Tumult auf Viken. Grace Goodwin

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Tumult auf Viken - Grace Goodwin


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      Und meiner Seele.

      “Ja, bitte,” hauchte ich - ich bettelte wirklich darum.

      Dann stieß ich ein Keuchen aus und riss die Augen auf. Ich versuchte wieder zu Atem zu kommen. Vergebens. Sie hatten mich in ihren Bann gezogen, und zwar allein mit ihren Berührungen. Ihren Verheißungen. Aber sie waren nicht echt. Ich lag nicht mit drei Männern auf einem weichen Bett. Ich befand mich in einem sterilen Raum, an einen Teststuhl geschnallt.

      Im Bräutezentrum.

      Scheiße.

      Ich atmete scharf aus, um mir die Haare aus der Stirn zu pusten.

      “Alles klar bei Ihnen, Fräulein Mason?”

      Das kam von Aufseherin Egara. Die freundliche Testerin stand von ihrem Stuhl auf, Tablet in der Hand.

      Ich runzelte die Stirn, brummte: “Ich hasse es zu betteln.”

      Sie blickte skeptisch, entgegnete aber nichts darauf.

      “Sind die Träume immer so?” wollte ich wissen. Die Metallschienen, die meine Arme am Teststuhl festgenagelt hatten, glitten jetzt zurück und ich setzte mich auf und wischte mir übers Gesicht.

      “Aufreizend?” erwiderte sie und zog leicht den Mundwinkel nach oben.

      Ich nickte.

      “Ja.”

      Also war ich wahrscheinlich nicht die einzige, die gebettelt hatte. Ein scharfer Traum mit drei geschickten Männern, die genau wussten, wie sie mich anfassen und was sie sagen mussten? Eine Menge Frauen würden betteln.

      Ich war angetörnt und doch völlig unerfüllt. Leicht gereizt deswegen.

      “Das ist ausgesprochen grausam,” erklärte ich ihr.

      Sie lachte, leicht und unbeschwert. Und das ärgerte mich noch mehr.

      “Manche Frauen haben beim Test einen Orgasmus und wachen davon auf.”

      Ich kniff die Augen zusammen: “Wollen Sie mich absichtlich provozieren?”

      Ich scheuerte gegen den harten Stuhl und zupfte an meinem Kittel. Es war ein lächerlicher Krankenhauskittel mit lauter kleinen Logos des Bräuteprogramms. Gefertigt aus einem kratzenden Materialmix, der bewirkte, dass ich ihn mir vom Leib reißen wollte. Allerdings war ich unten drunter nackt. Ich hatte mich bereits genug zum Affen gemacht und als Entschädigung hätte ich wenigstens einen Orgasmus kriegen müssen, genau wie andere Frauen auch.

      Grrr.

      Die Aufseherin setzte sich wieder an den schmucklosen Tisch und blickte auf ihr Tablet.

      “Ihr Test war erfolgreich.”

      “Was?” Ich war überrascht, und das überraschte mich. Ich war hierhergekommen, um verdammt nochmal von der Erde zu verschwinden und das Bräuteprogramm war der einfachste Weg dafür. Ich war nicht besonders gehorsam, also wäre es nicht so klug gewesen mich bei der Koalitionsflotte zu melden. Stattdessen hatte ich mich freiwillig als Braut gemeldet. Den Erdenmännern traute ich nicht - oder sonst irgendjemandem, wenn wir schon dabei waren.

      “Ja, sie wurden Viken zugeordnet. Sie sind ein echter Glückspilz.”

      Ich zog eine Augenbraue hoch und wartete.

      “Sie wurden zwar mit einem spezifischen Krieger gematcht, aber auf diesem Planeten paaren sie sich immer zu dritt.”

       Drei.

      “Also drei Aliens.”

      “So ist es.”

      Daher rührte also dieser Traum. Dabei hatte ich niemals auch nur daran gedacht mit mehr als einem Mann Sex zu haben. Klar, ich war nicht blöde und wusste, dass manche Leute es mit mehreren trieben, aber ich hatte das nie. Dabei fand ich die Idee nicht einmal abstoßend; die Gelegenheit hatte sich nur nie ergeben. Jetzt aber, nachdem ich diesen Traum gehabt hatte? Her mit den drei Vikenschen Wikingern. Und bitte schnell, denn meine Pussy war klitschnass und voller Sehnsucht.

