Ihr perfektes Match. Grace Goodwin

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Ihr perfektes Match - Grace Goodwin


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“Sie haben hier keine Ghettoblaster.”

      “Das war nicht wörtlich gemeint.” Ich spülte mehr Wein runter und nickte. “Aber nur Sex allein reicht nicht. Ich verdiene mehr und ich werde es auch bekommen. Nur des Spaßes halber mit Brax weiterzumachen, wird mich bloß von ihm fernhalten.”

      Sie lehnte sich vor und machte große Augen. “Ihm? Wen meinst du damit? Hast du jemanden kennengelernt?”

      Ich seufzte und starrte auf mein leeres Glas. Schon wieder. Ich nahm die Flasche und schenkte mir mehr ein. Bis die Flasche leer war. “Damit meine ich niemand bestimmtes,” stellte ich klar. “Einen Partner. Eine echte Zukunft. Eine eigene Familie. Es wird Zeit, dass ich mich als Braut testen lasse.”

      Bei meinen Worten sprang sie fast von der Couch. “Testen lassen? Gott, wie heiß. Wen glaubst du, wirst du bekommen? Einen Everianer? Die sollen verdammt schnell sein.”

      “Sind die nicht irgendwie markiert oder so?” Ich blickte auf meine Handfläche. Kein komisches Geburtsmal zu sehen.

      “Ich weiß!” brüllte sie, sodass ich aufschreckte. “Viken. Drei heiße Schmackos.”

      “Drei? Ähm, ich glaube nicht, dass ich damit zurechtkommen würde.” Ich dachte an den Sex mit Brax und der war schon ziemlich heftig. Mit zweien erst … boah. Mein Verstand setzte aus. Einer würde von vorne meine Pussy nehmen. Ein anderer würde mich von hinten festhalten und meinen Arsch ausfüllen. Mein Körper sprang sofort auf die Vorstellung an. Zwei Männer könnten echt heiß sein. Aber drei? Nee. Da war ich mir nicht so sicher.

      “Na schön, du könntest auch eine Bestie bekommen. Ich wette, dass die riesengroße Schwänze haben.”

      Darauf musste ich lachen und der Wein spritzte mir fast zur Nase raus. “Du bist mit einem riesigen Trionen verpartnert. Seiner Größe nach zu urteilen kann ich nur annehmen, dass sein Schwanz mehr als genug für dich ist.”

      Sie geriet ins Schwärmen. “Oh, ja.”

      “Hör auf damit,” schimpfte ich, denn allein beim Gedanken an Roarks Schwanz wurde sie ganz hibbelig. Er war wie ein Bruder für mich … pfui.

      Natalies zufriedenes Lächeln bewirkte allerdings, dass ich umso mehr einen eigenen Partner wollte. Braxs Schwanz hatte es zwar in sich, aber er gehörte mir nicht. Das hatte er mir unmissverständlich deutlich gemacht. Wenn ich das lange, dicke Stück Alien-Kolben also nicht für immer behalten konnte, dann würde ich mir eben einen suchen, den ich wirklich haben konnte.

      “Lass uns gehen. Ich will mein eigenes Match.” Ich stand auf und lief zur Tür. “Ich will meinen eigenen Schwanz haben, einen, den ich behalten kann.”

      “Jetzt?” sprach sie. Als sie bemerkte, wie ernst ich es damit meinte, stand sie ebenfalls auf. “Du bist durchgedreht, ist dir das klar? Es geht nicht nur um einen Schwanz, sondern um einen Alien. Einen Partner, der ziemlich eifersüchtig sein wird.”

      “Du machst dich über mich lustig.” Eifersüchtig. Genau das wollte ich. Ich war es leid, eine Gelegenheitsnummer zu sein. Eine unerwünschte Frau. Ein Plan B. Eine Affäre. Ich wollte einen Mann, der mit mir zusammen sein wollte. Der es mehr wollte als die Luft zum Atmen. Ich wollte einen Mann, der mich so liebte, wie Roark Natalie liebte. Mit totaler Hingabe. Anbetung. Eifersüchtig hörte sich verdammt gut an.

