Hagakure. Jocho Yamamoto
Читать онлайн книгу.X Hamaji Shōgen Mitsukuni
Yamaji Shōgen Masakuni (1546–1583) stellte sich als Vasall Shibata Katsuies nach Oda Nobunagas Tod gegen Toyotomi Hideyoshi. 1583 unterlag er in der Schlacht von Shizugatake und starb im Zweikampf mit Katō Kiyomasa.
XI Sakurai Takichi Kiyokazu
Von den ursprünglichen »neun Speeren von Shizugatake« fiel Ishikawa Kazumitsu noch in der Schlacht, während der hier abgebildete Sakurai Sakichi (?–1583) später seinen Verletzungen erlag (dadurch wurden aus den neun die berühmten »sieben Speere«).
XII Aigō Gozaemon Hisamitsu
Haigō Gozaemon Ieyoshi (1549–1583) unterstützte als General Oda Nobunagas Shibata Katsuie bei der Eroberung der Hokuriku-Region. 1583 verlor er in der Schlacht von Shizugatake in einem berühmt gewordenen Zweikampf gegen Fukushima Masanori sein Leben.
XIII Hida Magobyōei Masatoshi
Kida Magobei (Daten unbekannt) folgte als Befehlshaber einer Musketentruppe Katō Kiyomasa auf allen seinen Feldzügen. Obwohl ursprünglich von niedriger Abstammung, konnte er sich aufgrund seiner kriegerischen Leistungen zu einem engen Vertrauten Kiyomasas emporarbeiten.
XIV Saitō Toshimoto Nyūdō Ryūhon
Anders als sein Vater Saitō Toshimitsu (1534–1582), der als Vasall Akechi Mitsuhides nach dessen Überfall auf Oda Nobunaga von Toyotomi Hideyoshi geköpft worden war, konnte der hier abgebildete Saitō Toshimune (1567–1647) sich als Vasall von Katō Kiyomasa während der Korea-Invasion einen Namen machen.
XV Nakaura Sarukichirō Hisayoshi
Toyotomi Hideyoshi (1536–1598), der zweite der drei Reichseiniger, half Oda Nobunaga als einer seiner erfolgreichsten Feldherren, große Teile Japans unter dessen Herrschaft zu vereinigen. Nach Nobunagas Tod 1582 warf er sich zu seinem Nachfolger auf und konnte seinen Anspruch 1583 in der Schlacht von Shizugatake endgültig durchsetzen. Bis 1590 gelang es ihm, ganz Japan zu vereinigen. Damit schuf Hideyoshi die Voraussetzungen für den 250 Jahre währenden Frieden der Edo-Periode.
Diese Schrift, die insgesamt aus elf Bänden besteht, wird früher oder später unbedingt verbrannt werden müssen. Denn es handelt sich hierbei um Angelegenheiten wie Kritik an der Politik, Recht und Unrecht unter den Kriegern des Klans, Strömungen in der Welt und der Gesellschaft, oder auch um eigene Gedanken und ähnliche Dinge, die ich, Tashiro Tsuramoto, der Reihe nach so aufschrieb, wie ich sie von meinem ehrenwerten Lehrer Yamamoto Jōchō hörte, der diese Dinge und Angelegenheiten zur eigenen Erbauung in Erinnerung behalten hatte. Sollte jemand dies lesen, würde er ohne Zweifel erzürnen und einen Groll hegen. Darum wurde mir auch von meinem ehrenwerten Lehrer dringend ans Herz gelegt, diese Schrift auf jeden Fall zu verbrennen.76
Am 5. Tag des 3. Monats des Jahres 7 der Ära Hōei77 hatte ich zum ersten Mal die Ehre.
Die Wildkirsche –
Wie viel Meilen weit entfernt
Von der vergänglichen Welt?
Kogan
Die weißen Wolken
Auf ihrer Suche
Nach Blumen.
