Ihr perfektes Match. Grace Goodwin

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Ihr perfektes Match - Grace Goodwin


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mehr betteln ließen. Ich wollte es wild und ungezügelt.

      “Hallo? Erde an Miranda?” Natalies amüsierter Blick verriet mir, dass sie genau wusste, woran ich eben gedacht hatte.

      “Nein, der Sex ist nicht das Problem,” erwiderte ich etwas betreten. Das kleine sexy Outfit, das ich in der Nacht getragen hatte, lag jetzt in einer Schublade verstaut. Heute Abend hatte ich ein paar weite Trionische Hosen an und ein gutes altes T-Shirt von der Erde. Mein Haar hatte ich zu einem lockeren Knoten hochgebunden. “Gott, sollte er noch besser werden, dann würde ich das womöglich nicht überleben.”

      Natalie grinste. Wir redeten nicht oft über ihr Sexleben; Roark war lächerlich eifersüchtig, aber ich wusste, dass sie auf ihre Kosten kam. Sie hatte gerade ein Baby bekommen und eigentlich müsste sie jetzt noch auf einer Eispackung sitzen und versuchen sich an ihre letzte Dusche zu erinnern. Im Gegensatz zur Erde gab es auf Trion aber diese tollen ReGen-Tanks. Zwei Stunden nach ihrer Entbindung war sie wieder völlig gesund gewesen. Bestimmt waren sie und Roark bereits dabei für Baby Nummer drei zu üben.

      Und trotzdem fehlte mir ein Mann, der mehr als bloß Sex von mir wollte. Sicher, ich hatte Brax um unsere Abmachung gebeten, damit ich mir nicht ausgenutzt vorkam. Verdammt, ich hatte Braxs Schwanz genauso benutzt wie er mich. Aber ich war nicht seine Partnerin und war nur vorübergehend von ihm geschmückt worden. Natalie dagegen trug den üblichen Schmuck für eine Trionische Partnerin. Nippelringe—und nicht nur verzierte Nippelklammern, wie Brax sie mir angelegt hatte—und eine dünne Kette zwischen den Brüsten mit Roarks Medaillon. Sie waren zwar unter ihrer Kleidung versteckt, aber manchmal waren die Umrisse der Verzierungen darunter sichtbar. Und zu besonderen Anlässen trug sie speziell gefertigte Kleider, die ihren Nippelschmuck zur Geltung brachten. Verführerische, wallende Gewänder, in denen sie wie eine Sexgöttin aussah.

      Wenn es darum ging, so sexy wie eine Trionische Frau auszusehen, dann hatte Natalie es auf jeden Fall drauf.

      Wären wir nicht dabei, auf einem fremden Planeten Sex mit Aliens zu haben, dann hätte ich gedacht, dass wir in einer Art Wüstenporno für Scheiche lebten. Wir müssten nur noch in den Außenposten Zwei, also mitten in die Wüste gehen, um das Szenario komplett zu machen. Dorthin, wo die Regierenden des Kontinents sich für ihre Meetings einfanden. Roark hatte uns einmal mitgenommen. Genauer gesagt hatte er darauf bestanden, dass Natalie und Noah ihn begleiteten. Mich hatten sie nur mitgeschleift. Und um ehrlich zu sein, hatte ich die Zelte und die Piercings—oder Verzierungen—richtig geliebt. Sie waren intim und tabu und überaus erotisch. Der Sand aber? Ähm … nee. Auf den Sand konnte ich gerne verzichten.

      Egal. Wie sich herausgestellt hatte, fand ich den Scheich-Porno gar nicht so schlecht, besonders mit meinem mega-sexy, super-dominanten Scheich. Oder Doktor.

      “Sex reicht mir nicht mehr,” sprach ich, leerte mein Glas und griff nach der Flasche, um nachzufüllen.

      Sie blickte mich schief an. Ihr Glas war immer noch voll. Ich war nicht sicher, ob sie trinken und gleichzeitig stillen durfte, aber womöglich hielt sie das Glas ja nur, um mir Gesellschaft zu leisten, denn sobald ich mit der Flasche fertig war, würde ich ihr Glas auch noch runterkippen. Damit auch ja nichts verschwendet wurde.

      “Du hast dich in ihn verliebt.” Das kam nicht als Frage.

      “Hättest du dich denn nicht verliebt?” konterte ich und nippte an meinem Wein. So langsam setzte die Wirkung ein, meine Gliedmaßen wurden schwer, Wärme sickerte durch meine Adern.

      Sie neigte den Kopf zur Seite. “Ich verstehe. Ich habe Roark. Und nein, Sex allein würde mir nicht reichen. Ich wollte alles.”

      “Und das hast du bekommen.” Meine Worte waren nicht abfällig oder mit Eifersucht gespickt, aber ich wollte dasselbe, was sie hatte. Einen eigenen Partner, der nach der Arbeit zu mir nach Hause kam. Der mit mir kuschelte. Mit dem ich Kinder bekommen konnte. Ein Mann, der mich hüten und beschützen würde. Ein Partner, der mich mit echten Nippelringen schmücken würde. Und Ketten. Und vielleicht sogar mit einem Klitorispiercing. Ich musste mich winden.

