Ihre Partner, die Viken. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.sodass er dem Doktor gegenüber stand. Er verschränkte die Arme. “Rager hat recht, Evon. Es war eine Schnapsidee.”
Ja, er hatte recht. Die nördliche Station war hunderte Meilen weit von nichts als eisiger Tundra umgeben. Aber der Planet benötigte die Kommunikationszentrale, um Transporte und Nachrichten von der Koalitionsflotte und anderen Planeten zu übermitteln. Die technische Bezeichnung für die Zentrale lautete interstellares Quantenkommunikationsfeld, oder IQC. Wir waren royale Garden, IQC-Offiziere und diese Station war Vikens Verbindung zum Rest des Universums. Ohne die Station wären wir verloren im schwarzen Ozean des Universums und ohne Möglichkeit, andere zu kontaktieren oder unsere Krieger in den Kampf gegen die Hive zu entsenden, oder Bräute zu empfangen. Kein Transport. Keine Nachrichten. Nichts als leerer, nichtssagender Raum.
Wir könnten aber überleben, theoretisch zumindest. Der Planet würde uns ernähren, das war nicht das Problem, denn wir hatten Jahrtausende lang überlebt bis die Hive zur Bedrohung wurden und die Planeten sich hinter den Kriegern von Prillon Prime vereinigten. Es waren die Prillonischen Krieger, die sich als erste den Hive gegenüber gestellt hatten und sie hatten sie am längsten bekämpft. Die Hive waren eine Bedrohung und das IQC-Feld mit unseren Kommunikations- und Transportmitteln war von ausschlaggebender Bedeutung, um sie uns vom Leib zu halten.
Wir hatten eine wichtige Aufgabe hier und alle Krieger im IQC waren ausgewählt worden, weil wir genau wussten, was auf dem Spiel stand. Wir alle hatten im Krieg gedient und die Hive und deren Gräuel mit eigenen Augen gesehen. Zu hören, wie Liam mir zustimmte, hob meine Stimmung jedoch nicht. Und Evons wurde scheinbar auch nicht besser.
“Wenn ich doch richtig liege, dann werdet ihr beide noch darum betteln sie berühren zu dürfen.” Evons lusterfüllte Augen brachten mich zum Schmunzeln.
“Soll das eine Drohung sein, Evon? So wie du drauf bist, hatte ich mir schon gedacht, dass es sowieso so laufen wird.” Ich musste lachen, denn meine Worte hatten sogar Liam ein Schmunzeln entlockt und er lächelte so gut wie nie.
“Er hat recht.” Liams Miene wandelte sich zu einem Grinsen, aber seine Augen blieben durch und durch ernst. Und da, an diesem eindringlichen Blick, konnte ich Liams wahres Wesen erkennen. Evon war der Stratege, aber Liam war einfach realistisch. Er hatte seine gesamte Familie verloren und war unter schwierigen Umständen groß geworden. Der Sohn eines VSS-Anführers. Der verdammte VSS. Unser eigener, interner Feind. In gewisser Weise waren sie schlimmer als die Hive, schließlich waren sie auch Viken—Verräter—und wünschten sich einen neuen Bürgerkrieg, um den Planeten, der jetzt unter den drei Königen vereint war wieder zu spalten. Sie hatten bereits einen Mordversuch auf die Thronfolgerin, Prinzessin Allayna, verübt, um Viken erneut ins Chaos zu stürzen.
Liams Vater war ein Anführer der Separatistengruppen auf Viken, einer der Männer, die hinter dem Anschlag auf die junge Prinzessin steckten. Liam war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr vom VSS beeinflusst. Als er als Teenager im Gefängnis landete und dann freiwillig zur Koalitionsflotte ging, um gegen die Hive zu kämpfen, hatte seine Familie ihn direkt verstoßen. Er hatte zu ihnen keinerlei Verbindung mehr und selbst seine Mutter hatte seit Jahren nicht mehr mit ihm geredet. Und im Sektor 1 stand die Familie über allem. Wir waren jetzt seine Familie. Seine einzige Familie.
Liam legte eine Hand auf Evons Schulter. “Evon, wir kennen dich doch. Du brauchst eine Frau auch nur anzuschauen und wirst sofort anfangen, uns Befehle zuzuraunen, als wären wir zurück auf Noerzen 5 mit den übergeschnappten Hive.”
In diesem Kampf wären wir fast alle draufgegangen, aber Evon hatte die Truppe zusammengehalten. Wir hatten wie Atlanische Bestien gekämpft, weil er es uns befohlen hatte und weil er uns angeführt hatte, hatten wir auch überlebt.
“Ich werde mich der Situation anpassen. Wir alle werden uns anpassen.” Das war ein schwaches Argument und wir alle wussten es. Ich grunzte unzufrieden, als Liam die Stimme erhob.
