Zwei Jahre Ferien. Jules Verne

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Zwei Jahre Ferien - Jules Verne


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auf dem Wege durch un­be­kann­te Ge­bie­te aus­zu­set­zen.

      Das war nicht nur Gor­d­ons An­sicht, son­dern Bri­ant und Bax­ter teil­ten die­sel­be gleich­mä­ßig, und Do­ni­phan und sein An­hang muss­ten sich ihr am Ende ge­zwun­gen auch an­schlie­ßen.

      Der Plan ei­ner nach Os­ten wei­ter zu ver­fol­gen­den Nach­for­schung, um die Land- und Was­ser­ver­hält­nis­se da­selbst ge­nau ken­nen­zu­ler­nen, blieb na­tür­lich be­ste­hen, konn­te je­doch wäh­rend der fol­gen­den vier­zehn Tage nicht zur Aus­füh­rung ge­bracht wer­den. Das Wet­ter wur­de ge­ra­de­zu ab­scheu­lich; es reg­ne­te oft vom Mor­gen bis zum Abend und fast un­aus­ge­setzt heul­te ein mäch­ti­ger Sturm. Der Aus­flug muss­te also wohl oder übel ver­scho­ben wer­den, so­sehr es sie auch ver­lang­te, die so wich­ti­ge Fra­ge über die Na­tur des Lan­des, auf dem sie weil­ten, end­gül­tig ge­löst zu se­hen.

      Wäh­rend die­ser lan­gen stür­mi­schen Tage sa­hen sich Gor­don und sei­ne Ka­me­ra­den auf das Schiff be­schränkt, ohne dass sie des­halb un­tä­tig blie­ben. Ei­nes­teils er­for­der­ten alle Gerä­te usw. eine fort­wäh­ren­de Auf­merk­sam­keit, und dann hat­ten sie auch stets Be­schä­di­gun­gen der Yacht aus­zu­bes­sern, wel­che von dem Un­ge­stüm des Wet­ters recht ernst­lich zu lei­den hat­te. Die Plan­ken be­gan­nen all­mäh­lich sich wei­ter zu öff­nen, und das Deck war nicht mehr was­ser­dicht. An ei­ni­gen Stel­len drang der Re­gen schon durch die Fu­gen, de­ren Werg sich all­mäh­lich aus­fa­ser­te, so­dass sich de­ren fri­sche Kal­fa­te­rung un­ver­züg­lich nö­tig mach­te.

      Sehr drin­gend er­schi­en es nun auch, ein min­der un­zu­ver­läs­si­ges Ob­dach zu su­chen. An eine »Aus­wan­de­rung« nach dem fer­nen Os­ten war un­ter fünf bis sechs Mo­na­ten doch nicht zu den­ken, und so lan­ge hielt der »Sloug­hi« si­cher­lich nicht mehr zu­sam­men. Muss­ten sie die­sen aber wäh­rend der rau­en Jah­res­zeit ver­las­sen, wo hät­ten sie Un­ter­kunft fin­den sol­len, da der We­stab­hang des Steilufers nicht ein­mal eine Aus­höh­lung dar­bot, wel­che be­nutzt wer­den konn­te? Je­den­falls muss­ten also an der an­de­ren Sei­te des­sel­ben neue Nach­for­schun­gen an­ge­stellt wer­den, um dort, ge­schützt vor den See­win­den, wenn es nicht an­ders an­ging, eine für alle aus­rei­chen­de Woh­nung zu er­bau­en.

      Die dringendsten Ausbesserungen Die dringendsten Ausbesserungen

      In­zwi­schen war die ge­sam­te La­dung in ein­zel­ne Bal­len ver­teilt und in Gor­d­ons No­tiz­buch die­je­ni­gen der­sel­ben mit Num­mern be­zeich­net wor­den, wel­che im Not­fall schleu­nigst ans Land ge­schafft wer­den soll­ten.

      Klär­te sich das Wet­ter ein­mal für we­ni­ge Stun­den auf, so zo­gen Do­ni­phan, Webb und Wil­cox so­gleich zur Jagd auf Fel­stau­ben hin­aus, wel­che Moko mit mehr oder we­ni­ger Er­folg in ver­schie­de­ner Wei­se zu­zu­be­rei­ten sich be­müh­te. An­de­rer­seits be­schäf­tig­ten sich Gar­nett, Ser­vice und Cross, de­nen sich auch die Klei­nen an­schlos­sen und die selbst Jac­ques zu­wei­len be­glei­te­te, wenn sein Bru­der das aus­drück­lich ver­lang­te, mit dem Fisch­fang. In ih­rem Küs­ten­ge­wäs­ser, wel­ches sich sehr fisch­reich er­wies, bot die Bai, in­mit­ten der an den ers­ten Klip­pen ab­ge­la­ger­ten Al­gen, vor­züg­li­che Ver­tre­ter der Fa­mi­lie »No­tho­te­nia« so­wie grö­ße­rer und klei­ne­rer Stock­fi­sche. Zwi­schen den Fä­den des ge­wal­ti­gen Meer­gra­ses, des »Kel­ps«, wel­che bis vier­hun­dert Fuß Län­ge hat­ten, wim­mel­te es von klei­nen Fi­schen, die man mit den Hän­den fan­gen konn­te.