      “Soll das bedeuten, dass ich bald von hier verschwinden kann?”

      Sie lächelte: “Sie freuen sich schon auf Ihren Partner?”

      “Sie sagen Ihren Partner, aber sie haben auch gesagt, ich hätte drei. Was ist es nun?” erkundigte ich mich leicht perplex.

      “Sie wurden einem Mann auf Viken zugeordnet. Und deren Brauch besagt, dass neue Bräute im Trio beansprucht werden, ein Mann von je einem Sektor des Planeten. Es ist denkbar, dass Sie nur einen Partner bekommen, aber ich würde sagen es sind drei.”

      “Ich habe von drei Männern geträumt,” gestand ich ihr.

      Sie zuckte leicht die Achseln, ihre Augen aber funkelten nur so: “Sie haben Glück. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich würde vermuten, dass Sie drei Männer haben.”

      Drei. Drei Partner. Heiliger Scheiß. Dem Traum zufolge schien das Konzept ja gar nicht so schlecht zu sein. “Geht klar. Ich will nur schleunigst von der Erde verschwinden.”

      Sie blickte auf ihr Tablet: “Sie haben sich freiwillig gemeldet. Sie sind keine verurteilte Straftäterin, die das Bräuteprogramm als Alternative zu ihrer Haftstrafe wählt?”

      “Sie erkennen mich also nicht?”

      Ich war nicht eingebildet, aber ich war wirklich berühmt. Tragischerweise.

      Sie blickte auf und studierte mich: “Ah.”

      “Das ist alles, was sie dazu sagen? Ah? Meine Familie hat tausende Leute um ihre Ersparnisse gebracht. Ihre Altersvorsorge. Sie hat Leben ruiniert. Wollen sie mich denn nicht anschreien? Mich zum Teufel wünschen?”

      Ihr Blick versprühte kein Mitleid, aber Verständnis.

      “Den Ermittlungen zufolge waren sie an den Verbrechen ihrer Familie nicht beteiligt.”

      Ich rutschte auf dem Stuhl hin und her: “Nein. Meine Eltern und mein Bruder leben in New York. Ich habe seit dem College in Kalifornien gelebt. Ich bin überrascht, dass Sie das nicht wissen.”

      “Doch, aber ich wollte es von Ihnen hören.”

      “Wollen Sie auch den Rest hören? Dass meine Familie, während ich noch studiert habe, ein Pyramidensystem entworfen und ahnungslosen Leuten Millionen gestohlen hat? Dass der Hedgefonds meines Vaters ihnen nicht gereicht hat und sie aus reiner Gier noch mehr gestohlen haben?”

      Sie zuckte mit den Achseln: “Fräulein Mason, ehrlich gesagt möchte ich sichergehen, dass Sie nicht vom Planeten fliehen, um einer Strafe zu engehen.”

      Ich stand auf. Dass mein Arsch dabei aus dem dämlichen Kittel herausragte war mir dabei völlig egal.

      “Ich verlasse den Planeten, weil ich keinen Job mehr finde. Niemand wird mich einstellen. Ich habe alle meine Freunde verloren. Ich kann nicht mehr auf die Straße gehen, ohne dass die Leute mir hinterherjohlen oder ein Paparazzi mir eine Kamera ins Gesicht hält. Ich werde niemals einen Kerl finden. Mein Leben ist ruiniert und das alles meiner Familie wegen. Ich bin unschuldig und niemand interessiert sich dafür. Sie wollen Rache und ich bin die einzige in der Familie, die nicht hinter Gittern sitzt. Haben Sie irgendeine Vorstellung davon wie es ist, wenn man niemandem mehr vertrauen kann?

      Einen Moment lang betrachtete sie mich einfach nur: “Na schön.”

      Ich seufzte, teilweise, weil sie mich wütend gemacht hatte und teilweise aus Erleichterung. Meine miese Familie würde sie nicht dazu bringen mir diesen Neuanfang zu verweigern.

      “Fräulein Mason, möchten sie von ihrem Recht Gebrauch machen und selbst ihren Planeten auswählen? Oder akzeptieren sie das Zuordnungsprotokoll des Bräutezentrums?”

      Ich dachte an die drei Männer und spürte in meinen Körper hinein.

      “Ich akzeptiere Viken.”

      “Sehr


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