Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

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Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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zu einer dünnen Linie gepresst und ich erkannte seinen Ausdruck: Es war pures Entsetzen. „In Ordnung, Amanda. Der Kampf war schlimm genug. Komm mit mir, aber sag nachher bitte nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.” Ich lief neben ihm her, als er mit einem großen Krieger auf der anderen Seite des Raumes sprach. „Trist, die Kommandobrücke gehört ihnen.”

      „Ja, Sir. Lady Zakar, es war mir eine Ehre.”

      „Vielen Dank.”

      Der gigantische Krieger verbeugte sich, als wir an ihm vorbeiliefen. Grigg führte mich hinaus auf den Gang, sein warmer Griff umfasste sicher meine Hand. Allein durch den Körperkontakt fühlte ich mich in Sicherheit. Ich hoffte, dass meine Anwesenheit ihn wenigstens beruhigte. „Wohin gehen wir?”

      „In die Krankenstation.”

      Conrav, Krankenstation Nummer Eins

      Ich zitterte, als die zwei kontaminierten Krieger, die die Zeit im Lager der Hive überlebt hatten, auf Tragen aus dem Shuttle herbeigeeilt wurden.

      Wir würden versuchen, sie zu retten. Wir versuchten es immer.

      „Doktor Rhome?”

      „Ich bin da.” Der besonnene Doktor hatte sich hierher versetzen lassen, nachdem sein einziger Sohn bei einem Kampf im Sektor 453 ums Leben gekommen war. Er war zwanzig Jahre älter als ich und er hatte mehr Übernahmen durch die Hive gesehen, als ich mir ausmalen mochte. Eines meiner Prinzipien war, keine Vergleiche anzustellen und dasselbe galt auch für Grigg.

      Die beiden Körper zuckten und wehrten sich gegen die Fesseln, die sie auf den Untersuchungstischen festgeschnallt hielten. Vor zwei Tagen noch waren das zwei junge Prillon-Krieger in der Blüte ihrer Jugend, die auf einer Aufklärungspatrouille verloren gegangen waren. Und jetzt?

      Sie waren immer noch Krieger, aber sie hatten keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Vergangenheit. Ihre Identität wurde weggewischt von etwas, das mir als ein immerwährendes Summen im Kopf beschrieben worden war. Wie alle Krieger waren sie groß und mit ihren neuen Hive-Implantaten wären sie noch stärker als unsere Atlan-Krieger im Berserkermodus, die mikroskopisch kleinen Bio-Implantate verschmolzen mit ihren Muskeln und ihrem Nervensystem und machten diese Krieger stärker, schneller und unbesiegbarer, als unsere minderwertigen, biologischen Krieger es je sein würden.

      Diese verdammten Hive.

      „Welchen willst du übernehmen?”

      Doktor Rhome zuckte mit den Achseln. „Ich nehme den Rechten.”

      Ich nickte und er trat nach vorne, um das Team anzuweisen, den Patienten in die Chirurgie zu schaffen. Ich ging mit meinem eigenen Team auf die linke Seite, zu dem Krieger, der noch das dunkel-orange Halsband eines Myntar-Partners um den Hals trug.

      Verdammt. Ich kannte ihn.

      Die Tür der Krankenstation öffnete sich und ich wusste, wer auf der anderen Seite stand, noch bevor Grigg und Amanda in den Raum traten. Ich beauftragte mein Operationsteam damit, ohne mich anzufangen und den Krieger fertig zu machen. Ich funkelte Grigg an: „Sie hat hier nichts zu suchen. Hast du den Verstand verloren?”

      Sie war kein Krieger und sie war auch keine Ärztin. Sie durfte diesen Schmerz, diese verstörende Seite des Krieges nicht zu Gesicht bekommen.

      Grigg blickte kalt, verhärtet und vollkommen unnachgiebig. „Sie muss sehen, was mit uns geschieht, was mit der Erde geschehen wird.”

      „Nein.” Ich wendete mich unserer Partnerin zu, blickte in ihre weichen, braunen Augen, die so unschuldig und so verdammt stur waren. „Nein, Amanda. Ich werde das nicht zulassen. Du darfst das nicht sehen. Ich bin dein Zweitpartner, mein einziger Wunsch ist, dich zu schützen, dich vor all dem fernzuhalten.”