      Da hät­te man die Freu­den­ru­fe der jun­gen Fi­scher hö­ren sol­len, als sie ihre Schnuren oder Net­ze nach dem Ran­de der Klip­pen­bank her­aus­ge­zo­gen!

      »Ich habe wel­che …! Ich habe wun­der­schö­ne Fi­sche!« rief Jen­kins … »Ei, wie groß sie sind!«

      »Und mei­ne …, die sind noch grö­ßer als die dei­ni­gen«, be­haup­te­te Iver­son, der Dole zur Un­ter­stüt­zung her­bei­rief.

      »Sie wer­den uns noch ent­wi­schen«, rief Co­star.

      Die an­de­ren eil­ten ih­nen zu Hil­fe.

      »Fest­hal­ten …! Fest­hal­ten …!« er­mahn­ten Gar­nett und Ser­vice, von dem einen zum an­de­ren lau­fend, »und zieht die Net­ze schnell ein!«

      »Ich kann nicht …! Ich kann nicht!« wie­der­hol­te Co­star, den die Last fast hin­un­ter­zog.

      »Ich kann nicht …! Ich kann nicht!« »Ich kann nicht …! Ich kann nicht!«

      Mit ver­ein­ten Kräf­ten ge­lang es end­lich al­len, die Net­ze bis auf den Sand zu schlep­pen. Es war die höchs­te Zeit, denn in­mit­ten des kla­ren Was­sers tum­mel­ten sich eine Men­ge Hy­xi­nen, eine Art Raub­bri­cken, wel­che die in den Ma­schen zap­peln­den Fi­sche ge­wiss bald weg­ge­schnappt hät­ten. Ob­wohl auf die­se Wei­se sehr vie­le ver­lo­ren­gin­gen, so ge­nüg­te der Rest doch noch reich­lich für die Be­dürf­nis­se des Ti­sches. Vor­züg­lich die klei­nen Stock­fi­sche lie­fer­ten, so­wohl frisch ge­nos­sen, wie in Salz ein­ge­setzt, ein vor­treff­li­ches Fleisch.

      Be­züg­lich des Fan­ges an der Mün­dung des Rios, so er­ziel­te die­ser nur mit­tel­mä­ßi­ge Exem­pla­re von »Galaxi­as«, eine Art Gründ­ling, wel­che Moko als Back­fi­sche zu­be­rei­te­te.

      Am 27. März gab ein be­deut­sa­mer Fang Ver­an­las­sung zu ei­nem recht drol­li­gen Auf­tritt. Im Lau­fe des Nach­mit­tags, als der Re­gen ein­mal auf­ge­hört hat­te, be­ga­ben sich die Klei­nen mit ih­ren Fisch­ge­rä­ten nach dem Rio.

      Plötz­lich er­tön­ten lau­te Schreie — mit­tels wel­chen sie die an­de­ren zu Hil­fe rie­fen.

      Gor­don, Bri­ant, Ser­vice und Moko, wel­che an Bord des Scho­ners be­schäf­tigt wa­ren, un­ter­bra­chen ihre Ar­beit und eil­ten in der Rich­tung hin, von der die Rufe er­tön­ten. Bald hat­ten sie die fünf- bis sechs­hun­dert Schrit­te Ent­fer­nung bis zum Rio zu­rück­ge­legt.

      »Schnell, schnell, hier­her …! Kommt hier­her!« rief Jen­kins.

      »Schnell, schnell, seht nur Co­star mit sei­nem Ren­ner!« sag­te Iver­son.

      »Noch schnel­ler, Bri­ant, noch schnel­ler, oder er geht uns durch!« wie­der­hol­te Jen­kins.

      »Ge­nug …! Ge­nug! Lass mich her­un­ter …! Ich fürch­te mich!« rief Co­star wei­nend und mit den kläg­lichs­ten Ge­bär­den.

      »Hui …! Hui!« rief da­ge­gen Dole, der hin­ter Co­star auf ei­ner sich be­we­gen­den Mas­se Platz


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