Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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wie es sich eben machen läßt. Es geht nicht um das Geld, Miß Porter. Hoffentlich wissen Sie das!«

      »Natürlich, Mylady.« Kathy Porter nickte, sie wußte, worauf Lady Agatha anspielte.

      »Man wird uns beide umbringen, sobald das Geld seinen Besitzer gewechselt hat«, führte die Detektivin weiter aus. »Wir kennen schließlich die drei Handlanger. Hoffentlich denkt Parker ebenso? Er muß die Geldübergabe hinauszögern. Jede Stunde ist kostbar … Oh, hören Sie doch, Kindchen! Das ist wahre Musik in meine Ohren.«

      Agatha Simpson spielte eindeutig auf ein Stöhnen und Ächzen an, das durch die Tür in den Erdbunker drang. Man war offensichtlich dabei, den Albino zu behandeln, ihm die Wunde aufzuschneiden und das vermutete Gift auszusaugen.

      Der Albino heulte jetzt wie ein Steppenwolf, der sich ein wenig verloren wähnt …

      *

      Im Öffnen von Türen waren sie Klasse.

      Da sie aber von Parker nur wenig wußten, wunderten sie sich auch nicht sonderlich, daß die Türen zu Lady Simpsons Stadtwohnung nur normal verschlossen waren. Mit einem Spezialnachschlüssel schafften sie das Hindernis innerhalb weniger Sekunden und pirschten sich äußerst zufrieden in den Korridor des Hauses.

      Für den geplanten Mord an dem Butler hatten sie sich entsprechend ausgerüstet.

      Parker sollte weder erschossen noch erdolcht werden. Clark und Will bevorzugten für solche Fälle eine Drahtschlinge, um ihren Opfern damit nachhaltig und endgültig die Luft abzuschnüren.

      Sie hatten Erfahrung darin, denn sie waren schließlich Killer und nicht umsonst von Hampton angestellt worden. Er hatte zwei junge, durchtrainierte Männer gesucht und gefunden, die bedenkenlos mordeten und die von ihm ganz nach Belieben gesteuert werden konnten. Im Grund waren Clark und Will zwei menschlich aussehende Roboter, die auf Knopfdruck reagierten.

      Diese beiden Roboter hatten längst gemerkt, daß im Erdgeschoß Licht brannte. Logischerweise mußte Parker sich also dort in dem sonst dunklen Haus befinden. Es war später Nachmittag, und die üblichen Re-genwolken machten im Innern der Häuser bereits Licht erforderlich.

      Dann sahen sie den Butler ….

      Er saß stocksteif, als habe er einen Ladestock verschluckt, vor dem wuchtigen Schreibtisch, der aus einer alten Kapitänskajüte zu stammen schien.

      Parker bewachte den Telefonapparat, der seitlich vor ihm stand. Er rauchte, wie eine deutlich sichtbar qualmende Zigarre auswies, die auf dem Rand eines Aschenbechers lag.

      Clark und Will waren guter Dinge.

      So einfach hatten sie sich den Besuch wirklich nicht vorgestellt. Parker war vollkommen ahnungslos. Der Mann war demnach doch nicht so gefährlich wie sein Image in der Unterwelt.

      Clark hielt die Drahtschlinge arbeitsbereit in den Händen und schlich sich an Parker heran.

      Und dann geschah alles mit unglaublicher Schnelligkeit und mörderischer Routine.

      Clark warf die Schlinge über den Kopf des Butlers und zog sie sofort zu.

      Spätestens in diesem Moment merkte er, daß er einem Phantom aufgesessen war.

      Gewiß, die Drahtschlinge saß korrekt um den Hals des Opfers, doch dieses Opfer war nur eine geschickt gebastelte Puppe, die zudem noch ruckartig in sich zusammensank. Parker hatte eine aufblasbare, menschen-große Gummipuppe verwendet, die unter dieser brutalen Behandlung verständlicherweise ihren Luftgeist aufgab.

      Was Clark ein wenig schockierte!

      Will, der hinter seinem Partner stand, hatte die Verwandlung des Opfers nicht ganz mitbekommen. Er prallte jetzt mit dem zurückweichenden Clark zusammen …

      »Ihren Besuch kann ich nur als einen ausgesprochen unfreundlichen Akt bezeichnen«, ließ Parker sich plötzlich vernehmen. Er trat aus einer Nische, die von einem Schrank und der Wand gebildet wurde, und hielt sicherheitshalber eine Schußwaffe in der Hand, einen vorsintflutlich aussehenden Vorderlader mit Doppellauf.

