Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
Читать онлайн книгу.bezahlen ließen.
Sie liefen durch eine Reihe von gewundenen Gängen, bis sie schließlich auf einem großen Platz ankamen. Von dort aus bogen sie nach rechts ab und gelangten so in eine kleine Bar. Jerel hatte sich informiert. Wer gute Söldner für faire Preise wollte, kam hierher. Genau der richtige Ort für dieses Treffen. Keiner sah zu genau hin und keiner stellte unnötige Fragen.
Sie setzten sich an einen Tisch weiter hinten und bestellten etwas zu trinken. Nach einer Weile setzte sich ein Mensch mittleren Alters zu ihnen an den Tisch.
„Haben Sie sie?“, fragte der Fremde.
„Kommt drauf an, wer Sie sind“, antwortete Jerel. Er musterte den Fremden. Er hatte kurzes braunes Haar und trug eine schwarze Hose zu einem weißen Hemd und darüber eine schwarze Jacke. Keine sichtbaren Waffen.
„Parlius Tilanis ist mein Name. Ich komme vom Planeten Schwarzelfenheim“, antwortete der Fremde.
„Dann haben wir, was Sie wollen“, erwiderte Narlie, da der Fremde die richtigen Code-Wörter gesagt hatte, die ihn als Vermittler zu erkennen gaben.
*
ZAREN LÄCHELTE ZUFRIEDEN, als er zum Raumhafen ging. Dort wartete Major Drest in einem Kanonenboot auf ihn. Während das Kanonenboot in die Atmosphäre aufstieg, berichtete ihm Zaren, was er erfahren hatte. Ohne seine Rüstung war er nur einer der tausenden Reisenden in einem Raumhafen gewesen. Aber einer, der darin geschult worden war, im Gesicht des Gegenübers die Wahrheit zu lesen.
„Ich habe mich ein wenig umgehört. Es dauerte eine Weile, aber ich fand jemanden, der Jerel Rimasen einwandfrei identifiziert hat, wodurch wir wissen, dass er die Farbe seiner Rüstung ein weiteres Mal geändert hat“, erklärte Zaren. „Zusammen mit den Überwachungsvideos konnte ich herausfinden, mit welchem Schiff er vermutlich den Planeten verließ. Er ist mit einem Xem.T-Frachter unterwegs.“
„Xem.T-Frachter? Diese alten Xemtreo-Schiffe? Ich werde sofort eine Nachricht an alle Kaiserlichen Raumhäfen aussenden. Alle werden überprüft werden, egal wie viele es sind. Er wird uns nicht lange entkommen können“, sagte Major Drest zuversichtlich.
Langsam näherte sich das Kanonenboot der VERTEIDIGER VON EIDUM.
Die VERTEIDIGER war eines der drei Paladin-Klasse-Schiffe, die im Rahmen dieser Mission unter dem persönlichen Befehl von Zaren standen. Paladin-Klasse-Schiffe waren das Rückgrat der Kaiserlichen Flotte. Sie waren abgeflachte, leicht pyramidenförmige Schiffe mit kreisrunden Einbuchtungen hinten. Außen hatten sie einen Ring von schwächeren Waffen für die Verteidigung gegen kleinere Kreuzer oder Jäger, in der Mitte der Schiffe befanden sich nach oben und unten dreiläufige schwere Geschütze, die hauptsächlich für den Einsatz gegen Großkampfschiffe gedacht waren. Allerdings waren sie auch bereits in der einen oder anderen Schlacht benutzt worden, um Energieschüsse auf Planeten zum Bombardement zu nutzen. Kleinere Lasergeschütze waren kaum denkbar. Der immens hohe Energieverbrauch war der Hauptgrund, warum in normalen Gefechten Mann gegen Mann immer noch Projektilwaffen verwendet wurden.
Die beiden anderen Schiffe, die ERBARMUNGSLOS und die VERNICHTER, befanden sich in einem gewissen Abstand hinter der VERTEIDIGER. Nach dem Andocken wurde Zaren von Kapitän Tarest begrüßt.
