, sagte sie schüchtern.

      »Hallo, komm rein, wie kann ich dir helfen?« Zwei Damen saßen an der Rezeption, eine von ihnen blickte von ihrem Computer auf.

      »Ich sollte heute vorbeikommen«, erwiderte Emma.

      »Bist du zum ersten Mal hier?« Das musste Carina sein, ihre Stimme klang wie die am Telefon.

      »Ja.«

      Carina sah selbst wie ein Model aus. Sie lächelte und schaute sie mit großen blauen Augen an. Emma fand sie sehr sympathisch.

      »Dann geh bitte dort drüben hin, da steht ein Tisch mit Anmeldeformularen, die füllst du bitte aus.« Carina nickte auffordernd.

      »Ja, okay. Danke.« Emma ging durch den Warteraum auf den niedrigen Tisch zu, auf dem die Anmeldeformulare lagen, nahm eins, steckte es auf das Klemmbrett und setzte sich auf einen ergonomisch geformten Stuhl. Sie schlug ein Bein über das andere, um die Schreibfläche des Büroklemmbrettes besser stützen zu können.

      Auf dem Briefkopf stand das Firmenlogo. Henrys sexy Models – Foto und Film. Es war aufdringlich in roter Schrift mit geschwungenen Buchstaben auf grellgelbem Untergrund geschrieben. Das Logo sprang direkt ins Auge. So scharf wie der Schriftzug war, ging es bestimmt auch hinter der großen Wand zu. Emma stellte sich vor, wie hinreißende, sexy Mädels hinter der Wand fotografiert wurden. Was hier produziert wurde, war nur zu eindeutig. Ganz oben rechts hatte das Logo des Fotografen einen blinkenden Stern, der den Eindruck einer strahlenden Leuchtreklame bei Nacht machte. Er verdeutlichte nur noch mehr, dass es hier vielleicht heißer zuging, als Emma sich vorstellen konnte.

      Sie las die Zeilen auf dem Formular und füllte sie aus. Sie musste ihre Adresse angeben, Größe, Alter, Gewicht und die BH-Größe. Danach folgte das Interessengebiet. Sie stand vor der Wahl, drei rot unterstrichene Zeilen anzukreuzen. Dessous, Akt und Film. Emma fühlte sich ganz und gar nicht professionell und kreuzte zurückhaltend Dessous an. Sie konnte ja nicht wissen, was passieren würde, wenn sie Akt oder gar Film ankreuzte, und las weiterhin, dass sämtliche gemachten Bild-, Film- und Tonaufnahmen in den Besitz der Firma Henrys sexy Models übergingen und Emma keine Rechte daran hätte. Bei bestandenem Casting betrug das Stundenentgelt fünfundzwanzig Euro. Emma las sich das gesamte ausgefüllte Formular mit dem Kleingedruckten genau durch, bevor sie unterschrieb. Es war ihr bewusst, dass sie sich mit den Fotoaufnahmen plötzlich selbst im Internet erkennen könnte, aber das schien ihr nicht relevant, denn Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Pornobildern schwirrten durchs Netz. Wieso sollte man also gerade sie herausziehen sollen? Und überhaupt, wer aus ihrem Bekanntenkreis sollte danach suchen? Gerade dieser Gedanke, dass sie zwischen den vielen Tausend Sexmodels aufblitzen könnte, war Grund genug, sich jetzt erst recht vor der Kamera auszuziehen. Es war obszön. Emma lachte in sich hinein. Dieses Gefühl hatte sie auch gespürt, als sie zum ersten Mal ins Silky Sexlife gegangen war. Es war verrucht und geradezu außergewöhnlich frivol, sich auf diese abenteuerliche Situation einzulassen. Allerdings behielt sie sich vor, ein gesundes Maß an Misstrauen aktiviert zu lassen. Sie würde nicht sofort auf alles eingehen, ohne sich vorher versichert zu haben, dass alles, was sie tat, jederzeit von ihr beendet werden konnte. Das musste sie in dem Gespräch, das sich Casting nannte, unbedingt ansprechen. Bald würde sich die Tür öffnen, die ins Chefzimmer von Henry führte. Emma war gespannt und aufgeregt. Viel zu neu war die Situation und viel zu unbekannt das Gebiet der Fotografie und des Films.

      Es dauerte nicht lange, bis sie


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