True - Wahrheit. Ella Frank

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True - Wahrheit - Ella Frank


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viel schlimmer.

      „Ich muss einfach fragen“, sagte Logan während er ihre Körper von Kopf bis Fuß aneinander schmiegte. „Wie lange trägst du dieses Stück Papier schon mit dir herum?“

      Tate lächelte und schob sich eine Hand unter das Kinn. „Eine kleine Weile.“

      „Ach ja?“

      „Ja. Ich fand es am Tag nachdem, na ja, du weißt schon. Das alles passiert ist. Es lag in einer deiner Schreibtischschubladen.“

      „Ah, du hast also herumgeschnüffelt“, sagte Logan und fuhr mit dem Finger Tates Schlüsselbein entlang.

      „Nein, ich habe dein Büro in Umzugskartons eingepackt, und du hast den Zettel im Schreibtisch liegen lassen.“

      „Hab ihn einfach da liegenlassen, was?“

      „Okay, er war auf einem Block. Auf der dritten Seite oder so. Aber die Seite fiel auf.“

      „Hm. Wenigstens war es nicht das Blatt mit den ganzen Herzchen drumherum.“

      „Es gab eins mit Herzchen?“ Tate lachte leise. „Das hätte ich gern gesehen.“

      „Was soll ich sagen? Du machst mich irgendwie dümmlich.“

      „Das werte ich als Kompliment.“

      „Solltest du. Ich behaupte von mir selbst, sehr klug zu sein.“

      „Ich weiß.“ Tate griff zwischen sie und nahm Logans Hand, sodass er ihn auf den Handrücken küssen konnte. „Klug, sexy und … überraschend.“

      „Überraschend?“

      „Ja.“ Tate streichelte mit dem Daumen über die Stelle, die er gerade geküsst hatte, und legte seinen Kopf wieder auf das Kissen. Er sah ihn an. „Wann hast du deine Meinung geändert?“

      „Über?“

      „Über das Heiraten“, sagte Tate und drückte Logans Finger. „Ich erwarte ständig, dass du ausflippst und aus der Tür flüchtest.“

      Logans Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, auch wenn er den Kopf dabei schüttelte. „Nein. Ich habe doch gesagt, ich habe mich verändert. Bei dir habe ich meine Regeln gebrochen. Das hier ist so anders. Ich wollte nie heiraten. Schieb es ruhig auf meine ernsthaften Mutter/Sohn Probleme. Aber an dem Abend von Ace und Dylans Hochzeit …“

      „Ist nicht dein Ernst.“

      Logan nickte. „Doch, das war das erste Mal, dass ich darüber nachgedacht habe. Dann diese verfluchte Fliege in meinem Drink und Ace, wie er unsere Namen zusammen gesagt hat … Ich weiß auch nicht. Irgendetwas hat an dem Abend Klick gemacht. Ich habe es beiseitegeschoben. Mir eingeredet, es wären nur die Hochzeitsemotionen und all das gewesen. Aber dann, vor circa einem Monat, als wir in der Hütte waren, warst du eingeschlafen und dein Kopf lag auf meinem Schoß und ich …“ Logan sah auf ihre verschränkten Finger.

      „Und du was?“

      „Ich wollte alles mit dir, Tate. Himmel, ich habe es niemals mehr gewollt. Und es gab nur eine wichtige Sache, die dich nicht komplett zu dem Meinen gemacht hat.“

      „Eine Ehe“, wisperte Tate.

      Er war immer noch verblüfft über die ruhige Art wie Logan ihn betrachtete. Er war so sehr im Reinen mit seiner Entscheidung, dass es von ihm abstrahlte. Es legte sich um Tate herum und wärmte jeden Zentimeter seines Körpers.

      „Ja. Eine Ehe. Mit dir.“ Logan streichelte mit den Fingern über Tates Wange, und als er die Lippen erreichte, sagte er sanft: „Sag es nochmal.“

      „Ich kann es nicht erwarten, William Tate Mitchell zu werden. Der Deine zu werden.“

      Mit diesen Worten schloss Logan die Augen und kostete den Augenblick aus. Als er die Augen wieder öffnete, gab Tate ihm einen Kuss auf die Lippen. Genau das war es, was er am meisten an ihnen liebte. Sie erreichten nicht immer zusammen den gleichen Standpunkt, doch wenn der Fall eintraf, dann geschah es immer mit einer erschreckenden und unerschütterlichen Klarheit. Es war das verflucht Schönste auf der ganzen weiten Welt. Und Tate würde es niemals ändern wollen.

