Hans im Sex. Conrad Messmer

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Hans im Sex - Conrad Messmer


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einem spöttischen Blick und wechselte das Thema.

      Es dauerte nicht lange, da schlug jemand vor, aufzubrechen, und Hans Mauritius stimmte diesem Vorschlag sehr gern zu.

      „Netter Abend, was?“ fragte er auf dem Heimweg beiläufig, aber sehr gespannt auf Isas Reaktion.

      „Achim ist ein Schwätzer“, sagte seine Frau. Sie lachte.

      „Immerhin hat er sich seit der Heirat mit Ulrike ein ganzes Stück in Richtung Mann entwickelt.“

      Hans fiel ein, daß Isa und Achim sich schon als Kinder gekannt und später den gleichen Tanzstundenkurs besucht hatten.

      „Sie sind scharf drauf, einen engeren Kontakt zu uns zu knüpfen.“ Er gab sich Mühe, deutlich zu artikulieren. Verdammter Alkohol! dachte er. Und bekam eine Gänsehaut: Der Kater am nächsten Morgen würde grausam sein.

      „Ich habe eine Einladung angenommen“, sagte Isa. „Sie geben kommende Woche eine Party für die Kleine.“

      „Was hast du?“

      „Stell dich nicht an“, sagte Isa resolut. „Wir sind schon auf den Parties viel langweiligerer Leute gewesen.“ Hans grinste still in sich hinein. Isa hatte keine Ahnung, wie es schien. Vielleicht war ihr gar nicht aufgefallen, wie lange er mit Linda weggewesen war. Wahrscheinlich hatte sie sich so angeregt mit den Pabsts und den Wolters unterhalten, daß ihr das gar nicht aufgefallen war.

      „Ist ja schon gut“, brummte er.

      2

      Der nächste Morgen war so scheußlich, wie Hans Mauritius ihn sich vorgestellt hatte. Da half kein Alka-Seltzer, da halfen nicht einmal die stärksten Kopfschmerztabletten, die er in der Hausapotheke fand.

      Er lief mit einem furchtbaren Brummschädel herum, hatte weiche Knie, war reizbar und ungerecht – und ziemlich durcheinander, wenn er an Linda und die Turnhalle dachte.

      Denn er hatte kaum mehr eine Ahnung, was dort geschehen war.

      Natürlich versuchte er, sich zu erinnern. Er gab sich Mühe, alles Schritt für Schritt zu rekonstruieren. Aber damit kam er nicht weit.

      Daß er mit Linda in die Turnhalle gegangen war, wußte er. Gut.

      Daß sie herumgeknutscht hatten, wußte er ebenfalls noch.

      Auch gut.

      Aber was war dann gewesen? Hatte sie seine Hose geöffnet oder er selbst? Warum hatten sie sich auf die borstige Sprungmatte gesetzt (oder gelegt)? Hatte er mit dem Mädchen geschlafen?

      Diese Ungewißheit war grauenhaft.

      Filmriß, dachte Hans. Mir ist wieder mal der Film gerissen.

      Das war ihm früher schon passiert. Eine Zeitlang hatte er unmäßig getrunken. So lange, bis sein Arzt ihm in den trübsten Farben die Folgen ausgemalt hatte. Damals war so etwas an der Tagesordnung gewesen.

      Böse Erinnerungen. In mehreren Fällen hatte er es nur dem Einfluß von Isas Eltern zu verdanken, daß aus seinen Sauf-Abenteuern keine Skandale geworden waren. Als Linda Reindl anrief, klopfte ihm das Herz bis zum Hals. Seine Hand, die den Hörer hielt, zitterte. Gleichzeitig fühlte er sich erleichtert. Jetzt würde er also gleich erfahren, was geschehen war.

      „Hans?“

      „Ja.“ (Sie duzten sich also!)

      „Ich wollte hören, was passiert ist.“

      Du?“ fragte er. „Warst du denn auch ... Ich meine, wie soll ich die Frage verstehen?“

      Am anderen Ende der Leitung blieb es ein paar Sekunden still.

      „Hast du vergessen?“ fragte Linda dann.

      „Äh?“ Er kam sich idiotisch vor.