      Die beiden Mordspezialisten sahen Parker, die Waffe und bekamen Oberwasser. Sie wollten nach ihren ei-genen Schußwaffen greifen.

      »Was sie planen, empfiehlt sich nicht«, warnte der Butler in seiner höflichen, korrekten Art. »Die Läufe dieser Pistole sind mit Bleischrot gefüllt. Die Wirkung ist verheerend, wie ich Ihnen versichern darf …«

      Das sahen Clark und Will schnell ein.

      Wie angewurzelt blieben sie stehen und starrten auf den Butler. Die Waffen blieben in den Schulterhalf-tern.

      »Sie sollten sich vielleicht bäuchlings auf den Boden legen und ein wenig ausruhen«, redete Parker gemes-sen weiter. »Ich hoffe, Sie wissen meine Rücksicht zu schätzen.«

      Clark und Will übergingen diese Selbstpreisung des Butlers, kamen seinem Wunsch jedoch nach. Die dop-pelläufige, uralte Pistole machte sie nervös. Die Mündungen der beiden Läufe waren so groß wie Kanonen-rohre. Sie wollten auf keinen Fall ausprobieren, ob die Waffe überhaupt noch funktionierte.

      Als sie auf dem Teppich lagen und die Arme weit von sich streckten, benutzte Parker den hammerartigen Kolben der Waffe, um die beiden Mordspezialisten ins Land der Träume zu schicken.

      Auch Josuah Parker ließ sich auf kein Risiko ein.

      *

      Anwalt Arthur B. Collins seufzte innerlich auf, als er die Stimme am Telefon erkannte. Er wußte sofort, daß ihm wieder mal eine strapaziöse Reise bevorstand.

      »Ja, Mister Parker?« fragte er, sich zusammenreißend.

      »Ich erlaube mir, im Auftrag von Lady Simpson anzurufen«, sagte Parker am anderen Ende der Leitung. »Mylady wünscht Ihre Anwesenheit in New York, Sir. Sie erwartet Sie umgehend im Clinton-Hotel. Ich darf mir die Freiheit nehmen, Ihnen eine gute Reise zu wünschen.«

      »Um was geht es denn diesmal?« wollte der Anwalt wissen. Arthur B. Collins arbeitete ausschließlich für Lady Simpson und überwachte deren Beteiligungen, über die die Klientin nach dem frühen Tod ihres Man-nes reichhaltig verfügte. Agatha Simpson, besaß Brauereien, Reedereien und Fabrikanteile, die in eine Stif-tung umgewandelt worden waren. Aus dem Erlös dieser Stiftung finanzierte sie die Ausbildung begabter junger Menschen aller sozialen Schichten. Für sie blieb dennoch genug übrig, um sich ein völlig sorgenfreies Leben mit allerlei Eskapaden zu leisten.

      In der Vergangenheit war Arthur B. Collins schon sehr oft unterwegs gewesen.

      Agatha Simpson beorderte ihn in alle Teile der Welt, wenn sie es für erforderlich hielt. Obwohl Anwalt Collins wirklich nicht gern reiste, war er fast zu einem Globetrotter geworden.

      »Mylady interessiert sich für die Finanzierung eines Colleges«, beantwortete Parker die Frage. »Mehr weiß ich auch nicht zu diesem Thema zu sagen.«

      »Von wo aus rufen Sie an, Mister Parker?«

      »Aus dem Apartment Lady Simpsons«, antwortete Parker fast ziemlich wahrheitsgemäß. »Wenn ich mir einen bescheidenen Rat erlauben darf, so sollten Sie die nächste Maschine nehmen.«

      Arthur B. Collins legte seufzend auf und kümmerte sich anschließend um eine Flugverbindung nach New York. Er kam überhaupt nicht auf den Gedanken, etwa düpiert worden zu sein.

      Anderthalb Stunden später befand er sich auf dem Flugplatz von Heathrow und betrat den Jumbo-Jet.

      Ein gewisser Josuah Parker sah der bald startenden und davonfliegenden Maschine nach. Er hatte sich ebenfalls zum Flugplatz begeben, um ganz sicher zu sein, daß der Anwalt auch tatsächlich die Reise antrat. Arthur B. Collins, der Mann, der dank seiner Tätigkeit für Mylady Zugang zu Geld hatte, war erst mal nicht zu sprechen. Das verschaffte kostbare Zeit, die der Butler für die Befreiung der beiden entführten Damen nutzen wollte.

      *

      »Nun, junger Mann?«

      Lady Agatha sah den eintretenden Kidnapper grollend an. Ritchie, der gut aussehende


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