      “Du wirst mich verlassen müssen, ist dir das klar? Was ist, wenn sie dich nach Prillon Prime schicken? Oder in die Kolonie? Irgendwo sehr weit weg.” Natalie kam auf mich zu und verpasste mir eine bärige Umarmung, sie drückte die letzten zwei Jahre der Liebe und Freundschaft in mich herein, sodass ich kaum Luft bekam. “Sei mir nicht böse. Das ist total egoistisch von mir. Ich möchte, dass du glücklich wirst, aber ich werde dich vermissen.”

      “Ich dich auch.” Ich zuckte die Achseln. “Vielleicht werde ich ja Trion zugeteilt.” Ich wackelte mit den Augenbrauen und blickte Natalie fest in die Augen, bis sie laut auflachte. Ich hätte nichts dagegen. Ich liebte diesen Ort. Die dominanten Männer. Den Schmuck. Die verführerische Aufmachung der Sexgöttinen hier. In Wahrheit aber liebte ich die Erde genauso. Es ging mir nicht um den Ort, sondern um die Leute. Ich hätte auch auf dem Mond glücklich werden können, solange ich einen treuen Partner an meiner Seite hatte.

      “Na schön. Bist du dir sicher? Sobald du einmal eingewilligt hast, kannst du keinen Rückzieher mehr machen. Es ist ein verbindlicher Vertrag. Sobald du den Test absolvierst, wirst du verheiratet oder verpartnert oder was auch immer.”

      Ich drückte sie noch einmal und trat zurück. “Ich weiß, aber es ist über einen Monat her und du hast gesagt, dass Brax in der Stadt war. Er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht mich anzurufen. Es wird Zeit, darüber hinwegzukommen. Ich möchte einen echten Partner. Ich bin bereit für eine echte, reife Beziehung. Den gelegentlichen Sex habe ich so satt. Und ich habe es satt am Telefon zu sitzen und auf einen Anruf zu warten, der sowieso nie kommen wird.”

      “Es gibt hier aber kein Telefon.”

      “Egal. Du weißt, was ich meine. Ich bin’s leid dieses eine Mädel zu sein.”

      “Aber du bist betrunken.”

      “Dazu sind schon mehr als zwei Gläser Wein nötig. Vergiss nicht, ich kann dich locker unter den Tisch saufen.” Jetzt musste ich lachen.

      “Stimmt. Das hatte ich ganz vergessen.” Natalie lächelte ebenfalls.

      “Außerdem werde ich nicht autofahren, sondern mich als Braut testen lassen. Und jetzt gerade ist genau der richtige Zeitpunkt, um etwas total Durchgeknalltes zu machen.”

      Natalie nahm mein Weinglas und stellte es auf dem Tresen ab. “Na schön. Zuerst machen wir dir aber einen Kaffee.”

      Wir betätigten die S-Gen-Anlage und warteten auf den Kick vom Koffein. Als ich zu hundertzehn Prozent sicher war, dass ich wieder nüchtern war, blickte ich ihr in die Augen und nickte. Ich hatte das Warten, das Zweifeln und Hoffen ein für allemal satt. Es wurde Zeit, dass ich mit meinem perfekten Match zusammengebracht wurde. Wenn er sich auf Trion befände, dann wäre das toll. Wenn nicht? Dann bitteschön. Natalie und die Kinder würden mir zwar fehlen, aber dafür gab es ja Videoübertragungen und so. “Ich bin soweit.”

      “Okay. Dann lass uns gehen.” Sie legte mir ihren Arm um die Schulter und führte mich zum Abfertigungszentrum, wo sie mir den perfekten Partner aussuchen würden. Als wir uns der Tür zur Krankenstation näherten, flüsterte sie mir noch ins Ohr: “Und ich werde kein Wort über den Wein verlieren.”

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