Kisui 78
Lehrsätze Band 1
Plauderei in den Schatten des Abends
Als Gefolgsmann des Hauses Nabeshima muss man der Landeskunde, d. h. der Geschichte des Hauses Nabeshima, seinen Traditionen und Gebräuchen, großes Interesse entgegenbringen. Aber in letzter Zeit wird der Landeskunde immer weniger Beachtung geschenkt. Warum sollte man überhaupt Interesse daran haben? Man sollte dies tun, um von der ursprünglichen Entstehung des Klans Kenntnis zu erlangen und zu begreifen, wie durch die Mühen und die Gnade unserer hochverehrten Ahnen der ehrenwerte Klan über viele Jahre gedieh. Durch die große Barmherzigkeit und die Kühnheit von Fürst Tsunatada, durch die Wohltätigkeit und Frömmigkeit von Fürst Risō, sowie durch die Kraft von Fürst Takanobu und Fürst Nippō,79 die deren Nachfolge antraten, dauert das ehrenwerte Haus Nabeshima bereits über viele Jahre hinweg bis in die heutige Zeit als namhafter Klan ohne seinesgleichen unter dem Himmel an. Die Männer des Klans haben in letzter Zeit selbst diese Umstände schon längst vergessen und vergöttern die Seelen Verstorbener fremder Orte. Aber das ist etwas, was mir unbegreiflich erscheint. Weder Buddha Shakyamuni noch Konfuzius, weder Kusunoki noch Shingen80 dienten je unserem Haus Nabeshima, und sie passen überhaupt nicht zur Eigenart unseres ehrenwerten Klans.
Sei es zu Friedenszeiten oder während eines Krieges: Solange man die ehrwürdigen Ahnen hochachtet und anbetet, ihre Weisungen in sich aufnimmt und ihnen treu bleibt, reicht das vollkommen aus, unabhängig davon, ob man eine hohe oder niedrige Stellung hat. Was die verschiedenen Wege81 angeht, gehört es sich, dem Gründer des jeweiligen Hauses Respekt zu zollen, aber als Gefolgsmann des Hauses Nabeshima besteht keine Notwendigkeit, die Angelegenheiten fremder Orte zu studieren. Nur wenn man die Landeskunde des eigenen Hoheitsgebiets begriffen hat, mag es angehen, zum Vergnügen auch andere Dinge zu studieren. Kennt und versteht man die Tradition des Hauses Nabeshima wirklich gut, gibt es nichts, was in irgendeiner Weise unzugänglich wäre. Würde man nun von Männern anderer Häuser nach der Herkunft der Häuser Ryūzōji und Nabeshima gefragt werden, oder nach der Ursache für den Übergang des Herrschaftsgebiets der Ryūzōji auf die Nabeshima; oder sollte man gefragt werden: »Ich habe sagen hören, die Ryūzōji und die Nabeshima seien die kriegerischsten Klans Kyūshūs, aber was für militärische Verdienste und Leistungen haben sie denn aufzuweisen?«, wird man auf diese Fragen nicht einmal mit einem einzigen Wort antworten können, wenn man die eigene Landeskunde nicht kennt.
Nun, darüber hinaus ist es nur nötig, dass ein jeder seine Energie in die Erfüllung seiner Dienstpflicht steckt, alles andere ist völlig unwichtig. Viele Männer erliegen dem Irrtum, dass ihnen ihre Dienstposition nicht gefällt und sie neidisch auf einen anderen Posten sind, und dadurch verbuchen sie fürchterliche Misserfolge. Gute Beispiele für Redlichkeit der eigenen Arbeit gegenüber finden sich in den ehrenwerten Fürsten Nippō und Taisei’in82. Auch die Gefolgsleute jener Zeit erfüllten ihre Pflicht erschöpfend. Die Fürsten machten Männer ausfindig, die ihnen zu Diensten sein konnten, während die Gefolgsleute alles versuchten, um ihrerseits von Nutzen zu sein. So befand sich der Wille von Hoch und Tief im Einklang, und der Klan floss von Lebenskraft über.
Die Mühen des ehrwürdigen Fürsten Nippō lassen sich in Worten gar nicht ausdrücken. In erbitterten Kämpfen behauptete er, blutverschmiert und schweißbefleckt, sich und sein Haus mit großem Kriegsglück, obwohl er unter den widrigsten Umständen schon oft den Entschluss gefasst haben soll, seppuku83 zu begehen. Auch Fürst Taisei’in konnte erst zum Landesfürsten aufsteigen, nachdem er nur knapp der Mühsal entgangen war, seppuku begehen zu müssen. Darüber hinaus bemühte er sich, abgesehen von seiner Arbeit im Krieg, außerordentlich um die Herrschaft über den Klan, den Schutz des Klan-Gebiets und die Politik des Landes und war dabei immer von einer derart tiefen Ehrfurcht vor seinen Ahnen ergriffen, dass er schrieb:
»Wer das Haus, das der ehrenwerte Fürst Nippō ins Leben rief, nicht würdigt, wird vom Himmel bestraft werden. Um jeden Preis muss man dafür sorgen, dass das Haus bis zu unseren Kindern und Kindeskindern in Frieden und Wohlstand gedeiht. In Friedenszeiten wird es in der Welt nach und nach immer prächtiger und die Menschen leben immer extravaganter,