      War mir überhaupt bewusst, dass die Gedanken, die mir da durch den Kopf jagten, total verrückt waren? Ja. Aber ich wollte das Zwicken in meinen Nippeln spüren, wenn mein Partner unterwegs war. Ich wollte das sanfte Ziehen spüren und wissen, dass der Mann, der sie mir angelegt hatte, zurückkehren würde. Der Schmuck war auf Trion ein Symbol der Liebe. Des Respekts. Der Eroberung. Er machte eine Frau noch hübscher und gab ihr das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Und schön. Und obendrein waren die Schmuckstücke eine Bindung. Eine formelle Bindung.

      Permanent. Real.

      Und genau das sagte ich Natalie. “Als er mir die Nippelklammern angelegt hat, ist mir klar geworden, was mir fehlt. Dass unsere Abmachung nur vorübergehend ist.” Seufzend lehnte ich mich zurück und mir war klar, dass sie die Enttäuschung aus meiner Stimme heraushören konnte. Wie zum Teufel konnte ich mich nur in einen Mann verlieben, der mich gar nicht wirklich wollte … schon wieder. “Er ist wundervoll, aber sobald er mir nach dem Sex die Nippelklammern abgenommen hat, hat er sich davon gemacht.”

      “Er ist ein sehr beschäftigter Doktor,” entgegnete sie, als ob sein Job sein mangelndes Engagement entschuldigte.

      “Er ist mehr als nur ein Doktor, das weißt du genau.” Ich starrte sie an und hoffte, dass sie etwas über seine strengen geheimen Missionen wusste, schließlich war sie mit dem Senator verpartnert. Aber sie schwieg.

      Ich seufzte. “Roark ist ein Senator. Er hat unglaublich viel zu tun, aber für dich findet er immer Zeit. Für Noah und jetzt auch für Talia. Er nimmt sich die Zeit.” Als sie etwas sagen sollte, redete ich weiter. “Roark investiert sich in die Dinge, die er will. Dinge, die ihm wichtig sind. Dinge, die Priorität haben.”

      “Brax investiert Zeit und Energie in den Sex mit dir,” entgegnete sie ruhig. “Mädchen, ich hab’ dich hinterher gesehen. Du hast ausgesehen wie durchgenudelt.”

      Meine Wangen glühten und ich war nicht sicher, ob es am Wein oder an ihren Worten lag. Aber nach dem letzten Treffen mit Brax, selbst nach dem Schaukelsex, war ich nicht durchgenudelt gewesen. Meine Gefühle in dieser Nacht hatten mir total die Stimmung ruiniert. Mist verdammt.

      “Ich brauche mehr als nur Sex,” konterte ich. “Wenn er mich wirklich will, voll und ganz, dann würde er alles daran setzen, um mit mir zusammen zu sein. Ich will alles, Natalie. Ich will das, was du mit Roark hast. Ich bin bereit. Als wir nach Trion gekommen sind, war ich noch nicht soweit, aber jetzt bin ich es.”

      “Er ist ein guter Typ, Miranda. Hast du ihm von deinen Gefühlen erzählt?”

      “Ich habe ihn gefragt, wann er soweit sein wird sich eine Partnerin zu nehmen.”

      Das ließ sie aufhorchen. “Und? Was hat er gesagt?”

      “Dass er Roark so lange dienen würde, wie er gebraucht wird.”

      Sie sackte ins Sofa zurück und ihre sichtliche Enttäuschung spiegelte wider, was ich innerlich fühlte. “Wie romantisch.”

      “Ja, und nur eine Minute zuvor hatte er mir gesagt, dass er nur eine Nacht mit mir verbringen konnte, weil er am nächsten Morgen wieder wegmusste. Dieses Mal sogar noch länger.”

      “Eigentlich dürfte ich nichts sagen, aber Roark hat an der Südküste ein Problem mit einer Bande Piraten. Ein mächtiges Problem. Frauen und Kinder sterben dort.” Das hätte Brax mir erklären sollen, nicht Natalie. Auf der Erde hatte ich Angehörige von Militärs bewundert, die die Rückkehr ihrer Liebsten erwarteten. Ich hätte auch auf Brax gewartet. Ich hätte ihn verstanden und seinen Beschluss, sein Volk zu schützen und ihm zu dienen, unterstützt. Aber diese Wahl hatte er mir nicht gegeben. Die einzige Wahl, die er mir gab, war die Dinge so zu belassen, wie sie waren … oder das Ganze zu beenden.

      “Er hätte es mir sagen sollen. Vielleicht bin ich ja verrückt. Ich weiß, dass es sich seltsam anhört, aber ich möchte ein Leben wie in einem achtziger-Jahre-Film. Ich möchte die große Geste. Ich möchte, dass er meinetwegen alles hinschmeißt. Keine Kompromisse.


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