Spieler, Pistoleros, Coltschwinger: Western Sammelband. Kirby Jonas

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Spieler, Pistoleros, Coltschwinger: Western Sammelband - Kirby Jonas


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Bighorn Springs?“, fragte Hollag.

      „Nicht nach Bighorn Springs.“ John schüttelte den Kopf. „Ich bin doch nicht dumm, Hollag. Wir finden schon ein Gericht, auf das Bronson keinen Einfluss nehmen kann.“

      Die Frau hob plötzlich den Kopf.

      John hörte die Geräusche ebenfalls.

      „Reiter“, sagte der Vormann kratzig.

      Er wollte die Hose anziehen, aber John schlug sie ihm mit dem Lauf des Gewehres aus der Hand. „Wenn wir sowieso von hier nicht mehr wegkommen, dann soll er euch jedenfalls so schön vorfinden, wie ihr seid!“

      „Dieses Schwein!“, sagte die Frau verächtlich. „Warum tust du denn nichts, Flint?“

      „Was soll ich denn tun? Der knallt mich doch glatt ab!“

      „Du Feigling! Und ausgerechnet auf dich hatte ich mich verlassen.“

      Der Hufschlag war lauter geworden.

      John ging rückwärts, bis er an der Wand war. Er hatte das Gewehr noch immer auf den Vormann gerichtet, und diesmal war er entschlossen, zu schießen, wenn Hollag noch irgendeinen faulen Trick versuchen sollte.

      „Nehmen Sie das ganze Geld und verschwinden Sie damit!“, rief die Frau kreischend.

      „Hör doch nur auf damit!“, schimpfte der Vormann. „Den scheint Geld nicht zu interessieren. Der ist so ein verbohrter Narr wie Josuah Baile. Er ist nur viel gefährlicher.“

      John gab keine Antwort. Es war zu spät, mit den beiden von der Ranch zu kommen, und er musste nun sehen, wie sich die Dinge entwickelten. Wie Bronson das aufnahm, was als Wahrheit ganz leicht zu durchschauen war und sich hier dem Blick mit gnadenloser Deutlichkeit offenbarte.

      Laut hallend dröhnte der Hufschlag durch die große Wohnhalle.

      Der Frau lief Schweiß über die Haut, und der Vormann bückte sich nach seiner Hose.

      John drückte ab.

      Hollag sprang zurück, als die Kugel an seinem Gesicht vorbei in den Boden fuhr. Das Krachen hallte noch durch den Raum und ließ die Fensterscheiben klirren. Pulverdampf kroch in einer Wolke zur Lampe hinauf.

      Pferde wieherten. Draußen im Hof verklang der Hufschlag.

      „Was ist da los?“, brüllte Bronson.

      Dann waren polternde Schritte auf der Freitreppe zu hören.

      Bronson hatte die Tür mit solcher Wucht aufgestoßen, dass sie an die Wand geknallt war. Ein Windstoß ging durch das Zimmer und ließ die Flamme der Lampe flackern.

      Bronson stand geduckt auf der Türschwelle und blickte von einem zum anderen.

      Hinter ihm drängten seine Leute die Treppe herauf, aber er schrie über die Schulter: „Schert euch zurück! Wartet drüben im Bunkhaus, bis ich euch rufe!“

      John war sicher, dass die Männer auf der Treppe die Frau und den Vormann sehen konnten.

      Vera Bronson hatte sich hinter einen Stuhl mit hoher Lehne gestellt und bedeckte die Brüste mit den Händen.

      Bronson kam herein und hieb die Tür zu. Die Lampe flackerte wieder. Der Rancher blickte zu seinem Vormann, seiner Frau, zu John und anschließend auf die Tasche. Sein Kopf reckte sich vor.