      „Wir sind doch verabredet, Hans.“

      „Tatsächlich?“ Die Frage kam zu spontan, um unterdrückt zu werden.

      Linda lachte amüsiert.

      „Weißt du das wirklich nicht mehr?“

      „Ich muß wohl ziemlich blau gewesen sein“, nuschelte Hans.

      „Schade. Ich dachte, es sei dir Ernst mit der Verabredung.“

      Er dachte nach, so schnell es ging. Die Gedanken stießen sich in seinem Kater-Kopf. Aber schließlich kam er doch zu einem Ergebnis.

      „Wo wollten wir uns denn treffen?“

      „An der alten Mühle.“

      „Und wann?“

      „Du bist gut!“ Sie lachte. „Ich habe schon eine halbe Stunde gewartet. Dann bin ich bis zur Straße zurückgegangen. Ich stehe hier in der Telefonzelle.“

      „Das tut mir lejd“, murmelte er. „Ich hatte wirklich keine Ahnung. – Möchtest du, daß ich jetzt noch komme?“

      „Natürlich“, sagte Linda fröhlich. „Ich gehe in Richtung Mühle. Du kannst mich unterwegs auflesen.“

      „Es dauert aber eine Weile.“

      „Beeil dich.“

      Er versprach’s.

      Isa wunderte sich über die Energie, die er plötzlich aufbrachte.

      „Du willst tatsächlich heute ins Büro?“

      „Muß sein“, gab er stirnrunzelnd zurück. „Ins Büro und auf ein paar Baustellen.“

      „Ich dachte, du lungerst den ganzen Tag hier herum und pflegst deinen Kater.“

      Er seufzte. „Das wäre mir sehr viel lieber.“

      „Ich bedaure dich ein bißchen, mein Schatz“, sagte sie ironisch und strich ihm übers Haar.

      „Was hast du vor?“

      „Nichts“, sagte Isa. „Ich hoffe nur, daß nicht jemand anruft und mich zu irgend etwas zu überreden versucht.“ „Ich dachte, du gehst vielleicht zu deinen Eltern hinüber“, sagte Hans vorsichtig.

      Das wäre ihm sehr recht gewesen. Ging Isa zu ihren Eltern, dann war sie für die nächsten Stunden festgehalten. Sie dachte darüber nach.

      „Begeistert bin ich nicht von der Vorstellung. Aber wahrscheinlich freuen sie sich. Was denkst du?“

      „Ganz bestimmt. Du hast sie während der ganzen Woche nicht besucht.“

      „So etwas fällt dir auf? Du hast dich lange nicht um das Wohlergehen meiner Eltern gekümmert“, sagte sie spöttisch. „Brauchst du Papa mal wieder für eins deiner Geschäfte?“

      „Unsinn“, sagte er lachend, war aber froh, daß ihr dieser Gedanke gekommen war. Er lenkte von seinen wahren Motiven ab und würde Isa eine Weile beschäftigen. Ob es auffiel, daß er die Limousine nahm? Ob sie hinterher dumme Fragen stellte? (Sonst benutzte er immer den Porsche, wenn er allein wegfuhr. Die ,Playboykutsche‘, wie Isa mit spöttischer Nachsicht sagte. Hin und wieder erinnerte sie ihn daran, daß er allmählich zu alt für ein solches Fahrzeug sei. Daß es den Anschein erwecke, als suche er seine Jugend mit Gewalt festzuhalten.)

      Als wenn 37 Jahre ein Alter wären! dachte er auf dem Weg zur Garage.

      Er nahm die Limousine. Mochte sie denken, was sie wollte. Auf den wahren Grund kam sie bestimmt nicht. In Wirklichkeit gab es sogar zwei Gründe. Erstens fiel die Limousine nicht so auf wie der orangerote Sportwagen. Zweitens boten die Liegesitze größere Möglichkeiten, wenn ...

      Linda Reindl hatte die alte Mühle, ein halbverfallenes, seit vielen Jahren ungenutztes Gemäuer, fast schon wieder erreicht, als der Wagen neben ihr stoppte.

      Hans öffnete die rechte Vordertür von innen. Das Mädchen stieg ein und lächelte ihn an.

      Er gab das Lächeln zurück und kam sich vor wie ein Tanzstundenjüngling beim ersten


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