“Nein. Das werden wir nicht.” Liam schüttelte den Kopf und sein langes Haar fiel wie ein Vorhang über seine Schultern, sodass ich sein Gesicht nicht länger sehen konnte. Aber ich hörte das Verlangen in seiner Stimme, und die Verzweiflung. “Wir sind zu verschieden, Kumpel. Wenn du wirklich eine Partnerin haben willst, dann musst dir ein paar Leute suchen, die eher so drauf sind wie du. Verdammt, wir haben total unterschiedliche Bedürfnisse. Mein Schwanz wird steif, wenn ich an den hochgestreckten Arsch meiner Partnerin denke, wenn ich zusehe, wie er sich auseinander zieht und ich Stück für Stück in sie hinein gleite. Ich mag es, wenn ich meinen rosa Handabdruck auf ihren kessen Arschbacken bewundern kann.”
Liam stieß mir den Ellbogen in die Rippen und ich nahm an, dass er meine Zustimmung suchte, aber ich ignorierte ihn. Ich war einen halben Kopf größer als die beiden und sehr viel kräftiger. In unserer Einheit hatten sie mich aufgrund meiner Größe und wegen meines dunklen, bronzefarbenen Haares immer Bronzebiest genannt. Ich war groß für einen Viken, und impulsiv. Manchmal verlor ich die Kontrolle, wie eine Bestie im Paarungsfieber. Ein massiver, mit Waffen beladener Krieger, der auch noch schlechte Laune hatte? Keine besonders gute Kombination. Als ich jünger war, als frischer Rekrut, hatte ich mir eine Menge Ärger eingebrockt. Jetzt aber verließ ich mich auf Liam und Evon, um mich, wenn nötig, zurückzupfeifen. In den seltenen Fällen, an denen man es zu weit mit mir trieb und ich am Durchdrehen war, ging einer der beiden immer dazwischen, um mich vor Schlimmerem zu bewahren.
“Warum rempelst du mich an? Ich weiß doch, was dich heiß macht. Einen willigen Arsch würde ich zwar auch nicht verschmähen, meine Geschmäcker sind aber verschieden.”
Evon lachte und klatschte mir auf die Schulter. “Genau. Geschmäcker. Du könntest morgens, mittags und abends Muschis ausessen.”
Ich musste grinsen. “Verdammt richtig.” Ich dachte zurück an den Traum, an die Frau, die erst unter meinen Lippen gekommen war und danach mit meinem Schwanz. Scheiße. Sie war gefesselt gewesen, aber ich würde meine Partnerin nicht erst festbinden müssen, um ihre Beine zu spreizen, es sei denn Evon würde sie zuerst verwöhnen. Ich wurde wieder steif und musste mich und meine Uniformhose zurechtrücken. “Du wirst sie ans Bett fesseln, wehrlos.”
Evon schüttelte den Kopf. “Sie wird mir vertrauen. Das wertvollste Geschenk.”
“Das wird niemals funktionieren,” Liam murrte. “Für einen von uns die Richtige zu finden wird schon schwierig werden. Aber eine für uns alle drei? Unmöglich.”
Seufzend stand ich auf. Wir hatten die Tests absolviert. Ich war der letzte von uns dreien. Jetzt würden wir abwarten. Und weiter warten, denn nie und nimmer würde es auf Viken oder irgendeinem anderen Planeten eine Frau geben, die es liebte gefickt und abgeleckt, beherrscht und herumkommandiert zu werden, übers Knie gelegt und von allen Seiten in der Öffentlichkeit genommen zu werden. Keine Frau würde mit meinem impulsiven Temperament klar kommen, oder mit Liams verstörendem, grüblerischem Schweigen, oder Evons Bedürfnis nach Macht, wenn er alles und jeden und jede Begegnung befehlen musste. Er war gnadenlos, wie die Wüstensonne um zwölf Uhr. Er ließ niemals locker. Kannte keine Auszeit.
Selbst wenn eine Frau uns sexuell befriedigen konnte, dann würde es schon einem wahren Wunder gleichen, wenn sie uns außerdem als Männer akzeptieren konnte, uns als ihre wahren Partner annehmen würde. Keine Frau würde uns alle drei lieben können. Wir hatten uns falsche Hoffnungen gemacht. Das wurde mir jetzt klar.
“Dann lasst uns zurück an die Arbeit gehen,” sprach ich. Ich wollte in mein Privatquartier verschwinden und an meinem harten Schwanz Hand anlegen, mich von der Spannung befreien. Ich musste diesen Traum wieder vergessen, aber das würde wohl nichts werden.
“Genau, wir wurden zwar getestet, aber ein Match? Das ist verfickt nochmal unmöglich. Ich hätte euch beiden sagen sollen, dass ihr euch einen anderen Dritten sucht. Ich werde euch beiden die Chancen vermiesen.” Evons Worte stimmten mich hoffnungslos. Da er es wirklich liebte, das Sagen zu haben war er vielleicht derjenige, der sich am meisten dieses Match wünschte. Es war ein logischer Schritt für einen Mann seines Alters. Eine Partnerin. Babys machen. Wie es sich gehört. Hier im Norden war das Ganze nicht so einfach und schon gar nicht für ein paar Viken, die sich als Trio verpartnern wollten. Aber Liam und ich waren im gleichen Alter. Sicher, wir wollten