      Der kontaminierte Krieger zu meiner Rechten schnaubte und wütete, als das Operationsteam versuchte, ihn zu betäuben und ihn auf die Extraktion des Prozessorstücks, das die Hive ihm eingesetzt hatten, vorzubereiten. Amanda zuckte bei dem Geräusch zusammen und ich schüttelte nur den Kopf. Falls der Krieger überleben sollte, würde man ihn in die Kolonie senden, um dort für den Rest seines Lebens in Frieden zu leben.

      Die meisten schafften es nicht.

      Ich konnte nicht zulassen, dass sie diese traurige Misere mit ansah, dass der Abschaum der Hive sie beschmutzte. „Nein, Amanda.”

      „Bitte, Rav?” Sie blickte bestimmt. Sie war entschieden, nicht um zu sehen, was die Hive uns antaten, sondern entschieden, die Wahrheit zu kennen. „Ich muss es mit eigenen Augen sehen.”

      „Nein.” wiederholte ich. Es war mein Instinkt, meine Partnerin zu beschützen und es war verdammt nochmal ausgeschlossen, dass sie dabei zusah, wie einer der beiden Krieger hier auf dem Tisch verrecken würde.

      Grigg knurrte und ich wusste, dass ich seine nächsten Worte verabscheuen würde. Ich lag nicht daneben. „Zeig es ihr, Rav. Das ist ein Befehl.”

      „Verdammt!” Ich schüttelte den Kopf. „Ich hasse dich dafür.”

      „Ich weiß.”

      Ich konnte ihn nicht länger ansehen und wendete mich meinem Team zu. Ich ignorierte Amanda ebenfalls. Sie und Grigg folgten mir wie zwei Schatten.

      Der Krieger war mit speziellen Fesseln, die wir extra zu diesem Zweck entworfen hatten, an den Operationstisch gekettet. Die Implantate der Hive waren so verdammt wirksam, dass wir ein spezielles Material entwickeln mussten, um sie in Schach zu halten.

      Doktor Rhome hatte seinen Platz eingenommen und ich wusste, dass das Schicksal des Kriegers in den nächsten Minuten besiegelt sein würde. Ich zwang mich, nicht länger über ihn nachzudenken. Der Krieger befand sich jetzt ganz in den Händen von Doktor Rhome. Ich musste mich um meinen eigenen Patienten kümmern.

      Der Krieger auf dem Tisch vor mir war von seinem Hals bis zu den Schläfen mit einer silbernen Haut bedeckt. Aus irgendeinem Grund aber hatten die Hive seine Stirn und sein Haar ausgelassen. Sein linker Arm war komplett mechanisiert worden, die roboterartigen Fächer öffneten und schlossen sich, als die kleinen Geräte und Waffen nach einem Ziel suchten. Seine Beine sahen normal aus, aber wir konnten uns dessen nicht sicher sein, bis wir ihn ausgezogen und vollständig untersucht hatten.

      Wir würden uns darum kümmern, sobald er die nächsten fünf Minuten überlebt hätte.

      „Stellt ihn sofort ruhig.”

      „Ja, Doktor.”

      Amanda stand bei seinen Füßen und ich konnte sie nicht anblicken, als mein Patient sich verkrampfte und ein Wirrwarr aus unverständlichen Worten hervor schrie. Er wurde still und die Bio-Monitoren an der Wand zeigten an, dass er das Bewusstsein verloren hatte.

      „Dreht ihn um.” Vier Helfer beeilten sich, um ihn umzudrehen. Ich kannte alle ihre Gesichter und vertraute ihnen, wir hatten diese Hölle zuvor immer wieder gemeinsam durchlebt.

      Ich blickte über meine Schulter und forderte ein freies Teammitglied dazu auf, uns zu helfen. Die junge Frau war vor Kurzem verpartnert worden und war mit den Grauen des Krieges noch nicht vertraut. Sie eilte heran. „Ja, Doktor?”

      „Bitte informieren sie Captain Myntar persönlich darüber, dass sein Gefährte aus der Integrationseinheit der Hive befreit wurde und auf die Krankenstation Nummer Eins verlegt wurde.” Captain Myntar würde zwischen den Zeilen lesen können und, wenn er gescheit war, seine Partnerin Mara in der nächsten Zeit davon abhalten, hierher zu kommen.

      „Er ist auf der Kommandobrücke”, fügte Grigg hinzu. „Scheiß drauf.”

      Sie beeilte sich, um die Nachricht unserem dritten Kommandanten zu übermitteln. Amanda legte eine Hand auf ihren Mund. „Myntar?”

      „Ja.”

      Amanda war außer sich, als ich mich zu ihr umdrehte.

      „Alles in Ordnung?”

      „Ja, aber –


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