Den Vikens hingegeben. Grace Goodwin

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Den Vikens hingegeben - Grace Goodwin


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aber ich spürte nichts als rasendes Herzklopfen, während ich darum kämpfte, Luft zu holen und auszustoßen. Ich zitterte, und jeder bebende Atemzug fiel mir schwer. Ich zwinkerte langsam und versuchte, alles zu verstehen. Alles fühlte sich an wie in Zeitlupe, und ich sah aus einer Distanz zu, die ich nicht begreifen konnte.

      Seine Beine wurden schlaff, und sein Widerstand legte sich. Unter mir wurde sein Körper weicher, seine Muskeln entspannt. Sein Griff um meinen Arm lockerte sich, und seine Hand glitt zu Boden. Er blickte mich mit großen Augen an, wie in Schock. Ich drückte mich von seiner Brust ab, packte die Waffe und kroch auf Händen und Knien rückwärts von ihm weg.

      Das Licht, das durch das hohe Blätterdach der Bäume herunterfiel, tanzte auf seiner Brust, wo das Blut, das sein Hemd durchtränkte, sich wie eine leuchtend rote Blüte über den dunkelgrünen Stoff ausbreitete.

      Die Vikens bluteten also rot, genau wie Menschen.

      Ich sah zu, wie er langsam verblich. Der Geschmack von seinem Blut in meinem Mund drehte mir den Magen um, und ich rollte mich zur Seite, als mein Körper würgte und sich schüttelte. Ich hatte schon seit Stunden nichts gegessen, und zum ersten Mal war ich dankbar für einen leeren Magen.

      Der Schreck saß mir tief in den Knochen. ich wandte mich von ihm ab und stand auf. Ich stand auf zittrigen Beinen und sah, dass seine Augen glasig und leer geworden waren. Mein Herz donnerte in meinen Ohren, aber der Rest von mir war völlig betäubt.

      Er war tot. Ich hatte ihn getötet.

      Ich riss den Kopf herum, links, dann rechts, auf der Suche nach weiteren Feinden, weiteren Bedrohungen. Wir waren inmitten einer Lichtung mit nichts als dem kleinen Gebäude, gedrungen und mit etwas wie Moos überzogen. Ich drehte mich langsam herum und fühlte mich, als wäre ich in einen Zauberwald spaziert. Hohe Bäume türmten sich wie Wolkenkratzer über mir auf, so dick und grün, dass ich kaum die Farbe des Himmels über ihnen erkennen konnte. Der Boden unter meinen Füßen war weich, federnd, dank einer Mischung aus Moos und dickem, saftigem Gras.

      Ich fühlte mich, als wäre ich in ein Monet-Gemälde gestiegen. Ich sehnte mich nach meinem Malkasten, damit ich diese unglaubliche Schönheit auf Leinwand bannen konnte. Es war...Perfektion. Alles war feucht, als hätte es gerade geregnet. Um mich herum herrschte sattes Grün und hohe Luftfeuchtigkeit, und Schweiß trat mir auf die Stirn, während überall Tiere, die ich nicht kannte, in ihren Verstecken in fremden Lauten zwitscherten und quakten. Kletterpflanzen rankten sich von Baum zu Baum, und alle paar Handbreit blühte auf ihnen eine exotische Blume, größer als meine Handfläche, und schmückte den Wald mit leuchtendem Rosa und Lila, Orange und Gold. Viken war hübsch. Farbenfroh. Auf eigene Weise wunderschön, und ich wollte das alles malen.

      Außer den toten Mann zu meinen Füßen.

      Ich blickte auf die fremde Waffe in meiner Hand hinunter, zielte sie auf den Boden ein paar Schritte vor mir, und drückte ab. Nichts passierte. Ich versuchte es wieder und wieder, aber die Waffe war unbrauchbar.

      Gereizt warf ich die Waffe beiseite und wandte dem kleinen Gebäude den Rücken zu. Ich brauchte Wasser oder sonst etwas, um den Geschmack von Tod aus dem Mund zu bekommen, aber ich konnte nicht zurück ins Transportzentrum. Was, wenn der Mann mit der Tätowierung zurückkam, um zu Ende zu bringen, was der Fähnrich begonnen hatte? Oder jemand anderer das tat?

      Ich musste hier weg. Ich war hier nicht sicher, selbst wenn dieser Mann nun tot war. Selbst inmitten all dieser Natur. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Es war gut möglich, dass andere hier waren, die mich finden konnten. Wie würde ich den Toten erklären?

      Ich lief in den Wald hinein und blickte nicht zurück. Ich war hier das Alien. Sie würden den toten Viken sehen, und ich würde einer Mordanklage entgegenblicken. Warum würde hier irgendwer auf mich hören? Ich war von der Erde. Ich war auf einem fremden Planeten. Gab es auf Viken irgendwelche Gesetze über das Recht, aus Selbstverteidigung zu töten? Gott, ich konnte nicht ins Gefängnis. Deswegen hatte ich mich doch überhaupt erst zum Bräute-Programm gemeldet.

      Aber eines nach dem anderen, ich musste so viel Abstand wie möglich zwischen mich und diese verdammte Horrorgeschichte bringen.

      Der Wald wurde um mich herum dichter, und ich lief weiter, bis das kleine Gebäude aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Ich blickte mich um und sah keinen offensichtlichen Pfad, und hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich sollte. Der Wald sah in alle Richtungen gleich aus.

      Es war egal, welchen Weg ich einschlug, solange ich weit, weit weg lief.

      Ich hob den Saum meines Kleides hoch und raschelte durch Blätter und Ranken, bahnte mir einen Weg zwischen Bäumen und Blumen hindurch, und blieb nicht stehen, bis meine Beine schmerzten und meine Lunge brannte.

      Ich hatte auf der Erde mit den Corellis überlebt. Ich würde weiterlaufen, bis ich Leute fand, die freundlich genug wirkten, um sie um Hilfe zu bitten. Das Sprachdings, das die riesige Nadel mir bei der Abfertigung auf der Erde in den Schädel gepflanzt hatte, musste funktioniert haben, denn ich hatte die beiden Männer, die mich tot sehen wollten, nur zu gut verstanden.

      Ja, es war ein Risiko, davonzulaufen. Aber dortzubleiben und darauf zu warten, dass der Tätowierte zurückkam und mich um die Ecke brachte, schien noch schlimmer.

      Ich fand einen kleinen Bach und spülte mir den Mund aus, spritzte mir Wasser ins Gesicht und lief weiter.

      Ja, gut möglich, dass ich hier in der Wildnis umkommen würde. Aber in diesem Moment hatte ich nichts mehr zu verlieren.

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