      „Sie sehen richtig, es ist Ihr Geld“, sagte John. „Calling und die anderen haben damit und mit Matts Tod nichts zu tun. – Sind die drei Ihnen wenigstens entkommen?“

      Bronson fluchte und starrte noch immer auf das Geld. Dann schaute er seine Frau an und schrie: „Los, mach das Maul auf. Warum springst du so hier herum?“

      „Das ist meine Schuld“, sagte John. „Ich wollte, dass Sie die beiden so antreffen, wie ich sie angetroffen habe. Mich konnten die zwei nicht hören, als ich kam. Sie lagen in dem Bett, das nebenan steht.“

      „Er lügt!“, rief die Frau gellend. „Es ist alles gelogen, William!“

      Bronson ging auf sie zu, zerrte sie um den Stuhl herum und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Zugleich ließ er sie los. Sie schrie auf und taumelte gegen die Wand.

      „Alles kannst du ihm nachsagen!“, brüllte der Rancher. „Aber lügen tut er nicht!“

      Er wandte sich um und blickte den Vormann wütend an. „So bedankst du dich also für mein Vertrauen, du Drecksau!“ Er stampfte auf den nackten Mann zu und schmetterte ihm die Faust ins Gesicht.

      John setzte sich in einen Sessel, das Gewehr angeschlagen und die Beine ausgestreckt.

      Bronson schlug auf seinen Vormann ein, bis der zusammenbrach.

      Nackte Angst entstellte das Gesicht der Frau.

      Bronson zerrte den Vormann in die Höhe und schlug ihn wieder zusammen. Hollag rollte stöhnend über den Boden. Blut lief aus seinem Mund.

      Schnaufend ging der Rancher zurück und rückte seinen großen Hut zurecht.

      Die Frau starrte ihn noch immer voller Angst an, und John sah, wie an ihrem schlanken Hals eine Ader heftig pochte.

      Bronson fluchte, wirbelte herum und schlug ihr ins Gesicht. Sie schrie auf und ließ sich zu Boden fallen. Dann ging Bronson rückwärts, zerrte an der Samtschleife an seinem Hemd herum und riss sich den Kragen so heftig auf, dass der Knopf abplatzte.

      „Zählen Sie jetzt das Geld und geben Sie mir eine Quittung, dass Sie es zurückbekommen haben“, sagte John.

      Bronson wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte erneut auf die Tasche.

      Die Frau richtete sich wieder auf. Der Vormann lag noch ohne Bewusstsein auf dem Boden.

      „Er verheizt dich“, sagte die Frau unsicher und kleinlaut. „Du hast einen Mann hinterrücks vom Pferd geschossen!“

      Bronson wirbelte herum und schlug ihr wieder ins Gesicht. Sie ließ sich schreiend auf den Boden zurückfallen.

      Bronson richtete sich auf, wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, ging zu einem Sessel und ließ sich hineinfallen. Es machte auf ihn keinen Eindruck, dass John Slades Gewehr auf ihn gerichtet war, vielleicht sah er es auch gar nicht.

      „Hören Sie nicht zu?“, fragte John. „Ich will eine Quittung, dass Sie das Geld bekommen haben.“

      Bronson rieb sich über den Mund und stützte sein fettes Kinn in der Hand.

      An der Wand stand seine Frau auf.

      Er sah sie und zischte: „Zieh endlich etwas an!“

      Sie griff nach ihrer Hose, zog sie an und nahm dann die Bluse.

      Hollag stöhnte, hob den Oberkörper, fiel aber auf die Dielen zurück.

      „Die drei sind uns entkommen“, sagte Bronson. „In den Bighorn Mountains haben wir die Spuren verloren. Und die anderen Männer sind wieder in der Stadt.“

      John blickte ihn nur an.

      Bronson wischte sich über die Stirn.

      Der Vormann ächzte, richtete sich wieder auf und saß dann auf den Dielen. Sein Blick erfasste die Frau, die sich die Bluse zuknöpfte.

      Bronson stand auf und, ging auf Hollag zu. „Hast du Matt erschossen, Flint?“, fragte er leise.

      „Es ist doch alles gelogen!“, schrie der Vormann.

      Bronson trat ihm brutal ins Gesicht. Hollag schrie gellend auf und fiel auf den Rücken.

      Bronson kam zurück. „Hat er ihn erschossen?“, wandte er sich an die Frau.

      Ihr Blick irrte zwischen Bronson und dem Marshal hin und her.

      Bronson ging um den Sessel herum und auf sie zu.

      „Ja, er war es!“, rief die Frau ängstlich und hob abwehrend


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