       Kapitel 2

       Eine Woche später

      Herbst. Das war immer Tates liebste Jahreszeit gewesen. Während er an diesem Samstag im Garten seines Vaters unter dem riesigen Ahornbaum stand, merkte er, dass es noch immer so war. Er war warm angezogen, trug ein Beanie und eine Jacke, wobei ihm der kühle Novemberwind um die Beine wehte und rotes und orangenes Laub hochwirbelte, das sich über der Wiese ausgebreitet hatte. Schon als Kind hatte er das Laub zusammengefegt. Damals war er darüber immer mürrisch gewesen. Auch wenn es ihm ein paar extra Dollars vor der Feiertagssaison eingebracht hatte. Doch als er hier an diesem Samstag mit der Harke in der Hand stand, konnte er das Grinsen nicht aus dem Gesicht kriegen. Denn auf der Terrasse seines Vaters stand die eine Person, die jeden Tag, jede Arbeit, ach was, jedes verfluchte Irgendwas in seinem Leben schöner machte, und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. Logan Mitchell.

      Mein Verlobter.

      Die neue Bezeichnung für Logan zog durch Tates Gedanken. Er legte seine Hand auf dem Stiel der Harke ab und nahm sich einen Augenblick Zeit, um den attraktiven Mann zu betrachten, der an einer der Dachstützen seines Kindheitszuhauses lehnte.

      Seit einer Woche waren sie wieder zu Hause, nach ihrem Ausflug zum Lynley Weingut. Sie hatten das Hotel mit einem Geheimnis verlassen, in das sie sich mit Freude täglich mehr und mehr einfanden.

      Verlobter.

      Verlobung.

      Verheiratet.

      Ehemann.

      Dies waren Worte, die Tate sich in seinem Alltag mit Logan nie erträumt hatte. Doch jetzt waren sie da und er konnte die Welle der Freude nicht aufhalten, die ihn dabei durchflutete, und wurde aufgeregt, es mit anderen zu teilen.

      Als ob er seine Gedanken lesen konnte, oder vielleicht eher Tates albernes Grinsen, verzogen sich Logans Lippen zu einem wissenden Lächeln. Genau wie die ganze Woche über schon ertappte sich Tate dabei, über jenen Abend nachzudenken. Diesen Moment, in dem Logan zustimmte, ganz und gar der Seine zu werden.

       Logan

      Für immer und ewig … Logan.

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      Veränderung kann leicht sein, auch wenn manche Leute es nicht so sehen, dachte Logan, während er Tate dabei zusah, wie er hinten im Garten seines Vaters Laub zusammenharkte. Denn es gab nichts, was er mehr wollte, als sich offiziell an diesen umwerfenden Mann zu binden.

      In seinen Stiefeln, der abgewetzten Jeans und der passenden Jacke zum Beanie, sah Tate aus, als fühlte er sich wohl beim Laub auftürmen. Als er Logan auf der Terrasse sah, hielt er inne und sah ihn mit einem Blick an, bei dem sich Logan an den Pfosten lehnen musste.

      Verdammt, aber ich liebe dieses Lächeln. Er sieht so … zufrieden aus. Und es gefiel ihm. Genau dieser selbstzufriedene Gesichtsausdruck lässt mein Herz Purzelbäume schlagen, denn er gehört mir. Er ist meiner, damit ich ihn glücklich machen kann. Mein, ihn zu lieben. Meine Verantwortung. Jetzt und für immer

      Logan hörte, wie sich die Tür hinter ihm öffnete und blickte über die Schulter. Will kam mit zwei Tassen heraus. Als er sich neben Logan stellte und zu seinem Sohn herunter sah, hob Tate den Zeigefinger, um damit anzuzeigen, dass er gleich bei ihnen sein würde. Will nickte und stellte eine der Tassen auf das Geländer.

      „Früher, wenn ich ihn das Laub zusammenharken ließ, hat er sich immer fürchterlich angestellt“, sagte Will und nahm einen Schluck Kaffee. „Die ganze Zeit über hat er geflucht und geschimpft und gejammert, dass es unfair sei, dass er den Garten machen musste und Jill nicht. Deswegen hat es statt nur dreißig Minuten immer


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