„Wache Daler, ich hoffe, Ihre Nachforschungen waren von Erfolg gekrönt?“, fragte Kapitän Tarest, während er einen Salut andeutete. Er war natürlich schon darüber informiert, dass ihnen der Dratikaner wieder entkommen war.
„Ja, teilweise“, erwiderte Zaren.
Kapitän Tarest war ein in die Jahre gekommener Mann, der auf die sechzig zuging. Er war ein in Ehren ergrauter Offizier, der viele Jahre bereits in den Grenz- und Expansionskriegen des Kaiserreichs gedient hatte. Seine dunkle Uniform ließ seine grau werdenden Haare heller wirken als sie es eigentlich waren. Er wirkte sehnig und hart im Nehmen. Zaren kannte seine Akte und wusste, dass letzteres zutraf.
„Wir ...“, begann Zaren, als er von einem Kommunikationsoffizier unterbrochen wurde.
„Kaiserliche Wache Daler, Sir, hier will Sie jemand vom Geheimdienst sprechen, sofort“, erklärte der Kommunikationsoffizier nervös. „Ich weiß, ich soll Sie nicht stören, aber es erschien wichtig.“
Zaren warf ihm einen Blick zu, dass dem Offizier jedwede Farbe aus dem Gesicht wich. Innerlich war Zaren allerdings bereits damit beschäftigt sich zu fragen, was der Geheimdienst von ihm wollte.
„Geben Sie es mir auf diese Konsole“, erwiderte Zaren und ging zu einer etwas abseits stehenden, nicht besetzten Station.
Ein Mann mittleren Alters erschien auf dem Schirm, es war ein Offizier des Kaiserlichen Geheimdienstes.
Zaren nickte dem Mann kurz zur Begrüßung zu. Er kannte ihn von anderen Gelegenheiten. Er hatte ihn mit der Information versorgt, dass Jerel nach Leruma Prime unterwegs war.
„Was gibt es?“, fragte Zaren ohne Einleitung.
„Wir haben neue Informationen betreffend Jerel Rimasen“, begann der Geheimdienstler. „Er wurde auf Kalagath gesichtet. Genauer, auf der Raumstation. Wir vermuten, dass er entweder neue Vorräte aufnimmt oder dort die gestohlenen Informationen verkauft. Das müssen Sie um jeden Preis verhindern! Der Informant ist in diesem Fall als sehr vertrauenswürdig einzuordnen.“
„Ich bin mir des Ernstes durchaus bewusst“, erwiderte Zaren. Er wusste vermutlich sogar noch besser als der Mann vom Geheimdienst, wie wertvoll dieser Datenblock mit Informationen war.
Zaren beendete die Transmission und wandte sich um.
„Kapitän, wir haben ein Ziel: Kalagath“, erklärte er. „Dort gibt es eine Raumstation im Orbit, ich will ein Dossier mit den verfügbaren Informationen dazu. Inklusive einer Analyse, wie wir sie notfalls mit wenigen Schüssen vernichten können.“
Kapitän Tarest nickte und gab entsprechende Befehle. Er fragte nicht, warum. Er fragte nie nach dem Grund. Noch eine Eigenschaft, die Zaren an diesem Mann schätzte.
Wenige Minuten später verschwanden die drei Paladin-Klasse-Schlachtschiffe synchron in einer Öffnung in den Lazaris-Raum.
Kapitel 3: Der Auftrag
Ort: Megapolis-Planet Chutala, Chutala-City, untere Ebenen
Zeit: 4699,1 NSüdK
Genormte Galaktische Zeitrechnung
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ISAAK RUTSCHTE DEN dreckigen Lüftungsschacht entlang. Es ging schräg nach unten. Während er versuchte langsamer zu werden, bemerkte er, dass der Lüftungsschacht zwar dreckig war, aber noch lange nicht so wie Isaak es erwartet hätte. Außerdem fehlte das typische Ungeziefer. Normalerweise siedelten sich allerlei Insekten und andere Wesen in den weitverzweigten Tunneln an, was sie sehr gefährlich machen konnte.
Der Tunnel wurde also öfter mal als Abkürzung benutzt.
Bevor Isaak weiter darüber nachdenken konnte, war der Ritt auch schon vorbei und er krachte in einen Haufen alter Kabel.